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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 2: Bayerischer Hof– Bayern, 04. Juni 1924, München, 09:44Uhr


grannus
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Bisher ist es eine Situation, wie viele Andere zuvor. Du spielst eine Rolle. Die Rolle, die die Kerle von dir erwarten. Solange wir an einem öffentlichen Ort sind, ist das relativ ungefährlich. Auf diesem Weg werd ich mehr erfahren als im Gebüsch, soviel steht fest. Auch wenn ich mir schon denken kann, was die wollen. Das Artefakt.

Ich schaue den vorgestellten der Reihe nach in die Augen nicke freundlich und schüttele die Hände der Reihe nach und wende mich nach dieser Runde wieder an den "Anführer".

"Ich bin nicht sehr gut in arabischen Sprachen - tut mir leid. Herr El Deeb... sprech ich es richtig aus?" Ein Lächeln auf den Lippen fahre ich fort. "Sie müssen mir mein Misstrauen entschuldigen. Leute die meinen Namen kennen ohne voher geschäftlich an mich herangetreten zu sein, haben die schlechte Angewohnheit irgendetwas von mir zu wollen, was ich ihnen gar nicht geben kann."

Ich schaue mich im Park um und sehe eine freie Bank. Viele Menschen auf dem Weg bei der Bank. Perfekt. Ich deute in die Richtung der Bank und redet unbekümmert weiter, bewege mich aber in Richtung der Bank. 

"Sie sehen allerdings aus, als wären sie weit gereist um hier mit mir zu sprechen. Einen Vertreter der mir etwas aufschwatzen will, schließe ich von daher aus." Ein gekonntes Lachen in Richtung des Mannes, gefolgt von meinem gewinnesten Lächeln. "Also..." Ich setze mich auf die Bank und warte, dass mein Gegenüber auch Platz genommen hat. "... was wollen Sie?"

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"Herr Schmidt, Sie müssen sich darüber keine Sorgen machen dass wir sie allzu lange belästigen werden- wir sind nicht als Bittsteller in Ihr Land gekommen. Sie und ihre Freunde haben etwas in ihrem Besitz, welches für mich, mein Volk und meine Ahnen von großer Wichtigkeit ist. Es geht hier um unsere kulturellen Wurzeln. Unsere Wurzeln, welche besonders durch die westlichen Mächte gekappt worden sind."

 

 

Derweil am Hauptbahnhof:

 

Karl blickt sich um nachdem der Taxifahrer fort gefahren war. Seine Stirn liegt in Falten als er sich Rudolf zuwendet, mittlerweile ist er wieder zu Atem gekommen. "Kannst du mir erklären was das gerade für eine Aktion war? Warum bist du wie ein Flüchtling durch den Park gerannt? Was ist hier los?"

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"Lasst uns auf der anderen Seite eine Tram nehmen.

-

 

Irgendjemand verfolgt uns anscheinend. Ich habe keine Ahnung wer - nur eine Vermutung.

Der Brief enthält dem Inhalt nach einen Floh. Ich bin gespannt, ob da ein Floh drin ist, wenn ich den Brief im Hotel aufmache ...

dann werden wir garantiert überwacht.

 

Vorausgesetzt der Fahrer gibt den Brief in die Post ... oder steckt mit den Kerlen unter einer Decke ... ok das ist paranoid ..."
Gucke Karl an

"Ich möchte das Du eine Kopie eins ägyptischen Artefaktes herstellst. Das die Diebe stehlen sollen, während wir mit dem Original nach Hause reisen."
Grinse Karl an "Ist doch für Dich ein Klacks, oder?"

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Ich lächele verständnisvoll, und nicke. "Herr El Deeb - das ist mir als Solches durchaus bewusst. Ich habe selbst die Recherchen zu Mitbietern bei der Auktion und ihren Intressenbereich gemacht. Allerdings sprechen Sie bei dieser Sache mit dem Falschen. Genau wie keiner meiner Begleiter Ihnen etwas dazu sagen können wird. Wir sind selbst nur Angestellte, die ihre Arbeit machen. Der Besitzer des Artefakts ist Baron von Görnhard. Ich denke, dieser ist gerne bereit mit Ihnen über das Artefakt zu sprechen. Zumindest würden Sie damit wesentlich mehr erreichen, als hier mit einfachen Angestellten, die keinerlei Verfügungsgewalt haben zu sprechen."
 
Ich schaue ein paar Pasanten die an der Bank entlang kommen hinterher. "Zumindest wüsste ich nicht, wie ich Ihnen in der Sache weiterhelfen soll."
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Ich mustere Rudolf. Er hat weder meine Frage, noch die von Karl beantwortet. Redet wirres Zeug von einem Floh.

 

"Mich würde das auch interessieren. Warum sind wir vor diesen Männern weggelaufen? Haben sie etwas getan, was diese Reaktion hervorgerufen hat? Kanntest du sie? Oder hast du nur vermutet, dass es sich um die Interessenten handeln könnte?"

 

Ich reibe mir die Schläfen, der Sprint hat mich all meine Kraft gekostet. Ohne eine Antwort abzuwarten fahre ich fort.

 

"Und was hat das genau gebraucht? Das Cafe war direkt beim Hotel, sie werden unsere Spur also ohne Probleme wieder aufnehmen können wenn wir zurück gehen. Vermutlich wissen sie sowieso wo wir stecken."

 

Ich zupfe meinen Verband an einigen Stellen zurecht, den Blicken der Passanten nach muss er verrutscht sein.

 

"Katharina und Erich stehen da jetzt alleine ohne zu wissen was los ist. Vielleicht haben wir sie dadurch in Gefahr gebracht?"

 

Ich blicke zum Fahrplan. "Kläre du dieses Sache mit deinem Freund. Eduard passt auf. Ich fahre zurück und sehe nach den beiden. Wir treffen uns dann später im Hotel."

 

"Der Brief enthält dem Inhalt nach einen Floh. Ich bin gespannt, ob da ein Floh drin ist, wenn ich den Brief im Hotel aufmache ... dann werden wir garantiert überwacht."

 

Ich glaube er hat Plauen noch nicht verdaut. Das gibt doch keinen Sinn. Einen Floh kann man nicht sehen. Ich verstehe das nicht.

 

Ich bleibe kurz bei Eduard stehen und raune dem Hünen leise zu "Pass auf ihn auf!"  Ein stummes Nicken als Antwort. Dann mache ich mich auf den Weg zurück zum Hotel zu fahren um Erich und Katharina zu suchen.

 

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"Die Männer wussten offensichtlich wer wir waren, sonst hätten Sie uns nicht verfolgt." zu Karl gewandt:
"Wir wissen, dass uns das Relikt von einer Gruppe Gangster abgenommen werden soll. Ich wusste aber nicht, dass es sich hierbei um Araber handelt, ich dachte bisher immer, das das "normale" Deutsche wären. Mich interessiert, auf was wir uns noch verlassen können. Daher auch der Trick mit dem Brief. Ich will wissen, ob unsere Post gelesen wird. Da mein Brief den Floh nur erwähnt, aber keinen enthält ... "
Zünde mir zitternd einen Zigarette an ....

"Erich und Katharina ... ich hoffe dass sie erst einmal auf sich selber aufpassen können. Wir wurden ja verfolgt und nicht sie ... meinst Du nicht Jacques es wäre besser einfach mal anzurufen? Außerdem bin ich dagegen dass wir uns teilen. Lass uns erst mal Karl aufklären und dann gucken wir vorsichtig im Hotel nach. OK? Keine Alleingänge mehr ... ok?"

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Ich drehe mich noch einmal um. "Wir haben uns schon geteilt. Du hast Eduard an deiner Seite als Aufpasser und kannst Karl sicherlich alles in Ruhe erklären. Die Ablenkung sollte unsere Spur verwischt haben. Ich muss gehen, Rudolf. Ich muss einfach. Ich ... ich will sie nicht verlieren."

 

Ich werfe einen letzten gequälten Blick zu Rudolf. Aber ich folge meinem Bauchgefühl. Es hat mir bisher gute Dienste geleistet.

 

Keine Alleingänge mehr? Was haben wir denn gerade gemacht? Wird sind geflohen wie Verbrecher, haben die beiden im Stich gelassen. Und das nachdem wir so viel durchgemacht haben? Was soll schon passieren? Wir waren in einem Cafe. In einem belebten Park. Nicht mitten im Wald bei einer Jägerhütte ....

 

Ich verlasse den Bahnhof und winke mir ein Taxi um mich zum Park zurück bringen zu lassen.

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Gucke zerrissen hin und her ... "So ein Mist! Eduard gehe ihm hinterher und passe auf sie auf, ich komme später zum Hotel zurück, rufe aber vorher dort an."

 

Eduard guckt Rudolf ernst an ... "Mach keen Shiet, ja?" dann sprintet er wie ein Torpedo hinter Jaques her und springt zu im ins Taxi.

 

zu Karl: "Es tut mir Leid, die Nerven liegen einfach etwas blank ... komm zeige mir mal wo wir hier gut was Essen und trinken können. Ich glaube Du hast einen Menge Fragen ... und Du hast auch ein Recht darauf sie zu stellen. Lasse mich nur kurz einen Brief schreiben und einwerfen." Als geübter Schreiber ist Rudolf mit der Nachricht an den Baron in 3 Minuten fertig. [briefmarken Szene von oben]

 

Stecke den Brief in einen Briefkasten. "Wo willst Du mit mir hin?"

 

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Während Eduard und Jacques ein Taxi besteigen um zurück zum Café zu fahren, wird Rudolf einem sehr genauen Blick von Karl unterworfen. Schließlich schluckt der Mann. "Nach Essen ist mir nicht zumute. Warum hast du mir nicht gesagt, womit ich es hier zu tun bekomme? Das alles wirkt doch sehr abenteuerlich und.... gefährlich. Hast du nicht daran gedacht als du mich angerufen hast? Du sprichst von Kriminellen und wir flüchten durch einen Park vor was weiß ich. Diese Gefahr......", Karl blickt seinem alten Freund tief in die Augen, "....hast du nicht daran gedacht, dass ich Frau und Kind habe? Das mir was zustoßen könnte?"

Karl wirkt nicht wütend, sondern einfach nur enttäuscht und auch ängstlich. 

Um die beiden Männer herum pulsiert das Leben des Bahnhofes. Jacques und Eduard sind fort und mit einem Mal kommt sich der Kurator sehr sehr alleine vor.

 

 

Im Park konnte Katharina die Unterhaltung zwischen Erich und den Arabern weiterhin lauschen. Die Lage schien sich etwas entspannt zu haben, immerhin wurde noch kein Blut vergoßen. Der Kunstexperte erklärte den Männern vor sich gerade: ""Zumindest wüsste ich nicht, wie ich Ihnen in der Sache weiterhelfen soll.", da erhob sich der Sohn und schritt einige Meter weit auf und ab. Rashad Osama El Deeb schüttelte kummervoll den Kopf. "Verzeihen Sie meinem Sohn, er ist noch jung und ungestüm, das Blut kocht heiß in seinen Adern. Wir haben die letzten Jahre damit verbracht, verschollene Schätze unserer Kultur zurück nach Ägypten zu bringen. Bei dieser Arbeit verspürt man oft eine gewisse Ohnmacht wie Sie sich vielleicht vorstellen können. Gerade die Franzosen und Briten machen es einem nicht leicht Kulturschätze wieder in den Besitz des ägyptischen Volkes zu bringen. Als wir hörten das sich diese ehrwürdige Gebetsmühle in Deutschland befindet, machten wir uns natürlich gleich auf dem Weg, nachdem unsere Verhandlungen mit Sir Cartland keinen Erfolg hatten."

Der andere Mann, Hazem, langte nach dem schwarzen Aktenkoffer und schob ihn wenige Zentimeter zu dem Älteren. Dieser blickte auf. "Wir haben in der Zeitung von ihrer Heldentat in Plauen gelesen. Sie alle bewiesen großen Mut und Ehre in Angesicht dieser Gefahr. Als wir hörten, dass sie nicht an der Auktion teilnehmen werden, hatten wir uns an Ihren Vertreter, Herrn Schubert, gewandt, nachdem er die Reliquie in seinen Besitz nahm. Sie sehen, uns sind so kurz vor dem Ziel die Hände gebunden- die ägyptische Regierung gewährt uns nur ein gewisses Budget- sodass wir versagten. Wir unterbreiteten Herrn Schubert ein weiteres Angebot nach der Auktion, welches er jedoch ausschlug und auf Herrn Tierzeck und seine Gefährten verwies. Deswegen sind wir nun hier. Wir waren gerade auf dem Weg zu ihrem Hotel um Ihnen unsere Aufwartung zu machen. Was folgte verwirrte uns umso mehr, entschuldigen Sie also unser harsches Auftreten." Damit erhob er sich. "Es tut mir leid, dass wir sie behelligt haben. Ich verstehe Ihre Loyalität gegenüber ihrem Auftraggeber und werde mich wohl direkt an den Baron wenden müssen. Salam aleikum, Herr Schmidt."

 

Das Taxi hält am Café, Eduard und Jacques bezahlen und steigen aus. Die Fahrt hatte sie weitere fünfzehn Minuten gekostet. Waren die anderen überhaupt noch im Park?

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Ich verharre weiter im Gebüsch. Auf den ersten Blick hört sich das alles unglaublich logisch und nachvollziehbar an. Aber warum dann dieses kleine penetrante Stimmchen, das mir permanent zuflüstert, dass hier irgendwas nicht stimmt?

 

Sind es Eduards Geschichten über die Ägypter oder die Nachwirkungen von Plauen, die mich so paranoid werden lassen? Was auch immer, nicht die Deckung aufgeben, und besonders darauf achten ob die auch alle wieder abfahren. Besser ist besser...

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Ich erhebe mich ebenfalls. "Ach... da gibt es nichts zu entschuldigen. Ich bin froh, dass wir das klären konnten. Wenn ich den Baron richtig einschätze, wird der sicher mit sich reden lassen und eine Lösung anbieten können. Ihre Ziele sind ja keine eigenützigen, sondern sehr edel. Nur leider, kann ich selbst nichts dazu sagen. Ich werde ihr Anliegen natürlich an Herrn Tierzeck weiterleiten. Dieser kann vielleicht auch noch einmal mit dem Baron reden. Wenn Sie mir vielleicht noch sagen, wo wir Sie hier in München kontaktieren können? Dann kann man vielleicht, falls sich eine zeitnahe Lösung ergibt in Kontakt bleiben."

Ich gebe dem Begleiter und dann dem Sohn die Hand. Beim Sohn meine ich noch beläufig. "Tut mir wirklich leid, keine größere Hilfe gewesen zu sein." Und gehe als letztes zum Älteren. Gebe auch ihm die Hand "Herr El Dheeb, es war schön ihre Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe das wir diese Angelegenheit für beide Parteien zufriedenstellend lösen können."

Danach warte ich ab, ob mir der Mann noch eine Kontaktadresse nennt.

Ich beobachte derweil seine Begleiter. Die werden sich damit nicht zufrieden geben. Ich hab maximal Zeit gewonnen. So wie der Sohn auftritt, werden die ziemlich sicher nicht ohne das Relikt zurück in ihr Land kehren. 

Offizielle Gesandte der Regierung... das ich nicht lache. Die Gestalten riechen so faul, dass selbst Kompost im Vergleich duftet wie Rosen.

Ich lächele weiter adrett und lass mir meine Gedanken in keiner Weise anmerken.

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"Ich danke Ihnen bereits jetzt für diese großzügige Geste. Mein Dank gehört auch Ihren Freunden und Herrn Tierzeck. Nun, falls es noch hier in München zu Verhandlungen kommen sollte, hier unsere Anschrift." Damit überreicht er Erich eine kleine Karte auf der die Nummer eines Postfaches angegeben ist. Damit machen sich die drei Männer auf und verlassen den Park Richtung Café wo ihr Automobil steht.

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