Jump to content

[At your Door] Kapitel XI: Freiheit


-TIE-
 Share

Recommended Posts

Jimmy Pierce

- Im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

"Noélle. Du hast die Geschichte gehört. Du hast die Höhle gesehen. Jenny. Wie weit Finley geht. Wenn du dich und deine Eltern in die Schusslinie bringen willst indem du dich zeigst ... deine Sache. Ich rate davon ab. Gleiches gilt für Stacey und andere Leute die jemandem von uns nahe stehen."

 

Harte Worte, aber ich habe weder Zeit noch Nerven für sanfte Erklärungen. Sie muss es endlich kapieren. Dann wende ich mich an Ashlyn.

 

"Eure Hilfe ist mehr als willkommen. Auch das mit Border-Trusts gefällt mir. Ob wir das zahlen können weiß ich nicht, du kennst die Einzahlungen von Jatik besser. Wenn das vorbei ist" und wir noch leben "brauchen wir aber auch Geld um abzutauchen. Rede mit ihnen. Sag ihnen was sie wissen müssen. Und dann sehen wir weiter. Nach allem was wir gehört haben und wissen sollten wir bei den Finleys ansetzen. Nach entsprechender Vorbereitung. Aber nicht zu lange warten. Die Überraschung nutzen. Und falls ihr mitbekommt, dass unsere Flucht bekannt wird, dann sollten wir falsche Spuren legen. Flucht nach Hause oder sowas. Soweit möglich sollten wir auch Jatik und Novescu im Blick behalten. Aber ich will Finley. Ich will Antworten. Und ich will Rache. Ganz einfach. Schwarz weiß."

 

Ich blicke in die Runde, Noélle eingeschlossen. "Wer ist dabei?"

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Sarah Collins

- Im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

"Ich bin dabei." Dabei blicke ich fest in die Runde. "Wir schaffen das gemeinsam."

 

Was für ein Chaos... Ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll. In meinem Hirn wirbeln 100 Gedanken durcheinander. Aber eines nach dem anderen. Ich fokussiere mich auf Nóelle. "Nóelle..." beginne ich vorsichtig. "Ich weiß das ist hart, aber wir sollten wirklich erst einmal die Füße still halten. Ein paar Tage bis alles über die Bühne ist. Was Jenny für uns getan hat... du möchtest das doch bestimmt nicht mit dem einen Anruf zunichte machen, oder? Bitte, geb uns die Chance, erst einmal unbemerkt zu bleiben. Für deine Eltern ist es bestimmt schwer, für meine Familie und Freunde übrigens auch, aber letztlich sind ein paar Tage hin oder her doch mittlerweile auch egal für sie. Dass wir erst einmal unbemerkt bleiben ist dagegen nicht egal." Ich bicke sie fest an und hoffe, dass meine Worte die erhoffte Wirkung zeigen und sie nicht bei der erstbesten Gelegenheit kontakt aufnimmt..

 

Nächstes Thema... "Roger D. Reinhardt... verdammt. Wisst ihr - Stacey hat viel mit ihm zu tun. Geschäftlich. Wie hängt der Kerl da bitte mit drin? Schmieriger Typ... bei seinen Partys verschwinden ganz gerne mal Leute, aber nach minderjährigen Prostituierten frägt natürlich niemand. Der Presse gegenüber ist er wohl extrem bedeckt... aber trotzdem scheint er jeden der Geld und Einfluss hat zu kennen. Vermutlich aber erst mal nicht so wichtig? Erst mal zu den Finleys..." Ich nicke langsam. Der wirklich beste Ansatzpunkt.

 

Dann wende ich mich noch an Ashlyn. "Danke für die Unterstützung, damit können wir wirklich etwas anfangen."

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Michael Sueson

- Im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

Ich sehe Jimmy fast beleidigt an, mindestens aber irritiert, dass er das überhaupt in Frage stellen kann. Dann lächle ich amüsiert und nicke. "Dabei. Aber sowas von dabei." Sage ich, forme mit der rechten Hand eine Pistole und drücke lakonisch langsam ab. Auf niemanden speziell, einfach in die Luft... oder in Richtung der Finleys.

 

Ashlys Team ist genau, was uns fehlt. Das muss eine richtige Militäraktion werden, dafür brauchen wir das gesamte Know-How. Waffen, Taktiken, Pläne. Das muss einstudiert werden. Und wir können uns solange noch mit dem Sammeln von Informationen beschäftigen... die Tagesroutine der Finleys, all sowas... und dann schlagen wir zu. Hart, präzise, tödlich.

 

#Big Cash im S.W.A.T.-Modus. Go go go.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Vivian Chandler

- Im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

Ich schlucke noch zweimal, bevor ich überhaupt was sagen kann.

"Ja, ich bin dabei. Selbstverständlich"

Dann stehe ich auf, und hole mir aus der Minibar ein Wasser.

Ich trinke als wäre ich aus der Wüste zurückgekommen.

 

Was auch irgendwie stimmt.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Noélle blickt traurig zu Boden. Sie ringt innerlich mit sich. Vielleicht ist Sarah die einzige im Raum die sie wirklich versteht. Ihre Eltern glauben das sie verschwunden ist, sie wissen nicht was mit ihrer Tochter ist...vielleicht ist sie tot. Die Ungewissheit ist schlimmer als die Gewissheit, man kann keinen Abschnied nehmen. Noélle war tot, das sie lebt ist mehr als ein Wunder.

 

"Das muss dann warten..." sagt sie leise, abwesend. Sie ist nicht auf Rache aus, sie will nur das ihre Eltern beruhigt sind, das ist ihre einzige Priorität. Aber sie stellt ihr Anliegen zurück. Mitgefangen, mitgehangen.

 

Ashly ist da klarer in ihren Ansichten.

 

"Ihr müsst nicht bezahlen, sie schulden uns noch einen Gefallen und die Karte werden wir ausspielen. Wenn sie wissen worum es geht...soviel wie sie wissen müssen...Genexperimente an Menschen, Profitgierige alte Säcke, ohne Skrupel, das wird reichen. Ich glaube nicht das die Aktion lange hinausgeschoben wird, aber sie werden euch kennen lernen wollen. Manchmal sind in solchen Situationen Verbündete die man nicht kenn, nicht weiß wie sie reagieren, Gefährlicher als der Feind, sagen sie immer. Ich kann sie anrufen...wenn ihr bereit seit...!?"

 

Ashly schaut euch fragend an, das Smartphone in der Hand. Bereit den Kontakt herzustellen, bereit den Zug der Rache auf die Schienen zu hiefen, auf das er den Bahnhof verlässt und auf die Finley´s zurollt, unaufhaltsam. Ohne das die beiden Ahnen was da auf sie zukommt.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Michael Sueson

- Im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

Ich merke, dass es Noélle wegen ihrer Lieben schlecht geht. Bei Sarah wird es nicht anders sein. Ich spiele mit dem Gedanken einfach gleich einen Münzsprecher zu suchen und einen anonymen Anruf zu tätigen... in die Richtung: Ihrer Kleinen geht es gut. Keine Polizei oder Presse. Sie müssen einfach noch warten. Die Idee gefällt mir nicht. Aber nicht, weil ich sie grundsätzlich für dumm halte... das auch... irgendwie. Aber was, wenn eine von den beiden die ganze Nummer nicht übersteht? Wäre der erneute Verlust nicht schwerer zu ertragen, als jetzt noch ein paar harte Tage in Ungewissheit? Ich denke an Hollywoodfilme. Irgendeine Blume oder ein Kinderspielzeug, dass ihnen Hoffnung gibt, das ihnen zumindest die Idee: Eurer Kleinen geht es gut, mitgibt. Aber ich habe keine Kraft mir darüber gedanken zu machen. Dennoch müssen die Zwei darüber sprechen. Zumindest Noélle. Sonst macht sie hinter unserem Rücken Dummheiten. Fühlt sie als verriete sie uns und tut es damit vermutlich viel gefährlicher als sie eigentlich dachte und beabsichtigte.

 

Ich will Ashly schon sagen, dass sie ihre Bekannten anrufen soll und in der Zeit mit Noélle reden. Schweige dann aber und blicke zu Jimmy, dann zu Sarah. Wie geht sie mit der Sache um? Wie verkraftet sie die Situation? Dann fasse ich mir ein Herz und spreche Noélle an. Mein wilde Entschlossenheit trägt mich bei dem Thema und dem Gesprächspartner nicht. Ich räuspere mich mehrfach, trinke ebenfalls einen Schluck aus meiner Flasche: "Das... also... mit deinen Eltern... ist sicher hart. Auch für dich... Sarah..." stottere ich leise und schaue zu Boden. "... aber... ich bin da wohl nicht der beste Ratgeber... also... ohne Eltern meine ich und so, aber... wäre es nicht... also... ich meine falls einem was passiert. Das wäre doch noch schlimmer, als jetzt noch ein wenig Ungewissheit und dann aber sichere Wiedersehensfreude, oder?"

 

Brilliant, Cowboy. Flüssig gesprochen und tiefgreifende Gedanken. Ganz toll gemacht... Idiot.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Jimmy Pierce

- Im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

Während Michael vor sich hin druckst nicke ich Ashlyn zu. Rücke meinen Kopf dann Richtung Bad, damit sie ungestört ist und zeige dann auf mich, ob ich mit soll, falls ihr Kontakt mit einem von uns sprechen will.

 

Ich hoffe fast darauf, damit ich dieses weinerliche Gejammer nicht mehr ertragen muss. Die Welt geht vor die Hunde und Noélle will sich bei Mam und Dad verstecken ... und Michael fängt jetzt an seine Kindheit zu verarbeiten.

 

Kurz wird mir die Kälte meiner Gedanken bewusst, doch schnell schüttele ich diese Überlegungen ab. Auf Kurs bleiben, nicht nachlassen. Erst diese Scheiße zu einem Ende bringen. Und dann ist Zeit um etwas zu verarbeiten und wieder runter zu kommen. Jetzt brauche ich meine Wut, meinen Rachedurst, meine Zielstrebigkeit. Keine Zeit für sanfte Worte und Verständnis.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

"Das stimmt...das stimmt alles..." sagt Noélle leise zu Michael "...aber es ist so verdammt schwer, meine Eltern haben doch mit der Sache nichts zu tun, sie wohnen in San Diego, ich würde nicht mal nach Los Angeles reinfahren, und wenn ihr das wollt sag ich auch der Polizei nichts...niemand wird wissen das ich zurück bin...wirklich niemand! Hier bin ich euch nur im Weg, ich kann nichts tun und würde euch nur behindern!?"

 

Verzweifelt schweift ihr Blick ab, nach draußen auf den Parkplatz des Motels. Tränen schimmern in ihren dunklen Augen. So viel ist passiert und bis jetzt hat sie sich tapfer gehalten, aber irgendwann zerbricht jeder Mensch und Michael kann spüren das Noélle kurz davor steht. Sie braucht halt, Seelenfrieden. Ihr Weg ist nicht der der Rache, sie hat keine Fehde mit den Finley´s. Nicht direkt, sie will verarbeiten, sie war Tot...lange Zeit...sie will das hinter sich lassen was mit ihr und mit Jenny passiert ist.

 

Ashly nickt Jimmy zu. "Ich brauch ein wenig frische Luft, ich werde draußen telefonieren, ein paar Schritte gehen!" Sie steht auf und nimmt sich noch ein Bier aus der Minibar und wartet noch kurz an der Tür bis Jimmy ihr gefolgt ist.

 

Draußen geht sie weit genug weg um außer Hörweite zu sein, von allem, der Tankstelle, dem Motel den Parkplätzen. Während sie die Nummer wählt spielt ihr Fuß mit einem Stein der am Rand der Asphaltpiste im Sand liegt.

 

"Hola amigo..." begrüßt sie den Gesprächspartner als jemand rangeht. Zuversichtlich lächelt sie Jimmy zu und nickt "...wir brauchen jetzt eure Hilfe...mhhh...ja...so schnell wie möglich...zwei...maximal drei Tage...dauer? Eine Nacht. Fast in fast out...so wie ihr es gern habt, aber in den Staaten...ja...nein...lässt sich nicht vermeiden...am besten du besprichst das mit dem Auftraggeber, die sind mit dabei...ich weiß, nicht euer Stil...geht aber nicht anders...okay...man sieht sich!"

 

"Alles gut!" Sagt sie zu Jimmy und hält ihm ihr Smartphone hin "Alejandor ist dran, er will mit euch, dir, sprechen...!"

 

Jimmy nimmt das Telefon entgegen.

 

Die Stimme auf der anderen Seite hat einen leichten mexikanischen Akzent, der aber kaum zu hören ist. Jimmy´s Erfahrung sagt ihm das der Mann entweder lange Zeit in den Staaten gelebt hat oder hier aufgewachsen sein muss ohne seinen ursprünglichen Dialekt jemals abzulegen.

 

"Okay, meine Name ist Alejandro. Ashly hat mir gesagt das wir gemeinsame Freunde haben und zusammenarbeiten sollen. Wir schulden dem weißen Kaninchen noch etwas und wir begleichen unsere Schuld. Um was geht es...?"

 

Gespanntes Schweigen am anderen Ende.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Jimmy Pierce

- Parkplatz des Famoso Inn Motel -

 

"Jimmy. Es geht um ein Privathaus. Gut geschützt. Wachleute. Aber abgelegen. Ashlyn kann euch Details geben. Der Bewohner spielt an Genen rum. Auch an Menschen. Ziemlich krankes Zeug. Gab schon Tote, die kennen keine Grenzen, keine Skrupel. Und haben was großes vor. Ein anderer Mitspieler, einflussreich träumt davon die Menschheit in die richtige Richtung zu stutzen. Klingt wie bei Hitler. Elite, Herrenrasse und so ein Scheiß. Das Problem, die sind auf einem gefährlichen Weg und können einen Haufen Scheiße regnen lassen. Wir waren längere Zeit durch diese Geschichte eingesperrt, konnten aber entkommen. Sollte noch niemand mitbekommen haben, war ein entfernter Handlanger. Der Rest dürfte klar sein. Wir wollen Antworten um das alles aufzuhalten. Und die persönliche Rechnung begleichen. Und wir sollten den Vorteil nutzen noch nicht auf einem Radar zu stehen. Ist das eure Kragenweite? Ach ja, zwei von uns haben einen Background der uns nicht wie blutige Amateure aussehen lassen wird, auch wenn das eine besondere Nummer wird. Zwei andere sind bei sowas unerfahren."

 

Das muss reichen. Keine weiteren Namen. Ashlyn und Alejandro werden eine sichere Leitung haben, aber wozu Risiken eingehen.

 

Ich warte auf die Reaktion.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Die Antwort von der anderen Seite ist knapp.

 

"Liefern wir nur etwas ab, oder nehmen wir ein Paket mit raus!? Wenn ja wieviele. Wie sehen die Optionen für das Paket aus. Zustellen oder return to sender!? Ich muss das fragen um die Tragweite der Operation zu verstehen."

 

Ashly beobachtet das Gespräch aus einiger Entferung, die Arme vor der Brust verschränkt nippt sie hin und wieder an dem Bier aus der Minibar.

Edited by -TIE-
  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Michael Sueson

- Im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

"Na, ganz so leicht ist es nicht. Die kennen dich. Wenn dich irgendjemand zu früh sieht, gefährdet das unser aller Leben. Ich mein... es ... also... James hat es ja gesagt: deine Sache." Den letzten Teil versuche ich sanft und glaubwürdig rüberzubringen. Ich zweifele nicht daran, dass James sie mindestens gefangen halten würde, um unsere Mission nicht zu gefährden, wenn nicht wieder ... ruhig und friedlich... was heißt hier James würde das machen, Cowboy... du denkst doch auch drüber nach. Aber erstmal gutes Zureden. Es gibt für alles eine Lösung.

 

"Wenn du wirklich aussteigen willst, finden wir eine Lösung, die uns allen halbwegs hilft. Aber ... es wäre... glaube ich wirklich zumindest... wenn du noch ein paar Tagen durchhalten könntest. Vielleicht eine Woche oder so. Ich... was hältst du davon, wenn wir die ganze Geschichte in der Zeit aufschreiben würden?! Also die Gefangenschaft, um es loszuwerden. Ich kann sowas nicht so gut... aber vielleicht zusammen? Dann hätte ich auch... wenn ... wenn einem von uns was zustoßen sollte... also... das würde dann übrigbleiben... von ..."

 

Ich breche ab, sehe Noélle mit traurigen Augen an, würde gerne eine Umarmung anbieten, aber durch meinen Kopf schießen Bilder von schönen Frauen und ich fürchte mich. Außerdem sperre ich sie in meinen Gedanken alle in Kofferräume, damit sie mir nicht gefährlich werden können, erschieße sie, damit sie uns nicht aufhalten können, sediere sie über Wochen, damit wir unsere Mission zu Ende bringen können.

 

Wir legen uns mit einem Multimilliardendollarkonzern an. Da ist kein Platz für so eine Scheiße, Mädchen. Kein Platz für Menschlichkeit... und doch ist das das einzige, was uns ausmacht. Was sogar einer wie Jenny geblieben war.

 

Ich lehne mich unsicher nach vorne, biete Noélle unbeholfen an an meine Schulter zu kommen. Schiele zu Sarah und Vivian, hoffe dass mir eine von ihnen diese Bürde abnimmt. Erst jetzt bemerke ich, dass Jimmy nicht mehr im Zimmer ist und ich alleine mit drei der vier Schönheiten.

 

Kalter Schweiß tritt auf meine Stirn.

 

Panik.

 

Beruhigend spüre ich den Wagenschlüssel in meiner Hosentasche. Der Gedanke an den Kofferraum beruhigt mich.

 

Es gibt einen Ort, an dem ihr alle sicher seid und mir nichts anhaben könnt. Ganz ruhig, Cowboy. Schschsch... die Mission ist wichtiger.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

"Gut..." sagt Alejandro am anderen Ende "...dann wäre das klar. Eigentlich würde ich vorschlagen, da es etwas persönliches ist, das sie noch mal eine Nacht drüber schlafen. Sowas geht meist schief wenn man zu tief drin hängt, aber ich denke die Zeit drängt. Daher, Ashly kennt den Treffpunkt, sie kann sie hinbringen. Alles weitere sehen wir dann. Geben sie mir bitte Ashly noch mal..."

 

Auf dem Parkplatz ist alles gesagt was es in diesem Augenblick zu sagen gibt, außer Jimmy will noch was anmerken.

 

Drinnen im Zimmer des Famoso Inn Motels zieht sich die Zeit gefühlt in die Länge. Michael redet auf Noélle ein, Sarah und Vivian hängen ihren eigenen Gedanken hinterher.

 

Noélle schüttelt den Kopf.

 

"Was ist daran so schwer, wer soll mich denn sehen!" Ihr Stimme wird lauter, schriller. "Niemand weiß das ich bei Jenny war, niemand wird das mit euch in Verbindung bringen, das ist doch alles Bullshit!" Hektisch springt sie auf.

 

"Das ihr eure Rache wollt kann ich verstehen, ich habe meine beste Freundin verloren...an...an dieses Monster Finley und ich will nicht noch mehr Leid, ich will nicht das meine Eltern sich weiter Sorgen machen, ICH will nach Hause!"

 

Tränen laufen über ihre Wangen.

 

"Das einzige was passieren wird wenn ich wieder auftauche...falls mich überhaupt irgendjemand sehen wird, ist das die Vermisstenabteilung die Suche einstellt...sonst nichts...Finley oder dieser, dieser Jatik...keiner weiß etwas von mir, niemand! Und nicht einmal zur Polizei werde ich gehen, ich setze mich in den Bus nach San Diego und das war´s!"

 

Noélle wendet sich ab und stürmt auf die Tür des Motelzimmers zu. Sie braucht Abstand von dem Ganzen, von euch, von dem Fall, von allem.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Vivian Chandler

- Im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

Ich schaue Michael, dann Sarah an.

"Sie hat Recht. Ich sehe auch keinen grund, warum sie nicht abhauen kann".

Ich verschränke die Ärme.

"Es ist besser, wenn sie einfach mit Ashley zurückfährt"

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Michael Sueson

- Auf seinem Stuhl im Zimmer des Famoso Inn Motel -

 

Ich höre Noélles Worte: "Das einzige was passieren wird wenn ich wieder auftauche...falls mich überhaupt irgendjemand sehen wird, ist das die Vermisstenabteilung die Suche einstellt...sonst nichts...Finley oder dieser, dieser Jatik...keiner weiß etwas von mir, niemand! Und nicht einmal zur Polizei werde ich gehen, ich setze mich in den Bus nach San Diego und das war´s!"

 

Ist die blöd? Wenn die Bullen was spitz kriegen, dann wissen die anderen innerhalb von Stunden Bescheid. Die hängen da alle mit drin, sind alle korrupt. Scheiße.

 

Ich bin schon halb aufgesprungen, um Noélle zu Boden zu reißen. Zögere dann. Die Frauen hier drin machen mich nervös. Die starken Frauen. Wie Jenny. Vielleicht lasse ich sie lieber. Oder rolle mich zusammen und warte ab. Dann höre ich Vivians Stimme: "Sie hat Recht. Ich sehe auch keinen grund, warum sie nicht abhauen kann. Es ist besser, wenn sie einfach mit Ashley zurückfährt."

 

Sie auch? Die hängen alle mit drin. Hier auch. Fuck. Noélle hatte eines dieser Bücher mit im Auto. Die steckt mit Jenny und den Finleys unter einer Decke. Und Vivian... Sarah hätte ich ja erwartet. Sie war tot und ist jetzt zurück... dank ihrer Macht. Das wäre naheliegend. Aber Vivian?! Vielleicht weil sie eine Mutter ist. Vielleicht hat sie tiefere Einblicke? So viele starke Frauen.

 

Angewurzelt sitze ich auf meinem Stuhl. Drücke den Autoschlüssel in meiner Hosentasche, als wäre es der größte Schatz... als wäre er meine Waffe gegen sie. Ich starre vor mich hin.

 

Wenn Noélle geht, dann sind wir aufgeschmissen. Versteht ihr das nicht. Dann verlieren wir unseren Vorteil. Aber Vivian will das wohl nicht begreifen. Sie wäre auch direkt in ein Hotel gegangen. Dabei müsste sie am besten wissen, wie leicht man solche Sachen mittels Recherche herausfinden kann. Du musst mit James sprechen, Cowboy. Der versteht es und hat die Autorität, um diesem Weiberhaufen zu begegnen. Die Autorität des Alters... die Autorität eines Vaters. Die Autorität, die dir fehlt... noch... wenn du erst einmal ein Vater bist, Cowboy, dann zeigst du es den Frauen. Allen. Dann weist du dem schwachen Geschlecht seinen Platz zu. Dann... aber solange...

 

Ich sitze auf meinem Stuhl und blicke ängstlich und mit schlecht bemänteltem Hass und Unverständnis zwischen Noélle, Vivian und Sarah hin und her. Unfähig mich zu bewegen. Ich zittere leicht.

 

Du musst dich um dieses Problem kümmern. Sie dürfen nicht so mit dir umspringen, Cowboy. Jenny nicht und sie noch viel weniger.

 

Johnny springt mir zur Seite, umnebelt meinen Geist. Ich entspanne mich und lausche. Er verrät mir, wie ich mit diesen Frauen klarkommen kann. Wie ich die Kontrolle erlangen kann über sie ... über Jenny... über Noélle... über Vivian... und über ... über meine Mutter... die erste Frau, die mich verraten, verlassen hat.

 

Ein Fortsetzungsroman seit meiner Geburt... aber ich werde das in den Griff bekommen. Bald werden sie dich nicht mehr einfach so herumschubsen, Cowboy. Bring den Job zuende, dann kannst du dich darum kümmern und gegen ... und das Gleichgewicht wieder herstellen...

 

... wie bei Ms Fabilla. Ruhig und friedlich. Sie machen keine Scherereien mehr... und du hast alles weiterhin im Griff... ruhig und friedlich.

 

Ich sitze und warte, dass jemand spricht, jemand mich aus meiner kleinen Welt herausreißt, die gerade im Wandel ist... dass jemand den Strudel der unklaren Gedanken, die da in mir entstehen unterbindet. Aber die Saat ist ausgebracht. Wird sie keimen und Frucht tragen, oder wird sie vergehen?

Edited by 123
  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...