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[Inmitten uralter Bäume] Tag 3 - Der See


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Julia lässt ihren Fuss gegen die Tür krachen und behält gekonnt ihr Gleichgewicht. Die Tür gibt ohne größeren Widerstand nach innen nach... die Wucht reißt sie aus der unteren Angel und sie kommt hängend an der Wand zum stehen. Julias Taschenlampe zerreißt die Dunkelheit; war der Flur noch dank des blauen Schimmerns zu erahnen, so zaubern Nacht und fehlende Beleuchtung völlige Schwärze in den geöffneten Raum.

 

Der Lichtkegel den Julia in den Raum zucken lässt, offenbart ihr einen kurzen Überblick: Holzwände. Vernagelte Fenster, mit Matsch verschmierte Ritzen. Erdboden. Ein Eimer voller Exkremente in einer Ecke. Plastikflaschen voller Wasser. Müsliriegel. Ben, bewusstlos (?) auf dem Boden in der Ecke von hinterer und unterer Wand liegend, notdürftig verbunden, nass und schmutzig. Davor zwei Personen - ein Junge von vielleicht 16 Jahren, der an der oberen Wand steht und ein Mann, um die vierzig, direkt vor Ben, an der unteren Wand, der ängstlich-besorgt zu dem Jungen sieht. Zwischen den beiden liegt die Länge des Raumes... vielleicht 5 Meter. Hinter ihnen je ein Uniformierter. Grüner Schleim. Verschmutzte Uniformen. Schartige Dolche, deren Spitzen zum Stich bereit seitlich an die unteren Rücken der zwei Gefangenen gehalten werden. Das müssen Bens Freunde sein... die zwei Jäger... die Mitgefangenen von JJ. Die modernden Soldaten der Nordstaaten machen keine Anstalten sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Sie starren einfach in Richtung Tür und verbergen sich so gut wie möglich hinter ihren Gefangenen... Ben liegt unmittelbar hinter dem Mann und seinem Soldaten. Zwischen Julia und dem Jungen sind es etwa drei Meter. Bis zu dem Mann sind es von Julia aus rund sechs Meter. Säbel baumeln an den Seiten der Soldaten... schartig... alt... gefährlich... blutverschmiert. Julia weiß, dass sie mit ihrem Licht immer nur eines der Pärchen gut sehen kann. Das andere könnte sich in der Peripherie der Lampe fast unsichtbar bewegen... vorausgesetzt die Jäger leisten keine Gegenwehr... aber danach sehen sie nicht aus. Sie wirken kraftlos und zermürbt... verdreckt und verängstigt... ausgezehrt und am Ende.

 

Zoey steht auf halbem Weg zwischen Unimog und Hütte. Der Arbeiter mit der Kettensäge steht in Deckung und beobachtet einfach. Seine Augen sind weit geöffnet und scheinen die bläuliche Dunkelheit garnicht wahrzunehmen... es wirkt als starre er wie eine Überwachungskamera in den Flur der Hütte, wo Julia und George sind und als würde er Zoey nicht weiter beachten.

 

Hinter alldem taumelt der Indianer weiter... an der nördlichen Seite der Lichtung quält er sich japsend und stolpernd weiter vom Hügel zum See... weit weg von dem Geschehen... aber in Sicht. Sein Blick ist stur auf den See gerichtet.

 

JJ verschwindet gerade am Ende der Pfahlkonstruktion, biegt vor dem See ab und beginnt... jetzt durch die Bäume verdeckt und dem Blick entzogen den Weg zu den Pfählen mit den Leichen... wie sie den Anblick wohl aufnehmen wird?

 

Unheilverkündend und schwarz liegt der See. Ein leichter Wind kräuselt seine Oberfläche... oder nein... es weht kein Wind. Die Oberfläche scheint sich einfach so sanft zu bewegen.

 

George bemerkt, dass die Türklinke an der Tür hinter Julia vorsichtig nach unten gedrückt wird... die Tür scheint bereit jeden Moment aufzuschwingen... aber zunächst passiert nichts weiter... einzig die nach unten gebogene Türklinke verrät, dass da jemand lauert...

 

Ihr spürt, dass der See  nach euch verlangt... spürt, dass er euch helfen könnte... spürt die Möglichkeit auf das Ende der Schmerzen... auf so viel mehr... auf ewiges Leben...

Edited by 123
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George "Viking" Shaw

- in der Hütte beim Reservoir -

 

Als George sieht wie sich hinter Julia die Türklinke bewegt und so verharrt das die Tür offen sein müsste, macht der Brite einen Schritt auf die Tür zu und reißt sie mit einer plötzlichen Bewegung auf. Die Mündung seines Revolvers zeigt dabei auf die Tür.

 

Julia zu warnen hätte sie nur abgelenkt.

Edited by -TIE-
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Julia Williamson

- in der Hütte beim Reservoir -

 

Oh, Scheiße! Denke ich.

Die sind zur Zwei, ich kann nur eins folgen...und die benutzen auch die Geisel als Schield.

Das war eine blöde Entscheidung, Julia...

Und dazu ruft den See.

 

Ich fixiere das Paar mit dem Junge.

"lass ihn los, du scheisskerl!" Sage ich laut.

Automatisches Reflex.

Ob es etwas bringen wird?

Ich ziele auf den Mann.

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Zoey Strong


- in der Hütte beim Reservoir -


 


Als ich Jane so alleine zum See laufen sehe wird mir ganz anders, vor allem das Rufen, die silbernen Fäden... das alles gefällt mir ganz und gar nicht. Sofort bereu ich es sie ohne klare Richtungsanweisung weggeschickt zu haben, überhaupt weggeschickt zu haben. Dabei wollte ich sie doch nur schützen. Ich taumle kurz unentschieden hin und her.... Jane oder Ben, Jane oder Ben...? Bei Ben sind die anderen... Jane ist allein? Irgendjemanden muss ich im Stich lassen. Nur wen....? 


 


Letztlich übernimmt mein Familiensinn das Kommando und ich renne Jane hinterher um sie zurück zu holen. Ich habe sie nicht befreit um sie alleine in ihr Verderben laufen zu lassen!


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JJ ist hinter der bewaldeten Ecke am See verschwunden und Zoey macht sich auf ihr zu folgen.

 

Georges Versuch die Tür aufzureißen war zu langsam oder nicht kraftvoll genug, in jedem Fall hält auf der anderen Seite jemand den Türgriff fest und verhindert so, dass George sie öffnen kann. Nur kurz ruckt sie einen Spalt auf, dann ist sie wieder - wie zuvor - im Rahmen. George verweilt vor der Tür, um den Ausweg für den oder die Personen darin zu verhindern und Julia den Rücken frei zu halten.

 

Draußen rennt Zoey hinab zum See. Passiert den Indianer in weitem Abstand, dessen schweißnasses Gesicht und ersterbender Blick stur auf den See gerichtet sind. Die Wasseroberfläche wirft an einigen Stellen leichte Blasen, wie sie dank des Mondlichts, das von einer dicken Wolke, die selbigen für einen Moment freigab, erahnen konnte.

 

Im Inneren des Raumes hatte Julia nun genug Zeit, um sich ihre Gegner anzusehen. Schleim, Fäulnis, borkige Krusten, schwärende und nässende Wunden aus denen grünlicher Schleim tropft... sie war auf ähnliches vorbereitet, nachdem sie den Bären gesehen hatte und den Mann im Keller, dennoch jagdt ihr der Anblick so einen Schrecken ein, dass sie nicht da stehen bleiben kann. Zumal ihre Gegner aus der Dunkelheit heraus ihren Tod schon sicher geplant zu haben scheinen.

 

Gleichzeitig drückt George sich gegen die raue Holztür. Spürt den Pistolengriff in seiner Hand. Erinnert sich an das Gewehr der Nordstaatler, das im Keller der andern Hütte stand. Wenn... hinter der Tür hört er etwas... es dauert einen Moment, bis er ein Bild zu dem Geräusch hat... so mag ein Unterhebelrepetiergewehr klingen, das soeben feuerbereit gemacht wurde.

 

In gebückter Haltung rückwärts gehend und mit nach vorne erhobener Waffe und Taschenlampe macht Julia ein paar schnelle Schritte aus dem Raum heraus. Zurück zu ihrem Partner - so zumindest im polizeilichen Alltag gedacht - und damit zunächst in Deckung und mit dem eigenen Leben aus der Schuss- oder Angriffslinie.

 

Das raue Holz wirkt mit einem Mal wenig zuverlässig... die Raumtiefe von vermutlich nur wenigen Metern viel zu gering und die sich mit leisem Schmerz meldende Schrotverletzung an seiner Schulter erinnert den Briten daran, dass auch eine Holzwand nicht unbedingt ausreichenden Schutz bietet... noch weniger vermutlich die raue Holztür an die er sich gerade lehnt.

 

Am Eingang der Hütte, im inneren Flur, geht sie an der Wand gegenüber der linken Tür, vor der George sich befindet, in Deckung und sichert. Aus dem Raum mit den Gefangenen ertönt ein Stolpern... dann ein Aufrappeln. Dann ist es wieder ganz ruhig. Nur das Wimmern und schwere Atmen von Vater und Sohn ist zu vernehmen.

 

 

Die Zeit gerinnt zu einer zähend Masse... mit einem Mal scheint es als würde sich alles in Zeitlupe abspielen... als wäre alles aufgrund der Bedeutung und Bedrohlichkeit verlangsamt... damit jedem die Gefahr bewusst ist und er sie auskosten kann.

Edited by 123
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Julia Williamson

- in der Hütte beim Reservoir -

 

Ich mache einen Schritt nach hinten, und feuere drei mal auf den Soldat mit dem Messer.

"FUCK! AUF DEN BODEN, IHR DA!" Schreie ich dabei.

Edited by Nyre
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George "Viking" Shaw

- in der Hütte beim Reservoir -

 

"Achtung!" ruft George als er das Laden des Unterhebelreptierers hinter der Tür hört. "Da ist noch einer!"

 

Aber da läuft Julia schon Richtung Ausgang und George folgt ihr. Er hat keine Lust in dem Gang in die Zange genommen zu werden.

 

"Warte..." ruft er ihr hinterher. Mit der Verletzung kann er nicht so schnell laufen. Mehr humpelnd folgt er der Polizistin.

Edited by -TIE-
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“Mist...was machen wir jetzt? Wir sind voll im Unterzahl, und du bist verletzt”

Ich leuchte den Gang wieder.

“ich möchte ungerne die Geisel da lassen...aber die ...Dinge sind ja zäh.”

Ich zittere.

Ich schaue George an, als hätte er alle Antworten.

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George "Viking" Shaw
- in der Hütte beim Reservoir -

 

George stütz sich auf seiner Schrotflintenkeule ab, außer Atem von dem kurzen Sprint, Sterne Tanzen auf seiner Iris und jeder Atemzug tut weh. "Der Plan kann immer noch funktionieren..." stöhnt er "...wir warten wer rauskommt, wenn es die Geiseln sind...wenn sie fliehen wollen laufen wir mit ihnen zurück...sind es die...die...Wesen...schießen wir...kommt gar nichts..." George muss schwer schlucken bei den Worten "...laufen wir zurück, weg hier. Wir haben es versucht, ernsthaft, wir waren da drin und haben es versucht...!"

 

George blickt um Absolution bittend zu Julia.

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George "Viking" Shaw
- in der Hütte beim Reservoir -

 

"Komm hier an die Seite..." George zeiht Julia etwas aus dem Gang raus, so dass sie um die Türöffnung herum in den Gang zielen kann "...dann sind wir keine Zielscheiben, falls die einfach blind um die Ecke ballern!"

 

George nimmt auf der anderen Seite Aufstellung, die Mündung des Revolvers zeigt in den engen Gang, auf die Tür hinter der die Geiseln sind.

 

Immer mal wieder wirft er einen Blick zurück zu dem Typ mit der Kettensäge.

 

"Scheiße man..." flüstert er mehr zu sich selbst "...wenn die nicht bald kommen, müssen wir weg...scheiße...scheiße...scheiße..."

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Ihr hört ein kurzes Durcheinander aus dem Raum in dem die Geiseln sind. Die Stimme des Vaters brüllt verzweifelt: "LAUF, ARTHUR!!!" Dann ein kurzes Gerangel, schnelle Schritte... gefolgt von dem heulenden Schmerzensschrei des Jungen "AAARRRGGHHHH", auf den fast wie ein Echo ein ungläubiger Schrei des Vaters folgt: "NEIN! IHR SCHWEINE! ARTI!"

 

Währenddessen spürt George den kalten Blick des Mannes mit der Kettensäge, der einfach dasteht und wie eine fest installierte Überwachungskamera die Hütte, euch und den Flur beobachtet. Hinter ihm - mit einigen Metern Abstand - humpelt der Indianer vorbei und wird in wenigen Schritten das Ufer des Sees erreichen.

 

Zoey rennt. Spürt den Wind auf ihrer linken Gesichtshälfte, der das leichte Sprühen von Seewasser zu ihr herüberträgt. JJ ist schon ein gutes Stück zu den Pfählen gerannt. Müsste jetzt langsam sehen, was dort hängt. Den Anblick, den Zoey sich erspart hatte. JJ wird langsamer... geht nur noch... scheint das sich bietende Bild ungläubig verstehen zu wollen. Blickt in Richtung des Sees. Dann wieder zu den Pfählen, die im unsteten Mondlicht immer wieder kurz zu sehen sind. Noch sind es rund 20 Meter bis sie wirklich bei den Pfählen ist, aber man kann langsam die einstmals menschlichen Gestalten erahnen. Auch Zoey sieht die Pfähle jetzt zum ersten Mal von vorne... wie sie hinter der dünnen Gestalt ihrer Schwester aufragen. Und über allem erahnt sie einen silbrigen Schauer... oder vielleicht eher eine Art silberner Regenbogen... oder Kuppel. Eine Kuppel, die alles wie eine Käseglocke einschließt - eine gut 200 m durchmessende Käseglocke - ... Teile des Sees, des Waldes, die Lichtung, euch... erst kurz hinter den Pfählen mit den Leichen setzt ihr Rand auf dem Boden auf.

Edited by 123
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George "Viking" Shaw
- in der Hütte beim Reservoir -

 

George zählt in Gedanken mit...drei...zwei...eins...aber in der Hütte tut sich nichts mehr, keiner der Wachen kommt auf den Gang.

 

Scheiße!

 

"Okay..." sagt er zu Julia "...wir haben es versucht, lass uns abhauen wir können denen da drinnen nicht helfen!" In Richtung Hütte flüstert er "Sorry Ben...!"

 

Dann wendet er sich ab und halb laufend, halb humpelnd folgt er Zoey und JJ am Seeufer entlang. Seine Improvisierte Krücke und den Revolver fest umklammert wirft er nicht einen Blick zurück.

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Julia Williamson

- in der Hütte beim Reservoir -

 

Ich folge George, und helfe ihn wegzulaufen.

Mein Magen ist verkrampft.

Scheisse.zu JJ  und Zoey, und dann nix wie weg.

Es tut mir leid, Ben.

Edited by Nyre
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