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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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"Der Journalist Julian Reichelt ist nicht mehr Chefredakteur der Bild-Zeitung.

 

Der Axel-Springer-Verlag teilte mit, man habe Reichelt mit sofortiger Wirkung von dessen Aufgaben entbunden. Zur Begründung hieß es, durch Presserecherchen habe man neue Erkenntnisse über das aktuelle Verhalten von Reichelt gewonnen. Diesen Informationen sei man nachgegangen. Dabei habe der Vorstand erfahren, dass Reichelt auch nach Abschluss des Compliance-Verfahrens im Frühjahr Privates und Berufliches nicht klar getrennt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt habe.

 

Bei dem Verfahren im Frühjahr wurde Reichelt unter anderem Machtmissbrauch vorgeworden. Der Konzern kam zu dem Ergebnis, dass es zwar Fehlverhalten gegeben habe, Reichelt aber eine zweite Chance bekommen sollte. Gestern hatte die New York Times dann über neue Vorwürfe gegen Reichelt berichtet. Die Zeitung verwies auch auf bislang nicht veröffentlichte monatelange Recherchen eines Investigativ-Teams der Ippen-Mediengruppe.

 

Neuer Vorsitzender der Bild-Chefredaktion wird Axel Springer zufolge Johannes Boie. Bisher leitet er die Redaktion der „Welt am Sonntag“."

 

Weiß jemand, wie der Machtmissbrauch von Reichelt konkret ausgesehen hat?

 

https://www.deutschlandfunk.de/bild-zeitung-axel-springer-entbindet-chefredakteur-reichelt.1939.de.html?drn:news_id=1312914

 

Und was hat es mit dem erschreckendem Sittengemälde auf sich, dass die New York Times von Reichelt & Döpfner gezeichnet hat??

 

http://www.deutschlandfunk.de/bild-zeitung-axel-springer-entbindet-chefredakteur-reichelt.1939.de.html?drn:news_id=1313028

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Offensichtlich dreht Döpfner auch ziemlich am Rad, wenn das Zitat stimmen sollte.

 

"Zudem zitiert die "New York Times" - ohne die Quelle zu nennen - aus einer angeblichen E-Mail vom Springer-Vorstandsvorsitzenden Matthias Döpfner, in der er geschrieben haben soll, die Vorwürfe gegen Reichelt müssten sehr vorsichtig behandelt werden. Denn Reichelt sei "wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Autoritätsstaat rebelliert". (engl.: Mr. Döpfner wrote that "we have to be especially careful" in the investigation, because Mr. Reichelt "is really the last and only journalist in Germany who is still courageously rebelling against the new GDR authoritarian state,"...) Ob dieses Zitat authentisch ist, blieb bislang unklar."

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/recherche-reichelt-springer-101.html

 

Der NYT Beitrag: https://www.nytimes.com/2021/10/17/business/media/axel-springer-bild-julian-reichelt.html?

 

 

https://netzpolitik.org/2021/springer-affaere-wie-aus-laengst-vergangenen-zeiten/

 

https://www.dwdl.de/meinungen/84972/bdzvpraesident_haelt_deutschland_fuer_neuen_autoritaeren_ddrstaat/

Edited by Sam Stonewall
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Weiß jemand, wie der Machtmissbrauch von Reichelt konkret ausgesehen hat?

 

 

Ich hab gestern den Artikel von der NY Times gelesen.

Er hat seinen Status als Chef ausgenutzt, um mit weiblichen Auszubildenden und Praktikantinnen Sex zu haben, sie auch zu später Stunde wohl noch in irgendwelche Hotelzimmer gerufen, und ihnen später Jobs zugeschoben, die über ihren Qualifikationen lagen. Er hat betreffende Frauen wohl auch über Instagram zum Essen eingeladen. Ein anderer Mitarbeiter hat sich wohl auch mal darüber beklagt, dass er immer nur die Frauen abkriegt, mit denen Reichelt schon mal was hatte. 

Dazu kommt wohl sexuelle Belästigung und allgemein Sexismus in der Redaktion. Und der Vorwurf, Drogen konsumiert zu haben. Außerdem hat er wohl auch mal (zumindest einmal) unter der Hand Zahlungen an ein Mitarbeiterin getätigt.

Reichelt war ja zu Beginn des Jahres schon mal knapp zwei Wochen "beurlaubt", wurde dann aber wieder auf seine Stelle gesetzt. Im Rahmen der internene Untersuchungen zu den Vorwürfen hat er Springers compliance Abteilung wohl auch eine gefälschte Scheidungsurkunde vorgelegt. 

 

Schwer zu sagen, was genau lief, weil alle den Deckel drauf machen und versucht wird, Berichterstattung einzuschränken, um das Image von Springer nicht zu beschädigen. 

 

Die NY Times hat das auf dem Schirm, da Springer seit Jahren schon in die USA expandiert und groß in Online Medien machen will. (Oder schon macht, ich bin da keine Expertin.) Da kam jetzt bei Geschäftspartnern die Sorge auf, dass Springer diese Art der Unternehmenskultur in ihre Verlage und Redaktionen trägt. Nun versucht Springer alles, um das zu dementieren und die Bild Redaktion als böse Ausnahme darzustellen.

Döpfner wollte wohl auch einem Mr. VandeHei einen Job in einer gekauften Verlagsgruppe zuschustern. Und dem kam die Art der Absprache so seltsam vor, dass er das innerhalb der Firma bekannt gemacht und den Deal ausgeschlagen hat. 

 

 

https://www.nytimes.com/2021/10/17/business/media/axel-springer-bild-julian-reichelt.html

 

(Bei der NY Times kann man ein paar Artikel kostenlose lesen. Aber anscheinende geht das nicht über Mobiltelefone, da braucht man wohl einen Account.)

Edited by 7OutOf13
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Döpfner wollte wohl auch einem Mr. VandeHei einen Job in einer gekauften Verlagsgruppe zuschustern. Und dem kam die Art der Absprache so seltsam vor, dass er das innerhalb der Firma bekannt gemacht und den Deal ausgeschlagen hat.

Das ist vor allem dadurch Pikant, dass VandeHei ein ehemaliger Politico-Reporter ist, der mit anderen zusammen Axios gegründet hat. Und dabei nicht unbedingt Freunde bei Politico hinterlassen hat.

Es war also für alle offensichtlich, dass Politco ihn niemals als gemeinsamen Chef akzeptiert hätte, woraufhin Springer das bis nach dem Deal geheim halten wollte.

 

Springer ist mit 1 Mrd Dollar (Politico) und 320 Millionen (Business Insider) in den USA eingestiegen, sind also keine ganz kleinen Brötchen, um die es da geht.

 

Schon eine peinliche Aktion, dass die NYT einspringen muss um unterdrückte Deutsche Investigativjournalisten zu unterstützen. Bei Spiegel sind die Recherchen wohl veröffentlicht worden und sollen angeblich auch irgendwann frei verfügbar sein. Habe kein Spiegel+ mehr.

 

Interessant finde ich, dass der Fokus in Deutschland viel mehr auf die Personalie Reichelt gelegt wird (Cancel Culture wird natürlich wieder herbeigerufen), während es in den USA deutlich stärker einen Fokus auf die Firmenkultur gibt.

Die (ehemaligen?) Kollegen stehen in den sozialen Medien recht geschlossen hinter Reichelt, bedanken sich und beklagen die "Schadenfreude". Da wird sich kulturell also wohl nicht so schnell etwas ändern.

 

Edited by slowcar
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Döpfner mit Videobotschaft, führt die Geschehnisse auf rachsüchtige ehemalige Bild-Mitarbeiter und "Männer hinter den Kulissen" zurück. Aus einer privaten Nachricht zu zitieren, das sei schon "eine Grenzüberschreitung", sagt Döpfner. :lol:

Ob der schon mal eine Bild-Zeitung gelesen hat?

Dolchstoßlegende auf Springer-Art.

 

Statt Krisen-PR des Konzerns ein eigenes Schwurbelvideo zu veröffentlichen zeigt auch deutlich, wo der Mann geistig so gelandet ist.

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BILD-Redakteure beklagen Schadenfreude. Es sind verrückte Zeiten, in denen wir leben!

Ein Teufelskreis, wie der Herr Kaiser jetzt sagen würde. Und die Bildzeitung ist ja generell toll im Austeilen, aber leicht beleidigt im Einstecken. Ich erinnere mich noch an

 

bild-kennen-sie-die-spielkameraden-ihrer

 

Und die Herren fanden die Antwort nicht ganz so dufte ...

bild-kennst-du-die-zeitung-deiner-eltern

 

Das übliche halt ... Ultraschwegewichtsboxer mit Glaskinn...

 

Und natürlich faktisch falsch. Orks sind nicht nur grün, und sie greifen nur an, wenn man ihren Aggroradius als Allianzler betritt. *grummel*

 

SYL

Edited by apple
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Wenn sich der Eigentümer ins Tagesgeschäft einmischt ...

 

"Vor dem Hintergrund der vom Ippen-Verlag gestoppten Veröffentlichung einer Recherche des eigenen Investigativ-Teams zum Fall Julian Reichelt hat der Chefredakteur Markus Knall die Betroffenen um Entschuldigung gebeten.

 

Zahlreiche Frauen hätten den Mut gefasst, seiner Redaktion ihre Geschichten im Zusammenhang mit dem jüngst abgesetzten „Bild“-Chef zu erzählen, führte Knall aus. Die Redaktion habe ihnen zugesagt, unter Wahrung der Anonymität über ihre persönlichen Schicksale zu berichten. Dieses Versprechen habe man nicht einlösen können und das bedaure er zutiefst. Durch die kurzfristige Nichtveröffentlichung sei man dem Vertrauen, das die Betroffenen in sein Team gesetzt hätten, nicht gerecht geworden, so Knall.

 

Die „New York Times“ hatte am Sonntag einen langen Artikel veröffentlicht, in dem es um den Medienkonzern Springer, die Unternehmenskultur und „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt ging. Zudem gab es die Recherchen eines Investigativ-Teams von Ippen, die das Medienhaus zunächst auf Einwirken des Verlegers Dirk Ippen selbst nicht veröffentlicht hat. Das hatte große Kritik intern und extern hervorgerufen. Zwischenzeitlich erschienen einige Rechercheergebnisse von Ippen in einem Online-Bericht des Magazins „Der Spiegel“. Aktuell prüft die Mediengruppe eine Veröffentlichung weiterer Ergebnisse der Recherche. Knall sagte der Deutschen Presse-Agentur, man habe nach einer intensiven Diskussion im Hause den Punkt erreicht, dass man als Redaktion in die Veröffentlichung gehen könne.

 

Am Montag hatte der Springer-Konzern mitgeteilt, dass Reichelt von seinen Aufgaben entbunden worden sei. Das Unternehmen begründete das Ende der Zusammenarbeit mit dem 41-Jährigen an der Spitze so: „Als Folge von Presserecherchen hatte das Unternehmen in den letzten Tagen neue Erkenntnisse über das aktuelle Verhalten von Julian Reichelt gewonnen. Diesen Informationen ist das Unternehmen nachgegangen. Dabei hat der Vorstand erfahren, dass Julian Reichelt auch nach Abschluss des Compliance-Verfahrens im Frühjahr 2021 Privates und Berufliches nicht klar getrennt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt hat.“

 

Im Frühjahr hatte der Konzern das interne Verfahren angestoßen. Nach Springer-Angaben standen im Kern der Untersuchung die Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen sowie Drogenkonsum am Arbeitsplatz. Der Konzern prüfte Vorwürfe und kam zu dem Ergebnis, dass Reichelt seinen Posten behalten sollte. Es war eine zweite Chance. Nach einer befristeten Freistellung kehrte er in den Job zurück.

 

https://www.deutschlandfunk.de/bild-zeitung-ippen-chefredakteur-bittet-frauen-wegen.1939.de.html?drn:news_id=1313605

Edited by Corpheus
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Behinderung der Pressearbeit - bei Veranstaltungen der AfD und Querdenker nichts Ungewöhnliches.

Jetzt aber auch im Programm der Mannheimer CDU:

 

"Eigentlich ist der Kreisparteitag ein Routinetermin für die CDU in Mannheim. Doch wegen der Unruhe seit dem Rücktritt von Nikolas Löbel war die Stimmung aufgeheizt. Ein SWR-Live-Interview musste abgebrochen werden.

 

Seit dem Rücktritt des früheren Mannheimer CDU-Bundestagsabgeordneten Nikolas Löbel herrscht gewaltige Unruhe bei den dortigen Christdemokraten. Es geht um finanzielle Unregelmäßigkeiten. Bereits im Vorfeld des Kreisparteitags gab es lange Diskussionen, welche Rolle der Kreisvorstand bei der Aufarbeitung des Falls Löbel spielt und ob er entlastet werden sollte. Einige Mitglieder glauben sogar, der Vorstand wolle etwas vertuschen. Diese wollten nun am Freitag die Entlastung verhindern, scheiterten aber. Am Ende wurde der alte Kreisvorstand nach SWR-Informationen mit Mehrheit der anwesenden Mitglieder entlastet.

 

SWR-Live-Fernsehschalte muss abgebrochen werden

 

Wie aufgeheizt die Stimmung bei dem Kreisparteitag war, zeigt ein Vorfall in der Live-Fernsehsendung "SWR Aktuell Baden-Württemberg" um 19:30 Uhr. Während des Parteitags musste eine SWR-Fernseh-Liveschalte abgebrochen werden, da die Reporterin von Thomas Hornung, dem Ex-Büroleiter von Nikolas Löbel, dazu gedrängt wurde, die Liveschalte umgehend zu beenden."

 

Insgesamt sehr interessant, wie die Mannheimer CDU mit dem Fall Löbel umgeht.

Einerseits wenig überraschend - andererseits aber auch enttäuschend.

 

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/hitzige-stimmung-beim-mannheimer-cdu-kreisparteitag-100.html?xtor=CS1-1-%5B%E2%80%9EEingriff%20in%20unsere%20Pressefreiheit%E2%80%9C%3A%20SWR%20bricht%20Schalte%20von%20CDU-Veranstaltung%20ab%5D

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Ich lach mich schlapp ...

 

"BundestagMehr als 20 AfD-Abgeordnete auf Tribüne für 3G-Verweigerer26.

 

AfD-Abgeordnete auf der Tribüne des Bundestags (Kay Nietfeld/dpa)

 

Bei der konstituierenden Bundestagssitzung haben 23 Abgeordnete der AfD auf der Tribüne des Parlaments Platz nehmen müssen.

 

Sie hatten die 3G-Regel nicht akzeptiert. Prominente AfD-Abgeordnete wie die Fraktionsvorsitzende Weidel hielten sich dagegen an die Regelung und saßen unten im Plenarsaal.

 

Die Fraktionen hatten zuvor gegen den Willen der AfD beschlossen, dass nur solche Abgeordnete den unteren Plenarbereich betreten dürfen, die geimpft, genesen oder kurzfristig auf das Corona-Virus getestet sind. Die Abgeordneten auf der Tribüne konnten aber an den Abstimmungen teilnehmen."

 

Mal sehen ob die Eier haben und das die Legislaturperiode durchziehen oder ob das nur eine einmalige symbolische Aktion sein soll.

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Guest
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