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Sprachentwicklung - Realität/SR - Wo geht es hin?


Richter
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Iconerates

Eine Bezeichnung für diejenigen, welche ausschließlich unter Benutzung von Symbolen und Schlüsselworten anstatt Schriftsprache durchs Leben gehen. 

Man muss heutzutage nicht mehr lesen können. Es reicht, ein paar Schlüsselworte zu lernen, und Symbole. Heutzutage wollen sowieso nur wenige Leute lesen. Sie setzen sich vors Trideo und sehen sich Nachrichten und Unterhaltung an. Sie benutzen stimm- und iconorientierte Computer. Alles was es braucht, sind ein paar Stichwörter und Symbole.

Chris Kubasik, "Der Wechselbalg", 1992 Edited by Richter
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Iconerates

Eine Bezeichnung für diejenigen, welche ausschließlich unter Benutzung von Symbolen und Schlüsselworten anstatt Schriftsprache durchs Leben gehen. 

Man muss heutzutage nicht mehr lesen können. Es reicht, ein paar Schlüsselworte zu lernen, und Symbole. Heutzutage wollen sowieso nur wenige Leute lesen. Sie setzen sich vors Trideo und sehen sich Nachrichten und Unterhaltung an. Sie benutzen stimm- und iconorientierte Computer. Alles was es braucht, sind ein paar Stichwörter und Symbole.

Chris Kubaisk, "Der Wechselbalg", 1992

 

 

 

Ich war schon sehr baff/schockiert als mich die (kaum vorhandene) Lesekompetenz eines Teils meiner Schüler kalt erwischt hat. Ein einfacher Nebensatz kann die komplett aus dem Konzept bringen. 

Ich kann das Zitat nur unterschreiben. 

Edited by 7OutOf13
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Das wird auch später nicht besser. Meine Klienten haben da teilweise auch massive Probleme. Da wird ein wort erkannt und dann geraten. Dabei sind die Sätze in Anträgen meist kurz...
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Zusätzlich fehlt häufig auch der Wille. Wenn man jemanden fragen kann... probiert man das natürlich. Aber es gibt auch Kollegen die "Lesen durch Schreiben" völlig unreflektiert einsetzen  :P ... und das Ausbügeln dann an die weiterführende Schule weitergeben. Es geht mit der Methode auch... aber nur wenn man das auf Schüler abstimmt. Offener Unterricht ist eben nicht für jeden Schüler geeignet. Wenn man es nicht kann ist das ja auch anstrengend... und guckt euch mal die Whats App Kommunikation von Teenies an. Ein hoher Prozentsatz kommt ohne geschriebenes Wort aus -> :P

 

BTW ein Buchstabendreher im Autorennamen. Chris Kubasik ist richtig.

Edited by n3mo
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BTW ein Buchstabendreher im Autorennamen. Chris Kubasik ist richtig.

Flüchtigkeit, danke. Ist korrigiert.

 

Ich finde übrigens auch, die Trennung von Sprache in Sprechen und Lesen/Schreiben war sehr sinnvoll.

 

Zusätzlich fehlt häufig auch der Wille. Wenn man jemanden fragen kann... probiert man das natürlich. Aber es gibt auch Kollegen die "Lesen durch Schreiben" völlig unreflektiert einsetzen

Das wird aber teils auch so erwünscht, geradezu erzwungen (insoweit das bei Unterrichtsautonomie eben erzwingbar ist). Klar, im Einzelunterricht kann man auch aus der dümmsten Klippertmethode noch viel machen, aber normaler Unterricht ist kein Einzelunterricht. Jetzt kommt ja das aus Murica rüberschwappende fonätüsche schraiben. Klar, wenn die inzwischen unfähig sind, ihre False Friends (die zu differenzieren mit in der Dritten eingebläut wurde!) auseinander zu halten und there, their, they're nur noch geraten und gesetzt werden, ist das ja eine reine Gewinnerstrategie die man unbedingt übernehmen muss, um die Institutionalisierte Schulreform voranzubringen! Das kommt sicher besonders gut wenn man die Kleinen erst mal mit JÜL und seinen ständig wechselnden Bezugsgruppen nachhaltig entwurzelt und verstört hat. Hach ja, die Perpetuelle Reformpädagogik, sie fickt die Kinder auch außerhalb der Odenwaldschule, dass es eine Freude ist./rant
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Ich bin so froh das "Lesen durch Schreiben" nicht mehr forciert wird. Wobei es ja eh mehr der Hype war, als dass es tatsächlich im Unterricht umgesetzt wurde. Zumindest ist das die Aussage von Umfragen zu dem Thema. 

Es ist auch gar nicht so, dass ich von jedem Menschen erwarte oder mir erhoffe, dass seine Zimmerwände mit Büchern gepfalstert sind. Aber Lesen/Schreiben ist so eine elementare Kulturtechnik, die so viel dazu beiträgt sich selbst bilden und informieren zu können, dass mich die mangelnen Fähigkeiten mancher Kiddies manchmal echt bedrücken.

Und sie können kein Pen & Paper zocken!  :(

 

@n3mo

An meiner jetzigen Schule sind schon zwei Fünftklässler aufgetaucht, die nicht Lesen und Schreiben konnten... ohne das das irgendwo vermerkt war...

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@Doppelpost Alles gut...

 

@n3mo

An meiner jetzigen Schule sind schon zwei Fünftklässler aufgetaucht, die nicht Lesen und Schreiben konnten... ohne das das irgendwo vermerkt war...

 

Yep. Kenne sowas... Manche Kinder fallen irgendwo durchs Raster und dann wars natürlich keiner.

 

In einer Stadtteilschule (die in Kooperation mit einer Jugendeinrichtung steht in der ich seit Jahren Projekte durchführe) werden Schüler massiv "durchgeschliffen" und das Problem an die weiterführenden Schulen weitergereicht. An anderen Projekt-Schulen ist das häufig nicht besser. Ist natürlich auch Bundesland und Schulabhängig. So blöd das für Kinder auch ist... manchmal ist zusätzlicher Förderbedarf wichtig und man tut Kindern mit der Versetzung auch keinen Gefallen... Aber wenn der Großteil der 3./4. Jahrgangsstufe nur rudimentär Lesen/Schreiben/Rechnen kann liegt der Fehler nicht unbedingt bei den Kindern...

 

Und wenn die Kinder später auf der Strecke bleiben hilft das auch nicht...

 

Aber das ist ein anderes Thema und nicht unbedingt für diesen Thread geeignet.

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Ich bin so froh das "Lesen durch Schreiben" nicht mehr forciert wird. Wobei es ja eh mehr der Hype war, als dass es tatsächlich im Unterricht umgesetzt wurde. Zumindest ist das die Aussage von Umfragen zu dem Thema. 

 

Oh doch. Das wurde es. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Und die Resultate waren eine Katastrophe. Das hat unter anderem seine Ursachen darin, daß die neue Pädagogik Lernerfolg dem Spaß beim Lernen und der Selbstentfaltung eines jeden vorstellt. Wir gehen damit mit zunehmender Geschwindigkeit auf einen Abgrund zu. Das haben dann irgendwann auch mal die Lehrer gemerkt. Diese Methode hätte niemals Praxis werden dürfen und wäre mit etwas GMV und ohne jegliches Pädagogikstudium zu vermeiden gewesen. Aber das hat in unserer Politik schon lange keinen Platz mehr. Das Land der Dichter und Denker verschwindet zusehends in der Bedeutungslosigkeit. Wir rutschen in international vergleichenden Tests immer weiter ab (Pisa etc.), betreiben statt Eliteförderung lieber die Förderung jeder noch so kleinen Randgruppe. Wenn ein Land sein oberstes Gericht bemüht, ob Intersexuelle (von denen wir sage und schreibe 0,096 Prozent im Land haben) sich einen eigenen Eintrag in den Personalausweis leisten dürfen, haben wir eigentlich gar keine wirklichen Probleme.

Das Problem mit schlechtem Deutsch macht sich auch hier im Forum immer deutlicher bemerkbar. Damit meine ich nicht mal einen Verschreiber, weil man auf dem kleinen Handydisplay tippt, sondern teilweise sehr schlechte Grammatik und auch Rechtschreibung. Das ist (zumindest von den meisten) die Muttersprache. Da sollte, verdammt nochmal, ein gewisses Maß davon vorhanden sein. Jeder zweite kriegt den Unterschied zwischen daß und das nicht mehr auf die Kette, kann Genitiv und Dativ nicht auseinander halten bzw. kennt sie vermutlich nicht mal mehr und es werden mit der Gießkanne Apostrophe verteilt. Nur um mal die schlimmsten zu nennen. Und wenn man jemandem mal was sagt, wird man gleich dumm angemacht. Sich einen Scheißdreck um alles scheren, aber überall meinen, seinen Senf und vermeintlich Wissenswertes unters Volk bringen zu müssen. Ein Armutszeugnis reinsten Wassers.

Wie es Fünftklässler geben kann, die nicht lesen und schreiben können, ist ein Skandal. Genauso, wie die Tatsache, daß es in Deutschland fast zehn Millionen Analphabeten bzw. funktionale Analphabeten gibt. Das ganze wird durch die bevorstehende Digitalisierung und Flutung der Schulen mit Tablets nochmal um eine Stufe verstärkt werden. Dagegen sollte mal jemand vor Gericht ziehen. Unsere Probleme sind fast alle hausgemacht.

Und heute kommt dann über die Tagesschau-App die Meldung, daß die Mehrheit der Deutschen sich Merkel als Kanzlerin bis 2021 wünschen. Prost Mahlzeit.

 

Das hat mit "SR schon heute" jetzt wenig zu tun, ich weiß. Aber der Auslöser war gegeben und die Zusammenhänge sind leider da.

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Diese Methode hätte niemals Praxis werden dürfen und wäre mit etwas GMV und ohne jegliches Pädagogikstudium zu vermeiden gewesen. Aber das hat in unserer Politik schon lange keinen Platz mehr.

Die Auslöser sind klar auf der Seite der viel zu sehr eingebundenen Eltern zu suchen. Deren Einfluss ist über School Boards in den USA noch größer, wo diese Probleme noch weit gravierender sind.

 

Jeder zweite kriegt den Unterschied zwischen daß und das nicht mehr auf die Kette

Ich denke du meinst dass und das. ;) Das ist wiederum ein Ergebnis der abgesenkten Anforderungen, weil man ja jedes Kind zum Abitur tragen möchte.

 

Wir rutschen in international vergleichenden Tests immer weiter ab (Pisa etc.), betreiben statt Eliteförderung lieber die Förderung jeder noch so kleinen Randgruppe.

1. Tun wir doch gar nicht?

2. Elitenförderung ist auch nicht so sinnvoll. Elitenförderung bringt vor allem das hervor, was man in England gerade bewundern kann. Sinnvoller wäre es, stärker zu Binnendifferenzieren anstatt auch den letzten eh nicht studierfähigen Schüler auf die Uni zu schieben. aber dafür müsste es natürlich auch irgendwelche Perspektiven geben ohne Studienabschluss, das kann man also über Schulpolitik alleine gar nicht lösen.

 

Wie es Fünftklässler geben kann, die nicht lesen und schreiben können, ist ein Skandal.

Nicht wie, sondern dass. ;)

Und ja, das ist es. Der Fisch stinkt in dem Fall auch von der Grundschule her. Und das Problem ist in der Grundannahme und dem Grundanspruch verankert, dass Kinder vor allem nicht frustriert werden dürfen und auf keinen Fall angestrengt, weil Eltern ihre eigenen Probleme auf die Kinder projizieren. Dabei sind Kinder ausgesprochen frustresistent (müssen sie auch sein, sonst funktioniert die Lernphase, die sie durchmachen, nicht), und durchaus gewillt, sich zum Wissensgewinn anzustrengen. Dabei muss man sie fördern, und mit "jeder ist ein Gewinner!" und dauerndem positivem Reinforcement ohne jeden Anlass tut man ihnen eben keinen Gefallen. Sie lernen nichts, haben dafür aber für später weder Resilienz noch Methoden, mit Frust und Stress umzugehen, noch Grundwissen auf dem Mittel- und Oberstufe aufbauen können. Und das kann man nicht mehr aufholen, vor allem dann nicht wenn 70% eines Jahrgangs Abitur-Ready werden sollen, irgendwie.

 

Das ganze wird durch die bevorstehende Digitalisierung und Flutung der Schulen mit Tablets nochmal um eine Stufe verstärkt werden. Dagegen sollte mal jemand vor Gericht ziehen.

Und auch gegen Stürme, Erdbeben und Vulkanausbrüche, wenn du schon mal dabei bist.

 

Und heute kommt dann über die Tagesschau-App die Meldung, daß die Mehrheit der Deutschen sich Merkel als Kanzlerin bis 2021 wünschen. Prost Mahlzeit.

:rolleyes: Hier ist nicht dein Facebookfeed. Für deinen Bedarf nach Unterstützung deines Hassbürgertums wende dich vielleicht anderswo hin, danke.

Edited by Richter
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Nein, ich meine ganz bewußt "daß". Wenn man versucht es so zu schreiben, vergißt man (und die Rechtschreibkorrekur) nicht so leicht das zweite s. Für diese Umstellung gab es ohnehin schlicht keinen Grund. Es muß nicht ständig alles einfacher werden, nur weil heute keiner mehr was auf die Kette bekommt.

 

Und auch gegen Stürme, Erdbeben und Vulkanausbrüche, wenn du schon mal dabei bist.

 

Was ist das für ein argumentativer Unfug? 

 

Heil Höcke, du Arschloch. 

 

?

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Für diese Umstellung gab es ohnehin schlicht keinen Grund.

Klar gab es den. Der Grund war, dass die DDR Druck gemacht hat und dann, als alles angeschoben hat, untergegangen ist, und niemand das alles nochmal aufdröseln wollte. Über den Sinn kann man streiten. Den Grund gab es.

 

Was ist das für ein argumentativer Unfug?

Gerichte sind nicht für irgendeinen der angesprochenen Problemkomplexe zuständig, noch fähig, irgendetwas sinnvolles zur Lösung beizutragen. Das ist Populistengeschwätz, das ich damit in seiner Sinnhaftigkeit und Intelligenz angemessen würdige. Und ja, da bin ich nicht mehr gewillt, mich um Freundlichkeit zu bemühen. Edited by Richter
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Die Reform war 1998. Was hatte die DDR damit noch zu tun? Setze driftig vor Grund, wenn der Satz dir besser gefällt.

 

Das bezog sich auf die angesprochene Verschwendung unserer juristischen Kraft an Gerichten für Dinge, die anteilig praktisch ohne Wert für unsere Gesellschaft sind.

 

Falls du jemand aus der Gutmenschfraktion bist, der Fakten lieber leugnet statt darüber zu diskutieren, müssen wir an der Stelle damit aufhören. Fehlende Höflichkeit hin oder her. Den Eindruck hast du mir allerdings bis dato gar nicht gemacht.

 

Das Fragezeichen solltest du aber noch aufklären.

Edited by Shadow Victim
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Bevor das zu sehr eskaliert, sollten wir aufhören. Es gibt hier ja auch keine Basis für eine intellektuelle Auseinandersetzung. Da kann ich mich genauso gut mit einem Bot unterhalten.

 

Aber du bist eine schöne Illustration deines beklagten Problems. Die Ironie!

 

Setze driftig vor Grund, wenn dir Satz dir besser gefällt.

Höchstens triftig, denn ich halte den Grund für ungeeignet, damit Serpentinenrennen zu fahren. Edited by Richter
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Da ich den Ursprungsthread temporär geschlossen hatte...

 

Ein paar Hinweise: Ihr müsst euch nicht mögen. Ihr dürft die Meinung des anderen auch Scheiße finden. Aber bleibt höflich. Persönliche Beleidigungen könnt ihr gerne per PM austauschen. Ihr müsst sie euch aber nicht hier an den Kopf werfen.

 

Danke.

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Es gibt zwei Möglichkeiten produktiv mit der Thematik "Populismus " umzugehen.

 

1. Sagt das ihr anderer Meinung seid und solche Äußerungen nicht hören/lesen wollt. (Freie Meinungsäußerung endet aber erst an den gesetzlichen Grenzen)

 

2. Wenn ihr tatsächlich in eine Diskussion einsteigen wollt solltet ihr nach gemeinsamen Motivation Suchen (die gibt es wirklich immer) und von der Grund Annahme ausgehen, dass euer gegenüber nichts böses will um fehlschlüsse zu vermeiden (Nachfragen hilft)

 

Viel Spaß beim Meinungen austauschen.

 

P.s.: shadow victim, was Richter dachte war offensichtlich. Da muss man sich nicht dumm stellen. Mit der Verwendung "vorbelasteter Begriffe " wie Gutmenschen machst du dir hier keine Freunde und polarisierst.

 

 

Ich unterstelle niemand zu einer politischen Ecke zu gehören aber ich will hier nichts hören was gegen demokratische Grundordnung geht oder Menschen diskriminiert. Sollte ich so etwas je hier lesen werde ich meine Meinung wiederholen und den Beitrag melden.

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