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Tod der Erde - mit Brasilien brauchen wir kein SR mehr


Moonshadow
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Interessanter Aspekt, den ich so noch nicht auf dem Schirm hatte.

Die hohe Mieten erhöhen die Anzahl der Pendler (und Staus) und damit den CO2 Ausstoß im Verkehrssektor.

 

"Hohe Mieten und Hauspreise sind nach Einschätzung der Gewerkschaft Bauen Agrar Umwelt wesentliche Gründe für ein weiteres Ansteigen der Pendlerzahlen.

Millionen Beschäftigte seien zu stundenlanger Fahrerei gezwungen, erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende Feiger zu jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Demnach verlässt jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte auf dem Weg zur Arbeit sein Bundesland. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Fernpendler um 4,5 Prozent gestiegen, hieß es.

 

Ein entscheidender Beitrag gegen den auch umweltschädlichen -Zitat- „Pendel-Wahnsinn“ wäre die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in den Orten, in denen die Menschen arbeiten und leben wollten, meinte Feiger."

 

https://www.deutschlandfunk.de/ig-bau-hohe-mieten-machen-deutschland-zur-pendler-republik-100.html

Was man bei Autos, bzw. Geschwindigkeitssteigerungen in der Mobilität, auch beachten muss ist das diese langfristig nahe zu kaum die Fahrzeiten verringern. Das liegt schlicht daran das nahe zu alles von Economy of Scale profitiert. Ein Beispiel:

Ein Supermarkt an der Stadtgrenze mit 10-fach so viel Fläche wie ein Laden in der Innenstadt, kann:

1. Günstiger beliefert werden da er mit seiner höheren Kapazität einen höheren Durchsatz aufnehmen kann, heißt die Container können voller sein und so mit den gleichen Lohnkosten eine größere Menge transportiert werden, ergo pro Produkt billiger.

2. Man hat ein größeres Einzugsgebiet und dadurch eine stabilere Nachfrage, da sie sich nun über mehr Abnehmende verteilt und so Schwankungen an der einen Stelle wahrscheinlicher von Schwankungen an einer anderen abgefangen werden können.

3. Man kann mehr automatisieren da sich die Anschaffung der Maschinen jetzt eher rechnet, da deren Kosten pro Produkt im Verhältnis zum Durchsatz verringern. Das ermöglicht es mit weniger Arbeiter*innen die gleiche Menge zu bearbeiten, was die Lohnkosten sengt.

Dazu kommen noch Faktoren wie Heizkosten und Verwaltungskosten.

 

Das heißt die meisten Unternehmungen streben danach sich so weit wie möglich zu zentralisieren, da sie so effizienter Produzieren und so bei sonst gleichbleibenden Faktoren höhere Gewinne machen. Sie sind hierbei aber durch die Logistik beschränkt, irgendwann kann die Versorgung der Fabrik nicht gewährleistet werden oder die Konsument*innen oder Arbeiter*innen bräuchten zu lange, wer würde schon 4h zum Supermarkt oder Arbeit fahren?. Wenn nun aber die Geschwindigkeit steigt dann können nun längere Strecken in gleicher Zeit zurückgelegt werden. Dadurch wird das logistisch Machbare ausgeweitet und eine weitere Zentralisierung möglich.

Am Ende sind die Leute so trotz höherer Geschwindigkeit immer noch ca. genau so lang unterwegs wie zuvor, sie legen nur weitere Stecken zurück.

Denn Effekt kann man am besten bei den Vorstadt Supermärkten sehen die in der Zeit entstanden indem Autos schneller und breiter verfügbar wurden.

 

Verbunden mit dem massenhaften Autoverkehr bedeutet das, dass nun Leute auf ein Auto angewiesen sind. Einerseits wird also die bestehende Verkehrsbelastung nun auf längere Stecken ausgedehnt, weiter wird sie aber auch erhöht da mehr Menschen sich ein Auto aus purer Notwendigkeit anschaffen. Und diese Notwendigkeit ist in DE so weit das du in den Vorstädten ohne Auto kaum ein nennenswertes Sozialleben führen kannst und in den USA ist es in den Suburbs halt sogar so schlimm das es dort das Phänomen der "Soccer Mom" gibt, ein Elternteil(meist die Mutter) die die Kinder in der ganzen Zeit außerhalb der Schule zu den Orten fahren muss zu denen sie wollen da die da sonst gar nicht hinkommen würden. Und diese Notwendigkeit des Autos, ein Verkehrsmittel indem man nur sitzt, hat dann auch wieder Rückkopplungen auf Fettleibigkeit und so weiter.

 

Eigentlich ist das Thema Auto sehr interessant, da es zeigt wie die Gesellschaft von ökonomischen Entwicklungen geformt wird, da das Auto eng mit dem Fordismus zusammenhängt.

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Verbunden mit dem massenhaften Autoverkehr bedeutet das, dass nun Leute auf ein Auto angewiesen sind. Einerseits wird also die bestehende Verkehrsbelastung nun auf längere Stecken ausgedehnt, weiter wird sie aber auch erhöht da mehr Menschen sich ein Auto aus purer Notwendigkeit anschaffen. Und diese Notwendigkeit ist in DE so weit das du in den Vorstädten ohne Auto kaum ein nennenswertes Sozialleben führen kannst und in den USA ist es in den Suburbs halt sogar so schlimm das es dort das Phänomen der "Soccer Mom" gibt, ein Elternteil(meist die Mutter) die die Kinder in der ganzen Zeit außerhalb der Schule zu den Orten fahren muss zu denen sie wollen da die da sonst gar nicht hinkommen würden. Und diese Notwendigkeit des Autos, ein Verkehrsmittel indem man nur sitzt, hat dann auch wieder Rückkopplungen auf Fettleibigkeit und so weiter.

 

Eigentlich ist das Thema Auto sehr interessant, da es zeigt wie die Gesellschaft von ökonomischen Entwicklungen geformt wird, da das Auto eng mit dem Fordismus zusammenhängt.

Interessante Perspektive. Neben solchen ökonomischen Anreizen gab es auch große gesellschaftlich-planerische Kräfte, das Auto wurde als Symbol der persönlichen Freiheit gefeiert und Städte ganz darauf ausgerichtet. Siehe z.B. Die Autogerechte Stadt

In einer US-Amerikanischen Perspektive ist auch der Einfluss der Ölindustrie nicht zu vernachlässigen, die seit den 60ern gezielt ÖPNV-Projekte aufgekauft und stillgelegt hat. Insbesondere die Koch-Milliardärsbrüder tun sich damit auch heute noch hervor, z.B.Wie zwei Brüder Bahnprojekte in den USA zerstören

 

Zu Bedenken ist auch, dass die Klima-Perspektive relativ neu ist. Auch wenn die größten Verursacher schon seit langer Zeit darüber Bescheid wissen, und auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht neu sind, ist der gesellschaftliche Rückhalt und das Bewusstsein über die Klimakatastrophe noch eher neu.

 

Was Wohnbebauung in Städten angeht, da ist der grösstenteils planerisch erzwungene Autostellplatz auch in Innenstadtlage ein riesiger Platzfresser. Bezahlbarer Wohnraum ist auch sicher eines der wichtigeren Themen der Gegenwart, vor allem, da immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung fallen und nicht ersetzt werden. Neubau-Projekte in den Städten sind fast ausschließlich an wohlhabende gerichtet - höchste Marge eben. Ohne Regulierung wird da meiner Meinung nach gar nichts passieren, ist aber ein schwieriges Feld, und mit einer FDP-Beteiligung sind da keine großen Würfe zu erwarten.

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Verbunden mit dem massenhaften Autoverkehr bedeutet das, dass nun Leute auf ein Auto angewiesen sind. Einerseits wird also die bestehende Verkehrsbelastung nun auf längere Stecken ausgedehnt, weiter wird sie aber auch erhöht da mehr Menschen sich ein Auto aus purer Notwendigkeit anschaffen. Und diese Notwendigkeit ist in DE so weit das du in den Vorstädten ohne Auto kaum ein nennenswertes Sozialleben führen kannst und in den USA ist es in den Suburbs halt sogar so schlimm das es dort das Phänomen der "Soccer Mom" gibt, ein Elternteil(meist die Mutter) die die Kinder in der ganzen Zeit außerhalb der Schule zu den Orten fahren muss zu denen sie wollen da die da sonst gar nicht hinkommen würden. Und diese Notwendigkeit des Autos, ein Verkehrsmittel indem man nur sitzt, hat dann auch wieder Rückkopplungen auf Fettleibigkeit und so weiter.

 

Ist das Soccer-Mom Phänomen nicht auch eher darauf zurückzuführen, dass der Typus Mutter eher Helikoptert/Rasenmähert und die Kinder gar nicht soviele Möglichkeiten haben sich selbst fortzubewegen? Ich kenn es nur hier aus Deutschland in kleinem Rahmen, wenn die Eltern ihr Kind bis zum Klassenzimmer begleiten, damit auch nichts passieren kann. Und natürlich steht direkt vor dem Schuleingang in zweiter Reihe der Wagen besagter Eltern.

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Aber woher kommt dieses Verhalten? Es denkt sich ja nicht ein Groß ganzer Elterngenerationen auf einmal "Wir müssen die Kinder am besten ins Klassenzimmer fahren". Und dort wird die gesellschaftliche Ausgestaltung der Mobilität ein entscheidender Faktor sein. Wenn die Kids aus den Vorstädten eh nirgends wo ohne Autos hinkommen und die Städte durch 4-6 Spurriege Straßen mit halben Panzern bevölkert sind in denen alles was nicht im Auto transportiert wird wortwörtlich an den Rand gedrängt wird, dann ist es nur ein logisches Verhalten mit Kindern in Vorstädte zu fahren und Kinder überall mit dem Auto hin zu fahren.

Gut zu sehen ist das wenn man da Länder mit einander vergleicht. In den Niederlanden gibt es gut ausgebaute und oft baulich getrennte Fahrrad und Fußgänger Wege und Autos sind Innerorts meist gezwungen langsam zu fahren, all das mach die Mobilität ohne Auto sicherer. In den USA sind die meisten Städte Autogerechte Städte, meist durchziehen min. 4 Spurriege Straßen die einzelnen Häuserblocks, nahe zu kein Ziel ist erreichbar ohne eine breite viel befahrene Straße zu überqueren und Mobilitätsarten abseits des Autos werden meist nur kleine Streifen neben den Fahrbahnen zugestanden, all das macht Mobilität ohne Auto äußerst gefährlich. Jetzt die Frage, in welcher Umgebung hättest du mehr Angst um ein Kind? Und in der Realität zeigt sich auch das es in den Niederlanden recht normal ist Kinder auch alleine zum 4 Blocks entfernten Spielplatz gehen zu lassen, während es in Ländern die ähnlich wie die USA sind (z.B. Kanada) min. misstrauisch beäugt wird bis hin zur Sorgerechtsverletzung sein kann die einen Kindesentzug zur Folge haben kann (ohne Scherz jetzt). Wenn man jetzt noch bedenkt das große weite Flächen mit vielen uneinsehbaren Winkeln evolutionär bedingt bei uns Angstgefühle auslösen dann wird klar das dieses Verhalten Gründe hat.

Das heißt nicht das nicht manche Eltern eher zum Soccer-Mom Phänomen neigen als andere, nur das wir das Soccer-Mom Phänomen auf gesellschaftlichen Maßstab erleben können hat klar gesellschaftliche Gründe und ein großer ist wie diese Gesellschaft Mobilität organisiert.

Edited by ToBored
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Hm. Typischer urbaner Blickwinkel. Das sind Probleme, die es so nur in den großen Metropolen gibt. Ein Punkt, der mir bei zb. den Grünen immer wieder negativ auffällt. Diese Fixierung auf die großen Städte. Aber wenn man so sieht, wo das grüne Klientel so sitzt, ist das auch nicht verwunderlich. Imho ist das Thema Mobilität für viele nicht nur sehr emotional sondern auch extrem stark von den eigenen Lebensumständen geprägt. Und nur selten wird über den Tellerrand geblickt.

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Die meisten Menschen wohnen eben in den Städten - und da fallen die Autos auch besonders negativ auf.

Wenn in Mecklenburg ein SUV hinterm Hof steht, fällt das eben nicht so auf.

In der Stadt stehen die Autos in fast jeder Straße auf beiden Seiten, das ist ein sehr viel größerer Anteil des öffentlichen Raumes alleine durch Parken.

 

Wir wohnen z.B. in einer Straße mit einer Schule weiter hoch, da hören wir morgens, wenn die Schule wieder anfängt.

Der Trend zu größeren Autos (SUVs) führt dazu, dass der Straßenverkehr für Kinder gefährlicher wird, und da der eigene Nachwuchs natürlich am wichtigsten ist, fährt man die am besten direkt ins Schulzimmer - und rüstet selbst auch auf.

Ein guter Freund in Köln hatte erst vor einiger Zeit einen Todesfall im Kindergarten der Tochter, Fünfjährige rückwärts drübergesetzt und nicht mal gemerkt.

 

Auf dem Land ist der Verzicht aufs Auto oft gar nicht möglich, weil z.B. Landstraßen ohne Radweg existieren und der Weg zum nächsten Bäcker auf dem Rad konkrete Lebensgefahr bedeutet.

In vielen Städten sind auch keine durchgehend sicheren Radwege vorhanden, ich habe auf meinem Arbeitsweg (nur 10min - damals, als man noch ins Büro fuhr) einige Gefahrenpunkte, obwohl ich schon einen Teil verbotenerweise auf dem Radweg gegenüber fahre.

 

 

In den Niederlanden oder Kopenhagen fahren viele Leute Rad, weil es die einfachste, bequemste und günstigste Methode ist, von A nach B zu gelangen. Dafür muss man Städte (oder auch das Land) entsprechend umbauen. Und weniger Geld für Autos/Straßenbau, mehr Geld für ÖPNV, Radwege usw ausgeben.

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Naja, das betrifft auch Vorstädte (Suburbs) und den ländlichen Raum. In der Zeit vor der fordistischen Massenfertigung, als sich kaum eine Person ein Auto leisten konnte, wurden Street-Train-Suburbs gebaut, in Canada gibt es wohl noch welche wobei bei denen die Straßenbahn außer betrieb ist und nur noch die Schienen in der Straße liegen. Diese Vorstädte waren schlicht weg entlang von Haltestellen einer Straßenbahnlinie gebaut. Sie wiesen dabei genau die gleichen Merkmale heutiger Vorstädte auf, als überwiegend Einfamilienhäuser und an den Rändern fließender Übergang zu ländlicher Bebauung, aber sie waren halt nicht auf das Auto angewiesen um irgendwohin zu kommen. Heute wohne ich in einer Vorstadt in der, wenn ich nicht min. doppelt so lange unterwegs sein will und max. jede halbe Stunde weg kommen will ein Auto brauche, zumal auch alle Einkaufsmöglichkeiten nicht fußläufig erreichbar sind. Um die Nutzungspläne auch mal anzusprechen die auch, wenn auch nicht nur, daran liegt das lange Zeit und bis heute Bebauungspläne die Stadt in Wohn-, Gewerbe- und Industriezonen unterteilen zwischen denen du effektiv nur noch mit Hilfe eines Motors wechseln kannst, City Skylines spitzt das aufgrund von Game Design was zu, aber diese 3 Typen bilden in weiten Teilen der westlichen Welt die Grundlage der Nutzungspläne. So werden dann Stadtteilläden wo du zu Fuß einkaufen kannst nicht nur wirtschaftlich erschwert, sondern rechtlich schlicht weg verboten und die Fahrt zum Supermarkt am Stadtrand quasi zur Bürgerpflicht.

Und was das totale Land angeht ist es dann auch noch was komplizierter, dort haben wir aufgrund der mittelalterlichen Erbrechte teils stark zersplitterte Ansiedlungen, von kleinen primär landwirtschaftlichen Dörfern bis hin zu jeweils kleinen Einfamilienhöfen die 1-2 km von einander entfernt sind. Aber auch hier könnte eine langfristige strategische Planung in den Gebieten Bahn, Bus und Bebauungsentwicklung dazu beitragen das diese eine gleiche bis höhere Mobilität ohne Auto bekommen. Es könnte über längere Zeit hinweg durch kommunalen Aufkauf, Umstrukturierung von Kommunen und klugen Bebauungsplänen eine Verdichtung rund um Dorfkerne mit einer zentralen Zuganbindung kommen. Da reden wir wahrscheinlich über 20-50 Jahre, am Ende könnten so aber auch widerstandsfähigere Strukturen auf dem Land entstehen die Teil einer Antwort auf die immer weiter fortschreitende Expansion von Großkonzernen im landwirtschaftlichen Bereich sein könnten, z.B. indem jedes Dorf die Möglichkeit eines genossenschaftlichen Zusammenschlusses der dortigen Bäuer*innen bieten würde die so eine Teilung von großen Investitionen organisieren könnten und durch eine Zugstrecke eine schnelle und günstige Transportmöglichkeit bekommen würden. Auch wäre es einfacher einen Job abseits der Landwirtschaft zu finden, da so auf das Land effektiv an industrielle Zentren angeschlossen wäre.

Naja, und wenn man mal wirklich sehen möchte was eine andere Art der Städteplanung beim Thema Mobilität, aber auch sozialen Interaktion, hervorbringen kann, dann lohnt sich ein kleiner Blick in die Vergangenheit. In der Soviet Union wurden damals Mikro-Distrikte geplant und gebaut. Ziel war es das innerhalb dieser Bereiche, meist so 10-60 ha groß, alles innerhalb von 300m um die Wohnung erreichbar sein sollte, sie Umfassten meist Kindergärten, Schulen, Krankenhaus oder Ärzte, Einkaufsläden, Spielplätze und ein Stadtteilzentrum. Autoverkehr wurde um diese Bereiche herum geführt und diese durch Grünanlagen von den Verkehrsadern abgeschirmt. Gebaut wurden sie als typische Plattenbauten, nur aufgrund der sozialen Mischung (Der Arzt wohnte direkt neben dem Schlosser) und der anderen Umgebungsfaktoren entwickelten sie sich nicht, wie die meisten ihrer westlichen Pendants, zu sozialen Brennpunkten, sondern stellen bis heute eine der beliebtesten Wohnformen in den post-sovietischen Staaten da und das obwohl die sich sonst sehr stark versuchen von allem ehemals sovietischen zu distanzieren. Und wenn man da drin ist, gibt Streetview aufnahmen und Videos auf Youtube, fühlt sich das eher an wie ein Dorf, nur halt mit höheren Häusern, obwohl man mitten in der Stadt ist. Den Mikro-Distirkt muss man eigentlich nur für die Arbeit und in besonderen Fällen wie spezial OPs, bzw. später wurden die Krankenhäuser über mehre Mikro-Distrikte verteilt, und den Urlaub verlassen. Für das besitzen die Mikro-Distrikte allerdings an ihre Größe angepasste ÖPNV-Anbindungen in der Mitte, z.B. bei U-Bahnen, oder an den Eingängen, z.B. bei Bussen oder Straßenbahnen.
Heute macht dieses Konzept ein komisches Revival in Form von Gated Communities für die "obere Mittelschicht", ein trauriger 2.Teil.

Edited by ToBored
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Diese Mikro-Distrikte klingen tatsächlich interessant. Ich sehe da einige der Probleme gelöst, die auf dem Land das Auto unentbehrlich machen.

 

Arbeitsplatz:

In meinem 20ern wurde von Politik/Arbeitgebern Mobilität erwartet. 50 Km mit dem Zug zur Arbeit? Kein Grund für das Arbeitsamt, ein Job-Angebot für eine handvoll Mark abzulehnen.

Da hat sich bis heute nicht viel verändert: Auch heute fährt der Müller 30+ Km von A nach B zur Arbeit. Und der Maier die gleiche Strecke von B nach A.

 

Die Alternative der 2020er: ÖPNV oder Fahrrad. Ok ... Fahrrad ist nicht ernst gemeint ;)

Aber ÖPNV ist auf dem Land anders als in der Stadt. Hier kommen keine U- oder S-Bahnen im 5 Minuten Takt. Wer außerhalb der 8/16 Arbeitszeiten arbeitet, hat entweder gar keine Verbindungen oder verliert sehr viel Zeit beim warten auf der Zug. Da wird mal schnell aus einem 9-Stunden Job ein 12-Stunden Tag. Und ja ... die meisten Jobs mit solchen Arbeitszeiten sind eher am unteren Ende des Einkommens angesiedelt (und ohne Gleitzeit ;) ).

 

Habe ich dann tatsächlich eine Zugverbindung muss ich trotzdem noch zum Bahnhof. In den kleinen Ortschaften ist der Bahnhof in der Regel mitten im Ortskern. Die meisten Menschen leben aber mittlerweile in den Neubau-Gebieten außerhalb des Ortskerns. Zum Bahnhof sind es selbst mit dem Rad oft 20+ Minuten. Bei Wind und Wetter - Hitze und Kälte. Wenn wir ehrlich sind ... so ökologisch das auch ist - das ist nicht für jeden was. Nass, halb erfroren oder verschwitzt und verstrubbelt. Das mag auch nicht jeder Chef. Und auch nicht jeder Mensch.

Ach ja ... vom Zielbahnhof muss man ja immer noch zur Arbeit. Klar ... quetsche ich mein Rad noch in den Zug - dann muss ich mir wenigstens keine Gedanken über einen sicheren Stellplatz am Bahnhof machen. Kostet halt bis zu 6,- am Tag extra.

Wurde schon die Zuverlässigkeit der Bahn/ÖPNV erwähnt. Tja ... lieber nicht. Die Chefs interessiert das nämlich in der Regel auch nicht.

 

Einkaufen:

Ich nehme jetzt mal meinen Ort als Beispiel (ca. 10.000 Einwohner). Wir haben 3 Discounter und ein kleines EKZ. Alles relativ zentral bzw im (kleinen) Industriegebiet. Die meisten Menschen wohnen in den Neubau-Gebieten, die sich im den letzten Jahrzehnten gebildet haben. Dort gibt es außer Wohnungen nur den einen oder anderen Kindergarten (natürlich auch zu wenig Plätze - wie in vielen Gemeinden).

Die Läden sind zu weit für zu Fuß. Fahrrad geht schneller.

Aber: Ich bin nicht mehr in den 20ern und führe auch keinen Single Haushalt. Ich muss für 4 Personen einkaufen. All die Dinge des täglichen Bedarfs. Mit dem Fahrrad bei jedem Wetter? Ne. Das klappt nicht. Und auch nicht mit dem Bus (der außerhalb der Schulzeiten Anfangs/End Zeiten eh nur sporadisch fährt). Das kann man gar nicht alles tragen.

Dh selbst in einem 10.000 Seelen Nest bin ich auf das Auto angewiesen. Und ja ... auch die Fahrt zum Kindergarten erfordert öfters die Fahrt mit dem Auto. Wenn man nämlich erst im nächsten Stadtteil einen KiGa Platz bekommt (und vielleicht auch gleich danach weiter zur Arbeit muss).

 

Aber ich brauche ja auch mal andere Dinge. Die nächste Fusgängerzone (die den Namen verdient) ist gut 20 Km weiter (ich glaube verglichen mit einigen Gegenden im Osten ist das noch nah).

Natürlich nehme ich das Auto. Den Streß gibt man sich nicht allzu oft im Jahr. Das ist ein Tagesausflug. Viel zu tragen und auf der Heimweg noch in ein Restaurant. Klar ... da ist nämlich meist der Großteil der Familie mit dabei.

Tja. Und dann kommt man in die Stadt (genauer große Kreisstadt) und steht im Stau. Und sucht einen Parkplatz. Möglichst in der Nähe, wo man auch einkaufen möchte.

Aus dieser Perspektive klingt es nicht sonderlich einleuchtend, wenn von Rückbau der Parkplätze oder Spurverringerungen zugunsten der Radfahrer gesprochen wird.

Ich meine ich verstehe den Sinn von Abschreckung. Aber das Fahrrad ist nur für Anwohner eine wirkliche Alternative. Deshalb fahre ich nur selten in die Stadt. Wundert sich jemand über das "sterben" der Innenstädte? Das liegt nicht nur allein an Amazon und Co.

 

Eine der typischen 4-köpfigen Familien in meinem Neubau-Gebiet braucht einfach ein Auto. Und das sollte groß genug für alle 4 sein. Plus Einkäufe. SUV muß gar nicht sein (auch wenn ich das bequeme ein/aussteigen und die Übersicht schätze). Aber Kombi/Minibus ist hier einfach die übliche und beste Wahl.

Und ja. Sehr viele haben hier einen (meist kleinen) Zweitwagen. Denn wenn ein Partner regelmäßig zur Arbeit pendelt, sitzt der andere Partner entweder daheim fest (und damit auch die Kinder) oder er hat oben beschriebene Probleme zur Arbeit zu kommen.

 

Wer Kinder hat kennt das vermutlich. Wenn die Kinder einen Unfall haben oder krank werden ist es ... Wochenende. Die schnelle Fahrt zum nächsten Notdienst oder Krankenhaus - da sind Rad/ÖPNV absolut keine Alternative zum Auto.

Auch die Kosten sind ein wichtiger Punkt. Man könnte ja denken, dass man eben bei der einen oder anderen Sache dann doch mal den ÖPNV wählt. Aber der ist - wenn man die Kosten zusätzlich zu den ständig steigende Kosten eines KFZs bezahlen muss - verdammt teuer.

Apropos teuer. Den Umstieg von Verbrenner auf Elektro durch Verteuerung des fahrens mit Verbrenner zu erreichen halte ich für einen Fehler. In erster Linie steigen damit die Lenskosten der Pendler und unermessliche. Denn imho haben die meisten der Betroffenen nicht das Geld, sich eines der doch ziemlich teuren Elektroautos zu kaufen (ihr erinnert euch - Kombis oder Minibus). Für viele Menschen ist der Kauf eines neuen Autos eine Ereignis, dass es nur 1x in einem Jahrzehnt gibt. Oder die sich nur über den Gebraucht-Markt überhaupt ein Auto leisten können.

Dem gegenüber steht eine kleine Gruppe der Gesellschaft, die es sich tatsächlich leisten können, ihren Verbrenner kurzfristig durch ein Elektroauto zu ersetzen. Wenn sie den Lust dazu haben.

Die Autoindustrie hat das erkannt. Schaut mal auf das Elektro-Portfolio der Hersteller und die Anzahl der Modelle in den verschiedenen Preisklassen ...

Für mich sieht das aus, als hätte man die Kosten und die Verantwortung für die Elektrifizierung auf die Bürger geschoben und die Auto Industrie verschont. Mal wieder ...

 

Soweit ein kleiner Ausblick über den Tellerrand ;)

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Das stimmt natürlich alles, aber ist was mich betrifft kein Blick über den Tellerrand, sondern in den vorherigen Beiträgen auch mit gedacht. E-Autos sind eh das dümmste was es gibt und so wie die Politik zum Wechsel zum E-Auto aktuell funktioniert ist das effektiv nur eine Subvention für die Autoindustrie, ob das vielleicht daran liegt das wir die letzten 16? Jahre ein Verkehrsministerium in CSU Hand hatten? Bei E-Autos tretten halt Probleme im Bezug auf Lithium auf, es könnte zu Verbrauchs-Spitzen kommen und natürlich löst es das eigentliche Problem nicht, nämlich das wir jeden Tag Leute, meist einzeln, in 2-3 Tonnen schwere Metallkisten stecken die alle einzeln motorisiert sind und eine äußerst schlechte Kraftübertragung mit relativ großem Verschleiß aufweisen, selbst auf den dafür vorgesehenen und konstruierten Wegen. Aber die ganze Diskussion ob E-Autos ja oder nein ist mittlerweile eine ideologische Scheindebatte, denn China hat fest beschlossen ab 2030 keine Verbrenner mehr zuzulassen, senkt bis dahin kontinuierlich die Zulassungsquoten für Verbrenner, subventioniert den privaten E-Auto Kauf und ist halt der größte und am stärksten wachsende Absatzmarkt für Autos, weshalb die anderen Märkte dahinter verschwinden und die Autokonzerne auf E-Autos angewiesen sind wenn sie wirtschaftlich überleben wollen.

 

Aber das was du geschildert hast ist genau das Problem, was ich versucht habe zu erklären ist das diese Probleme im Zuge des Fordismus nach dem 2.Weltkrieg durch politische Entscheidungen auf allen Ebenen geschaffen wurden, von der Priorisierung und Bildung durch Isolierung der Kernfamilie, über Subventionen für Sprit und Autos bis hin zu Planungsprinzipien in der Stadt und auf dem Land. Und das alles ist dann über ein halbes Jahrhundert gewachsen. Jetzt werden die Langzeitfolgen dieser Politik, und es ist wichtig das als eine politische Agenda zu begreifen vor allem wenn versucht wird das als "das Wirken des freien Marktes" zu verschleiern, in Form des Klimawandels, Abgehängt des Landes und Gesundheitsschädigung von Fettleibigkeit bis hin zu Atemwegserkrankungen sichtbar. Und wenn man sich bewusst ist dass das was uns hier hingebracht hat politische Richtungsentscheidungen über verschiedene Ebenen waren, dann wird auch klar das da nicht das streichen von ein paar Parkplätzen und das schaffen von ein paar Pop-Up Fahrradwegen hier und da was ändern wird, sondern es ist nur zu ändern wenn verschiedene Aktivitäten koordiniert unter dieses Ziel gestellt werden von den ÖPNV Kosten, über die Bebauungsplanung, bis hin zur Planung der Verkehrsinfrastruktur zur Verbindung der bewohnten Gebiete. Es ist aber auch klar dass das keine Sache von 4 Jahren oder 10 Jahren ist sondern von ein paar Jahrzehnten und das es auch zu kurzfristigen (im Maßstab 1-4 Jahre) Problemen beim Umbau kommen kann, da im laufenden Betrieb umgebaut werden muss. Generell wäre es aber sehr sinnvoll wenn erst alternativen geschaffen würden und dann das Auto unattraktiver gemacht wird, denn die meisten Leute fahren das Auto nicht weil sie Auto-Fans sind, sondern weil sie drauf angewiesen sind. Heißt eine Stadt sollte erst Park-and-Ride stellen an der Stadtgrenze bauen wo auf ein nutzbares innerstädtisches ÖPNV Netz umgestiegen werden kann und dann innerhalb der Stadt Parkplätze und Auto-Spuren zurück bauen, nur scheitert das halt auch oft an der Verschuldung der Kommunen und der Ideologie der Schwarzen Null, also des ausgeglichenen öffentlichen Haushalts. Und auf der anderen Ebene wird es Notwendig diese Teilprivatisierung der Bahn rückgängig zu machen und sie wieder in einen öffentlichen Betrieb umzubauen und sie langfristig zum generellen Verkehrsbetrieb in DE auszubauen für Bus bis Bahn um so einheitliche Fahrsysteme und abgestimmte Fahrpläne zu ermöglichen. In NRW musst du nämlich z.B. wenn du von der einen Großstadt zur anderen fährst meist 2 Tickets kaufen weil du min. 1 mal den Verkehrsverbund wechselst. Und abgesehen davon würde das die Planung und Durchführung eines Deutschland Tacktes vom Fahrtantritt bis Fahrtende überhaupt erst ermöglichen.

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Wenn Du auf die Frage, unter welchen Umständen Du auf Dein Auto verzichten würdest, mit "Niemals!" antwortest, bist Du sicher nicht in der Minderheit.

Es ist aber kein Naturgesetz, dass es keine Nahversorger in Wohngebieten gibt, oder das die Bahn/Bus-Versorgung mies sein muss, oder oder oder.

Sondern eine auf das Auto als Notwendigkeit und Höhepunkt der persönlichen Freiheit ausgelegte Politik.

 

(Auo-Notwendigkeit um Kinder ins Krankenhaus zu fahren? Seriously?)

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(Auo-Notwendigkeit um Kinder ins Krankenhaus zu fahren? Seriously?)

 

Hatte ich bei 2 Kinder in 10 Jahren insgesamt 4 oder 5 mal ... und jedesmal am WE. Ach ja. Einmal mit der Frau. Auch am WE. Und nicht zum Krankenhaus ... zur Notfallklinik. Denn wo Ärzte früher in den Ortschaften einen Arzt über das WE stellten, gibt es jetzt nur noch eine Notfallklinik für den ganzen Kreis. Zu der fährst du aber weder mit dem Zug, Bus oder Fahrrad ...

 

 

Es ist aber kein Naturgesetz, dass es keine Nahversorger in Wohngebieten gibt, oder das die Bahn/Bus-Versorgung mies sein muss, oder oder oder.

 

Ja. Mikro-Distrikte gehen schon sehr schön in die Richtung. Aber im Ernst ... der Umbau der Infrastruktur dahingehend ist ziemlich unbezahlbar. Und die populären Maßnahmen betreffen entweder nur einen bestimmten Teil der Bevölkerung oder können das Auto nur teilweise ersetzen. Womit man außerhalb der Metropolen mit einer dualen Mobiltät quasi doppelt belastet ist.

 

 

Sondern eine auf das Auto als Notwendigkeit und Höhepunkt der persönlichen Freiheit ausgelegte Politik.

 

Das Auto als Ausdruck persönlicher Freiheit ist wohl eher eine Erfindung aus der Marketing Abteilung der Autokonzerne ("Wir verkaufen keine technischen Daten ... wir verkaufen Emotionen"). Das Auto als Statussymbol teilweise auch. Aber sicherlich auch aufgrund der riesigen Preisspanne und der damit einhergehenden Exklusivität.

 

Wenn man davon absieht, dass Politiker als Menschen genauso den Marketinigstrategien der Konzerne unterliegen schauen die halt auch auf Wähler. Und Autos sind dadurch halt sehr emotionalisiert. Die gleiche Entwicklung sehe ich im übrigen auch im Bereich der Smartphones.

 

Und die tatsächliche Notwendigkeit des Autos ist ein anderes Thema. Dazu habe ich oben ja schon was geschrieben.

 

Edited by Corpheus
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Ja. Mikro-Distrikte gehen schon sehr schön in die Richtung. Aber im Ernst ... der Umbau der Infrastruktur dahingehend ist ziemlich unbezahlbar. Und die populären Maßnahmen betreffen entweder nur einen bestimmten Teil der Bevölkerung oder können das Auto nur teilweise ersetzen. Womit man außerhalb der Metropolen mit einer dualen Mobiltät quasi doppelt belastet ist.

 

Das stimmt nicht so ganz, klar ist es ein Aufwand Infrastruktur nachträglich zu ändern und es geht nicht immer in mittlerer oder gar kurzer Zeitspanne, meist geht es allerdings, ist auch nicht sehr teuer und kann in Stufen erfolgen. Das zeigt sich recht gut bei den Super-Blocks in Barcelona, da werden einfach 9 Blocks zu einem Cluster zusammengefasst und der Verkehr innerhalb des Cluster für Durchgangsverkehr durch Geschwindigkeitsbegrenzung und Einbahnstraßen effektiv unbrauchbar gemacht, Kosten sind ein paar Schilder und die Analyse wo das machbar ist, + das dran klatschen einer Bushaltestelle, und jede Stadt könnte so was binnen eines Jahres machen. Die Planung und der Bau von Krankenhäusern, Schulen, etc. dauert natürlich was länger und denen muss dann auch Platz gemacht werden, ebenso wie die Aufstockung von Gebäuden, ist aber möglich und bezahlbar. Vor allem ist das alles bezahlbar wenn man bedenkt das die Ausgaben eines Staates wie Deutschland nicht von seinen Einnahmen, sondern die Auslastung der Wirtschaft abhängen, und wir in Deutschland noch recht viel ungenutztes wirtschaftliches Potenzial haben + eine hohe Migrationsanziehung.

Beim Land ist das etwas anders, die Super-Blocks könnten in kleinen Städten natürlich genau so gemacht werden, aber natürlich nicht bei sehr ausgeprägter Zersiedlung. Also die Schaffung von, ich nenne es mal Wohnclustern, wäre natürlich schwieriger als in Städten mit dichter Besiedlung, aber dafür wäre der Bau der Infrastruktur um einiges leichter da Bauland einfacher zu finden/schaffen ist. Und wieso sollte man sich da nicht auch an der Geschichte und anderen Ländern orientieren. Als die USA sich den Westen erschlossen bauten die Eisenbahngesellschaften ganze Städte in die dann erst nach und nach Menschen zogen und aktuell baut China ganze Städte um erwartetes Bevölkerungswachstum in 5-10 Jahren schon auf Reserve abzudecken. Genau so könntest du in Gebieten mit starker Zersiedlung Dörfer nach dem Vorbild von Mikro-Distrikten schaffen in die sich dann in den nächsten Jahrzehnten die Leute zusammenfassen. Und bis dahin gibt es auf dem Land weiter Autos aber bei den neuen Entwicklungsgebieten der Mikro-Destrikt Dörfer wo die Infrastruktur schon steht Parkplätze für Park-and-Ride.

Also es wird nicht so ablaufen das wir ein Jahr brauchen und alle Leben anders, stattdessen werden wir kleine schnelle Änderungen haben, mittelfristige und langfristige, und deswegen werden wir auch ein paar Zwischenlösungen haben. Und vielleicht ist in der Übergangszeit nicht alles so bequem wie jetzt, aber so wie es jetzt ist kann es halt nicht bleiben, denn das würde noch unbequemer werden (siehe Ahrtal, Hitzetote in Indien, etc.).

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  • 2 weeks later...

Das ist doch total verrückt ... :wacko:

 

Japan/Internationale Atomenergiebehörde prüft Pläne zur Verklappung von Fukushima-Kühlwasser

 

Die Internationale Atomenergiebehörde prüft die Pläne Japans zur Entsorgung von radioaktivem Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima im Meer.

Dies teilte das Außenministerium in Tokio mit. Demnach untersuchen IAEA-Experten vom 14. Februar an unter anderem den Grad der Verstrahlung des Wassers.
Auch fast elf Jahre nach der Nuklearkatastrophe im Jahr 2011 in Folge eines Tsunamis müssen die zerstörten Reaktoren mit Wasser gekühlt werden. Mehr als eine Million Tonnen kontaminiertes Wasser werden derzeit in mehr als 1.000 Tanks gelagert. Da der Platz knapp wird, soll das Wasser ab Frühjahr nächsten Jahres gefiltert und verdünnt ins Meer geleitet werden. Dies stößt auf Kritik vor allem bei japanischen Fischern und bei Umweltschützern.
 
 
Nicht nur, dass in 10 Jahren die Tanks wieder voll sind und sich die gleiche Aktion wiederholen wird, unsere Ozeane sind durch dieverse Ströme und Wirbel alle miteinander verbunden.
 
Kennt jemand die Geschichte mit den Plastik-Entchen im Meer? 1992 verlor im nördlichen Pazifiz auf dem Weg nach Tacoma ein Containerschiff im Sturm einige Container. Einer davon enthielt 29.000 Quietsche-Entchen und andere Plastiktierchen. Ein Glück für die Meeresforschung. Schließlich konnte man den Weg der Quietsche-Entchen 3 Jahrzehnte lang folgen und so viel über die Meeresströmungen herausfinden.
Mittlerweile finden sich die Quitsche-Entchen quasi überall im Weltmeer.
 
 
PS: Es gibt übrigens eine Belohnung, wenn man so ein Quietsche-Entchen am Strand/Küste findet und meldet.
 
PPS: Ich bin gespannt, ob solche News auf Twitter genauso trenden wie ein Gottschalk, der sich als Indianer verkleidet.
Edited by Corpheus
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Finde ich schwierig zu beurteilen, welche Grenzwerte es gibt und ob es da tatsächlich zu einer Belastung von irgendwas kommt oder sich ausreichend verteilt. Nichts tun geht jedenfalls auch nicht, irgendwo muss das Wasser ja hin.

 

Lektion daraus wäre: Keine Atomkraftwerke. Erst recht nicht als Nachhaltigkeitsprojekt.

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