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Hausregeln


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Moin, moin!

 

In den letzten Tagen mußte ich feststellen, daß es doch teilweise recht unterschiedliche Lesarten der Regeln gibt und das, was man für RAW hält, manchmal von anderen als HR gesehen wird. Daher wollte ich mal allgemein das Thema HR in den Raum stellen. Kann man SR(4) eigentlich überhaupt ohne spielen? Oder, ist das garnicht möglich, alleine deshalb, weil die Regeln doch einige Spielräume zulassen?

 

Und ab wann bewegt man sich im Bereich der HR? Man kann nach festen Regeln neue Zauber, magische Traditionen und Mentorgeister entwerfen. Sind das schon HR? Was ist mit gemoddeten Fahrzeugen und Waffen?

 

Ich war lange Zeit der Ansicht, SR4 by the book zu spielen, aber das scheint ein Trugschluß zu sein. (Abgesehen davon, daß ich dabei meine eigene Tradition gebastelt habe und mein Mentorgeist von der Zuordnung im SM abweicht, was ich gerne mal übersehe, da ich seit über einem Jahrzehnt in keiner festen Gruppe mehr spiele.) - Was auch schon wieder ein Stichwort ist. Gerade die Traditionen und Mentorgeister empfinde ich nämlich nur als 'grobe Richtlinien', weil das Regelwerk mehrfach ausdrücklich darauf hinweist, daß die Angaben garnicht allumfassend sein können.

 

Wie handhabt ihr das? Spielt ihr möglichst nach Buch oder mit einem Katalog von Hausregeln? Braucht man wirklich HR um SR spielen zu können oder dienen sie nur dazu, SR seinen eigenen Vorlieben anzupassen?

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Naja das ich Schach nicht nach Spielregeln spielen kann, wenn ich mir nur von ner Con 3 Mensch ärger Dich nicht Figuren hab, und im Keller ne NerfGun gefunden habe ich die ich einbinde, dürfte klar sein.

 

@Op:

Hausregeln beginnen da wo Spielmechaniken verändert werden. Das sind einfach zusätzliche Regeln (Kopfschusszielen, zum Rüstung umgehen bspw), oder modding Möglichkeiten über Gebühr zu strapazieren.

Bsp: Mentor, da sind alles nur Benennungen für Ideale in den Büchern, und man kann da einfach einem Mentor nen gewünschten Namen geben und den Fluff anpassen.

Wenn ich jetzt aber einen Mentor baue der +6 auf Kampfzauber macht, und der Nachteil ist, das ich Salz in der linken Socke brauche, ist das eine HR, weil sie offensichtlich die Spielmechanik verändert.

 

Ich spiele SR ohne Hausregeln. Ich nutze allerdings nicht alle, und nutze hin und wieder die Optionen die angegeben sind.

Bsp nehme ich die "Wie schnell kann man was lernen" Regeln nicht ganz so ernst.

Bei Kampfkünsten des ohnehin shcon gemaxten Nahkämpfers schau ich natürlich was genauer hin, wie bei der HobbyWissensfertigkeit "TrollThrashMetalBands".

 

Aber HRs sinds halt nie. Dafür hat SR mMn zu gute Regeln.

Wenn ich aber bspw DSA spiele fange ich unter 10 DinA4 seiten nicht an, weils System einfach komplex ist ohne dienliche Genauigkeit zu erzeugen.

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Hoi.

 

Hausregeln: Ein gutes Stichwort!

 

Immer wieder lese ich, vor allem hier im Forum, wie Spieler sich vehement dagegen wehren, ihre Interpretation der Regeln seien Hausregeln. Nicht selten reagieren entsprechende Spieler sogar aggressiv, wenn man ihnen sachlich darlegt, weshalb ihre Interpretationen stark genug vom Original abweichen, um keine Hausregel zu sein; als wenn die Verwendung von Hausregeln etwas Schlimmes wäre. Und da haben wir auch eigentlich schon den Knackpunkt der ganzen Sache: Rein technisch gesehen ist eine Hausregel (wohlgemerkt aus meiner Sicht) eine Regel, die sich so nicht im Regeltext befindet und sich aus diesem auch nicht (ohne Weiteres) ableiten lässt. Bei der hohen Ungenauigkeitsquote der SR-Regeln läuft laut dieser Definition so ziemlich alles über Hausregeln, von der Panzerungsbehinderung und Granatensalven bis hin zu Hacking-Proben und dem Handlungsmaximum pro Initiative.

 

Ich selbst spiele mit Hausregeln und habe kein Problem damit. An vielen Stellen verschafft das Regelwerk Powergamern einfach zu große Möglichkeiten, sodass man da regulierend eingreifen muss (Stichwort: Erhöhte Konzentration, oder wie diese Adeptenkraft hieß, mit der man sich einfach die krassesten Mali wegkonzentrieren kann). Manchmal sind Sachen auch einfach blöd formuliert. In beiden Fällen müssen Anpassungen gemacht werden, die, streng nach der obigen Definition, dann Hausregeln sind. Ob man sie gruppenintern auch so bezeichnet ist natürlich eine andere Sache. Viele Hausregeln, die in meiner langjährigen festen Gruppe schon vor Ewigkeiten eingeführt wurden, sind für uns schon so selbstverständlich, dass wir alle Stein und Bein darauf schwören würden, dass das irgendwo im Regelwerk steht.

 

Letztlich erübrigt sich eine Diskussion darüber, wer mit wievielen Anteilen Hausregeln spielt allein schon deswegen, weil es keine einheitliche Definition davon gibt, was Hausregeln eigentlich sind. Man kann natürlich seine Meinung dazu abgeben und Erfahrungen teilen, aber es kann niemals einen Konsens geben.

 

LG

 

Thunder

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Hm, kann ich hier aus 2 Posts schon einen Trend ablesen?

 

Standpunkt 1: Die SR Regeln sind ausreichend, um damit ohne Veränderungen zu spielen.

 

Standpunkt 2: Hausregeln sind aus zwei Gründen nötig. a) Um persönliche Vorlieben (salopp formuliert) umzusetzen und b ) weil das Regelwerk oft nicht ausreichend präzise formuliert ist.

 

Ich sehe den Punk 2.a) als relativ unstrittig. Entweder kann man SR nach Regeln spielen und muß dann damit leben, daß es z.B. (beliebtes Beispiel) keine echten Trefferzonen gibt (oder auch Kaliber) oder man paßt solche Dinge so an, wie man die gerne mag. Das sind zwei Ansätze, die beide zwar unvereinbar, aber völlig okay sind.

 

Punkt 2.b ) ist etwas komplexer. Es ist mMn unstrittig, daß es immer wieder Problem mit RAW und RAI gibt. Hier stellt sie die Frage, bis zu welchem Punkt man noch nach RAW spielt (spielen kann?) und wo die HR anfangen. Ich z.B. bemühe mich möglichst nach dem zu spielen, was in den Regelwerken steht, halte es aber wie Esh: Oft kürze ich einzelne Szenen ab. Da verlasse ich vermutlich schon mal den RAW Weg, vor allem, was die Matrix angeht, wenn ich statt bspw. 5 Proben nur eine oder zwei Würfeln lasse. Manchmal stehen die Regeln einem flüssigen Spiel einfach im Weg. Ich besitze aber keine Liste nach dem Motto: "Die und die Situation handhabe ich (anders als das Regelwerk) so und so." Ich setzte eigene Regelungen fast nur ein, wenn das Regelwerk dazu nichts vorsieht. Z.B. kann das bedeuten, eine Probe auf Edge abzulegen, um zu bestimmen, ob ein SC zufällig zur richtigen Zeit am Richtigen Ort ist.

 

Dann hat Esh das DSA Regelwerk angesprochen. (Was ich wiederum mit nur einer mir bewußten HR spiele.) Hier habe ich den Eindruck, je unhandlicher ein Regelwerk ist, um so mehr HR provoziert es. Das kann bedeuten, daß es unpräzise ist oder aber auch im Gegenteil einfach viel zu detailiert und überbestimmt. Gegenbeispiel: Ich habe eine ganze Weile Star Wars D6 gespielt und das D6 System ist dermaßen einfach gehalten, daß man sehr flüssig spielen kann und sich um die Regeln keine großen Gedanken machen muß.

 

---

 

Vielleicht läßt sich folgendes Zwischenfazit ziehen:

 

Hausregeln sind Regeln, die man fest und dauerhaft aufstellt. Eine bestimmte Situation wird immer gemäß der HR abgehandelt. Neben Hausregeln gibt es noch "Improvisierte Regeln". Man kann SR (oder vermutlich jedes andere RPG) einfach nicht zu 100% nach RAW spielen. Es gibt aber die Herangehensweise, nach der man sich grundsätzlich nach den RAW richtet, in einzelnen Situationen aber einmalig davon abweichen kann. Hier kommen dann IR ins Spiel.

 

Nach dieser Definition würde ich mich selbst als RAW+IR Spieler bezeichnen. Solche Einschätzungen sind aber dennoch problematisch, weil es - wie auch schon angesprochen - immer wieder vorkommt, daß man feststellt, daß eine Regeln, die man felsenfest für RAW hält, garnicht (so) im Regelwerk steht.

 

Dem entgegen stehen dann die RAW+HR Spieler, die bewußt Änderungen am Regelwerk vornehmen und innerhalb ihrer Spielrunde auch 'kanonisieren'.

 

 

Kann man das so sagen?

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Ich hab ja schon in dem anderen Thread meinen Senf dazu gegeben, aber nur um es noch einmal zu wiederholen.

 

Meine Definition einer Hausregel ist ähnlich wie es Thunder beschrieben hat, aber doch noch etwas anders.

Eine Hausregel ist dann eine wenn sich die Regel nicht im Regelbuch befindet und/oder mit mehreren Worten erklärt werden muss. Offizielle Optionale Regeln sind keine Hausregeln solange es glasklar ist was gemeint wurde und man die offizielle Regel auch so verwendet wie sie da steht. Es gibt aber auch Interpretationsfreiräume oder Regellücken, die geradezu Hausregeln erzwingen.

Im Grunde ist nichts an Hausregeln verwerflich, nur erschweren sie das Spiel wenn die Spieler diese NICHT kennen, und das führt meist zu langen Diskussionen.

Sicher der SL kann auch ganz einfach das Ruder an sich reißen und ohne Hausregeln auskommen, die Hausregeln werden dann durch mehr oder minder willkürliche SL-Entscheidungen ersetzt.

 

Warum also Hausregeln?

Hausregeln sollen Fehler ausbessern oder fehlende Regeln ersetzen, wie die Grundregeln das tun. Sie geben auch eine Grundlage an die sich alle so halten können und damit verschwindet die Willkür aus dem Spiel, denn es ist eine Regel an der sich alle orientieren können und dadurch auch schon vor der Situation des Einsatzes dieser Hausregel in sein Handeln mit einbeziehen können, wie es eben mit allen anderen Regeln auch der Fall ist.

 

Meine Daumenregel, wann eine Optionale Regel zur Hausregel mutiert, ist eigentlich ganz einfach: Sobald der vorgeschlagene Regeltext geändert wird ist es eine Hausregel. Man erkennt dieses schnell wenn man einem die Regel erklären muss der den Regeltext gelesen und verstanden hat. Ja, das bedeutet die meisten unklaren Regelinterpretationen enden in einer Hausregel. Und anders als Eshmael bin ich der Ansicht dass das SR-System auch wenn es schon recht ausgereift ist, immer noch extrem viele Lücken und Unklarheiten aufweist und daher Hausregeln sehr wohl eine Daseinsberechtigung haben.

Interessant ist auch, das es eine Menge Hausregeln (oft bestimmte Regelinterpretationen oder Lösungsansätze) gibt, die sehr verbreitet sind. Diese stehen oft an der Schwelle zur offiziellen Regel und werden nicht selten bei der nächsten oder übernächsten Regelüberarbeitung oder -erweiterung in den Kanon aufgenommen. So ist es mir z.B. mit den Hausregeln der SR3 zum Wechsel auf SR4 gegangen ein Großteil meiner Sammlung ist über Nacht überflüssig gewesen, genauso haben auch wieder einige der Hausregeln mit der SR4A ihre Daseinsberechtigung verloren und so wird es immer sein.

 

Nun was mache ich wenn ich Hausregeln verwende und in einer anderen Spielrunde mitspielen will (z.B. auf einem Con)?

Ganz einfach du schreibst sie auf und/oder kennzeichnest sie so, das der SL oder andere Mitspieler die Hausregeln als solche erkennen und gegebenen Falls entscheiden können ob sie diese für diese Spielsitzung übernehmen oder ablehnen. Wichtig: Dieses sollte vor dem Spiel geklärt sein, damit es nicht zu störenden Diskussionen im Spielfluss führt. Gleiches gilt übrigens auch für Optionale Regeln.

 

Ich selbst verwende sehr viele Hausregeln, das hängt aber auch mit verschiedenen Faktoren zusammen. Ich habe mehrere Runden, mit verschiedenen Settings, einige davon sind keine Shadowrunner-Settings, somit bewege ich mich außerhalb des Regelfokus, welches oft auf weitere Lücken bzw. Erweiterungen drängt. Des weiteren gibt es auch im offiziell gegebenen Setting Lücken oder unschöne oder problematische Lösungen, die wir für uns ausgebessert haben.

Ich kennzeichne Hausregeln an meinen Charakteren, da wir intern diese Regeln meist niederschreiben, ist es nicht schwer dann Eins und Eins zusammen zu zählen. Wenn ich außerhalb der Runde spiele nehme ich die relevanten Hausregeln als Auszug mit oder schicke sie im Charakteranhang.

 

 

MfG

UV

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Hm, aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit werde ich mich morgen näher mit UVs Post befassen, aber vielleicht noch ein kurzer Gedanke zur Problematik von Hausregeln, die mir beim Überfliegen eingefallen ist:

 

Wie UV sagt, müssen Hausregeln allen Spielern bekannt sein oder bekannt gemacht werden. Das funktioniert in einer festen Runde problemlos. Schwierig wird es dann, wenn die Mitspieler häufiger mal wechseln oder man in verschieden Konstelationen spielt. Und mMn wird es zu einem no-go auf Cons, weil man da einfach eine gemeinsamme Basis brauch. Die Hobbits von Medizinmann sind noch okay und man kann über einiges hinwegsehen, aber generell sollte man weitestgehend auf HR verzichten, wenn man auf einer Con spielt. (Ganz davon abgesehen, daß wir Supporter natürlich nach RAW leiten müssen, aber das ist ein anderes Thema.)

 

Der Hauptgrund, warum ich keine HR verwende, liegt zum Großteil sicher darin, daß ich - wie gesagt - seit Ende der 90er keine feste Spielrunde mehr habe und nur noch auf Cons und gelegentlich einzelne Runs mit Freunden spiele. Ich muß aber ehrlicher Weise sagen, daß ich so zu meinem eigenen SL geworden bin und niemand 'kontrolliert' was ich so mit meinem SC anstelle. (Ich spiele seit knapp 8 Jahren nur einen einzigen Charakter.) Ich habe z.B. die Connections z.T. näher ausgestaltet, Lokations erarbeitet und beim Wechsel auf SR4 mit jedem neuen Regelband die Portierung von SR3 nach 4 neu gemacht. Ich kann auch einkaufen, was ich bezahlen kann und steigern, was ich will. Trotzdem halte ich mich mMn an die Regeln und zahle sogar mehr oder weniger regelmäßig Lebenstilkosten. Vielleicht spiele ich SR zu selten, um die Notwenigkeit für viele Hausregeln zu sehen, auch wenn ich in den letzten zwei Jahren ca. drei Dutzend Runden geleitet habe. Die meisten davon aber Einsteigerrunden. Da kommt man mit dem GRW und hin und wieder einer "IR" normalerweise gut aus.

 

Natürlich kann man jetzt sagen, daß Conrunden und Runden zuhause eh was völlig anderes sind, aber für mich sind Conrunden schlichtweg die Norm; 59 meiner 91 (darunter allerdings 5 reine NSC Einsätze) privaten Runs in den letzten 8 Jahren (sprich knapp 2/3) waren Conrunden. (Plus zwei Forenruns, von denen einer - :lol: @ UV - seit fast 4 Jahren läuft und gewisse Besuche bei den SWR.)

 

Hier fällt mir übrigens eine Art Hausregel ein, die ich unter SR3 hatte. Es gab von meinem SC verschiedene Ausführungen in 50 Karma Schritten, weil viele SLs "maximal xx Karmapunkte" gesagt haben und ich habe dann die entsprechende Version gespielt. Es war aber immer der selbe SC und am Ende ging das Karma auf den aktuellen Charbogen mit der Gesammtzahl. Ich habe einfach alle ~50 Karmapunkte den jeweils aktuellen Bogen seperat gespeichert. Bei SR4 habe ich das nur aufgegeben, weil ich nicht wüßte, was ich steichen / reduzieren sollte. Nach meinem Gefühl ist der SC auch mit 480 Karmapunkten und (noch) SR4 w/o 'A' Attributen spielbar. - Aber, jetzt drifte ich vom Thema ab, sry. :)

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Als SL benutze Ich schnell mal Situationsbedingte Modifikatoren oder variiere Ich Regeln,wenn es mir in der Situation mit den RAW Regeln nicht hinkommt bzw. wenn die Regeln dann in dem Fall(ImO) völlig falsch sind/wären.

Das passiert aber eher selten,normalerweise komme Ich mit der Regel ,das Ich jederzeit (situationsbedingt) +/- max 3W geben/nehmen kann

das reicht meistens. Ich sehe das auch nicht wirklich als Hausregel an ....wenn ich...Bsp sage:" Spieler, nimm mal Bodenfahrzeuge und Intuition um intuitiv auszuweichen,statt Bodenfahrzeuge und Rea".( das ist jetzt nur ein Beispiel,das ich gerade konstruiere)

Einige SLs variieren auch weil ihnen bestimmte Regeln zu heftig sind.So wird bei Emotitoys die Regel des Teamworks angewand, einer meiner SLs gibt nur einen +1Mod pro Kletterklauen,weil ihm (potenziell) +8 für alle Hände&Füße zu heftig sind(was Ich verstehen kann),etc.

Meist sind das aber (sowohl bei mir ,als auch vielen SLs,die Ich kenne) nur Variationen der schon existierenden Regel

 

mit Variationen von Tänzen

Medizinmann

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Ich glaube kaum das man wirklich ohne Hausregeln spielen kann, wenn es nicht sehr eng und railroadig werden soll.

Man darf auch nicht vergessen, was alles zu Hausregeln wird oder als solche zählt.

 

Ein paar kleine Beispiele:

 

- das Ändern oder Weglassen von Core Rules; sicherlich vieles ist in SR optional und da spielt das Weglassen keine Rolle, eher das Einhalten, aber wenn man Core Rules weglässt oder ändert, z.B. die Reputationsregeln ist man schon im Hausregelbereich.

Auch das Einigen auf eine Interpretation einer Regel die schwammig formuliert wurde, kann man als solches als Hausregel sehen, denn jede andere Spielrunde kann auch die andere Interpretation als RAW ansehen, man selbst ist halt oft gezwungen sich für einen Weg zu entscheiden und diese Einschränkung gilt dann eigentlich schon als eine Art Hausregel.

 

- das Hinzufügen von fehlenden Regeln und Gegenständen; die Regeln decken halt nur grob den Spielalltag ab und so kommt es mehr oder minder immer vor das man etwas braucht das noch nicht als solches existiert, sei es eine Regel für Lebensstil eines Hausboot oder eine Neue Waffe oder Drohne oder ein Zauber, Adeptenkraft oder Magietradition ja die Regeln sind in den Büchern gegeben, doch sobald sie benutzt werden um etwas Neues (noch nicht in SR existierend) zu erschaffen, ist es eine Hausregel.

 

Der Fall des geänderten Schutzpatron ist z.B eine der optionalen Regeln die durch die Anwendung selbiger sofort eine Hausregel produziert, denn sobald man neue Werte oder ein neues Verhalten gibt ist es nicht mehr das ursprüngliche Bild das von den Regelbüchern her gegeben war. Benutzt man die optionale Regel um einen neuen Schutzpatron zu erschaffen, so kreiert man etwas Neues, das auch nicht von den offiziellen Regeln abgedeckt ist und daher auch per Definition eine Hausregel ist. Wie schon gesagt viele der optionalen Regeln führen automatisch zu Hausregeln.

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Alloha,

 

Hier wäre ich z.B. anderer Meinung. Wenn ich z.B. einen Zauberspruch entwerfe, dabei exakt dem Leitfaden und den Regeln für das Erstellen eigener Zauber folge, ist das für mich noch keine Hausregel. In dem die Bücher sagen, es sind alle Zauber zulässig und regelkonform, die nach folgenden Regeln erstellt wurden, ist aus meiner Sicht egal ob es die Beispiele sind, die der Autor bei Catalyst entworfen hat, oder ob es Zauber sind die der Spieler daheim entwirft. Zur Hausregel wird ein selbst entworfener Zauber für mich erst, wenn er nicht mit den vorhandenen Regeln über einkommt.

 

Da das Regelwerk mehrfach erwähnt, das auch die angegebenen Zauber nur Beispiele sind, sind sie für mich nicht wirklich eine Regel. Die Regeln sind nur die Erstellungsgrundlagen dahinter. Was denen entspricht, fällt aus meiner Sicht unter RAW, da es unstrittig gedeckt sein sollte.

 

Ebenso finde ich, das bei Regelstellen die mehrere Interpretationen zulassen, nicht automatisch alle Interpretationen eine Hausregel sein können. Mindestens die Auslegung, welche auch dem RAI entspricht, wäre aus meiner Sicht keine Hausregel. Auch bei den anderen würde ich instinktiv die Bezeichnung Hausregel ablehnen, da sie ja von den Kanon-Regeln mehr oder weniger explizit gedeckt wird. Das zu begründen fällt mir aber auf Anhieb etwas schwerer, da ich auch nachvollziehen kann, warum man sie als Hausregeln führen wollen würde.

 

MfG

Dragonfire

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@Dragonfire

Einfache Frage: Lasst ihr alle Zauber zu die nach dem offiziellen System erstellt sind?

Sobald die Antwort hier "JA, ohne Zweifel" lautet ist es keine Hausregel, sollte aber ein Abwegen und Sondieren stattfinden so ist das wieder ein Akt der Einschränkung innerhalb der Runde und damit eine Hausregel, denn niemand außerhalb der Runde kann ohne weitere Erklärung etwas mit der Einschränkung (dem Zauber) anfangen.

 

Nur mal so ein Paar selbst kreierte Overkill-Zauber mit den offiziellen System:

Heilzauber wie (Attribut) steigern mit Permanenter Wirkung, wäre meines Wissens nach RAW möglich.

Gestaltenwandel (Menschen Form)

Manipulationszauber: Verwandle Kohle in Diamant, wieder Permanent (ähnlich wie Scheiße in Gold)

usw. etc. ...

 

Im Grunde gilt es für jede Modifikation, selbst wenn ein normalerweise Einzelziel orientierter Zauber zum Flächenzauber wird.

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Hoi.

 

Ich sehe Dragonfires Punkt mit den Zaubersprüchen durchaus. Letztlich muss man sich die Frage stellen: Wovon muss eine Hausregel eigentlich abweichen, um eine Hausregel zu sein? Also: Was genau ist eigentlich eine Regel?

 

Eine Regel ist ein Konstrukt, das einen Vorgang regelt, zum Beispiel wenn es regelt, was für ein Gewicht ein Metamensch tragen kann. Dies sind Dinge, die regelmäßig zur Anwendung kommen. Aber was ist mit einem selbstentwickelten Zauberspruch? Die Regeln (!) erlauben ausdrücklich das Erschaffen von Zaubersprüchen (ebenso wie von Schutzpatronen) und sofern man sich innerhalb dieser Regeln bewegt, sind die Zaubersprüche (bzw. die Schutzpatrone) regelgetreu und lassen sich daher (indirekt) aus dem Regelwerk ableiten, sind also keine Hausregeln.

 

Abgesehen davon, dass gegen einen Zauberspruch (egal ob selbstentwickelt oder vorgegeben) immer Einwände erhoben werden können (ebenso wie gegen alle anderen Regeln, s. DocBytes Punkt "eigene Vorlieben") und er natürlich das Einverständnis des jeweiligen SL benötigt (nicht nur auf Conventions, sondern immer), erachte ich Dinge, die gemäß der Regeln selbst entwickelt werden (nach dem SR3 Rigger-Handbuch z.B. also auch Fahrzeuge) nicht als "Hausregeln" oder "Bestandteile von Hausregeln", sondern als Kanon (der, wie schon erwähnt, natürlich aus diversen Gründen abgelehnt werden kann - interessant ist, ob eine solche Ablehnung des Kanons selbst eine Hausregel wäre).

 

Wie man sieht kann man dieses Thema sehr weit treiben.

 

LG

 

Thunder

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Vielleicht noch zwei neue Gedanken:

 

Kann man es als Hinweis auf eine 'Schwäche' eines Regelwerkes sehen, wenn es dazu viele Hausregeln gibt? Oder, deutet es nur darauf hin, daß es von besonders vielen Leuten gespielt wird, die entsprechend viele Vorstellungen mitbringen?

 

Und ein Punkt zum Thema 'SL Macht'. Kommt eine Spielrunde, die ihrem SL sehr weitreichende Freiräume gewährt (und der umgekehrt den Spieleren Raum gibt), mit weniger Hausregeln aus? Das klingt vielleicht erstmal paradox, aber gerade wenn man eine Situation auch mal aus dem Bauch heraus spontan regelt, sind HR als starres Gerüst oft garnicht nötig.

 

---

 

Vielleicht bietet sich hier eine Dreiteilung an:

 

Spielweise 1: Ist um das Einhalten der RAW bemüht und stellt keine festen Hausregeln auf, die das Regelwerk ergänzen oder modifizieren.

 

Spielweise 2: Nutzt mehr oder weniger einen festen Satz an Hausregeln, die bestimmte Dinge regeln, die das Regelwerk entweder anders oder garnicht abdeckt.

 

Spielweise 3: Nutzt die Regeln als Richtlinien, verwendet keine festen Hausregeln, setzt aber öfters auf spontanen Regelungen, die sich an den RAW orrientieren und immer nur situativ aufgestellt werden.

 

 

*) Der Unterschied zwischen Hausregeln und spontanen/improvisierten Regeln ist dabei, daß bei einer Hausregel die selbe Situation immer gemäß der HR gehandhabt wird, während im letzteren Fall die selbe Situation u.U. anders gehandhabt werden kann.

 

**) Und eigentlich gibt es sicher auch noch eine Mischung aus Spielweise 2 und 3.

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Ich denke Regeln sind halt Spielmechanik unterstützend. Oder sollten das zumindest sein.

Panzerungsregeln in SR zu erweitern bringt bspw für die Spielmechanik meist nix (habe 3 HRs ausm NEtz mir in den letzten Jahren angeschaut, und letztlich wills keiner tötlicher, sondern nur genauer, und das geht mit den bestehenden Regeln).

Aber es wäre natürlich eine Hausregel.

Wenn jemand nach den Regeln etwas erschafft, das aber die Spielmechanik aus den Angeln hebt, und ich es als SL es deshalb nicht zu lasse, ist das natürlich keine Regel, sondern eine Situationsentscheidung. Diese sieht vor das ich die "alles nur in Rücksprache" Regel über die "Zauberbauen" Regeln stelle.

Sonst wäre jede Charaktererschaffung schon HR. Denn eine Gruppe kann ohne irgendwie gearteter Regulierung niemals ausgewogen werden und über 2 Runs hinaus für Spaß sorgen.

 

Zusätzliche Regeln habe ich bisher in der massiven Mehrzahl aus 2 Gründen erlebt:

1. In DSA4 um Fehler (und auch Schwächen) in der Mechanik zu reparieren (Niederschlagen, konnte nicht niederschlagen).

2. Mehr Genauigkeit (höhere Realitätsnähe) erzeugen.

 

Besonders bei Punkt 2 erlebe ich immer wieder das die Leute eine Spielmechanik nicht abstrahieren können.

Das ich in SR bspw nicht ansagen kann "Ich schieße auf den Kopf" und umgeht damit automatisch die Panzerung, heißt nicht das diese Option nicht besteht. Es wird in der Spielmechanik nur eben durch ein mehr an Schaden dargestellt, wenn man mehr Erfolge wirft. Dann braucht man das nicht, mehr gesondert bestimmen.

 

Das ist jetzt nur ein Beispiel aber wenn man nicht sinnlos maxt, sondern sinnvoll Charaktere auch vor der Erschaffung entwickelt, dann brauchts keine Regeln... meiner Erfahrung nach.

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