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Szenarien ohne Monster und Kulte


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Ich persönlich, als Spielleiter würde nicht auf ?bernatürliches verzichten wollen. Ich finde es ist einfacher, den Horrors durch etwas, absolut unbekanntes zu erzeugen und der Horror hat auch eine andere Qualität, als wenn er durch Serienmörder oder lange Kassenschlangen, beim Weihnachtseinkauf erzeugt wird, wobei ich auch das durchaus nachvollziehen kann ;) .

Auf Kultisten kann ich jedoch gut verzichten.

 

Von den Abenteuern, die ich bis jetzt geleitet habe, mag ich "Das...Haus...Wald" sehr, weil es eher auf eine gruselige Atmosphäreerzeugung wert legt, als auf die Konfrontation mit einem Monster, bzw. wird man nur indirekt mit dem Geist konfrontiert und weiss lange Zeit nicht, was der Ursprung der Effekte ist.

In dem Zusammenhang kann ich noch erzählen, dass ich viele der alten s/w Grusel-Filme lieber mag, als heutige Produktionen, da hier noch mit Grusel-, und nicht mit blo?en Schockeffekten gearbeitet wird. Oftmals ist es in den alten Filmen so, das der Horror dadurch entsteht, was man nicht sieht. Als Beispiel sei hier "Das Geisterschloss" genannt, während das Remake fast schon gähnend langweilig ist, ist das Original schon ziemlich spannend.

Man könnte jetzt sagen, dass solche Effekte auch von einem "normalen Verrückten" erzeugt werden könnten, um die Charaktere aus irgendwelchen Gründen in den Wahnsinn zu treiben. Eine solche Auflösung wäre für mich jedoch ein Downer.

 

Abenteuer mit vorgefertigten Charaktere mag ich persönlich nicht so gerne. Ich brauche immer eine Zeit, um mich in den Charakter einzugewöhnen, und ein One-Shot wäre mir da zu kurz. Der Charakter würde mir einfach nicht soviel Spa? machen, da ich einiges an Aufmerksamkeit für ?berlegungen opfern würde, wie der Charakter sein und handeln könnte.

Zwischendurch kann es jedoch mal ganz nett sein.

 

Um es nochmal kurz zusammen zu fassen. Ich brauche einfach ?bernatürliches.

Es mu? nicht unbedingt ein Monster sein, aber eben etwas, wo die Spieler bei der Auflösung nochmal gro?e Augen kriegen. Je indirekter und ungreifbarer jedoch dieses ?bernatürliche ist, umso besser.

 

Edit:@John in "King of Chicago" Chaosium 2348 ;)

 

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Guest Primematum
Original von John Maguire

in welchem band ist "King of Chicaago" erschienen?

 

Chaosium Nr. 2348: "King of Chicago & The Secret of Marseilles", erschienen 1994.

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Um mein obiges statement noch ein bisschen auszuführen:

Auch bei mir müssen die Monstren nicht an jeder Stra?enecke lauern, ich habe gar nix dagegen, wenn sie als diffuses Grauen im Hintergrund auftauchen, und man nur Spuren sieht oder sich diese auch noch zusammenreimen muss.

 

Was Ligotti angeht (den ich sehr schätze):

Natürlich erzeugt der seinen Horror anders. Aber seine Geschichten sind von Anfang an rätselhaft und bleiben dies auch bis zum Ende. Wie will man das als Rollenspiel umsetzen, ohne lange Gesichter zu erzeugen? Spieler brauchen sowas wie Logik und Zusammenhänge (auch wenn sie übernatürlicher Art sind).

Bin der Meinung, dass man sonst nicht spielen braucht, weil man weder Einstieg noch Ende findet, sondern nur mysteriös in der gegend rumstolpert, oder so.

Lasse mich gerne vom gegenteil überzeugen, aber wü?te im Moment echt nicht, wie.

 

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Original von Peterchen

Was Ligotti angeht (den ich sehr schätze):

Natürlich erzeugt der seinen Horror anders. Aber seine Geschichten sind von Anfang an rätselhaft und bleiben dies auch bis zum Ende. Wie will man das als Rollenspiel umsetzen, ohne lange Gesichter zu erzeugen? Spieler brauchen sowas wie Logik und Zusammenhänge (auch wenn sie übernatürlicher Art sind).

Bin der Meinung, dass man sonst nicht spielen braucht, weil man weder Einstieg noch Ende findet, sondern nur mysteriös in der gegend rumstolpert, oder so.

Lasse mich gerne vom gegenteil überzeugen, aber wü?te im Moment echt nicht, wie.

 

Ich arbeite dran. Merke aber schon jetzt, dass Kompromisse notwendig sind. So oder so, das daraus (hoffentlich irgendwann) entstehende Abenteuer/Setting wird nichts für die 08/15-Rollenspielrunde, soviel ist sicher.

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Original von Ovir

Was ich mir allerdings sehr gut vorstellen kann, ist ein reines Detektivabenteur. In der CW wurde mal ein französisches (?) Buch zu dem Thema vorgestellt, in dem es um eine renomierte Detektei gehen soll - ie meisten der Abenteuer haben daher auch nicht mit Cthulhu&Co zu tun sondern mit "realen" Verbrechen. Das hört sich schon sehr reizvoll an.

 

Ja, das Buch hatte ich im Artikel über Cthulhu in Frankreich vorgestellt. Ich habe es auch selbst gelesen - ist aber enttäuschend, nicht der Rede wert. Echt miese Abenteuer ;) die uns die Leserschaft hierzulande sicherlich um die Ohren hauen würde. ;)

 

Es waren weder gute Cthulhu-Szenarien noch besonders gelungene Detektivgeschichten.

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Original von Randolph_Carter

vielmehr individuelle Existenzängste, die Frage nach der eigenen Rolle in der Welt, die non-existente Grenze zwischen Wahnsinn und Verstand (beides ist eine Frage des Standpunkts)... da erscheint mir Franks Anliegen gar nicht so fern. Allerdings sollte man auch nicht zuviel philosophisches in Lovecraft hineininterpretieren; es ist sicherlich eine Menge davon "bei ihm drin", aber wir machen hier doch Unterhaltung, oder? :D

 

Eine gute Frage eigentlich: wäre es nicht möglich, unterhaltsame und funktionierende Abenteuer zu schreiben, die dies aufgreifen?

Ich meine ja; John Tynes gelingt dies meiner Meinung nach in seinen Abenteuern für Unknown Armies. Allerdings nicht in seinen Cthulhu-Szenarios.

Daher auch meine Frage, ob wohl auch Cthulhu-Abenteuer in diesem bizarren Stil möglich wären, ohne dass sie dann aber nicht mehr "Cthulhu" wären.

 

Das war eigentlich meine Ausgangsfrage: Ist Cthulhu dadurch definiert, dass schlabbrige Monster und Kultisten vorkommen, oder kann man Abenteuer auch noch als Cthulhu bezeichnen, die eher bizarr laufen und die mehr persönliche Ebene ansprechen?

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Original von Randolph_Carter

Komplette Non-Grusel-Abenteuer z. B. mit reinem Gangster- oder Indiana-Jones-Setting finde ich sind eine schöne Abwechslung und als solche notwendig, haben dauerhaft aber nichts viel mehr mit Cthulhu zu tun. Sollten wir aber immer mal wieder anbieten!

 

Da diese nichts mit Cthulhu, dem Horror-Rollenspiel, zu tun haben, würde ich derartiges allerdings nicht auf eine Weise veröffentlichen, dass jemand dafür zahlen muss. Sprich: im Internet kein Problem, aber Non-Horror-Cthulhu als Publikation im Laden wäre ein Widerspruch in sich. Cthulhu ist nunmal ein Horror-Rollenspiel und nicht ein Non-Horror-Rollenspiel.

 

Was ganz anderes wäre es allerdings, Non-Mythos-Abenteuer zu veröffentlichen (wie im Band "Coming Full Circle" von Pagan). Das wäre in der CW durchaus möglich. Aber ohne Horror kein Cthulhu. :)

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Original von Gast

Und Rollenspiel selbst kommt auch nicht ohne Klischees aus. Daher bin ich auch recht skeptisch, wenn hier von der reinen Darstellung menschlicher Beziehungen die Rede ist. Auf welcher Ebene soll denn das stattfinden? Auf der von Lore - Romanen? Der Schwarzwaldklinik? Verbotene Liebe?

 

Ich meinte - wie hier auch angesprochen wurde - Hintergrundgeschichten bei vorgefertigten Charaktere, wie im Sänger von Dhol, die eine Handlungslinie eröffnen, die neben dem Abenteuer liegt, oder mit diesem verknüpft ist, oder dieses trifft und sich wieder entfernt.

 

Rollenspiel eben, das durch die Hintergrundgeschichten in Beziehung zum Abenteuer entsteht. Ein gutes Beispiel wäre auch Cold War aus einem Unspeakable Oath, wo jeder Charakter eine "geheime" Motivation hat, wodurch viel von den Aktionen der Charaktere abhängt, und sich aus dem Charakterspiel einige ?berraschungen ergeben dürften. ?berraschungen, die man mit selbsterstellten Charaktere so eher nicht hätte.

Daher auch meine Frage nach dem Interesse an One-Shots.

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Vielleicht sollten wir "Kultisten" nochmal näher definieren.

 

Für mich sind Kultisten im weitesten Sinne irgendwie mit dem Mythos in Kontakt gekommene und durch diesen "verdorbene" oder wahnsinnig gemachte Menschen. Sie müssen weder willentlich handeln, noch Monster herbeibeschwören o.ä., sie müssen auch nicht die Gegner der Rollenspieler darstellen.

 

In diesem Sinne ist ein Mythosbezogenes Szenario, in dem au?er den Charakteren noch andere tragende menschliche Rollen auftauchen, kaum möglich, oder?

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Das war eigentlich meine Ausgangsfrage: Ist Cthulhu dadurch definiert, dass schlabbrige Monster und Kultisten vorkommen, oder kann man Abenteuer auch noch als Cthulhu bezeichnen, die eher bizarr laufen und die mehr persönliche Ebene ansprechen?

 

Ich behaupte: Letzteres Ja!

Tausende den alten Trott gewohnte Spieler und -Leiter, da wett ich meine Tentakel drauf: Nein!

 

Aber was kratzt das schon, lasst uns doch gerne etwas aussergewöhnliches, bizarres machen. ?brigens, Frank, meine dir vor ?onen mal vorgestellte Idee der Kampagne mit den reinkarnierten Charakteren und damit verbundenen Vergangenheitsepisoden könnte im von dir beschriebenen Bizarro-Stil ziemlich gut funktionieren, vor allem auch charakter-tragischer Ebene :D

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Guest Agent_Hiram

One shots sind nicht schlecht.

 

Gro?e Alte etc. müssen nicht zwangsläufig vorkommen. Cthuloid ist ja auch sowas wie "Kerkerwelten".

 

Der persönliche Horror sollte im Vordergrund stehen. Dazu bedarf es nicht zwingend Monster und Kultisten. Wir sind ja nicht bei D&D :D

 

Agent Hiram

 

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Guest Aener

Ich finde Abenteur verlieren viel von ihren Horror, wenn am Ende doch wieder ein Kult oder Monster dahintersteckte. Irgendwie erwartet es man ja immer. Deshalb finde ich Szenarien, die Horror aus anderen Quellen beziehen, viel spannender und interessanter.

Aus diesem Grund finde ich OneShot-Abenteuer auch sehr gut. Denn durch die vorgefertigten Charakteren enstehen ganz neue Horror-Quellen.

 

 

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Tausende von Cthulhu-Spielern? ..... wo?wo_ wo? Das halte ich fuer ein Geruecht. Waere ja schoen, wenn es sie gaebe.

 

 

Ansonsten finde ich die Konzentration auf monster und Kultisten sehr bezeichnend. woher kommt das eigentlich? Denn vor allem die englischen Szenarien sind viel vielfaeltiger als das zunaechst den anschein hat. Haben in Deutschland zu viele INS (und die alten LAURIN - Abenteuer) gespielt?

 

Imuebrigern gibt es bizarre Abenteuer shcon, da braucht man auch gar nicht so sehr danach zu suchen.

 

Der Raecher

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Original von Gast

Denn vor allem die englischen Szenarien sind viel vielfaeltiger als das zunaechst den anschein hat. Haben in Deutschland zu viele INS (und die alten LAURIN - Abenteuer) gespielt?

 

Imuebrigern gibt es bizarre Abenteuer shcon, da braucht man auch gar nicht so sehr danach zu suchen.

 

Ich meine nicht, dass sich die amerikanischen Szenarien da unterscheiden. Besonders viele ohne Monster und/oder Kulte gibt es da auch nicht, prozentual gesehen. Bei der Masse an veröffentlichten Szenarien sind es allerdings insgesamt wenigstens ein paar.

 

?brigens, "God of the Mountain" im Pagan-Band "Mortal Coils" kommt ganz ohne Gegner irgendeiner Art aus und ist eigentlich genau das, was ich meinte: ein Abenteuer, bei dem die Charaktere eigentlich mehr mit sich selbst beschäftigt sind.

 

Viele Grü?e

Frank

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