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Reale Katastrophen im Rollenspiel?


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@Zodiac:

Und weil alle Menschen, die "im dritten Reich" lebten per se als "böse" definiert werden müssen, ist es also einfach zu sagen "Selber schuld, dass Euch die Russen versenkt haben!"

 

Gleichzeitig gesteht man aber den Amerikanern, die neben Oliver North, Iran-Kontra, Desert Storm und zahlreichen anderen Provokationen gerade im nahen Osten über viele Jahrzehnte hinweg zu, per se "gut" zu sein und deshalb ganz heimtückisch und hinterrücks Opfer eines "Terroranschlags" zu werden?

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Original von Synapscape

@Zodiac:

Und weil alle Menschen, die "im dritten Reich" lebten per se als "böse" definiert werden müssen, ist es also einfach zu sagen "Selber schuld, dass Euch die Russen versenkt haben!"

 

Habe ich zu keinen Zeitpunkt gesagt.

 

Original von Synapscape

Gleichzeitig gesteht man aber den Amerikanern, die neben Oliver North, Iran-Kontra, Desert Storm und zahlreichen anderen Provokationen gerade im nahen Osten über viele Jahrzehnte hinweg zu, per se "gut" zu sein und deshalb ganz heimtückisch und hinterrücks Opfer eines "Terroranschlags" zu werden?

 

Habe ich auch zu keinen Zeitpunkt gesagt, da ich weder Amerikafan bin, noch den amerikanischen Krieg (oder sonstigen) gut heisse.

 

Die historischen Fakten sprechen aber für sich.

 

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Original von Synapscape

Gleichzeitig gesteht man aber den Amerikanern, die neben Oliver North, Iran-Kontra, Desert Storm und zahlreichen anderen Provokationen gerade im nahen Osten über viele Jahrzehnte hinweg zu, per se "gut" zu sein und deshalb ganz heimtückisch und hinterrücks Opfer eines "Terroranschlags" zu werden?

 

Hallo Synaps,

 

wie hei?t es doch so schön: "Der Gewinner bestimmt wer der Gute war."

 

Aber recht hast du.

 

Aus einem Interview mit SIR PETER USTINOV

Interviewer: (Hanno Gerwin)

Das Gründen einer Demokratie beinhaltet auch das Schaffen neuer Regeln. Welche Bedeutung messen Sie dem Erhalt alter Regeln bei? Z.B. den Zehn Geboten oder dem Gebot, das Jesus gepredigt hat: äLiebe deinen Nächsten wie dich selbst!ô Wie sehen Sie diese alten Regeln?

Antwort:

Sir Peter Ustinov:

Ja, die alten Regeln sollten wir auf jeden Fall auch einhalten. Z.B. äDu sollst nicht töten.ô Man kann meiner Meinung nach keinen Krieg als Reaktion auf Terrorismus führen. Warum? Weil es die gleiche Sache ist.

Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen oder Starken.

Wenn Amerika den Irak angreift und den ersten gro?en Luftangriff äShock and Aweô nennt, so frage ich mich: Ist das Terrorismus oder ist das Krieg? Ich meine das ist Terrorismus.

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Hallo Zodiac,

 

bei solchen Themen finde ich Allgemeinplätze wie "Die historischen Fakten sprechen aber für sich." nicht unbedingt angebracht. Man sollte hier schon versuchen, differenzierte Argumente aufzuführen, da man sonst schnell dazu verkommt, sich Plattitüden um die Ohren zu Hausen ohne jeglichen Inhalt. Dafür ist so ein Thema einfach zu schade.

 

Generell wollte ich mit einem Posts auch einfach mal darlegen, dass es meiner Meinung nach eigentlich keine schlimmen oder weniger schlimmen "Katastrophen" gibt. Es ist heuchlerisch, auf der einen Seite zu sagen, der 11. September ist mir zu nah, aber dann z.B. einen Abenteuerband zum 1. Weltkrieg zu spielen.

 

Jeder Mensch hat ungeachtet seiner Biographie oder der sozialen und politischen Umstände, in denen er lebt erst einmal ein in meinen Augen gleichberechtigtes Recht auf Leben. Und auch einen Recht auf Würde. So wenig wie es ein "Judenschwein" gibt, gibt es auch ein "Nazischwein".

 

Jedes Leid, dass Menschen zugefügt wird, sollte per se als Unrecht eingestuft werden. Und dann muss man generell überlegen, ob man Unrecht in einem Spiel thematisieren möchte oder nicht. Darin sehe ich aber kein Problem.

 

 

 

 

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Original von Synapscape

So wenig wie es ein "Judenschwein" gibt, gibt es auch ein "Nazischwein".

herzlichen glückwunsch, das mittelalterliche "Judenschwein" gedropped und dann auch noch in einem satz mit dem modernen Nazischwein gebracht und das ganze noch auf einen einheitlichen aspekt reduziert.

der fundamentale unterschied dass ein nazi sich selber zu einem solchen macht und der "jude" von eben jenem nazischwein zum "judenschwein" (In KLs und auch heute bevorzugt man allerdings Hunde) gemacht wird, geht dabei selbstredend unter.

 

nachdem du dann noch gegen vermeintliche allgemeinstandpunkte wetterst, weil jemand die differenz zwischen vorgehen in einem krieg und terrorangriffen betont, kommst du selber auf den allerhohlsten aller Gemeinstandpunkte: "Jedes Leid, dass Menschen zugefügt wird, sollte per se als Unrecht eingestuft werden."

damit gibts dann keinerlei differenz mehr, und alles ist irgendwie schlimm. ist nur zu hoffen das kein "judenschwein" seinem peiniger den finger verstaucht hat, weil leid ist eben leid und alles irgendwie unrecht.

Das ist nicht nur die nacht in der alle kühe grau sind, sondern auch noch alle Wölfe Kälber... aber grau... versteht sich...

 

gut, gleich kommt die notwehr und dann gibts ja noch organisiert/legitimiert zugefügtes leid und nicht organisiertes (stichwort: Souveränität, wenn wir schon beim Un'recht' sind), aber zumindest bei 'dem schlimmen' was irgendwo da draussen ist und in der 'Katastrophe' naturalisiert wird, gibts keine differenzen mehr...

 

 

das gilt dann ähnlich auch für die fragmentsammlung von Alphekka. ganz im konsens mit jedem revisionisten gibt es keine wahrheitsfrage, weil der besiegte per se der "gute" ist, denn schlie?lich wird die geschichte von den siegern geschrieben und ist daher im eigentlichen sinne falsch.

 

dabei wird dann auch das 'man' von synascape unbeschadet mitgenommen, obwohl 'man' wohl kaum davon sprechen kann, dass 'man' nach den 68ern, Schröder und Friedens-Massendemonstrationen 'den Amerikanern' alles zugestehe. ich möchte im gegenteil den ort in deutschland finden wo 'man' ohne kritik amerika bejubeln kann - mal von countryabenden abgesehen.

 

Dass dann ustinow irgendwas von 'alten regeln' spricht und allgemeinstandpunkte äussert klingt ja ganz lieb, spätestens seine arg flache gleichsetzung von terror und krieg würde ich kaum mehr mitgehen. denn das terror irgendwie immer nur die verzweiflungstat der erstaunlich oft sehr gut lebenden 'Armen' ist, halte ich für ein gerücht, bei dem -by the way- die vermeitnlich gerechte seite zumindest angedeutet wird.

 

ich halte es für falsch solche thesen hier hereinzubringen, da sie zumindest extrem verflachen.

das gilt auch für dein erstes Zitat: "Krieg ist ein Massaker unter Menschen die einander nicht kennen, ausgelöst von Menschen die einander kennen aber sich nicht massakrieren." klingt zwar schön und passt als Aufforderung zum Raunen in die Aphorismusspalte jeder Tageszeitung, aber schleppt mal eben eine vorstellung konkreter herrschaft mit, die dann doch meistens reaktionäre Konsequenzen bringt.

 

 

um etwas distanz zu wahren.

ich sehe hier extrem verflachende statements die zu kaum mehr führen als der abstrakten ablehnung von nicht legitimierter gewalt. Das mag auch alles gut und aufrichtig gemeint sein, aber scheitert meines erachtens völlig an den differenzen...

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Guest Black Aleph

Ich habe leider wenig Zeit für eine Diskussion...

 

Original von Zodiak

1. Der "11. September" war ein Terroranschlag durch religiöse Fundamentalisten, der ausschlie?lich der Ermordung möglichst vieler Zivilisten diente.

Auch wenn die Gesamtzahl von Terroropfern in verschiedenen, langanhaltenden ethnischen und religiösen Konflikten höher liegt, ist die Zahl der Opfer für einen singulären Terroranschlag bisher ohne Beispiel.

 

Der 11. September war weit mehr. Nicht ohne Grund sehen mittlerweile viele die Welt vor und nach dem 11. September. Es war eine Wendepunkt, der zum Politikum erhoben wurde, genause wie Pearl Harbor. Terror wurde damals genauso ein Modewort wie heutzutage Change - von einer Woche auf die andere.

 

Original von Leronoth

ich sehe hier extrem verflachende statements die zu kaum mehr führen als der abstrakten ablehnung von nicht legitimierter gewalt. Das mag auch alles gut und aufrichtig gemeint sein, aber scheitert meines erachtens völlig an den differenzen...

 

Sehe ich auch. Wir sollten mal zu einer gemeinsamen Diskussionsbasis kommen, oder unser Wissen austauschen, bevor wir "weiterdiskutieren".

 

Zur Gustloff: http://www.wilhelmgustloff.com/gallery_publications.htm

 

Wenn wir uns über Hitler unterhalten, sollten wir auch mal die Motivation innerhalb der elitären Thule-Gesellschaft oder später auch Himmler's SS verstehen, die sich im wesentlichen als von Blatavsky, List und Eckart-geprägten arischen Sonnen-Orden im Gegensatz zum semitisch-geprägten "Mondorden" sehen, statt alles auf ein Antisemitismus und Nationalsozialismus zu reduzieren. Gleiche Kriterien sollten aber auch für die Führer Israels gelten.

 

Im Endeffekt können viele geschichtliche Ereignisse nicht ohne Schlüsselpersonen erklärt werden. Zu Isreal und gegen rein pro-israelische Berichterstattung: http://www.jewsagainstzionism.com/

http://www.jpfo.org/

 

Original von Leronoth

ich denke, dass die diskussion hier ganz gut zeigt, wieso ein richtiger umgang mit den genannten Anschlägen und 'Verbrechen' leider kaum erwartet werden kann.

 

Verbrechen quotiert? Und von wem erwartet?

 

--

 

Schaut euch gerne noch ein paar Videos an, vll. WW2 in Farbe und kriegt mal ein wirkliches Zeitgefühl, statt alles auf intellektueller Ebene "todzudiskutieren":

 

Auch sehr sehr interressant:

 

Das alles könnten eure Eltern oder Geschwister sein, die nur rein für falsche Ideologien und ProtegÚes dummer Ideen gestorben sind.

 

Türkischer Nationalwahn:

http://www.youtube.com/watch?v=LKLHN5ChDKw

 

Die gleiche Härte erfordert auch ein Katastrophen-Szenario, sofern ihr Menschen im Auge des Sturmes spielt. Leider aber scheinen aber hier noch genug Probleme damit zu haben, wobei sich mir wieder die Frage des Realismus aufdrängt.

 

--

Annsonsten sei noch gesagt: ich bin ein gro?er Fan von Amerika, was zumindestens für den moralischen Staat von LAmerica gilt, der es schaffte sich 200 Jahre lang seine Grundsätze zu erhalten, und auch noch 100 Jahre dannach immer noch so stark ist, dass die "Führer" denken, noch eine Vormachtsstellung in der Welt einzunehmen - egal ob schwarz oder wei?.

 

 

Au?erdem ging es hier in dem Thread um Katastrophen...

Au?erdem ging es hier in dem Thread um Katastrophen...

Au?erdem ging es hier in dem Thread um Katastrophen...

 

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Original von Black Aleph

Wenn wir uns über Hitler unterhalten, sollten wir auch mal die Motivation innerhalb der elitären Thule-Gesellschaft oder später auch Himmler's SS verstehen, die sich im wesentlichen als von Blatavsky, List und Eckart-geprägten arischen Sonnen-Orden im Gegensatz zum semitisch-geprägten "Mondorden" sehen, statt alles auf ein Antisemitismus und Nationalsozialismus zu reduzieren. Gleiche Kriterien sollten aber auch für die Führer Israels gelten.

Was soll nun das bedeuten?!

 

Die gleiche Härte erfordert auch ein Katastrophen-Szenario, sofern ihr Menschen im Auge des Sturmes spielt. Leider aber scheinen aber hier noch genug Probleme damit zu haben, wobei sich mir wieder die Frage des Realismus aufdrängt.

Wieso leider?

 

Au?erdem ging es hier in dem Thread um Katastrophen...

Au?erdem ging es hier in dem Thread um Katastrophen...

Au?erdem ging es hier in dem Thread um Katastrophen...

Warum postest du dann dubiose Links?

 

Naja, ich ziehe mich dann mal aus der Diskussion zurück, mir wird das zu kryptisch und bedenklich.

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Kaum ist man ein paar Tage weg, wei? man kaum, wo man wieder anfangen soll.

 

Kriegsband WW1: Den spiele ich übrigens auch nicht, aber das nur am Rande. (Wobei man jetzt nicht "Krieg gleich Holocaust" daraus schliessen darf, denn jener war nicht ein Ereignis im Laufe des Krieges, sondern geplanter Teil der Naziregierung).

 

Farbaufnahmen: Die Filmaufnahmen sind mir lange bekannt, ebenso habe ich noch Gro?eltern (inzwischen verstorben) und Eltern, die mir sehr anschauliche Kriegsberichte und Berichte über Naziterror liefern konnten. Die persönlichen Leiden der Deutschen ändern allerdings nicht das geringste an der Unrechtmä?igkeit des drritten Reiches.

 

Historische Fakten: Ausschwitz, Buchenwald etc. sind historische Fakten, auch wenn es Holocaustleugner gibt.

Verschwörungstheorien wie die "Protokolle Zions", etc. dagegen nicht.

 

Nochmal Gustloff/11. September.

Ist jeder, der den 9/11 als Terrorattentat betrachtet, automatisch Verehrer von G. Bush und steht voll hinter dem Irak-Angrifff?

 

Fall 1: Zwei Kriegsschiffe fahren im zweiten Weltkrieg durch feindliches Gebiet. Eines davon, äu?erlich nicht als Flüchtlingsschiff erkennbar, wird torpediert. Der Angriff ist insofern heimtückisch, wie jeder U-Boot-Angriff heimtückisch ist. ?berraschend oder unerwartet ist er jedoch nicht.

 

Fall2: drei zivile Verkehrsflugzeuge werden entführt, zwei davon in ein Bürohochhaus gesteuert. Wenn dies kein heimtückischer und unerwarteter Terrorakt ist, wei? ich auch nicht.

 

Dies alles gilt unabhängig davon,

- welche Nationalität die Opfer haben,

- welche Verfehlungen die Regierungen der Opfer begangen haben,

- ob unter den Opfern auch Täter waren, oder ob diese alle völlig unbeteiligt an den vorausgegangen Ereignissen waren.

 

Den Terrorakt zu einem Kriegsakt zu stilisieren, geht nur dann, wenn man wie Bin Laden den totalen Krieg gegen Amerikas Bevölkerung erklärt.

 

Kann man das antisemitischen "Judenschwein" mit dem antifaschistisches "Nazischwein" vergleichen?

Da fällt mir eine Karikatur zum Antisemitismus von Deix ein, wo eine Ísterreicherin sagt: "Für mich ist jeder ein Mensch, der sich anständig benimmt, ob Jude oder Nazi."

 

Bei den Juden handelt es sich um eine ethnische als auch religiöse Gruppe (atheistische und agnostische Juden inbegriffen), die undifferenziert etwa seit Beginn der Christianisierung verfolgt, diskriminiert und nicht selten ermordet wurden. (Unter den alten Römern gab es zwar Krieg, aber keinen wirklichen Antisemitismus) Das "Judenschwein" geht auf barbarische mittelalterliche Demütigungsspiele der katholischen Kirche zurück, ebenso wie der in dieser Zeit erfundene Judenstern, der dann von den Nazis begeistert aufgegriffen wurde.

 

Die Nazis sind Anhänger einer menschenverachteten Ideologie, die im 20. Jahrhundert entstand und nicht nur für den zweiten Weltkrieg, sondern für die KZ verantwortlich sind. Einen "guten" Nazi kann es daher nicht geben, selbst wenn diesem keine extremen Verbrechen nachgewiesen werden können.

Auch das viele Leute einfach aus berechtigter Angst Mitläufer waren, oder schlichtwegs in Wehrmacht und Krieg hineingezwungen wurden, entlastet den Nationalsozialismus nicht, sondern macht ihn noch schlimmer.

 

Und Blatavski, schwarze Sonne, Theosophen und Co.:

Das im dritten Reich auch viel okkulter Blödsinn, manches aus der Lebensreform entwendet, verzapft wurde, ist bei der ekklektischen Mischung der Nazi-Ideologie, die alles passend machte, was gerade zu brauchen war, keine ?berraschung. Das diese Erscheinungen gern als Ursache (des Nationalsozialismus) hochstilisiert werden, ist auch auf die katholische Kirche zurückzuführen, die damit geschickt von ihrer eigenen Beteiligung ablenkt.

 

Türkischer Nationalismus: Ist mir genauso zuwider wie übertriebener Nationalismus und Faschismus aus allen anderen Ländern. Die türkischen Verbrechen gegen z.B. die Armenier sollten auf keinen Fall verharmlost oder gar gerechtfertigt werden, aber sie relativieren natürlich in keinster Weise die Verbrechen anderer Länder.

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Ich gehe jetzt mal nicht auf die einzelnen empörten Beirufe hier ein,d afür hab eich keine Zeit und Lust.

 

Aber langer Rede kurzer Sinn:

ich finde es nicht nachvollziehbar, dass einige offenbar den Standpunkt vertreten "Die Nazis waren böse, die haben ja die Junden umgebracht, deshalb spiele ich nix im Rollenspiel, was damit zu tun hat, aber die jungen Männer aller Nationen, die zu Millionen im ersten Weltkrieg starben waren ja alle selber Schuld an ihrem Unglück, daher kaufe ich mir guten Gewissens den Niemandsland-Band und spiele tolle Abenteuer im Gro?en Krieg."

 

WIe kann ich eine Katastrophe verneinen aber gleichzeitig die andere dann in mein Spiel einbeziehen? Wer erhebt Euch moralisch darüber, entscheiden zu können, was davon das "Schlimmere" war?

 

Und Revanchismus fängt erst dann an, wenn man beginnt, Opferzahlen zu vergleichen. Das ist hier gar nicht mein Sinn. Viel mehr will ich die Frage aufwerfen, ob Opferzahlen der Ma?stab sein können, den Grad der "Schlimmheit" einer Katastrophe zu benennen?

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Ein Monsterthread, der schon fast selber einer Katastrophe des RPG gleichkommt! :D

 

Zu vielem was angesprochen und gesagt wurde macht es in diesem Chaos kaum sinn zu diskutieren, zuviele themen laufen parallel, gehen unter und kommen letztendlich eh nie auf einen nenner.

 

aber folgendes zitat kann man nicht unkommentiert stehen lassen:

 

Annsonsten sei noch gesagt: ich bin ein gro?er Fan von Amerika, was zumindestens für den moralischen Staat von LAmerica gilt, der es schaffte sich 200 Jahre lang seine Grundsätze zu erhalten, und auch noch 100 Jahre dannach immer noch so stark ist, dass die "Führer" denken, noch eine Vormachtsstellung in der Welt einzunehmen - egal ob schwarz oder wei?.

 

Ich bin nun kein extremer anti-amerikanist, aber jeder staat hat kriege/verbrechen/unmoral in seiner vergangenheit, und gerade amerika ist hier kein leuchtendes vorbild.

nicht nur dass der ganze staat sich auf landraub und genocid gründet, auch hat er seine "grundsätze" seit beginn mit fü?en getreten. die sklaverei zu überwinden hat erst einen bürgerkrieg gebraucht, der latente rassismus ist noch immer verbreitet. wo es ihm passt verstö?t der staat gegen seine eigene verfassung (guantanamo) und dort wo kein öffentlicher protest die verantwortlichen zum handeln zwingt(pakistan), unterhält dieser staat noch heute folterknäste, gegen die guantanamo wie der cvjm anmutet.

um kurz einen bogen zum wwII thema zu spannen, der oft zitierte abwurf der atombomben ist mmn eines der unmoralischsten taten der weltgeschichte und steht dem holocaust in der missachtung von menschenleben kaum nach.

 

wie gesagt, kaum ein land kann stolz auf seine geschichte sein, aber jedes land hat die hoffnung, irgendwann einmal stolz auf seine zukunft sein zu können.

 

ach ja, wenn die beteiligten spieler damit einverstanden sind, lässt sich jede katastrophe auch ins rpg einbauen, dann hab ich auch was zum thema gesagt.

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Bitte beachten: Weder der Holocaust, noch die Weltkriege sind trotz ihrer katastrophalen Folgen als "Katastrophe" zu werten, denn damit werden sie auf die Ebene von Unglücken und Naturkatastrophen gestellt und somit jeglicher Verantwortbarkeit enthoben.

(Versenkung nicht gleich Schiffsuntergang, Attentat nicht gleich Verkehrsunglück, etc.)

 

Revanchismus: Dieser reduziert sich nicht nur auf das Opferzählen (Obwohl man hier bemerken mu?, wie sehr Neonazis und Rechtskonservative darum bemüht sind, die Opferzahlen des Holocaust nach unten zu drücken), sondern alle Versuche, Fragen von Schuld und Verantwortung (letztere erben auch die Generationen, denen man absolut keine Schuld mehr unterstellen kann) durch nicht übertragbare Vergleiche zu relativieren.

 

Kriegsbände: Ich hätte nichts dagegen, wenn Kriegsbände vollständig eingestellt werden.

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Gut, du hast natürlich Recht, eine Katastrophe im Sinne einer Naturkatastrophe einzugrenzen, weobei ich schon am Anfang dieses Themas hier beobachtet habe, dass Ereignisse wie der Anschlag auf das WTC da mit einbezogen wurden. Und man spricht ja auch nicht erst seit einem entsprechenden Buch von der "Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts" wenn es um den ersten Weltkrieg geht.

 

Ich denke Opfer von Katastrophen - natürlichen und menschengemachten - sollten nicht verhöhnt oder bagatellisiert werden. So lange man dies im Rollenspiel nicht tut, sehe ich keinerlei Probleme darin, das Thema der Katastrophe auch aufzugreifen.

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Original von Leronoth

...Dass dann ustinow irgendwas von 'alten regeln' spricht und allgemeinstandpunkte äussert klingt ja ganz lieb, spätestens seine arg flache gleichsetzung von terror und krieg würde ich kaum mehr mitgehen. denn das terror irgendwie immer nur die verzweiflungstat der erstaunlich oft sehr gut lebenden 'Armen' ist, halte ich für ein gerücht, bei dem -by the way- die vermeitnlich gerechte seite zumindest angedeutet wird.

 

Arme wie reiche werden im Zitat beide als Terroristen und als Kriegsführend bezeichnet, wo also findest du die Andeutung der vermeindlich gerechten seite.

 

Es ist doch so, wenn Terrorsiten ein Flugzeug in ein Bürogebäude stürzen hei?t es Terror, wenn die USA im ersten USA/IRAK krieg eine ganze sich auf der Fluch befindliche Armee in Grund und Boden bomben hei?t es Krieg.

vergleiche hier , und es waren wohl auch jede Menge ziviler Fahrzeuge dazwischen. Aber dass ist ja dann ein Kolleteralschaden kein Terror oder wie?

 

Genau dass war es was Ustinov unter anderem Meinte.

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Original von Leronoth

das gilt auch für dein erstes Zitat: "Krieg ist ein Massaker unter Menschen die einander nicht kennen, ausgelöst von Menschen die einander kennen aber sich nicht massakrieren." klingt zwar schön und passt als Aufforderung zum Raunen in die Aphorismusspalte jeder Tageszeitung, aber schleppt mal eben eine vorstellung konkreter herrschaft mit, die dann doch meistens reaktionäre Konsequenzen bringt.

 

 

... aber schleppt mal eben eine vorstellung konkreter herrschaft mit, die dann doch meistens reaktionäre Konsequenzen bringt.

 

@Leronoth könntest du mir diesen Teil deiner Aussahge näher erklären.?

 

danke im voraus Alphekka

 

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Original von Alphekka

Es ist doch so, wenn Terrorsiten ein Flugzeug in ein Bürogebäude stürzen hei?t es Terror, wenn die USA im ersten USA/IRAK krieg eine ganze sich auf der Fluch befindliche Armee in Grund und Boden bomben hei?t es Krieg.

 

Wenn während einer Kriegshandlung gegen das Völkerrecht verstossen wird, handelt es sich nicht um Terror, sondern um ein Kriegsverbrechen. Das macht die Sache auf keinen Fall besser, aber eine sprachliche Gleichsetzung ist trotzdem nicht vertretbar. Sprachliche Unterscheidungen sind hier keine Spitzfindigkeit, sondern einfach notwendig, um Allgemeinplätze und Relativierungen zu vermeiden. (So wie ein Erdbeben oder ein Flugzeugabsturz eine Katastrophe, und ein Bombenanschlag eben ein Attentat ist.)

 

Wenn du von Wikipedia zitierst, einmal ein Blick hier:

"Der Terror (...) ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen. Das Ausüben von Terror zur Erreichung politischer oder wirtschaftlicher Ziele nennt man Terrorismus."

 

und

 

"Kriegsverbrechen sind Verstö?e gegen das Völkerrecht, die bei der Führung eines Kriegs von den Krieg führenden Parteien begangen werden oder in engem Zusammenhang mit der Kriegsführung stehen. Verbrechen, die lediglich in zeitlichem oder örtlichen Zusammenhang mit Kampfhandlungen stehen, aber keine oder nur eine schwache ursächliche Verbindung damit haben, werden nicht als Kriegsverbrechen bezeichnet."

 

P.S. Das oben Geschriebene gilt auch, wenn Gemeinsamkeiten auf der Phänoebene existieren.

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