Jump to content

Dis Pater

Mitglieder
  • Posts

    265
  • Joined

  • Last visited

  • Days Won

    1

Everything posted by Dis Pater

  1. Lieber Frank, wir kennen uns nicht persönlich, aber Deine Arbeit hat mich vom beinahe ersten Kontakt mit Cthulhu an begleitet. Ich kenne Cthulhu eigentlich nur unter Deiner Führung, zumindest aber nur mit Deiner Mitarbeit - oder so bilde ich mir es ein. Für diese Zeit und die tollen Erlebnisse daraus: Danke! Bei vielen anderen Medien und Reihen habe ich mitbekommen, wie mit dem Wechsel des (Chef-)Redakteurpostens so einiges anders wurde - manchmal zum Besseren, teils aber leider auch zum Schlechten. Dein Nachfolger tritt in gro?e Fu?stapfen. Ich bin schon sehr gespannt, ob er sie ausfüllen können wird und Cthulhu weiterhin für mich das beste Rollenspielprodukt bleiben kann. Aber Du hast ihn ja sicher super eingearbeitet, oder? Da erwarte ich nur das Beste. Genie?e Deine Freizeit! Vielleicht ab und an noch mit einer Runde Cthulhu?
  2. Auch wenn Dich das ggf. vom Kauf abhält: Ja, ich denke, ich muss Deiner Einschätzung zustimmen. Die Geschichte ist stellenweise (!) zu hart und düster, um sich nur angenehm zu gruseln. Es geht hier teils wirklich um das harte Ausgeliefertsein gegenüber dem Mythos.
  3. Auch von meiner Seite ein dickes Kompliment. Sowas war ja schon lange überfällig. Erleichtert die Verwaltung von Charakteren enorm.
  4. Um mal wieder das eigentliche Thema dieses Fadens aufzugreifen: Ich habe den Comic (müsste man nicht eigentlich eher Graphic Novella sagen?) jetzt nun auch komplett gelesen - und werde ihn dankbar in mein Regal stellen um ihn später nochmal daraus hervorzuzaubern. Ja, Moore benutzt in seiner Geschichte explizite Gewalt- und Sexualdarstellungen. Aber keine davon ist ohne Funktion - und in keinem Fall werden die entsprechenden Taten verharmlost oder verherrlicht. Diese Elemente sind vielmehr das Mittel zum Zweck um die Atmosphäre dichter und glaubwürdiger zu gestalten. Der Leser ekelt sich zu Recht bei den scheinbar absolut sinnlosen Grausamkeiten, die etwa schon in "The Courtyard" vorgestellt werden und spätestens als klar wird, dass es sich bei der Pärchen-Runde aus Salem nicht um einen normalen Swinger-Kreis handelt sollte auch dort jeglich Erotik völlig verflogen sein. Der Comic ist eine Horrorgeschichte, von Anfang bis Ende. Seine Stimmung ist toll, das Ende hat mich - trotz offensichtlicher Ankündigung - voll erwischt und begeistert. Die graphische Gestaltung der Mythoswesen ist wundervoll gelungen wobei der Band doch insgesamt recht sparsam mit entsprechenden Kreaturen umgeht und vieles auch aufgrund der Perspektive der Panels diffus bleibt. Das Thema "Sex und Lovecraft" bleibt in der Geschichte übrigens nicht auf die Visualisierung beschränkt sondern wird ganz offensiv auch reflektiert, indem biographische Elemente aus H.P.'s Leben herangezogen und die sublimen erotischen Botschaften seiner Geschichten diskutiert werden. Hier drängt sich einfach der Verdacht auf, dass Moore mit seiner Erzählung eben diese Unterschwelligkeit aufbrechen möchte. Er will das, was bei HPL nur angedeutet wird, an die Oberfläche holen. Das ist eine legitime Herangehensweise an das Leben und Werk des Meisters aus Providence. Es ist eine erwachsene Herangehensweise, die ganz natürliche, zum Mythos nahezu zwangsläufig zugehörige Elemente, nicht mehr im Jugendbuchstil ausklammert, sondern von einer reiferen Leserschaft ausgeht, die die entsprechenden Bilder einordnen kann. Die Debatte hier im Forum erinnert mich teilweise an die "Skandale" um Filme wie "9 Songs", "Intimacy" oder "Baise Moi". In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass die offene Darstellung von Sex und Gewalt ganz einfach allgemein zum Stil von Moore gehört. Wer sich über die paar wenigen entsprechenden Panels in "Neonomicon" echauffieren kann, der sollte Moores "From Hell" besser im Abstand von mehreren Lichtjahren umfahren. Was da an pornographischen und brutalen Szenen drin enthalten ist, geht auf keine Kuhhaut mehr. Und trotzdem ist "From Hell" einer des besten Comics, den ich je gelesen habe. An dieses Epos kommt "Neonomicon" zwar nicht heran, eine tolle Geschichte mit tollen Bildern bleibt es aber dennoch.
  5. Fremden meine Bücher in die Hand drücken? Das käme bei mir niemals in Frage! Du bist mutig. Respekt. Aber ich bin in der Hinsicht zugegebenerma?en auch sehr speziell. Wohl meine grö?te Charaktermacke.
  6. Vielleicht verlese ich mich, aber da steht doch "zum sonstigen eigenen Gebrauch", oder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "Verteilen" im gegenwärtigen Urheberschutzklima als "eigener Gebrauch" gilt. Au?erdem: Könntet ihr in Zukunft bitte komplette Angaben zu den Textstellen machen? Also Gesetz, Paragraph, bzw. Link (z.B. auf die entsprechende Unterseite von http://www.gesetze-im-internet.de). Dann kann man leichter an der Diskussion teilnehmen und hat auch direkt den kompletten Kontext. Danke!
  7. Auweia. Bei dem Verhalten kann ich das Interesse an PDFs tatsächlich nachvollziehen. Auch hier halt ich das persönlich eher wie Raven. Am Spieltisch liegen bei mir höchstens ein Spielerhandbuch (das ich wann immer möglich von einem oder zwei Spielern mitbringen lasse), und das Abenteuer, welches bei mir zumeist in eigenen Notizen zusammengefasst ist. Ganz selten brauche ich weitere Bücher für besondere Anlässe. Diese Zusammenfassung hat nebenbei den Vorteil, dass man das Szenario wirklich durchdrungen und verstanden hat. Nach schlichtem, einmaligen ?berfliegen passieren mir speziell in komplexeren Abenteuern zu viele Fehler. Erst einmal. Aber das liegt nicht daran, dass die Produkte "Einweg"-Abenteuer wären, sondern ist dem Umstand geschuldet, dass Rollenspielen ein Hobby ist, dass in einer Gruppe betrieben wird. Bei Kampagnen bedeutet dies, dass man Menschen finden muss, die bereit und in der Lage sind, ggf. ein Jahr oder mehr, am Ball zu bleiben. Diese Dauer allein erklärt übrigens bei den BdW auch sehr gut, wieso ich das erst einmal spielen konnte: Es ist noch nicht mal so lange drau?en, dass ich die erste Runde hätte zuende bringen können. Wie infantiles Verhalten es doch ist, die Mahnung eines Verallgemeinerungs-Fehlers durch ein Gegenbeispiel wiederum als Verallgemeinerungs-Fehler zu verstehen. Wenn Du nicht damit leben kannst, dass andere nicht zu missionieren versuchen, sondern sich bewusst sind, dass sie nur eine Gegenmeinung aufmachen wollen... Du traust Deinen Mitdiskutanten ja wirklich ne Menge zu... Ich nehme an, darauf wird jetzt wieder irgendso eine gehässige Bemerkung kommen, wie die mit den Jungfrauen oben, oder der absolut überflüssige Hinweis darauf, dass mehr als ein PDF auf ein Tablet passt. Daher werd ich Deine Posts einfach in Zukunft überlesen. Deine Art muss ich mir echt nicht antun, da können Deine Argumente noch so gut sein. Der Ton macht die Musik. Meld Dich wieder, wenn Du bereit bist, ohne solche Seitenhiebe zu diskutieren. Zuletzt: Danke, Eiter, für diesen sehr ausgewogenen Kommentar zur Umweltthematik.
  8. Ich kann mich mit der Rolle eines Terroristen einfach nicht identifizieren, weshalb ich bei der Signatur-Kampagne nicht mitmachen werde, aber meine Unterstützung in der Sache habt ihr. Handouts gehören als Download (PDF) auf die Verlagsseite - und zwar ausnahmslos.
  9. Wenn Du so mit den Materialien (und Deinem Geld sowie Deiner Lebenszeit) umgehst, dann mag das sein, aber ich bitte Dich, in diesem Punkt nicht von Dir auf andere zu schlie?en. Speziell da Cthulhu meiner Ansicht nach ganz besonders gut auf kürzere Kampagnen oder gar Einzelszenarien zugeschnitten ist, bei denen sich auch die Spielerzusammensetzung immer mal wieder ändern kann oder gar komplett neue Runden für einige Spielabende zusammenkommen, ist zum einen eine gro?e Auswahl und oft auch ein Rückgriff auf schon bekannte Szenarien, die sich bewährt haben und die man oft schon einmal (vielleicht sogar aufwendig) vorbereitet hat, hilfreich. Nur ein einziges Beispiel: Mit absoluten Einsteigerrunden habe ich schon mehrfach "Der Spuk" aus dem 1999er Grundregelwerk gespielt, und ich finde es heute noch gro?artig für diesen Anwendungsfall. ?hnliches gilt für "Feuer & Asche" aus dem Spielleiterschirm der 2. Edition und einige andere Klassiker. post scriptum: Nebenbei bemerkt ist der Verweis auf die Umweltpolitik ein Witz, wenn Du die komplette Energiebilanz eines PDFs mit einrechnen würdest. Die Energie, die bei der Produktion, Bereitstellung und Nutzung einer solchen Datei verbraten wird (und sie wird bei JEDER Nutzung verbraten!) sowie die Umweltgifte, die durch die moderne Computerindustrie freigesetzt werden (schon mal in China diverse Landstriche besucht, die durch die Ansiedlung der Hardware-Betriebe gesegnet worden sind?) kippen den Vergleich mal ganz ganz schnell. Wer im Glashaus sitzt, usw.
  10. Bei dem Thema PDFs scheine ich mit Raven2050 ja ziemlich genau einer Meinung zu sein. Daher möchte ich nur ergänzen, dass die beiden Punkte Preis und Atmossphäre die entscheidenden Kriterien sind. Zur Atmossphäre: Ich arbeite den ganzen Tag mit Bildschirmen. Wenn ich nach Haus komme und mit Freunden zusammen meinem Hobby nachgehe, dann möchte ich nicht dabei auch noch Bildschirme um mich rum haben, zumal Cthulhu (mal abgesehen vom NOW-Setting), da stimmungstechnisch auch null von profitiert. Von den ganzen Ablenkungen, die ich in einigen Runden heutzutage schon mit Smartphones und Mobiltelefonen erlebe, wo mal eben schnell was nachgeguckt werden muss, oder irgendein Pop-Up nach Aufmerksamkeit heischt, ganz zu schweigen. Zum Preis: Der ist, wie oben schon gesagt wurde, in der Regel aktuell ein Witz (die Shadowrun-Linie ist ein tolles Beispiel; in diesem Forum sind ja teilweise schon Ç/Seite-Verhältnisse bei den PDF-only-Produkten ausgerechnet worden). Ich habe an anderer Stelle schon darauf hingewiesen, dass meine Erfahrung dahin geht, dass rein digitale Inhalte schon sehr günstig sein müssen, damit man nicht den kostenlosen Filesharing-Download als Alternative wählt (und seien wir mal realistisch und lassen unsere utopischen Vorstellungen von der Rechtschaffenheit der Rollenspieler mal in der Märchenkiste). Digitale Bücher werden von den meisten Personen, die ich kenne (inklusive mir), als praktischer Bonus empfunden, nicht als vollwertiger Buchersatz. Wenn eine Datei aber fast soviel kostet wie ein echtes Buch (ich empfehle, die Preise der neuen Steve Jobs-Biographie nachzuschlagen), dann sinkt das Kaufinteresse in der Breite doch erheblich. Ja, es gibt immer Trendsetter und Yuppies, die sich sowas leisten wollen, aber die Frage ist, ob diese Handvoll von an Statussymptomen leidenden Menschen reichen, um ein Produkt dauerhaft zu unterstützen. Die Niedrigpreisforderung der Kunden wird sich, sofern ein echter Wettbewerb stattfindet, durchsetzen. Damit ist aber fraglich, ob die Qualität der Publikationen gewahrt bleiben kann. Das mögen alles Annahmen sein, aber ich wei? zumindest, dass ich nicht Ç 20,- (und wohl auch keine 10 oder 5) für ein PDF zahlen werde. post scriptum: Nebenbei sollten Handouts als Download wohl langsam normal werden. Alles andere ist vollkommen unverschämt. Zumindest bei Charakterbögen haben fast alle Verlage das inzwischen schon kapiert. Bleibt zu hoffen, dass sich das bei Handouts auch noch durchsetzt.
  11. Das Grundproblem des MA-Bandes liegt schlichtweg in der Zeitspanne, die mit dem Buch abgedeckt werden soll. 1000 Jahre in einem Band? Vollkommen unmöglich. Man hätte sich hier von Anfang an - auch aufgrund der Quellenlage - auf einen ausgewählten Bereich beschränken sollen. So machen es die ganzen klassischen "Epochen" (1920er, 1890er, Now) und so machen es durchaus auch alternative Settings (Invictus beschränkt sich absichtlich nur auf das 1. Jh. n. Chr.). Schon der Begriff "Mittelalter" ist vollkommen überzogen. Ein Setting "Spätmittelalter" wäre deutlich sinnvoller gewesen. Das man aus der karolingischen Zeit nicht viel rausholen kann (obwohl es von der Stimmung her wahrscheinlich besser passt), hätte von Anfang an klar sein müssen. Zu den ?berlieferungslücken sei zudem noch gesagt, dass ich als Spielleiter, der evtl. kein Geschichtsstudium oder eine Spezialisierung in dem geforderten Bereich vorweisen kann, in solchen Fällen zumindest einen Rahmen erwarte, in dem (wissenschaftliche?) Thesen und absolute Unmöglichkeiten jenseits der Hollywood-Mythologie vorgestellt werden. Cthulhu lebt für mich von der Anbindung an historische Fakten. Das ist der ganze Reiz dieses Systems gegenüber reinen Fantasy-Geschichten (die bei weitem nicht einfach Mittelalter mit Elfen und Drachen sind): der Anschein des Realen, der Existenz des kosmischen Horrors in unserer Welt. Ein gutes Beispiel dafür, was ich meine, ist der "Heilstätten Beelitz"-Artikel aus der CW 21. So muss Hintergrundmaterial aufbereitet sein. Was die Eingangsfrage angeht, so hängt das Problem an der Definition des Begriffs "spielbar". Solange wir uns da nicht auf Kriterien einigen können, was ein spielbares Setting ausmacht - und zwar zuerst mal unabhängig vom vorliegenden Beispiel - werden wir in der Diskussion der einleitenden Frage "Ist das MA-Setting spielbar?" nicht weiterkommen. Mögliche Ansätze hierfür wären: Geht es bei der Spielbarkeit jetzt eigentlich darum, dass cthulhoider Horror im MA möglich ist? (Meine Meinung: ja) Geht es darum, dass das Spiel-System mittelalterliche Abenteuer nicht richtig unterstützt? (Diese Frage wird oft auf das Konzept "Geistige Stabilität" bezogen, dass in nicht-rationalen Gesellschaften problematisch umzusetzen sei. Meine Meinung: Es bedarf eine Anpassung des Konzeptes, aber grundsätzlich gehts. Manchmal gehts auch um die Frage, ob überhaupt der Typus eines neugierigen Ermittlers mit Recherche-Möglichkeiten und gewissen Freiheiten realisierbar sei. Auch hier meine Meinung: Das geht, und sei es durch die Einschränkung der Charakter-Auswahl auf bestimmte Gesellschaftsgruppen.) Oder geht es etwa darum, dass das Setting nicht mit genug Leben gefüllt werden kann, weil sich Spieler und ggf. Spielleiter nicht wirklich in der gewählten Epoche auskennen? (Der erste Einwand gegen diese Behauptung wäre: "Wer von den Spielern hat die 20er erlebt?", aber dieser Einspruch greift viel zu kurz. Zum einen haben wir in unserer aktuellen Lebenswelt deutlich mehr gemeinsam mit Menschen aus dem 20. oder 19. Jahrhundert, als den meisten vielleicht lieb ist, und zum anderen gibt es exakt für die Spieler und Spielerinnen, die keine Lust auf historisches Reenactment haben, die NOW-Linie. Andererseits stimmt es, dass auch ein historisierendes Rollenspiel nicht ein Geschichtsstudium zur Voraussetzung haben sollte, also die Materialien ein entsprechendes Eintauchen in die Situation ermöglichen sollten.) Das sind alles technische Fragen. Davon zu trennen ist schlichtweg die Geschmacksfrage: "Mag ich da MA-Setting?" Ich persönlich mags nicht, werde es auch nicht kaufen; aber mich interessieren die meisten technischen Fragen, die hier diskutiert werden, weil sie sich für andere Settings, die ich mag, z.B. Invictus, genauso stellen. (Das Problem des Alltagslebens in Invictus-Abenteuern hat mir selbst als ausgebildetem Althistoriker und Philologen mächtig zu knabbern gegeben, bis ich den für mich richtigen Weg gefunden hatte.)
  12. Das wollte ich Pegasus einfach nicht unterstellen. Auch wenn Du natürlich absolut Recht hast, mit dem Hinweis.
  13. Könntest Du mir diese Behauptung mal betriebswirtschaftlich erklären? Denn mir schwebte bislang folgendes Bild im Kopf rum - das, sollte Deine These stimmen, wohl falsch ist: (1) Der Preis eines Buches sollte - auf die Auflage gerechnet - die Kosten, die die Produktion dieses Buches verursacht hat, decken bzw. besser noch einen ?berschuss erwirtschaften. (2) Fallen nun Druck, Bindung, Lagerung, etc. als Kostenfaktoren weg, so reduziert sich der Buchpreis entsprechend. Nun gibt es zwei mögliche Szenarien: (3a) Kosten digitale Bücher weiterhin zwischen 29-39 EUR, dann stimmt die oben geäu?erte Behauptung: Es würden also, bezogen auf den Buchpreis, mehr finanzielle Mittel zur Bezahlung von (kreativem) Personal frei. (3b) Wird die Einsparung aus den wegfallenden Kosten jedoch an die Käufer weitergegeben, reduziert sich der Preis eines Buches entsprechend. Das bedeutet aber auch, dass die Mittel für (kreatives) Personal im Vergleich mit den gedruckten Ausgaben gleichbleiben. Eine wundersame Geldvermehrung findet jedenfalls nirgendwo statt. Die entscheidende Quizfrage: Würde hier wirklich irgendjemand 39 EUR für ein rein digital vorliegendes Quellenbuch bezahlen? Meine bescheidene Meinung: Wohl kaum. Je teurer ein Produkt, desto eher wollen Kunden meiner Erfahrung nach etwas, das sie auch anfassen können. Vielleicht ist eine kleine Erhöhung möglich, wenn man mit dem Verkaufspreis spielt. Aber meines Wissens ist die Preissenkungserwartung bei digitalen Inhalten so deutlich geworden bei Musik und eBooks, dass man sich da kaum Hoffnungen machen sollte.
  14. Ich finde, bei dieser Problematik wird oft vergessen, wie Marktwirtschaft funktioniert. Wer dumm und blind einfach alles weiterkauft, obwohl ihm die Produktpolitik des Herstellers "eigentlich" nicht passt, der hats echt nicht anders verdient. Sorry, wenn das einigen hier zu direkt sein sollte. Ich persönlich habe noch nie, niemals, Geld für ein "digitales Buch" bezahlt und werde das auch in Zukunft nicht tun. Und limitierte Luxus-Versionen von Büchern sucht man in meinem Regal, in dem bislang sonst alles aus der Cthulhu-Produktpalette von Pegasus steht, dessen ich habhaft werden konnte, ebenso vergeblich. Dies wird übrigens auch so bleiben. Natürlich bedeutet diese Einstellung, Verzicht zu üben. Wer das nicht kann, der ist dem Hersteller eben auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Ich selbst kann auf den kommenden ?gypten-Band ohne Probleme verzichten. Gibt wohl kaum ein langweiligeres Thema für ein Quellenbuch. Damit stehen dann kommendes Jahr wohl nur zwei Neuanschaffungen an: Dunwich und - falls er sich denn nach einem Blick hinein wirklich lohnen sollte - der Geheimgesellschaften-Band. Und wenn das alle so machen würden, die die LEs wirklich stören, dann überlegt Pegasus sich das mit dieser Politik vielleicht nochmal. Es hängt alles davon ab, wie die Käuferbasis des Systems aufgestellt ist. Zugegeben: Bei dem, was ich in der jüngeren Vergangenheit über den Kult der "Cthulhu-Jünger" gelernt habe, bin ich nicht sonderlich optimistisch, aber man darf ja immer noch hoffen. post scriptum: Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass irgendwelche elektronischen Lesegeräte an meinem Spieltisch nix verloren haben. Mindestens aus den von Mrs. Catonic benannten Gründen. Aber es gibt da auch noch ein atmosphärisches Argument, das reine Pragmatiker natürlich nicht nachvollziehen können.
  15. Das geb ich gern zurück: Wie in meinem Post sehr deutlich steht, habe ich nicht behauptet, das Abenteuer gelesen zu haben. Wer im Glashaus sitzt, usw. ... ?ber den Punkt "ein erfahrener Spielleiter macht das sowieso so und so" lass ich mich hier jetzt besser nicht aus - das würde zu einer Grundsatzdiskussion führen. Au?erdem kann ich den Einwand getrost beiseite schieben, weil betroffener Spielleiter durchaus einiges an Erfahrung mitbringt. *kopfschüttel*
  16. Ich habe den Azathoth Algorhythmus vor wenigen Wochen als Spieler erleben dürfen und mich danach ausgiebig mit dem Spielleiter drüber unterhalten - weil ich auch selber Spielleiter bin und wissen wollte, ob ich das Abenteuer selber mal leiten will. Dabei habe ich folgende Informationen "mitgenommen": ACHTUNG! Ab hier sind SPOILER möglich! Dieses Abenteuer ist ohne einen, besser mehr, computer-affine Charaktere (und ggfs. auch Spieler) kaum zu schaffen. Spielt man das Abenteuer nach der Vorlage, ist der zeitliche Rahmen ziemlich eng und die Spieler dürfen nicht wirklich weit vom vorgesehenen Pfad abweichen, um rechtzeitig New York und die Welt zu retten. Besonders am Anfang des Abenteuers besteht beim Betreten der Wohnung des Freundes eine gro?e Gefahr, dass die Spieler ganz anders reagieren, als das Szenario dies vorsieht. Wir sind nach einem ersten Eindruck fein drau?en vor der Tür geblieben und haben die Polizei gerufen. Dadurch sind uns der Einstieg in die Geschichte und ganz viele sachdienliche Hinweise entgangen. Der Spielleiter musste da im Nachhinein massiv nachsteuern. Die Manifestation Azathoths in einer KI fand ich persönlich vollkommen unpassend. Das ist eine Verbiegung seines Wesens, die ich nicht ertragen habe. Ich fand das Abenteuer am Ende mehr Shadowrun als Cthulhu - und das ist nicht positiv gemeint. Der übliche Mythos-Flair wollte in der Geschichte (trotz erfahrener Spieler und eines guten Spielleiters) nicht aufkommen. Ich werde dieses Abenteuer sicher so schnell nicht selber leiten. Da gibt es deutlich besseres.
  17. Zur zweiten Auflage des Schirms gehören neben dem Schirm selbst ein Heft, das neben einigen Tabellen und Listen vor allem das Abenteuer "Feuer und Asche" enthält, sowie ein paar tolle mehrseitige Charakterbögen für die verschiedenen Epochen. Das Abenteuer habe ich letztlich erst mit einer Runde gespielt und dabei kamen zwei sehr gelungene Rollenspielabende heraus. Bei dem derzeitigen Preis kann man, denke ich, bedenkenlos zuschlagen - auch trotz eines Tippfehlers, den ich auf dem Schirm gefunden habe.
  18. Vielleicht hab ichs überlesen, aber es ist ja schon auffällig, dass im Kingsport-Band deutlich mehr Abenteuer enthalten sind, als in den beiden anderen Quellenbänden zu Arkham und Innsmouth (aka Lovecraft Country Bd. 1 und 3). Daher frage ich mich, ob ich das richtig sehe, dass die bisherige Zweiteilung in Quellen- und Abenteuerband bei Kingsport (und evtl. auch bei Dunwich - da sollte ja auch noch ein Band zu erscheinen, oder?) aufgegeben worden ist.
  19. Wenn ich das hier so lese, bin ich richtig froh, die Kampagne zum aktuellen Sonderpreis und nicht für EUR 75,- erstanden zu haben. Jetzt bin ich mal gespannt, ob sich der doch recht negative Eindruck, den dieser Thread bei mir bzgl. Nocturnum hinterlassen hat, beim Lesen bestätigt, oder nicht...
  20. Stimmt, jede Rollenspiel-Gruppe ist verschieden... Um aber noch mehr Daten zum Schätzen zur Verfügung zu stellen: Meine BdW-Gruppe spielt nun seit Januar ein- bis zweimal im Monat von Samstag mittags bis nachts. Wir werden bei der nächsten Sitzung endlich in den zweiten Band vorsto?en. Auch wenn in Band 1 (S. 10) klar davon abgeraten wird: Sollte ich die Kampagne nochmal leiten, so werde ich einige Elemente aus dem ersten Band auf jeden Fall straffen...
×
×
  • Create New...