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Dis Pater

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Everything posted by Dis Pater

  1. Ich werde mir den Band gerne einmal anschauen. Aber: Falls der Band - was ich befürchte - diese Erwartungen bedient, ist er in meinem Regal leider definitiv falsch. Und ja, anscheinend hat man die Farbgebung des Covers leicht verändert - nur um dann den Buchrücken in einem total arbiträren Blau an ebendieses Cover dranzuklatschen? Wer hat sich denn bitte diesen Blödsinn einfallen lassen?
  2. Hah! Man darf echt nicht zuviel nachdenken! Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf den Film. (Und hoffe nur, dass das mit der FSK diesmal schneller klappt, damit man den Film auch problemlos online bestellen kann. )
  3. So, ich habe "A Season in Carcosa" nun auch durch - und da ich eine sehr ausführliche Besprechung desselben für mein Heimatboard gemacht habe, dachte ich, ich teile das auch hier mal mit. Vielleicht ist es ja von Nutzen. Die Besprechung beginnt mit Teasern zu allen 21 Geschichten aus dem Band und endet mit einer kurzen Einschätzung meinerseits. Spoiler sollten eigentlich keine drin sein, allerdings hängt bei diesen Geschichten doch arg von der Auffassung dessen ab, was ein Spoiler tatsächlich ist. Ich halte die Erzählformen und die Stimmung, die durch den jeweiligen Stil des Autors erzeugt werden z.B. für viel wichtiger in diesem Fall als die eigentliche Handlung, die bei den meisten Texten doch eher formulaisch ist. Zu meinem Original-Post: http://rpg-koeln.de/viewtopic.php?f=18&t=69&p=58102#p58102
  4. Fantasy und Cthulhu ist nichts für jedermann, mit den richtigen Spielern (also solchen, die wissen worauf sie sich einlassen) ist das aber absolut machbar. Ein gutes Beispiel für eine gelungene Adaption cthuloiden Gefühls ist etwa Fantasy Flights "Legends & Lairs: Darkness and Dread"-Band. Den Dungeons & Dragons-Band "Heroes of Horror" kann man sich hingegen eher schenken. Wenn man die Charaktere vor richtig harte Nüsse stellen will, dann ist auch Wizards "Elder Evils" als Inspirationsquelle zu empfehlen. Aber nochmal: Das wichtigste überhaupt ist, dass ihr Euch vorher genau darauf einigt, was ihr spielen wollt und wie. Man kann sowohl in Fantasy-Welten Normalos spielen (Low-Level-Ansatz), als auch echte Helden ihre wahren Grenzen kennenlernen lassen (High-Level-Ansatz). Man kann ein kurzes Horror-Szenario zur Abwechslung spielen, man kann aber auch eine echt cthuloide Kampagne in einer Fantasy-Welt umsetzen. Sprecht Euch ab, damit es keine enttäuschten Erwartungen gibt. Und wenns bei Euch mit der Kombination nicht hinhaut: Nicht umsonst ist Cthulhu wohl eines der beliebtesten Zweit-Systeme für langjährige Spielrunden. Etwas Abwechslung tut immer gut.
  5. Auf die Gefahr hin, dass ich schon wieder Deine Ironie nicht verstehe, Heiko: Davon auszugehen, dass alle Interessenten sich immer sofort nach dem Erscheinen eines Bandes mit diesem eindecken (können) ist ein wundervolles Beispiel dafür, wie sehr manche hier die Bodenhaftung verloren zu haben scheinen. Es gibt zahllose Gründe, es nicht zum Einkauf bei Pegasus gebracht zu haben, auch wenn man "?gypten" thematisch spannend findet/fand. Neben den Weiterverkäufern, die grade bei limitierten Bänden auf eine Preiserhöhung spekulieren, wären da etwa ein zweitweiser leerer Geldbeutel, eine längere Informations- oder Forenbesuchspause (und zur Werbung für den ?gypten-Band sag ich lieber mal nix), ein späterer (Wieder-)Einstieg in das Hobby, usw. usf. Nur mal so als Gegen-Beispiel: Ich hab mir letzten Monat ein cthuloides D&D3.5-Supplement ("Elder Evils") besorgt. Das Buch habe ich über fünf Jahre nach Erscheinen im neuwertigen Zustand für etwa den Original-Preis über einen Gro?händler bekommen. DAS nenne ich eine solide Versorgungslage für Interessierte. Einen Ausverkauf nach einigen Wochen mit der Aussage abzutun, alle Spieler wären dann ja jetzt eh versorgt, ist schon zynisch! Edit: Und DAS hier kommt dann dank dieser Verkaufspolitik dabei raus. Ich mag diesen Shop, aber solche Mondpreise kenn ich wirklich nur von Cthulhu: http://www.cthulhu-webshop.de/cthulhu_rollenspiel_cthulhu_berge_des_wahnsinns_komplett.html http://www.cthulhu-webshop.de/cthulhu_rollenspiel_cthulhu_horror_im_orient_express_komplett.html
  6. Ich wollte keineswegs anregen, dass sich die Portokosten *pauschal* erhöhen sollen. Aber persönlich wäre ich bereit einen Aufpreis zu zahlen, damit das Heft unversehrt ankommt. Eine Option in diese Richtung fände ich halt sehr schön.
  7. Schau Dir mal die limitierten Ausgaben von Spieler- und Spielleiterhandbuch an. Die find ich auch super. An die kommt der ?gypten-Band aber um Welten nicht ran. Besser hätt ichs auch nicht formulieren können. (Wobei ich auch die Cover der nicht-limitierten dritten Edition deutlich besser finde, als diesen ?gypten-Dilettantismus.) Ich *liebe* die (allermeisten) Arbeiten von Francois Launet, aber hier ist doch echt was schiefgelaufen. Sind wir wieder bei Fanprodukten aus den 80ern?
  8. Wäre da nicht die Lieferung an eine Packstation die Lösung? Als Packstationkunde kann man DHL-Sendungen mittlerweile auch an eine beliebige Postfiliale liefern lassen. Da würde ich mich mal informieren. Der Service ist völlig kostenlos. Das meinte ich. Allerdings siehts so aus, als müsste das dann eben tatsächlich per DHL verschickt werden. Briefsendungen kann man sich weder an Packstation noch Filiale liefern lassen. Aber mal ganz ehrlich: ich wäre bereit, den Porto-Aufpreis zu zahlen!
  9. Das Heft sieht spitze aus, allein die Ausstattung mit Pappteil innen und der Beilage machen gro?e Lust sofort reinzulesen und drin hängen zu bleiben. Einziger Wermutstropfen bei mir: Das Heftformat verträgt sich nicht mit meinem Hochkant-Briefkasten (an dem ich leider nichts ändern kann), die Ausgabe ist deshalb leider mit ner gro?en Knickfalte angekommen. Ich würde euch ggf. bitten mal über die Option(!) nachzudenken, die Auslieferung (gerne zu einem höheren Versandkostenpreis) auch in einem nicht knickbaren Karton-Umschlag anzubieten. Zumindest ich persönlich wäre bereit, für ein mit Sicherheit einwandfreies Exemplar mehr zu bezahlen. Falls Euch das zuviel Aufwand ist, wüsste ich gerne, ob ich demnächst direkt an meine Postfiliale bestellen kann, da wird die Lieferung wenigstens nicht geknickt.
  10. Hmm, ein meiner Meinung nach wichtiges Werkzeug zum Verhindern von ellenlangen Planungssitzkreisen ist meiner Meinung nach noch gar nicht genannt worden: Beschränkung der Zeit. Wenn mir eine Planung zu lange für die ingame-Situation dauert (die SCs stehen im Keller vor einer Tür hinter der ein Mensch gefoltert wird und müssen entscheiden, was sie tun wollen, o.ä.) dann gebe ich ihnen einen realistischen Zeitraum für die Planung und zähle danach einen Countdown runter. Sanduhren sind auch ein probates Mittel. Am Ende des Countdowns geht die Geschichte ohne die SCs weiter. Meistens mit negativen Vorzeichen. Unter entsprechendem Zeitdruck und dem damit aufkommenden Stress übernimmt dann sehr viel schneller jemand die Initiative und setzt sich den anderen gegenüber durch. Natürlich sollte das auch zum Charakter passen, aber damit gabs bei uns in der Vergangenheit weniger Probleme. Ich kenne persönlich keinen extrovertierten oder handlungsorientierten Spieler, der mal eine graue Maus ohne Entscheidungsfähigkeit gespielt hätte. Im Laufe der Zeit wird sich so dann auch automatisch eine Hierarchie für brenzlige Situationen herausbilden, in denen es schnell gehen muss. Bei langen Planungsphasen ohne Druck von au?en wird man diese Endlosdebatten aber oft nicht abstellen können. Muss man ja aber auch nicht unbedingt, wenn sich alle Spieler einig sind, dass von einem sorgfältigen Vorgehen möglicherweise jetzt alles abhängt. p.s.: Hab erst im Nachhinein gesehen, dass angband die zeitliche Begrenzung schon kurz angesprochen hat. Mea culpa.
  11. Dem Zitat nach klingt die Verwendung von Hastur, Carcosa und Aldones eher als sehr weit hergeholtes Namedropping. Und das die Leute bei Festa da nicht ordentlich recherchiert bzw. sehr frei interpretiert haben, merkt man schon daran, dass Aldebaran und die Hyaden ebenfalls in diesem Satz auftauchen. Das sind Sterne bzw. Sternkonstellationen. Die hätte jeder Autor auch in einem Sternatlas finden können (zumal Aldebaran in den Hyaden liegt). Bei mir bleibt da ein skeptischer Beigeschmack übrig. Aber bitte: Wer sich den ganzen Darkover-Zyklus antun will, auf die vage Vermutung hin, dass sich dort eine echte Referenz auf den König in Gelb findet, die diese Mühen wert ist, nur zu! Ich werds allerdings nicht sein, der sich durch dieses Opus quält. P.S.: In Daniel Harms' "Cthulhu Mythos Encyclopedia" (3rd Ed., 2008 ), findet sich übrigens unter keinem der hier genannten Stichworte ein Bezug zu MZB - und in der Liste der Referenzwerke taucht sie auch nicht auf. Das muss nichts hei?en, ist für mich aber ein Indiz dafür, dass der Bezug in Darkover - sollte er überhaupt vorhanden sein - vernachlässigbar ist.
  12. Meinst Du den Darkover-Zyklus von Marion Zimmer-Bradley? Davon hab ich mal den ersten Teil gelesen und kann mir nicht so recht vorstellen, wie da die Verbindung zum König in Geld hergestellt werden soll. Zumal ich vor MZBs Erzählstil ehrlich gesagt warnen will. In meinen Augen ist die Frau komplett überbewertet.
  13. Das Buch ist inzwischen erschienen. Bei der Anschaffung sollte man allerdings Preise und Lieferzeiten vergleichen. Amazon ist hier weder der günstigste noch schnellste Anbieter. Und anstatt faul in den Marketplace zu schauen, empfehle ich die dortigen Anbieter mal direkt anzusteuern. Zum Buch selbst werd ich mal was sagen, sobald ich es hier und dann auch gelesen habe. Natürlich nur, sofern da von eurer Seite Bedarf besteht.
  14. @ Fragmentis Meinen Respekt für die hübsche Sammlung, Fragmentis. Da fehlen mir noch ein paar CWs und alte Boxen, um da mithalten zu können. Und auch, wenn einige hier meinen, es handle sich nur um Kleinigkeiten, die Du ansprichst: Nimmt man diese vielen kleinen Veränderungen zusammen, dann kann man durchaus den Eindruck gewinnen, dass der derzeit ein nicht unerheblicher Epochenwechsel stattfindet. Die Aufreger in letzter Zeit waren doch nicht wenige. Dazu muss man sich nur hier im Forum umzusehen. Deshalb bin ich diesbezüglich völlig bei Dir. @ alle Was die "Angst vor Veränderung" angeht: Neues ist nicht immer gut. Es muss sich in meinen Augen erst als gut, oder eigentlich sogar als besser beweisen als das Bestehende. Vieles von dem, was derzeit von Pegasus kommt, scheitert m.E. an diesem Kriterium. Kundenkommunikation, PDFs, Preisgestaltung, künstlerische wie auch inhaltliche Entscheidungen bei den Neuerscheinungen. Da bin ich echt froh, dass es den Ruf gibt, der - obwohl ein neues Format! - eindeutig auf dem richtigen Weg und ein würdiger Ersatz für die CW ist. In diesem Sinne. Ein kritischer Kunde. p.s.: Wo bleibt eigentlich die umfassende Kunden-Umfrage, die mal angedacht worden ist?
  15. Dito. Der Ruf entwickelt sich ja prächtig. Jetzt muss ich nur endlich mal selbst was brauchbares dafür schreiben. Tod, Du bekommst diese Nacht noch Post von mir.
  16. ... und das Cover ist gro?artig! @ Cthulhus Ruf. Was die beiden tatsächlichen Cover der neuen Bände angeht, bin ich total entspannt: Zwei weitere Gründe, die Bände nicht zu kaufen. Ich glaub, für mich ist die Zeit professioneller Pegasus-Produkte damit tatsächlich erstmal vorbei. War ne schöne Zeit, aber man muss ja nicht jeden Kram mitmachen. P.S.: Und nun geh ich meinen Beitrag für den Ruf weitertippen, der eigentlich heute fertig werden soll. Keine Ahnung, ob ich das 100%ig schaffe, aber immerhin hab ichs dann mal ganz ernsthaft versucht.
  17. Hmm, ich habe doch sehr ambivalente Gefühle bei dieser Ausschreibung. Zunächst einmal verstehe ich die Position des Verlages. Lange Support-Runden erreichen auf Cons weniger potentielle Käufer (ich sage bewusst nicht Spieler, denn darum geht es dem Verlag ja gar nicht) als kurze Abenteuerhäppchen, die in einer höheren Frequenz mit ständig wechselnden Interessenten durchgeführt werden können. Man muss nur kurz nachrechnen: eine "normale" Support-Runde von max. sechs Stunden mit max. sechs Spielern erreicht einen Wert von einem potentiellen Käufer pro Stunde, während eine 20-Minuten-Kennenlern-Szene, die allerdings wohl nur mit 2-4 Spielern schaffbar sein dürfte, im Schnitt schon neun potentielle Kunden pro Stunde erreicht. Das ist eine sehr ordentliche Steigerung. Selbst wenn man zu den zwanzig Minuten noch je zehn Minuten Geplänkel addiert und nur zwei Durchgänge pro Stunde schafft, kommt man auf ca. sechs potentielle Käufer pro Stunde, die man abfertigen kann. Für den Verlag also ein Traum an Reichweiten-Vergrö?erung und Effizienzsteigerung - natürlich nur, so wie die Nachfrage nach entsprechenden Runden besteht und die Auslastung jeweils optimal ist. Wirtschaftlich gesehen - und es wird ja zu Recht immer wieder darauf hingewiesen, dass ein Verlag wirtschaftlich arbeiten muss - ist diese Entwicklung daher sinnvoll und nachvollziehbar. Dann verstehe ich auch die Position der Autoren. Eine einzelne, knackige, in sich geschlossene Szene zu schreiben, die dann auch noch der Bedingung gerecht wird, das Besondere des Cthulhu-Rollenspiels einzufangen, ist eine Herausforderung. Wer dieses Kunststück hinbekommt, der hat sich ganz ehrlich Lob und Ruhm verdient. Im Prinzip handelt es sich bei der im Wettbewerb geforderten Kurzszene ja um das ?quivalent zur "Kürzestgeschichte", die eine höchst anspruchsvolle Erzählform darstellt, wenn sie gut funktionieren soll. Und Kürzestgeschichten haben als narrative Form eine klare Daseins-Berechtigung. Wenn einzelne Abenteuer also einer Novelle entsprechen, Kampagnen einem Roman, One-Shots einer Kurzgeschichte, wieso sollte es dann im Bereich des Rollenspiels kein ?quivalent zur Kürzestgeschichte geben? Situationen, in denen man eine solche Szene gebrauchen könnte, wurden schon genannt: Egal ob auf Cons oder in geselliger Runde mit Freunden - wenn die Zeit knapp bemessen ist, ist eine einzelne Szene vielleicht das Mittel der Wahl zur Unterhaltung. Aber auch wer nach einem ganz intensiven Erlebnis sucht, kann ohne Umschweife in eine solche Situation eintauchen. Der Bedarf alleine rechtfertigt schon diese Form des Rollenspielens. Ganz nebenbei ist eine solche einzelne Szene auch weniger aufwendig zu schreiben, als ein ausgewachsenes Abenteuer, sofern man eine gute, d.h. originelle Idee hat. Denn eine solche reicht hier ja schon. Zuletzt verstehe ich aber auch die Position der Fans des cthuloiden Horrorrollenspiels. Die Gefahr ist gro?, dass diese einzelnen Szenen nicht das einfangen können, was das Besondere am Cthulhu-Rollenspiel ausmacht. Recherche-Elemente, ausgiebiges Charakterspiel, Darstellung des sich aufbauenden Schreckens, eben die ganze psychologisch-dramatische Komponente, all das braucht Zeit. So manche Spielrunde, die für einen Abend angesetzt war, wurde zu einem ausgewachsenem Abenteuer über ein halbes Dutzend Spieleabende, weil die Spieler das taten, was gute Rollenspieler eben machen: sie sprengen den Plot, finden neue Wege, oder haben eine gute Zeit damit, auch mal eine Stunde lang das Abendessen auszuspielen, bei dem es zur persönlichen Bindung zwischen den Spielfiguren kommt, die sich im weiteren Verlauf des Abenteuers noch einmal als nützlich oder sogar plottragend erweisen wird. Will man solche "Abweichungen vom Plot" möglichst minimieren oder sogar unterbinden (was geradezu notwendig erscheint, will man in zwanzig Minuten an ein "Ende" kommen), dann bleibt nur eine Möglichkeit: die Einschränkung der Handlungsoptionen der Spieler. Egal wie, ob sie durch die Geschichte gefesselt werden oder ob der Spielleiter ihnen nur minimale Handlungsoptionen zugesteht, eine 20-Minuten-Szene bedarf einer sehr engen Spielerführung. Das hierauf aber einige der Spieler allergisch reagieren, wissen wir aus unzähligen Debatten über das sogenannte "Railroading". Es bleibt auch die Frage zu klären, welche "typischen" 20-Minuten-Häppchen aus einer Runde Cthulhu eigentlich in solchen Szenen verarbeitet werden sollen? Die Konfrontation mit einem Mythos-Wesen? Eher nicht. Einen Kampf gegen ein Monster kann man in jedem generischen RPG darstellen. Den Moment, in dem ein Charakter erstmals dem Mythos begegnet? Die Sichtung eines Dinges oder Wesens, das nicht sein dürfte? Den psychologischen Moment des Grauens? Wohl schon eher. Auf Cons aber eher schwierig. Ich muss bei diesem Versuch immer an die zwei Seiten aus dem Spielerhandbuch denken, auf denen man eine "typische Szene" aus dem Spiel nachlesen kann, um zu erfahren, was Rollenspiel eigentlich bedeutet. Die Frage ist, ob man hiervon aber genug Variationen finden kann, um die Supporter in Zukunft nicht wahnsinnig werden zu lassen. Denn die müssen dann ja immerhin Flie?band-Arbeit leisten. Alle 30 Minuten eine neue Gruppe, aber wahrscheinlich die selbe, oder eine von einer Handvoll möglichen Szenen zum Kennenlernen. So stelle ich mir das Handwerk auf Cons in Zukunft vor. (Die Vorstellung bringt im ?brigen die Frage mit sich, wie dann die Supporter-Leistung auf Cons in Zukunft genau abgerechnet werden soll. Wird dann der Spieler-Faktor oder der Zeit-Faktor ausschlaggebend für die Bemessung von Supportpunkten?) Was mich ganz persönlich stört, ist allerdings der Umstand, das die immer grö?er werdende Beschleunigung unseres Alltags jetzt auch bei unserer Freizeitbeschäftigung, im Rollenspielen, angekommen ist. Für mich war Rollenspielen eigentlich immer ein Mittel zur Entspannung. Mit Freunden (oder solchen Menschen, die es noch werden könnten) zusammen sitzen, Knabbereien auf dem Tisch, gemeinsam eine Geschichte erlebend einen Abend verbringen. Manchmal auch eine ganze Nacht. Dabei einfach mal die ganze Hektik aus dem Beruf und aus der Familie au?en vorlassen, sich die Zeit nehmen, die die Geschichte eben braucht, um gut zu werden. Immer wenn sich Hektik oder nervöse Unruhe in diesen Ablauf einschleicht, bekomme ich Probleme mit meinem Spiel und dem der anderen. Wenn man etwa zwanghaft versucht, den One-Shot noch an genau diesem einen Abend zu Ende zu spielen. Oder wenn einer der Spieler dauernd auf die Uhr schaut, weil er die letzte Bahn bekommen muss - oder eben: weil man eine feste Zeitbegrenzung für einen Plot auf Cons hat. Das hab ich zuletzt auf der Feencon erlebt: "Du hast den Tisch für genau x Stunden. Danach ist der direkt wiederbelegt. Also schau, dass Du dann fertig bist." Nun sind x Stunden noch immer etwas anderes als zwanzig Minuten. In drei bis vier Stunden kann man einen knappen Plot mit vier Spielern komplett ohne Hektik (und sogar mit Umwegen) schaffen. Hingegen: Ich bitte Euch, macht mal das Experiment mit Euch selbst und schaut, was ihr so in zwanzig Minuten im Alltag erledigt bekommt, wieviel ihr lesen könnt, wieviel schreiben, wieviel erklären. Oder macht es anders herum: Schätzt einfach mal spontan, wann zwanzig Minuten um sind. Speziell, wenn ihr Euch mit anderen Menschen unterhaltet. Ich denke, einigen wird dann ein Licht aufgehen. Zwanzig-Minuten-Runden auf Cons sind Spielen mit Stoppuhr. Schnelles Maschinengewehr-Reden, keine Ruhe für ausführliche Antworten auf Nachfragen. Aus einer Spielrunde wird ein exakt bemessenes Verkaufsgespräch. Und hierbei soll Lust aufs Rollenspielen aufkommen? Aber ich vergas: Wir leben im Zeitalter von Drei-Minuten-Songs, Zwei-Minuten-Trailern und Ein-Schnitt-pro-Sekunde-Musikvideos. Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt zusehends und alles muss schnell, dynamisch und abwechslungsreich sein. Da muss sich auch Cthulhu anpassen. Ob ich dann mit so herangezogenen Nachwuchs noch spielen möchte, wage ich dann aber zu bezweifeln. @Thomas Michalski: Wieso muss man denn jemanden mit Zeitangaben wie "20 Minuten" oder "ein bis zwei Stunden" abschrecken? Wieso kann man nicht einfach - und bei Rollenspielen doch auch ehrlicherweise - sagen: "Das Spiel dauert genauso lange, wie Du möchtest, dass es dauert?" Wenn mir ein Spiel an einem Messestand nicht gefällt, dann sitz ich da auch nur fünf Minuten und keine zwanzig - und wenn es mir gefällt, dann ist es mir ggf. auch egal, ob es länger als zwei Stunden dauert, weil ich eine gute Zeit habe. Messen sind so unglaublich lang (ich hab mich auf den meisten sogar irgendwann gelangweilt, aber vielleicht bin ich zu wählerisch?) und wenn man nicht gerade den Anspruch hat "alles auszuprobieren", dann kann man mit seiner Zeit durchaus flexibel haushalten. Zumal ich ja nicht grundsätzlich dagegen bin, dass man kurze Einstiegsabenteuer schreibt. Aber zwanzig Minuten? Mit Rollenspielneulingen? Mal ganz ehrlich: ich leite grad eine Rollenspiel-AG für blutige Anfänger an meiner Schule. Nach zwanzig Minuten waren wir wo? So grade mal drin im Spiel. Ich frage mich da halt, wie Du in Deinem Post geschrieben hast, ob man unter diesen Umständen dann überhaupt noch supporten kann und sollte.
  18. Hmm, denke "Cthulhu" trifft es am besten. Obwohl "Abenteuer" sehr knapp dahinter folgt. Mir geht es hauptsächlich darum, cthuloides Rollenspiel zu erleben. Die Epoche, in der das stattfindet, ist eine reine Geschmacksfrage, genauso wie die Tiefe, mit der man in dieses Zeitalter eintaucht. Der Mythos selbst ist zeitlos, weshalb es jedem ermöglicht werden sollte, in der ?ra Abenteuer zu erleben, die er sich wünscht. An dritter Stelle würde für mich dann "Historie" folgen, weil ich, wenn ich mich denn für eine Epoche entschieden habe, gerne mit den Gegebenheiten dieser ?ra spiele, um sie z.B. als besondere Herausforderungen einzubauen (man stelle sich zum Beispiel eine Gruppe römischer Haussklaven vor, die entdecken, dass ihr Besitzer einem Kult angehört, der grausame Rituale im Haus durchführt, o.ä.). Allerdings versuche ich meine Spieler - egal in welcher Epoche - aus dem gro?en Weltablauf, aus der "tatsächlichen" Geschichte herauszuhalten. Hierzu müsste ich als Spielleiter einen inakzeptablen Mehraufwand leisten, dauernd Daten und Fakten abgleichen und würde so vom eigentlich interessanten Element des Spielens zu sehr abgelenkt werden. Diese perfekte Verschränkung von Historie und Fiktion, die ich in einigen Historienromanen u.ä. einfach nur gro?artig gemacht finde, ist im spontanen, improvisier-lastigen Spiel am Tisch schlichtweg nicht zu leisten. Deshalb versuche ich das auch gar nicht mehr.
  19. Für alle, die den Film schon gesehen haben: Mal ein paar Links zum Film, hauptsächlich Rezensionen und Parodien, die alle eine Vielzahl von handwerklichen und inhaltlichen Unzulänglichkeiten des Films aufzeigen ... Cartoontomb: http://www.cartoontomb.de/deutsch/blog/2012/08/13/filmkritik-prometheus RPG Köln 1: http://www.rpg-koeln.de/viewtopic.php?f=13&t=1575&p=50615#p50615 RPG Köln 2: http://www.rpg-koeln.de/viewtopic.php?f=13&t=1575&p=50615#p50633 Hishe: m15m: http://m15m.livejournal.com/23209.html Das allermeiste ist mir, wie man meiner eigenen Rezension entnehmen kann, schon während des Films aufgefallen. Ich habe einfach keine Lust mich zu wiederholen, aber das Fazit ist: Man kann den Film natürlich trotz allem "toll" finden, doch man muss auch akzeptieren, dass der Film für jeden, der etwas genauer hinsieht, und sich vielleicht auch noch mit der Materie beschäftigt, einfach nur grottenschlecht gemacht ist.
  20. Das Problem jedweder Interpretation dieses unglaublich schlechten Films Prometheus beginnt schon in der Eröffnungsszene, über deren Bedeutung wir uns todspekulieren können: Die Kleidung und der Ort des Konstrukteurs sprechen für eine Art Ritual, der Effekt der schwarzen Flüssigkeit scheint ihn aber dennoch irgendwie zu überraschen. Das am Himmel schwebende Schiff, das ja eher aussieht wie ein klassisches Untertassen-UFO und deshalb nicht mal ein Schiff der Konstrukteure sein muss, wirkt wie ein Aufpasser, der sich nach getaner Observation abwendet (aus Furcht? aus Ekel? aus Zufriedenheit?). Aber die Motive bleiben absolut unklar. Mindestens so unklar, wie diese verrückte Idee, aus dem Tod dieses Wesens seien dann die Menschen oder gar das gesamte irdische Leben entstanden. Letzteres ist wohl eher abwegig, weil die Landlebensformen inkl. Pflanzen aktuell jünger eingeschätzt werden als marines Leben und es in der Eröffnungsszene ganz offensichtlich schon Pflanzen gibt. Erstere These halte ich bei aller Symbolik aber für mindestens genauso hanebüchen, weil ein sauber gewaschener DNA-Strang in einem Flüsschen nie und nimmer eine Spezies hervorbringt, die dann auch noch den grö?ten Teil dieses Erbgutes fast 1:1 übernimmt. Und so geht es mir leider mit dem gesamten Film: Von der allgemeinen Symbolik her könnte man Parallelen ziehen, gewisse Motive aus Lovecraftscher Feder wiederfinden - vielleicht wäre der Film auf der Ebene sogar ertragbar. Aber der tatsächliche Flickenteppich, der uns in dem Film als Erzählung vorgelegt wird, lässt eine belastbare Interpretation in diese Richtung nicht zu. Dazu ist er selbst zu inkonsequent und zu löchrig. Daher ist es m.E. nach mü?ig, in den Film mehr reinlesen zu wollen, als unbedingt nötig. Dass es eine Beeinflussung Scotts oder auch Lindlofs durch HPL gibt, ist mehr als eindeutig. Scott hat mal angedeutet, dass er sich bei Däniken bedient hat und den Entwicklungsstrang von HPL zu Däniken und Konsorten kann man wunderbar bei Jason Colavito "The Cult of Alien Gods" nachlesen. Diese sehr schwache Verbindung zu HPL macht Prometheus aber leider noch immer nicht zu einem guten oder auch nur sehenswerten Film. Denn Symbolik ohne eine sinnvolle Verknüpfung ihrer Elemente bleibt sinnfrei. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass del Torro dasselbe Motiv deutlich besser in einer "At the Mountains of Madness"-Adaption in Szene gesetzt hätte. Und nach diesem Prometheus-Flop ist auch absolut Platz für eine bessere Version derselben Motive. Bleibt nur zu hoffen, dass del Toro das auch realisiert.
  21. @ DerTod: Das sind tolle Neuigkeiten! Ich hatte durchaus gehofft, auch Artikel beisteuern zu können. Immerhin muss ein solches Settng ja auch erläutert und ausgebaut werden. Und machmal hab ich auch Ideen über die Antike hinaus, die es ggf. wert wären, sie niederzuschreiben. Bleibt nur noch die Frage: Wen von Euch soll ich jetzt genau per E-Mail kontaktieren? Dr. Clownerie? Denn dann pack ich das sofort mal an.
  22. Salve Ersatzteil, freut mich, dass Du jetzt auch den Weg ins "offizielle" Forum gefunden hast. Dich hat der Wrzlprmft auf der Feencon anscheinend echt angefixt. Meiner Erfahrung nach läuft zwar auf dem Kölner Board deutlich mehr hinsichtlich tatsächlicher Spielrunden, aber ich wünsche Dir auch hier viel Erfolg bei Deiner Suche.
  23. Liebes Redaktionsteam, ich hätte da zwei Fragen, die ich öffentlich stelle, weil ich denke, dass sie auch für andere potentielle Autoren interessant sein könnten: 1. Ich gehe derzeit davon aus, dass es euch entgegenkommt, wenn man sich an die altbekannten "Informationen zum Abfassen eines Cthulhu Abenteuerszenarios" hält, die auf der Pegasus-Seite herunterzuladen sind. Ist das so korrekt? 2. Wie sieht das mit der Unterstützung von Settings aus, die im Deutschen (noch) keine offizielle Veröffentlichung erfahren haben? Also z.B. mit Cthulhu Invictus, dem Mythos im Alten Rom? Dürft ihr sowas auch abdrucken (rein rechtlich betrachtet)? Würdet ihr überhaupt wollen? Ggf. auch im Umfang von 60.000 Zeichen? Oder ist Euch euer Platz dafür zu wertvoll und es wären nur kleinere Artikel/Abenteuer zu solchen Nischen-Themen drin? Hintergrund: Ich habe just heute Abend das Grundgerüst für ein Invictus-Abenteuer fertig bekommen, das mit einigem Feinschliff und nach einer Testrunde in ein paar Wochen ggf. Material für Cthulhus Ruf wäre. Zusammen mit einem kurzen Einführungsartikel, den ich halbfertig hier rumliegen habe, und einer ?bersetzung eines im Netz verfügbaren Charakterbogens lie?e sich Invictus ganz einfach und problemlos mit den altbekannten Regeln aus dem deutschen Spielerhandbuch spielen. Falls Euch Material zu diesem Setting interessiert und das rechtlich sauber ist, würde ich die entsprechenden Texte nicht auf meiner Webseite (siehe Signatur) veröffentlichen (hier müsste ich mich dann selbst um eine Anfrage bei Chaosium kümmern), sondern eine Einsendung bei Euch versuchen, sobald sie vorzeigbar sind. ?ber eine kurze und möglichst konstruktive Stellungnahme Eurerseits wär ich dankbar.
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