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slowcar

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  1. slowcar

    Corona

    Einen Artikel über die neuen Studien gibt es jetzt auch auf Deutsch beim Spiegel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-kinder-offenbar-doch-ansteckender-als-gedacht-studie-a-035e50b9-a971-4876-a97b-744bcbb9ae0a Ob Kinder jetzt ansteckend sind oder nicht scheint immer noch eher unklar zu sein, es gibt allerdings viele Indizien dafür. Was das Vorgehen der Gesundheitsämter angeht: Wenn man einen Infizierten findet werden aktuell vor allem seine (Risiko-) Kontakte identifiziert und getestet. Das vorgeschlagene Vorgehen ist dass vor allem der Ursprung der Infektion herausgefunden werden soll, also wer den Infizierten angesteckt hat. Ich denke dass die Grundlage dafür der Dispersionsfaktor ist (Overspread), bei Spiegel steht der von SARS als 0,16 oder ca jeder 6., man hat also eine 5/6 Chance (yay, w6) dass der aktuell Identifizierte selbst nicht ansteckend ist. Bei dem der angesteckt hat ist die Chance 1, der hat ja schließlich schon jemanden infiziert, und vielleicht auch noch mehr. So lässt sich dann die Effizienz um einen gewissen Faktor steigern. Die genaue Zahl für Covid-19 ist nicht bekannt, aber es scheint auch so in dem Rahmen zu liegen.
  2. Bücherverbrennung steht in Deutschland für Progrome durch den Staat gegen Andersdenkende. In anderen Ländern nicht unbedingt. Ich persönlich mag es schon nicht wenn jemand ein Buch offen aufgeschlagen hinlegt, vor allem ein Taschenbuch. Ändert aber nichts daran das Bücher auch persönliches Eigentum sind, und, wenn man sie nicht als Symbol für etwas grösseres sieht, nur etwas gebundenes Papier. Zwischen "Buch wegwerfen" und "Buch verbrennen" ist kein so großer Unterschied, zumindest wenn man die symbolische Bedeutung außer Acht lässt. Ich finde es auch nicht so gut ein Buch zu verbrennen, aber der Unterschied zwischen der Vernichtung des eigenen Eigentums und den Bücherverbrennungden der Nazis ist trotzdem da. Nur slightly related: Gibt sogar eine Preisverleihung!
  3. Und jemand der einen schwarzen Bekannten hat kann kein Rassist sein, jemand der schon mal mit einem Schwulen im gleichen Zimmer gesessen hat kann nicht Homophob sein, jemand der eine Tochter hat kann kein Sexist sein, jemand der auf Frauen steht kann nicht Misogyn sein. Alles sehr bequem! Und vielleicht verstehst Du nicht dass man jemanden für seine Verdienste ehren, andere Dinge aber trotzdem kritisch sehen kann? So wie sich Menschen zum besseren ändern können (z.B. Resozialisierung) geht es auch andersherum. Die Verdienste von Alice Schwarzer wurden auch von keinem hier bestritten, eher dass ihr diese Verdienste für den Rest ihres Lebens Narrenfreiheit gewähren. Dass man gleichzeitig Dinge wertschätzen und kritisieren kann ist ein komplexes Konzept, vielleicht überfordert das.
  4. slowcar

    Corona

    Ich wollte noch hinzufügen: Für den Einzelnen ändert das (erstmal) nichts, also für Dich und mich. Wenn sich ein Haushaltsmitglied infiziert, hat man eine große Chance sich anzustecken. Wie genau die Overspread-Rate ist usw, das sind sehr akademische Fragen, und beeinflussen hauptsächlich die Pandemie-Bekämpfung, also z.B. durch die Änderung von Kontaktverfolgungen. Und damit mittelbar wieder uns alle. Aber unmittelbar ist jeder für seinen eigenen Schutz verantwortlich, im Rahmen der Möglichkeiten. Wer etwas Motivation fürs Tapfer bleiben braucht, auf Reddit gibt es einen "People who survived Corona"-Thread. Uff. https://www.reddit.com/r/AskReddit/comments/j2pb9a/serious_people_from_reddit_who_survived_corona/
  5. Dann müssen wir darüber nicht weiter diskutieren. Das was sie sagt ist, für mich, eindeutig. Und um Missverständnisse richtig zu stellen könnte sie jederzeit Dinge klarstellen. So wie das z.B. die Schauspieler, die mit Harry Potter groß geworden sind, getan haben. Einer hauptberuflichen Autorin zu unterstellen dass sie mit Worten nicht umgehen kann, das geht für mich über Naivität weit hinaus. Wenn sie so missverstanden ist könnte sie das auch von professionellen Kommunikatoren richtigstellen lassen, die nötigen Millionen an Kleingeld hat sie übrig. Stattdessen wird es mit jeder Aussage von ihr noch provokanter, noch schlimmer, quasi Radikalisierung zum Zugucken.
  6. Ja, klar. Nur wird das Szenario umso weniger wahrscheinlich, je offener völkisch-rechtsradikal die AfD auftritt. Mit netten, bürgerlichen Wirtschaftsprofessoren a la Lucke würden CDU und FDP jederzeit koalieren. Das ist das optimistische Szenario. Das pessimistische Szenario ist dass CDU und FDP so weit nach Rechts rücken dass sie das völkisch-rechtsradikale gekonnt ignorieren. So wie die ~20% der Wähler, die selbst, an sich, nicht völkisch-rechtsradikal sind. Denen es nur egal ist dass sie Rassisten wählen. Wieso sollten Politiker da anders sein? Sind auch nur Menschen, aus der Region... Hier mal ein Stadtrat zusammen gewählt, hier mal einen Ministerpräsidenten, das kann schon nach und nach erodieren. Werde mir heute Abend mal die Reportage zu den neuen Einzelfällen angucken: Rassistische Chatgruppe aufgedeckt Vielleicht wächst das Problembewusstsein ja irgendwann über das Einzelfälle-Niveau. Dann müsste es nur noch einen Weg geben, diese Wünsche auch umzusetzen. Wäre natürlich blöd, wenn es sich dabei nur um Minderheitsmeinungen handelt, und die deshalb in der Kommandostruktur der Polizei keine Chance auf Umsetzung haben. Der Autor dazu: Quelle: https://twitter.com/x_xjochen/status/1311530915227750400
  7. slowcar

    Corona

    Das klingt wirklich nicht intuitiv. Was ist mit Familien bzw. häuslichen Gemeinschaften? Erscheint mir eher unwahrscheinlich, dass ein Infizierter seine Familie nicht ziemlich sicher ansteckt. Gibt es dafür eine Erklärung? Darum geht es dann ja eben in dem langen Artikel, dass man das intuitiv schlecht erfassen kann. Da gibt es viele Dinge, Statistik ist ein Feld wo man mit dem "Bauchgefühl" oft daneben liegt. Oder, wie Daniel Kahnemann es sagt, dem Denken erster und zweiter Ordnung, also Intuition und konzentriertem (anstrengendem!) Nachdenken. Nun kann man wohlfeil sagen: Sollen halt mal alle angestrengt nachdenken! Funktioniert halt so nicht, dann hätten wir viele sehr idiotische Dinge wie Rassismus, Sexismus usw nicht mehr. Es dem "einfachen Mann" so zu erklären dass es intuitiv erfasst wird ist sehr schwer. Drosten wird nicht nur deshalb verehrt weil er ein erfolgreicher und hochangesehener Wissenschaftler ist, er hat die Wissenschaft an den Nagel gehängt (temporär) und ist zum Wissenschaftskommunikator geworden. Und versucht genau das, sehr sehr sehr komplizierte Sachverhalte einfach zu erklären. Nur dass dieses "einfach" eben immer noch Anspruchsvoll ist, in der Bild steht eben "Wahnsinnige Regeln machen nie Sinn und alle ändern ständig ihre Meinung". Leider leider leider kommt diese Wissenschaftskommunikation nicht bei allen an. "Drosten vs Streeck, das Duell" ist viel geiler, bringt mehr Klicks, mehr Auflage. Schreibt doch einfach die Wahrheit, tja, klappt halt schon lange nicht mehr so gut, weder bei Trump noch bei vielen anderen Dingen. Dass Deutschland/Europa/der Westen mit der Pandemiebekämpfung falsche Methoden anwendet ist noch schwerer intuitiv zu begreifen. Wir sind schließlich Weltmeister, die ganze Welt (=USA) bewundert uns. Deutschland hat auch tatsächlich einen enormen Vorteil, mit einer Wissenschaftlerin als Bundeskanzlerin, aber eben auch einige strukturelle Nachteile, zum Beispiel die große Menge an Esoterikern und "Alternativ"-Medizingläubigen, oder anders gesagt, ein allgemeines Mißtrauen gegenüber Medizinern und der Pharmaindustrie. (manchmal ja auch berechtigt, aber sicher nicht in diesem Maße) In der Sache hat Darian es schon korrekt erklärt, das ist der aktuelle Wissensstand. Die schnellen Änderungen dieses Wissenstandes, also das Live-Miterleben der Forschung, überfordert viele Menschen. Mich auch manchmal, ist auch kein Wunder! Deswegen wird weiter alles desinfiziert, auch wenn mittlwerweile gesichert ist dass Übertragung über Oberflächen keine große Rolle spielt. Deswegen laufen weiter Leute mit Gesichtsschilden (und ohne Maske!) rum. Oder ganz ohne Maske. Weil sie überfordert sind und/oder den Autoritäten mißtrauen. Wer das für unrealistisch hält, sollte sich vor Augen führen dass wir, seit über zehn Jahren, zu große Zahnpastatuben am Flughafen wegwerfen müssen. Sicherheitstheater, gefühlte Sicherheit, gefühlte Fakten.
  8. Aus Sicht einer Frau die früher mal ein Mann war: Die wäre gerne eine Frau, und nicht weiter ein Mann. JKR sagt: Einmal Mann, immer Mann. Eine Frau, die früher ein Mann war, bleibt in ihren Augen immer ein Mann, und damit ein potentieller Vergewaltiger. Die Sache mit dem Potential ist die: Das ist ein Potential. Faktenbasiert sieht es so aus dass Frauen, die früher ein Mann waren, nicht häufig, oder gar häufiger, für sexuelle Übergriffe verantwortlich sind. (Wieso schreibe ich so doof Frau die ein Mann war? Weil ich das möglichst eindeutig formulieren will) Transfeindlichkeit ist genau das, die Aberkennung von Gender und das Beharren auf (biological) Sex. Ganz grob und undifferenziert gesagt, aber ich denke das könnte Deinem Verständnis helfen. Die Motivationen von anderen zu verstehen ist wichtig, aber muss nicht immer zu "Verständnis" werden, auch wenn das Wort so klingt. Man kann es auch "Motiv" nennen. Denn jeder ist immer zu irgendwas motiviert, egal ob Straftäter, hilfsbereiter Held oder unberührt Danebenstehender.
  9. slowcar

    Corona

    Von meiner Atlantic-Lieblingsjournalistin Zeynep Tufekci (Ed Yong hat den anderen Part): This overlooked variable is the key to the pandemic Wurde eben auch von Drosten auf Twitter empfohlen. Die Behauptung ist, dass die Pandemiebekämpfung in Deutschland/Europa/dem Westen zu sehr auf individuelle Fälle ausgerichtet ist, da die meisten Infizierten Menschen nie jemand anderen anstecken. Die Infektionen werden über Superspreader getrieben (overspreading), das heisst bei einem Infizierten ist es am Aussichtsreichsten denjenigen zu finden der die Ansteckung verursacht hat, denn dort ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten dass diese Person ein Superspreader ist. Einer der Gründe dafür ist, dass die hiesige Pandemiebekämpfung fast ausschliesslich auf Influenza/Grippe ausgerichtet ist, diese hat aber ein völlig anderes Infektionsverhalten. Japan, und andere asiatische Länder, haben ihre Pandemiebekämpfung, auch durch die Erfahrungen mit SARS etc, anders ausgerichtet und diese Schlüsselerkenntnis früher angewendet. Man muss schon etwas nachdenken, so ganz intuitiv ist das nicht, aber letztendlich sehr einleuchtend. Es macht die Erforschung der Krankheit auch sehr schwer, denn wenn die meisten Infizierten sowieso niemanden mehr anstecken, lässt sich auch schwer signifikant untersuchen wieso das so ist. Dafür gibt es dann einzelne die für dutzende, oder in Extremfällen sogar tausende, Infektionen "verantwortlich" sind.
  10. Ich glaube ihr missversteht euch da, Judge nutzt übertreibende Ironie/Sarkasmus, Du nimmst das ernst. Ist in erster Linie ein Kommunikationsproblem. (Lehne ich mich, dieses Mal, aus dem Fenster. Mir fällt es (sonst) auch nicht immer so leicht dem Judge zu folgen...)
  11. Stimmt, da könnte man damit argumentieren dass der gleiche Zauber nur einmal auf ein Ziel gewirkt werden kann. RAW gibt es da nichts zu, aber da wäre zumindest die (vorher von mir fälschlicherweise vermisste) Intention. Dann würde ich mich als überzeugt hinstellen, RAI. Euer Ehren
  12. Ja, unserer! Aber schau, anderswo ist es noch schlimmer! So viel Sexismus wie bei uns, das ist genau richtig, da können wir uns entspannt zurücklehnen. /Sarkasmus
  13. Ganz genau. Oder, um hier ein aktuelles Thema dieses Threads aufzugreifen, Zündstoff für Transfeindlichkeit. Kernstück der "Not all men" Debatte ist es, dass man selbst kein Vergewaltiger ist. Was auch absolut unterstützenswert ist. Nur die Transferleistung von "ich bin kein Vergewaltiger" zu "zufällige andere Männer auch nicht" ist fragwürdig. Letztendlich steht der Transfeindlichkeit von JKR diese Gedankenkette zu Grunde (denke ich halt): Jeder Mann ist ein (potentieller) Vergewaltiger, wenn er sich dann Frauenkleider anzieht ist es ein potentieller Vergewaliger, der in Frauentoiletten gehen kann ohne aufzufallen. Und weiter geschlussfolgert: Die tun das um Frauen anzugreifen, wie ein böser Clown, und ihre Identität ist nur vorgetäuscht. Wieso diese (wirre!) Argumentation dann genau von Männern verteidigt wird, vor allem von denen die "Not all men" als wichtig verteidigen? Sehr gute Frage! Hypermaskulinisten haben oft große Angst zu "verschwulen", rufen bei jeder Gelegenheit "no homo!", zeigen auf gar keinen Fall Zuneigung zu anderen Männern. Und in extremfällen fressen sie rohe Zwiebeln, kacken ohne Klositz, wischen sich den Arsch nicht ab (Popo anfassen ist zu schwul!), meiden Soja (-> Soyboys) usw. Siehe auch Argumentationen von Putin (LGBTQ im Fernsehen verschwult unsere Kinder), und andere Anführer der Welt, die auch am liebsten mit nacktem Oberkörper auf einem Pferd zur Tigerjagd reiten würden. (Unterstelle ich jetzt jedem der meine Meinung nicht teilt Putin zu sein? Nö!)
  14. Eine kurze Einschränkung in der Zauberbeschreibung hätte gereicht. Die Frage ob die Regelschreiber die absichtlich oder aus Versehen weggelassen haben: Schwierig. RAW vs RAI. Ich kann nirgendwo eine Intention rauslesen die das verhindern soll, würde also sagen: Hausregel, nicht RAI. Jeden Morgen mit 6 Zaubern und unvermeintlichem Entzug beginnen, danach ein paar Stündchen ausruhen, das klingt auch nicht unbedingt nach dem Runnerleben wie ich es mir bei Shadowrun vorstelle, mehr nach einem gemütlichen Bürojob. Deswegen bin ich da eher beim Medizinmann, solche Dinge in der Welt einzuschränken. Oder auch mal zu akzeptieren. Und sonst eben Hauszuregeln, aber dann muß man sich gute Begründungen suchen. Auf nicht vorhandene Regeltexte zu verweisen ist keine gute Legitimation.
  15. "Sleazy vs Sleepy" übernimmt direkt im Titel das Framing von Trump. Auch wenn die Sendung vermutlich wieder gut ist, sowas stört mich trotzdem. Hier ein Beitrag von Katharina Nocun auf Twitter: https://twitter.com/kattascha/status/1311190972127162368 Ich lese interessiert ein paar Analysen, aber selber angucken, puh, das erspar ich mir wohl lieber. Mich kann Trump eh nicht mehr überzeugen... Edit1: Die Proud Boys freuen sich sehr über Trumps Aufruf sich bereit zu halten. "Trump basically said to go fuck them up! this makes me so happy," writes one prominent Proud Boy. Trump hat die Debatte komplett zerstört, sich nicht an die Regeln gehalten. Wieso haben wir aus Zoom-Meetings nichts gelernt? Mikro abschalten! Das ist natürlich kein Zufall, eine Debatte will er ja gar nicht führen, Wahrheit bedeutet nichts wenn man sie nicht durchsetzen kann, und seine Anhänger sehen seine Stärke. Trotzdem bin ich optimistisch dass Trump die Wahl nicht gewinnt, seine Anhänger sind mobilisiert, aber so offene Aufrufe zu einer Machtergreifung werden dann vielleicht sogar Fox News zu heikel. Bei Tucker Carlson hat er einen faschistischen Bruder, aber wenn der "Rest" des Senders sich nicht so schnell radikalisiert könnte das den ein oder anderen Wähler erreichen.
  16. "Der Leser schaut sich in seinem Bekanntenkreis um, entdeckt dort keine Vergewaltiger" (Die Zitatfunktion weigert sich heute Morgen sehr hartnäckig) Quelle:Vor-Urteile und Lügen über Vergewaltigung (öhhh, das ist gar keine neutrale Quelle! Das bildet die Rechte der Vergewaltiger gar nicht ab! /Sarkasmus) Verbrecher sind in Comics (Panzerknacker) oder Symbolbildern (Hacker) direkt zu erkennen, im realen Leben nicht. Tatsächlich ist das Problem genau andersherum, real existierende Täter im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis werden nicht "entdeckt", sogar aktiv übersehen und gedeckt. So etwas will niemand wahrhaben. Sie sind zum Glück auch nicht häufig (gleichzeitig aber viel zu häufig!), die Wahrscheinlichkeit dass in Deinem oder meinem Bekanntenkreis jemand ist: Sehr sehr gering! Wie ich schon gesagt habe, Vergewaltigung ist ein Ausdruck von Macht. Und wird am besten dadurch verhindert dass keine unkontrollierte(!) Macht ausgeübt wird. Deswegen gibt es das Jugendamt, Vertrauenslehrer, Schulpsychologen, Polizei, ein ganzes System das Taten verhindern und betroffene schützen soll. Der Schutz Schwächerer ist ein großes Anliegen der Gesellschaft, und vor allem die eigenen Kinder sollen beschützt werden. Der hohe emotionale Wert führt aber auch zu einer mißbräuchlichen Nutzung, und "denkt mal an die Kinder" wird bei allen Möglichen Dingen vorgeschoben, sei es Vorratsdatenspeicherung oder Unisex-Toiletten. Gleichzeitig wird der reale Schutz abgebaut, schaut euch mal die Zahlen von Schulpsychologen an, oder die Personalschlüssel im Jugendamt, oder die von Schulen, oder die von Kindergärten. Transpersonen die Kinder und Frauen vergewaltigen sind ein Mythos. Was nicht bedeutet dass es gar nicht vorkommen kann. So wie es auch Homosexuelle gibt die Kinder mißbrauchen, es aber trotzdem ein Mythos ist (den Merz dann gerne ausgräbt um seine bekennend schwulen Konkurrenten zu beschmutzen). "Ich habe mal in der Daily Mail gelesen" ist emotional für Dich vielleicht wertvoll, für eine gesellschaftliche Debatte aber nicht. Gefühlte Wahrheit soll wichtiger werden, fordern Rechte Politiker und Polizeiführer schon länger, und genau das ist der Trend dem man entgegentreten muss!
  17. "Social Justice" ist natürlich auch ein Kampfbegriff, letzten Endes finde ich soziale Gerechtigkeit als Ziel allerdings sehr positiv. Finde das auch ganz normal und erstrebenswert. Ich bin mir bewusst, dass diese Einstellung nicht von allen Menschen geteilt wird, sonst wäre unsere Welt nicht so himmelschreiend Ungerecht, und die Schere zwischen Arm und Reich würde nicht größer und größer werden. Finde es deshalb auch, manchmal, ganz spannend Menschen zu begegnen die diese Ziele ablehnen. Meistens kotzen sie mich aber eher an...
  18. Die Ausrüstung muss der Situation angemessen sein, und da gehören auch aufrechterhaltene Zauber dazu. Wer mit Sturmgewehr und Vollrüstung in eine AAA-Zone kommt wird Großalarm auslösen, wer mit einem ganzen Weihnachtsbaum an Zaubern an einem patrouillierenden Geist vorbeiläuft auch. Die raffiniert versteckte MP erregt weniger Aufmerksamkeit, und auch der maskierte Zauber fällt nur sehr aufmerksamen Beobachtern auf. Es gibt durchaus Situationen wo man als SL mit der Spielbalance argumentieren muss, aber wenn irgendwie möglich sollte man solche Dinge ingame lösen. Das kreative finden von Regel-Lücken macht manchen Spielern auch viel Spaß, muss aber nicht zwingend ein Angriff auf die Authorität der Spielleitung sein. Blöd wird es halt, wenn ein Spieler den anderen das Spotlight klaut. Eventuell kann man dann mehr auf die Stärken anderer Charaktere eingehen, oder es in der Gruppe besprechen, oder irgendwann auch entscheiden dass man so nicht zusammen passt.
  19. Ich denke auch, dass es als alter, weißer Mann, so wie ich auch (schon fast) einer bin, viel einfacher ist sich in die Situation von einem ähnlichen Menschen, hier Dawkins, hineinzuversetzen. Wäre ich in einem Aufzug und hätte einer Frau was lustig-anzügliches gesagt, und dann fände die das doof... Das Problem bei dem Szenario ist: Du bist vermutlich eher respektvoll im Umgang mit Frauen, deswegen folgt daraus, dass die Frau in dieser hypothetischen Situation überzogen reagiert und unrecht hat. Wenn Du diese hypothetische Situation Deiner Arbeitskollegin präsentierst; dann steht die auch mit Dir (vorgestellt) im Aufzug, und das findet sie halt nicht so schlimm, ihr kommt ja auch gut miteinander aus. Dazu kommt eben der langjährige, gute Eindruck von Dawkins. Muss man aber eben mit klarkommen, der nette schwarze Onkel der in den Sitcoms damals rumwitzelte ist auch ein vielfacher Vergewaltiger. Wie konnte man sich so täuschen? Unter anderem weil man die Person noch nie gtroffen, schon gar nicht kennengelernt hat. Ich sehe nicht hinter jedem Passanten einen Vergewaltiger. Bin mir aber bewusst dass (fast?) alle Menschen zu eigentlich unmenschlichen Taten in der Lage sind, die Gründe und Motivationen mal dahingestellt. Edit: Corpheus war schneller mit dem Szenario. Nennt mich Prophet...
  20. Gut so, sollen sie sich schön zerlegen. Bürgerlich würde er sich gerne gerieren, die AfD ist allerdings von Anfang an mit einer Fremdenfeindlichen Agenda angetreten. "Nicht so viel Nazi wie die anderen" ist kein Qualitätsmerkmal, gilt für die anderen Gründer genauso. Sollen sie, wie Lucke, alle in der Versenkung verschwinden und ihre unbedeutenden Splitterparteien aufmachen. Mögen die Fraktionen in den Landtagen weiter kaputt gehen...
  21. nee nee, Du hast das falsch verstanden Darian, es geht bei der Nicht-Nominierung, oder Ausladung, oder wie auch immer, nicht konkret um den von mir rausgekramten alten Fall. Da ist es eher so dass es seitdem eher schlimmer geworden ist... (Ich sehe mich nur nicht so in der Pflicht, das jetzt ausufernd zu dokumentieren). Dass es Unternehmen gibt die "sofort einknicken" ist eben auch eine gefärbte Sichtweise. Wenn eine Sauce umbenannt wird: Für die einen (auch hier) ein einknicken, für andere ein längst nötiger Schritt. Es gibt bei den "die Moslems nehmen uns die Weihnachtsmärkte/Osterhasen weg" Rufern einen großen Trend zur Übertreibung, oder auch der freien Erfindung. Nicht nur die, schon klar, Verschwörungsgläubige gibt es in jeder Couleur, es häuft sich eben bei Pegida, der neuen Rechten, den alten weißen Männern mit Welt-Kolumnen oder bei Tichys Einblick oder PI oder den Corona-Leugnern oder QAnon...
  22. Die Situation in dem Fahrstuhl sehe ich selbst auch unproblematisch, war aber nicht dabei, sie hat sich unangenehm gefühlt, er sich im Recht, da muss sie eben durch. Das Problem ist danach entstanden, ein kurzes "sorry, wollte Dich nicht belästigen" und vielleicht wäre alles wieder gut gewesen. Stattdessen über Muslimas mit verstümmelten Genitalien zu schwadronieren, irgendwo zwischen unsensibel und Totalarschloch. Das Konfliktfeld von "Mann darf gar nicht mehr flirten" und "Frau will nicht belästigt werden" existiert schon immer, und letztendlich müssen sich da zwei Menschen einig werden. Es gibt ja auch extremere Fälle des Anspruchsdenkens, "Grab her by the Pussy" und auch noch viel viel extremer. Noch einmal der Hinweis von mir, der von mir verlinkte Beitrag ist von vor 9 Jahren, es gibt da einiges an Entwicklung, das war eben das was ich schon kannte (und schnell gefunden habe). Für die einen ist es Fortschritt der Gesellschaft, für die anderen Sprechverbote. Und da ist meine Meinung sehr klar zu, man darf (fast) alles sagen, muss aber mit den Konsequenzen leben, nämlich dass andere das nicht gut finden. Und da finde ich die Argumentation, dass nur "woke" Aktivist*innen bestimmte Aussagen kritisch sehen, halt zu kurz gegriffen. Egal was jemand sagt, Leute die es verteidigen finden sich immer.
  23. In dem Artikel steht "It looks as if a social-media mob descended on Ms. O’Donnell and “convinced” her to withdraw the invitation.", oder anders gesagt, reine Spekulation. Ich schätze Dawkins sehr für seine Religionskritik, das heisst aber eben auch nicht dass man darüber hinaus alles andere vergessen kann. Beispiel von vor 9 Jahren: Skeptizismus/Atheismus, Feminismus und wie Richard Dawkins sich ins Aus trollteLetztendlich ist Dein Standpunkt, bzw der der von Dir verlinkten Webseite (den Du Dir ja damit gemein machst) der: Die Leute sollen sich nicht so anstellen, es ist ganz normal dass man Sexistisch und Antiislamisch ist, bzw das ist gar kein Sexismus sondern so ist die Welt eben, und der Islam ist eben auch böse und deswegen ist das alles so korrekt. Dass das jemand anders sehen kann kommt da kaum Gewicht, bzw ist das dann ein "Online-Mob", nicht Menschen die sich da Gedanken drüber machen. Und dass eine Universitätsleitung vielleicht auch etwas progressiver denken kann, das kommt auch nicht vor, die werden vom "Online-Mob" dazu gezwungen. Zusammenfassend: Für die einen ist es grundlegender Anstand, für die anderen "Cancel Culture".
  24. Hier ist die ganze Sendung in der Mediathek: https://www.prosieben.de/tv/prosieben-spezial/video/prosieben-spezial-rechts-deutsch-radikal-ganze-folge War das erste Mal dass ich seit 10? 15? Jahren Pro7 geguckt habe, und es hat sich gelohnt. War eine sehr gut gemachte Dokumentation. Manchmal einfach nur reden lassen, dann entlarven sie sich selbst, aber wenn nötig auch knallhart Kontra. Auch bei den Aufnahmen mit der versteckten Kamera: Zu ahnen (und auch zu wissen) dass die AfD eine rechtsradikale Partei ist, und es so direkt vorgeführt zu bekommen, sind zwei verschiedene Dinge. Das müde "hat man doch eh alles gewusst" Abwinken kann ich deshalb nicht nachvollziehen. Noch immer wollen 26% der Sachsen AfD wählen, hoffen wir dass die Bilder zumindest ein paar davon erreichen!
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