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Joran

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Everything posted by Joran

  1. Clive Ich beobachte, wie sich Cainnech fortschleppen lässt, um Zeit zu gewinnen. Ich schüttle resigniert den Kopf. Es macht keinen Unterschied einen letzten Versuch zu unternehmen und sich auf Cainnechs Intuition zu verlassen. Entgegen meiner eigentlichen Absicht, lasse ich es zu, dass die Polizisten mich aus meiner hockenden Position neben Cainnech hochzerren. Mit aufgesetzter Ruhe bemühe ich mich noch einmal um einen vermittelnden Ton: "Hören Sie ... ich habe nichts getan, was diese Verhaftung rechtfertigen würde. Mir ist nicht einmal klar, was Sie mir vorwerfen. Erlauben Sie mir wenigstens, die irische und die amerikanische Botschaften anzurufen? Ich bin als Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika geboren und lebe in Irland, weil ich dort über Landbesitz verfüge. Ich habe die englische Staatsbürgschaft angenommen und im Krieg gedient. Mit der Unabhängigkeit Irlands bin ich als Folge des anglo-irischen Vertrages gemäß dem Willen Ihres Königs Georg V. irischer Staatsbürger geworden. Was immer Sie mir vorwerfen mögen, es wird sich nicht vermeiden lassen, dass diese Botschaften über den hiesigen Vorfall informiert werden. Wäre es da nicht besser, sie gleich einzubinden ... bevor ein ernsthafter diplomtischer Konflikt aus dieser Farce hier erwächst? Sie wissen sicherlich, wie König Georg V. sich zur Gewalt gegen Iren positioniert hat? Welches Lob erwarten Sie für Gewalt gegen Männer amerikanischer Abstammung, wie mich? Welchen Eindruck wird dieses Vorgehen in der öffentlichen Wahrnehmung machen ... das brutale unrechtmäßige Vorgehen gegen einen englischen Kriegsveteranen amerikanischer Abstammung durch einen bereits zuvor degradierten Konstabler? Wer wird nach dieser Vorgeschichte Position für KONSTABLER Kingston beziehen? Ist es das tatsächlich wert? Denken Sie bitte einen Moment nach! Seien Sie vernünftig! Ich sage nicht, dass Sie den Befehl verweigern sollen, ... falls Konstabler Kingston überhaupt befugt ist, Ihnen Befehle zu erteilen. ... Vielleicht erteilt Mr. Kingston ja auch nur aus alter Gewohnheit Befehle. ... Ich sage nur, dass Sie sich mit der Befolgung dieser Anweisung ein wenig Zeit lassen könnten. Wem würde das schaden? Wir bleiben alle ganz ruhig und warten ein paar Minuten ab, bis die Dinge hier ein wenig klarer liegen. In wenigen Minuten wird Lord Penhew hier erscheinen. Was denken Sie, wird er als erstes tun, wenn er von dem hier erfährt und Sie uns auf's Revier verschleppt haben? Und wer wird hierfür zur Verantwortung gezogen werden? Denken Sie einen Augenblick nach, ob es das tatsächlich Richtige ist, was Sie gerade zu tun beabsichtigen ... und die ob es KLUG ist. Im Moment können wir das alles noch friedlich beilegen ... Aber wenn Sie mich und meinen ... Angestellten ... tatsächlich verhaften, wird die Sache endgütlig amtlich. Dann können wir uns nicht mehr einigen, denn dann werden nicht mehr wir miteinander reden, sondern die Angelegenheit wird von Advokaten, Richtern und Politikern verhandelt." "Nur ein wenig Zeit ... dann wird auch der Tierarzt hier sein und sich um Luni kümmern."
  2. Nein, nein! Die EINE Patrone hat Clive auf der Passage von Irland nach Herm einer spontanen Eingebung folgend in den Ärmelkanal geworfen. Jedenfalls hat es das in NF 6 III geträumt und so muss es auch tatsächlich geschehen sein. Wir hatten über die Frage der Bewaffnung der SCs vor meinem Einstieg in NF damals gesprochen und uns darauf geeinigt, dass Clive seine Lightning mitnehmen darf, aber auf Munition verzichtet. Für Clive ist die Lightning mehr als nur eine Waffe ... wie viele andere Erinnerungsstücke, die er immer mit sich herumschleppt. Inzwischen hat Clive sich in Irland neu aufmunitioniert und auch Cainnech als 'Body Guard' (jedenfalls war das der vorgeschobene Grund) eingestellt, nachdem es um seinen Wohnsitz herum zu Morden gekommen ist (siehe Briefe an Matilde). Seine Lightning ist voll geladen. Da zieht er mit Cainnech und Matilde gleich. Fünf Schuss für die Polizisten und einer für ihn selbst war seine letzte Überlegung. Dann wäre Matilde plötzlich vergleichsweise uninteressant und die Polizei würde sich auf Clive konzentrieren. Das ganze wäre ein Ablenkungsmanöver, wenn auch mit fatalen Folgen. Aber da sowohl Cainnech als auch Matilde dann nicht mehr bei ihm sind und hierfür nicht verantwortlich gemacht werden können, brauchte Clive das nur mit sich selbst auszumachen. Und was Clive nun wirklich am allerwenigsten schreckt, ist der Tod; die Gefangenschaft oder die Bekanntschaft mit dem britischen Henker wären für ihn viel schlimmer. Sechs Schuss könnten ausreichen, um Chaos anzurichten. Clive hat wirklich ein ernsthaftes Problem damit, sich von englischen Polizisten festnehmen zu lassen. Nicht ohne Grund fährt er nicht nach London, wenn er es vermeiden kann und hat eine tiefe Abneigung gegen diese Stadt. Nur Matilde konnte ihn überhaupt hierher locken. Und er sieht sich gegenwärtig in seiner Meinung über die englische Polizei und Justiz auf das Schlimmste bestätigt. Das hat mit Casement und den weiteren Entwicklungen zu tun. Ich habe schon mal angedeutet, dass Clive nicht immer so nett ist, wie er scheint. Er hat - nach meiner Vorstellung seiner Vorgeschichte - an ein paar Menschen mit viel Geduld und Zurückhaltung in unterschiedlicher Weise eine "höhere Gerechtigtkeit" (wie er sie versteht) verwirklicht. Dazu gehörten u.a. Beiträge zu der Diskreditierung von Scottland-Yard-Chef Sir Basil Thomson (sog. 'Hyde Park incident' und Aufdeckung der Fälschung russischer Dokumente in 1920) und Tätigkeiten Clives im medizinischen Umfeld von König Leopold. ... Irgendwie muss er ja auch samt Tsantsas den Wilden in Venzuela entkommen sein. Clive hat nicht nur nette Seiten. Clives Arbeitsweise folgt gewöhnlich eher dem Motto 'steter Tropfen höhlt den Stein', aber wenn ihm keine Wahl bleibt und er die Chance auf eine Realisierung seiner Pläne mit Matilde in Irland schwinden sieht, würde er auch zu drastischen Mitteln greifen. Clive kann sich ausrechnen, dass sein bisheriger Lebensweg - jedenfalls soweit es auch Hartmut gelang, diesen zu recherchieren - genug Fragen aufwerfen wird, um der Polizei einen Vorwand zu geben, ihn wegen irgendetwas festzuhalten, wenn sie sich nur genug anstrengt. Sei der Vorwurf auch wahr oder unwahr. Dafür würde es vermutlich schon ausreichen, wenn die Polizei nur die Akte beschlagnahmen würde, die Hartmut über Clive angelegt hat. Clive kann sich ausmahlen, dass Hartmut mit allergrößter Freude eine nette Hinterlassenschaft in dieser Sache vorbereitet hat. Am besten bringt man Clive dann noch mit Hartmuts Verschwinden in Verbindung und ZACK! hat Clive einen Prozess wegen Mordes aus Eifersucht ohne Leiche an den Hacken, während Hartmut feixend aus der Ferne zuschaut... (Ist das wieder Paranoia?) Als gebürtiger US-Amerikaner und abstammungsmäßiger (nur) Halbire tritt das Irlandproblem aus Clives Sicht eher in den Hintergrund (der eigentliche Patriot von den beiden ist Cainnech; Clive befürwortet die Unabhängigkeit Irlands, sieht sich aber eher als außenstehenden Beobachter). Leider fehlt mir Clives Lebenserfahrung, Bildung ( ) und Intelligenz, als dass mir bisher eine bessere Lösung eingefallen wäre, die zugleich eine Festnahme und den von Clive befürchteten Übergriff auf Matilde in dem Büro verhindern könnte ... Und Luni müsste er jetzt auch noch alleine in der Halle liegen lassen müssen, wenn Clive sich nicht zur Wehr setzt. Was die Polizisten mit Luni anstellen, können wir uns wohl vorstellen. Ich glaube kaum, dass die Mitleid mit lebenden Geschöpfen empfinden, so wie sie sich benehmen. 'Durchdrehen' würde ich das jetzt nicht nennen, sondern eher eine Reaktion auf das subjektive Gefühl, ausweglos in die Ecke gedrängt worden zu sein... Aber vielleicht kommt mir ja noch eine zündende Idee.
  3. Cainnechs Reaktion war einfach. Über Clive muss ich noch einen Augenblick nachdenken. Vielleicht werfe ich eine Münze ...
  4. Cainnech Ich lasse meinen ganzen Körper kraftlos hängen, gebe Benommenheit vor und lasse mich mitschleifen, während das Blut aus meinem Mund über mein Kinn rinnt. "Sollen diese Black and Tan's mich doch ruhig tragen", denke ich. "Dadurch gewinnen wir etwas Zeit." Mit mir als Last kommen die Bobbies nur langsamer voran. Vor uns liegt der Eingangsbereich. Ich brauche den Kopf nicht erst zu heben, um mir die gaffenden Menschen vorstellen zu können. Eine Menschenmenge, durch die sich die Polizisten werden hindurchdrängen müssen...
  5. Um Missverständnissen vorzubeugen gleich ausdrücklich vorab: Ich will nichts diskutieren, sondern ausschließlich auf Nyres Beitrag antworten und hierzu meine subjektive Entscheidung andeutungsweise erklären, die richtig oder falsch sein kann. Wer's nicht wissen will, soll's nicht lesen. @Nyre:
  6. Ich werde nach Abschluss dieses laufenden Abenteuers das Pegasus-Forum nicht mehr nutzen. Im dLG-Forum werde ich bleiben. Zweigleisig fahren mag wenig Sinn machen. Allerdings ist das dLG-Forum breiter aufgestellt (Literatur etc.). Dafür fallen Diskussionen zu einzelnen Pegasus-Publikationen gegenwärtig weg, die ich persönlich ohnehin weitgehend überflüssig / uninteressant finde. Bislang ist das dLG-Forum noch klein. Interessant wird sein, wie es sich weiterentwickelt. Und ein paar Andeutungen machen mir da Hoffnung.
  7. Damit kämen wir dann doch am Rande zu einem Gerichtsdrama! Ich wetze schon mal den Füllfederhalter...
  8. Ich muss wohl deutlicher werden: Wehe, Matilde, wehe!!!!
  9. Als ich in meiner naiven Unbedarftheit 'strap on' bei Google eingegeben habe, war ich wieder einmal froh, dass ich mein eigener Arbeitgeber bin und niemand meine Internetaktivitäten verfolgt. Zugleich habe ich für mich persönlich beschlossen, dass nicht alles einer historischen Recherche wert ist, selbst wenn ich mich da gerne mal in Nebensächlichkeiten ergehe... Ich habe auch so schon genug Angst davor, dass meine SCs in den Knast wandern, als dass ich meine Phantasie noch mit historischen Details zu solchen Themen bereichern müsste. Und ich will auch überhaupt nicht wissen, wie Dein Gehirn dazu kommt, eine solche Verknüpfung herzustellen, Seraph!
  10. Mal so ganz am Rande: Warum spricht Kingston eigentlich Matildes Nachnamen immer falsch aus, obwohl er solchen Ärger mit Hugh Stratton hatte und doch auch Matildes Papiere gesehen hat? Hat das irgendetwas zu bedeuten bzw. soll uns das wohl irgendetwas sagen?
  11. Wieso? Dann kann Ove bei Kristine bleiben und bekommt das Bett daneben...
  12. Das fragen wir uns vermutlich alle... Ich gehe davon aus, dass - bei Matilde und bei Clive der Läuterer am Zug ist - bei Ove wahlweise der Läuterer oder Du - bei Baxter auf der Straße dürfte Seraph dran sein Vielleicht will der Chef abwarten, ob Dr. Baxter in die Eingangshalle kommt?
  13. Clive geht nicht in irgendeine 'Läuterungsanstalt', schon gar nicht in ein britisches Gefängnis!!! Den bekommen die nicht lebend!!! Niemals!!!
  14. Vielleicht wäre es eine Idee, jetzt langsam eine Verknüpfung des Geschehens vor der Tür und in der Eingangshall herzustellen? Den Polizisten entgeht doch vermutlich nicht, dass bei Dr. Baxter ein zweiter Pulg von Leuten ist. Und wir drinnen haben auch schon wiederholt auf den Wagen und seine Fracht hingewiesen. Dr. Baxter könnte ja auch seine Kollegen zur Sicherung des Tatorts herbeirufen und so die Dinge in Gang bringen. Vielleicht löst der Anblick des Wagens die verbissene Haltung der Polizei uns gegenüber etwas. Und vielleicht schaut sich auch mal ein Polizist Kristine an ... möglicherweise mit ähnlichem Ergebnis?
  15. Ich blicke um mich ... und da ist kein Wort ... nur Stille ... Ist das jetzt diese knisternde Erwartung, die Ruhe vor dem Sturm, das windstille Auge des Zyklons? Oder gehen gerade alle in sich? Mein Post lässt noch alle Optionen in der Eingangshalle offen (Clive wird erst auf das Verhalten der Polizisten reagieren, Lord Penhew oder der Tierarzt können auftauchen, was auch immer) ... und im Büro bei Matilde ist auch alles möglich.
  16. Cainnech Als Matilde abgeführt wird und der Constable Kingston Matilde fortbringt, überlege ich fieberhaft, was ich tun kann, um die Situation zu entschärfen und in Matildes Nähe zu bleiben. "Ich muss Zeit schinden, bis Lord Penhew endlich erscheint ... und der Tierarzt." Ich lasse meinen Kopf weiter auf den Boden sinken und beiße dabei noch einmal heftig an einer anderen Stelle auf meine Zunge. Das gut durchblutete Gewebe reagiert wie erwartet. Noch einmal huste ich Blut und lasse mich dann ganz neben Luni zu Boden sinken. Clive "Wollen Sie ihn jetzt einfach vor all den Leuten sterben lassen? Hier in der Eingangshalle eines Krankenhauses? Der Mann muss gründlich untersucht und behandelt werden! Innere Blutungen durch eine Nieren- oder Milzruptur verlaufen tötlich, wenn man nicht rechtzeitig etwas unternimmt! Er hat nichts verbrochen, sondern nur meine Waffe gehalten, während ich Sie angerufen habe ... weil Mrs. Stratton angegriffen wurde! Von einem Mann, der schon eine Frau so gefoltert und zusammengeschlagen hat, dass sie jetzt auf der Intensivstation liegt und möglicherweise stirbt! Er hat die Waffe in die Tasche gesteckt, weil er Mrs. Stratton geholfen hat, den verletzten Hund zu tragen. Er hat von sich aus die Waffe sofort ausgehändigt und sich ausgewiesen. Was wollen Sie denn noch, Herrgott?! Was hätte der Junge denn Ihrer Meinung nach sonst tun sollen? Es war seine verdammte Pflicht, zu helfen! Und Ihre wäre es auch!" Neben Cainnech auf einem Bein kniend achte ich darauf, dass ich die Lightning leicht ziehen kann, wenn es unvermeidlich werden sollte. "Niemand hat mich gefragt, ob ich noch eine Waffe bei mir führe. Ich habe sogar meine Waffenbesitzkarte ohne Aufforderung vorgezeigt. ... Ich werde mich nicht von diesen englischen Bastarden in ein Gefängnis stecken lassen. ... NIEMALS! ... Und ich werde ihnen Matilde nicht kampflos überlassen ... werde nicht zulassen was dieses Schwein ihr in dem Zimmer auch immer antun will. Ich werde aus diesem Kampf nicht als Sieger herausgehen können, aber ich werde ihn zumindest aufnehmen und ich kann ihn gewinnen ... Ich kann Matilde damit zu einer unbedeutenden Randfigur machen! Sie ist nicht hier. Man kann sie nicht dafür verantwortlich machen, was in dieser Halle geschieht. ... Diesmal werde ich es sein, der geht und kein anderer ... nicht SIE!" Bedauernd denke ich an unsere gemeinsame Zukunft in Irland, die es jetzt nicht mehr geben wird. "Es war eitel, zu hoffen, dass das Leben einen solchen Abend für mich bereithalten würde. Ich hätte auf Matilde hören sollen, als sie sofort England verlassen wollte. Sie ist ein gescheites Mädchen ... hat einen besseren Instinkt als ich. Ich hoffe, wenn das hier beginnt, werden soviele zusätzliche Polizisten kommen, dass diesem Schwein von Kingston die Ermittlungen abgenommen werden ... Das was jetzt kommt, wird kein kleiner, degradierter Constable mehr zu bearbeiten haben! Und vor allem nicht PHIL, der wird garnichts mehr bearbeiten!" Ich fühle mich befreit. Da ist keine Angst vor dem, was jetzt kommt. "Es war längst überfällig, dass ich handle ... offener Widerstand ... nicht wie früher." Ich blicke immer wieder von Cainnech zu den Polizisten und behalte sie im Auge ... versuche ihre nächsten Schritte vorherzusehen. Ich bereite mich vor, gerade rechtzeitig zu handeln, bevor mich jemand fassen oder seinen Stock an mir erprobem kann. "Ob ich vor der Schneiderei auch so gehandelt hätte?", denke ich noch, als sie näher kommen. "Bleib ruhig liegen, mein Junge!", sage ich zu Cainnech.
  17. Nee, Realist! Ich habe Passagen aus NiN gelesen. Und irgendwann muss sich Saurons ... ähm Dein Auge ja auch mal auf einen anderen SC als Matilde richten, damit es nicht langweilig wird. Der Vorgeschmack, den die Polizei "auf offener Straße" geboten hat, lässt bei einer zu erwartenden Steigerung im Knast schlimmste Befürchtungen aufkommen! Clive als intellektueller Ire in der Gemeinschafts-Knastdusche mit dem Abschaum des englischen Proletariats ... Clive mit den Wärtern nachdem er sich gegen Polizisten zur Wehr gesetzt hat ... igittigitt! Nein, nein, Clive hat ohnehin seit Herm "alptraumartige Erinnerungen" an das Pentonville-Gefängnis. Wenn Clive dort sein Ende fände, würde sich zwar irgendwie schön der Kreis schließen ... aber was vor dem Ende noch so im Knast passiert, möchte ich lieber nicht lesen oder ausspielen ...
  18. Gute Frage, nächste Frage. In früheren Zeiten waren die Polizisten schon 'ein wenig' kompromissloser als heute. Der Gummiknüppel sass recht locker und für ein freches Maul gab es dann eins auf selbiges. Das war die Exekutive und so hat sie sich auch verhalten. Inwieweit das jetzt aber der Regel entspricht... keine Ahnung. In jedem Fall ist die Polizei gerade mit Iren nicht gerade zimperlich gewesen. Willst Du damit sagen: Mit Iren kann man beliebig verfahren, ohne dass ein Hahn danach kräht, mit Mailde als (welche Nationalität steht für Mrs. Stratton im Pass?) auf keinen Fall! Damit könnte ich durchaus leben und das kann ich auch (fast ) glauben. In Irland hat das jedenfalls zehn Jahre früher noch gestimmt. (Ob man mit Iren in London auch so verfahren ist, habe ich meine Zweifel. Dort wo das eigene Volk nicht zusah, verhielten sich die Konolialstaaten regelmäßig anders als zuhause. Ob Verhaltensweise, wie sie z.B. gegen die Inder in Indien von der britischen Obrigkeit an den Tag gelegt wurden und die zu weltweiter Empörung geführt haben, auch in England selbst vor den Augen der englischen Bevölkerung vorgekommen wären?) @Puklat: Oh nein, noch nicht einmal "fast" verlockend! Ich will meine SCs beim Läuterer eigentlich auf keinen Fall in einem Gefängnis sehen. Nee, danach sehne ich mich absolut nicht. Ich glaube, dem würde ich vorgreifen wollen, wenn er mir eine Chance lässt. Ich kann mir sehr lebhaft ausmalen, was da alles auf meine SC wartet ... Das möchte ich dann doch lieber selbst und schnell erledigen.
  19. Ich fand die Situation bisher noch recht spannend und ansich sogar gut. Mein Problem ist nicht die Gewalt und das Verhalten der Polizisten ansich, sondern das unterschwellige Gefühl, uns das selbst zuschreiben und es auch noch hinnehmen zu sollen. Das wird nicht passieren, das sehe ich wie Nyre. Vielleicht ist die Gegenwehr ja sogar beabsichtigt. Ich habe Angst vor dem Fiasko, in das wir hineinsteuern, weil ich im Moment das Gefühl habe, wir können uns sowieso nicht richtig verhalten. Das Gefühl der Ohnmacht ist eine Konsequenz einer enttäuschten Erwartung in das Verhalten der Polizei. Natürlich können die SCs im Spiel mal gedehmütigt werden! Aber mit Gegenwehr ist dann zu rechnen. Natürlich sind auch unter Polizisten gewaltverliebte A... zu erwarten. Das liest man immer wieder in der Zeitung (Köln hatte da ja wohl ein Problem). Aber man liest das dann auch in der Zeitung! Wenn die Polizei sowas macht, muss das in einem Rechtsstaat im Ergebnis Konsequenzen für die Polizisten haben, nicht für uns. Oder wir befinden uns eben in einem rechtsfreien Raum und können uns das selbst auch zunutze machen. Beides ist okay, solange ich weiß, woran ich bin. Ich möchte einfach gerne wissen, was "normal" ist, damit ich meine Handlungen in Zukunft daran ausrichten kann. Im Moment habe ich den Eindruck, bislang von ganz falschen Prämissen ausgegangen zu sein: Ich halte den Gewaltexzess der Polizei nicht für "normal", weil ich willkürliche Gewalt gegen - unbewaffnete / entwaffnete - kooperierende - hilfesuchende - Zivilisten durch staatliche Ordnungshüter bislang für ungewöhnlich, also meinetwegen "komisch", halte. Und ich dachte, das wäre der Grundkonsens, auf dessen Basis unsere SCs ihre Entscheidungen treffen: Mir reicht vollkommen eine Beantwortung der Frage: Soll das hier aus Sicht und nach der Erfahrung unerer SCs die Normalität in London 1930 sein oder ist es ein Gewaltexzess und ein Verhalten, für das die Polizisten mit eigener Strafverfolgung rechnen müssen? EDIT: Dein letzter Beitrag, Läuterer, und meiner haben sich überschnitten.
  20. Das sehe ich nicht ganz so. Mit dem Vorwissen, - was Matilde schon widerfahren ist, - was Kristine offenbar von einem der Kumpane diese "Konstabler" gerade erst zugefügt worden ist (gleichgültig ob Dalgliesh und Kingston nun Polizisten sind oder Kriminelle), - was Phil eben mit Cainnech gemacht hat, darf Clive durchaus damit rechnen, dass Matilde nun auch noch Gewalt angetan werden soll. Warum sonst die Absonderung in einen anderen Raum? Und dann ist es auch nachvollziehbar, wenn er ausrastet und selbst Gewalt anwendet. Was bleibt ihm denn sonst? Er hat doch wirklich alles andere versucht ... (jedenfalls was mir einfällt)
  21. Das kann ich verstehen, aber das wollte ich eigentlich gerade vermeiden. Mein Dilemma ist folgendes: Um die SCs sinnvolle Entscheidungen treffen lassen zu können, braucht man eine Grundlage. Wenn ich weiß, wie die Polizei im Allgemeinen so drauf ist, kann ich mich künftig darauf einstellen. Mehr wollte ich nicht sagen. Solange ich weiß, was der gesellschaftliche Konsens ist, kann ich mich darauf einrichten. Wenn das hier ein krasser Ausreiße der Polizei ist, kann ich damit rechnen, dass früher oder später sich das Blatt wendet. Dann kann ich ggf. abwarten oder darf annehmen, dass irgendjemand die Zivilcourage besitzt, zum Telefonhöhrer zu greifen und Presse, Yard etc. einzuschalten. Wenn das hier hingegen das übliche Vorgehen der Polizei ist, wird das nicht passieren. Dann muss ich selbst handeln. Von dieser Einschätzung dürften unsere nächsten Handlungen maßgeblich abhängen. Ich bin im Moment ratlos, was ich machen soll. Egal wie ich mich entscheide, es kann sich gegen mich wenden, weil ich außer Stande bin, die Situation Plot-angemessen einzuschätzen...
  22. Du musst auch keine Telefonnummer eines Anwaltes bei Dir tragen, um das Recht ausüben zu können. Ich glaube (heute !) ist die Polizei/StA vermutlich sogar verpflichtet, Dir eine Anwaltsliste zu geben. Jedenfalls hast Du in den USA offenbar zwei Anrufe frei. Du darfst anrufen, wen Du willst, also z.B. auch jemanden aus Deiner Familie, aus Deinem Bekanntenkreis, Deine Frau, Deine Rechtsschutzversicherung, wen auch immer, der dann einen Anwalt für Dich besorgt. In ganz eng umgrenzten Ausnahmefällen mag es vielleicht einmal Einschränkungen geben (z.B. wenn dadurch die Ermittlung gefährdet werden könnte, weil Komplizen gewarnt werden, Beweismittel zu beseitigen), aber das dürfte dann wirkdlich die absolute Ausnahme sein, weil die Gefahr immer auch über den Anwalt besteht (meiner Erinnerung nach war das eine Problematik in den RAF-Prozessen, wo die Rechtsanwälte als Boten fungiert haben sollen). In Deutschland sagt das aktuelle Recht (§ 136 I 2 StPO): "[...] Er [der Beschuldigte] ist darauf hinzuweisen, dass es ihm nach dem Gesetz freistehe, sich zu der Beschuldigung zu äußern oder nicht zur Sache auszusagen und jederzeit, auch schon vor seiner Vernehmung, einen von ihm zu wählenden Verteidiger zu befragen. [...]" Richtig ist aber, dass man bei historisch / authentischen Rollenspielen immer vor der Schwierigkeit steht, zu beurteilen, - ob ein vergleichbares Recht auch schon zur Zeit des Spiels in dem betreffenden Landes galt und - ob sich die Polizeibehörden immer daran gehalten haben (ein prominentes Beispiel aus der jungen Vergangenheit ist der Fall Jakob von Metzler, den Ihr wahrscheinlich aus der Presse kennt) und - ob es auch von den betroffenen Menschen gelebt wurde (ob sie also von ihrem Recht faktisch Gebrauch machten). Das Recht, zu schweigen, hat man in jedem Rechtsstaat. Das ist schon ein Rechtsgrundsatz aus dem römischen Recht, möchte ich behaupten, nicht nur ein modernes Rechtsverständnis, dem man einen lateinischen Namen gegeben hätte. Dieses Recht ist so tief in dem Bewusstsein der Bürger westlicher Industrienationen verwurzelt, dass ich annehmen würde, auch 1930 dürften Menschen in einem (damals modernen) Rechtsstaat wie England dieses verinnerlicht haben. Überall dort, wo Folter keine zulässige Vernehmungsmethode mehr war, überall dort, wo die Aufklärung Einzug gehalten hatte, dürfte hieran eigentlich kein Zweifel bestehen. Für das Recht, einen Anwalt zu konsultieren, möchte ich ähnliches annehmen. Denkbar ist, dass viele Menschen von diesem Recht früher vielleicht keinen Gebrauch gemacht haben, schlicht weil sie sich einen Anwalt nicht leisten konnten. Bei Menschen mit Vermögen (bürgerlicher Mittelstand, Unternehmer, Adel) dürfte die Beiziehung eines Rechtsanwaltes hingegen naheliegend sein. Von der Frage, welche Rechte ein Beschuldigter hat, zu trennen und gegebenenfalls anders zu bewerten ist die Überlegung, ob mit welchem Inhalt der Beschuldigte früher hierüber von den Ermittlungsbehörden zu belehren war ("Sie haben das Recht zu schweigen ...."). Für die USA ist der hier verlinkte (nichtjuristischer) Beitrag ganz interessant. Kann man schnell lesen und bildet weiter. Ergebnis: Belehrungspflicht hat offenbar erst seit dem Fall Ernesto Miranda vs. Arizona im Jahr 1963 in der Ermittlungsarbeit der Polizei in der aus Film und Fernsehen bekannten Form so richtig Einzug gehalten. Bei uns ist die Belehrung insbesondere in § 136 StPO geregelt (s.o.). § 136a StPO regelt jedenfalls heute ergänzend bestimmte unzulässige Vernehmungsmethoden: "Die Freiheit der Willensentschließung und der Willensbetätigung des Beschuldigten darf nicht beeinträchtigt werden durch Misshandlung, durch Ermüdung, durch körperliche Eingriffe, durch Verabreichung von Mitteln, durch Quälerei, druch Täuschung oder durch Hypnose. Zwang darf nur angewandt werden, soweit das Strafverfahrensrecht dies zulässt. Die Drohung mit einer nach seinen Vorschriften unzulässigen Maßnahme und das Versprechen eines gesetzlich nicht vorgesehenen Vorteils sind verboten." Die deutsche StPO ist eines der sog. Reichsjustizgesetze von 1877. Aber gerade das Strafrecht wurde nicht zuletzt im Dritten Reich an vielen Stellen verändert und das wirkt teilweise noch bis heute fort. Ob es 1930 bereits eine solche Belehrungsverpflichtung im Sinne des heutigen § 136 StPO gab und wie das in England war, weiß ich nicht. Ich will hier auch keinen langweilen oder das auf die Spitze treiben, nur weil es mich gerade interessiert. Für mich erscheint es plausibel, dass eine eher gutsituierte, als Detektivin mit Polizeiarbeit und Recht und Gesetz stärker als ein Durchschnittsbürger vertraute Person wie Matilde auf solche Rechte beharrt. Wenn Du das anders einschätzt, Läuterer, hast Du hier letztendlich die Leitung. Du kannst festlegen, was "normal" ist und was nicht, weil wir alle es nicht wirklich wissen. Aber bedenke: Wenn das Vorgehen, das wir hier erleben, normal ist, wenn man damit rechnen muss als Opfer einer Straftat von der Polizei verprügelt und schickaniert zu werden, hätte es wohl im Jahr 1930 nahezu überhaupt keine Strafanzeigen in England gegeben. Damit hätten Straftäter effektiv keine Strafverfolgung zu befürchten. Für Opfer würde es keinen Sinn mehr machen, sich mit Mitteln des Rechtsstaates zur Wehr zu setzen; sie erdulden das Unrecht also schlicht oder sie versuchen ihr Recht in Selbstjustiz eigenhändig - notfalls mit der Waffe - durchzusetzen. Ein solches Umfeld führt relativ schnell zu rechtlosen Zuständen, denen ein Staat dann nur sehr schwer wieder Herr werden kann, wenn überhaupt. Clive hätte in einem solchen Umfeld kaum die Polizei gerufen. Das Problem ist in diesem Fall, dass wir uns (dann im Ergebnis zu Unrecht) in einem Rechtsstaat (wenn auch selbstverständlich noch nicht ganz heutiger Ausprägung) wähnten und erst im Nachhinein gewahr werden, in einer willkürlichen Diktatur der Gewalt zu agieren. Die Diskrepanz der Einschätzung der Situation beruht dann auf einer völlig unterschiedlichen Vorstellung von der Spielwelt. Das ist rückwirkend nicht mehr zu ändern, sollte aber für die Zukunft klargestellt werden. Wir können dann immerhin auch damit rechnen, dass uns nichts passiert, wenn wir Menschen verletzen, ggf. totschlagen und nur schnell genug weg sind. Sollte ein Opfer noch reden können, wir die Polizei es zum Verstummen bringen. Das ist ein Plot auf den man sich einigen kann. Mehr PULP, weniger historische Authentizität. Solange beide Seiten wissen, wie der Hase läuft, ist das okay. Sollte das, was wir hier erleben hingegen (so wie ich es sehe) unrechtmäßige Polizeiwillkür darstellen, also einen auf menschlichem Versagen beruhenden Ausreißer, dann können sich die beteiligten Polizisten - und zwar alle anwesenden Beamten, die nicht pflichtgemäß eingeschritten sind - warm anziehen. Dann sind sie alle in kürzester Zeit ohne Bezüge beurlaubt und können auf ihr eigenes Strafverfahren warten. Die Auswahl liegt bei Dir, aber die Entscheidung wird Auswirkungen auf das weitere Spiel haben. Denn wenn das Umfeld / Gesellschaft willkürliche, unrechtmäßige und unverhältnismäßige Gewalt akzeptiert, selbst wenn sie vor unzähligen Zeugen ganz offen ausgelebt wird, muss das für alle Seiten gelten. Dann müssen wir uns ihrer auch bedienen können, ohne dass uns Konsequenzen drohen. Dann heist die Devise künftig allgemein: erst schlagen, dann fragen.
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