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Cthulhu Vietnam


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hm, auch wenn das jetzt total offtopic wird, erscheint mir das doch etwas sehr undifferenziert. massenerschie?ungen mit vernichtungslagern gleichzusetzen verkennt den absoluten zivilisationsbruch dieser lager.
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@John: Mir ist schon klar, das Amerika als Kontinent weiter reicht als nur die Fläche der USA. Aber was ich meinte war ja wohl klar, oder....? :)

 

Was den Haupthelden eines Buches bzw. eines Filmes angeht, der den "geläuterten" Deutschen spielt, so fällt mir spontan jetzt "Steiner-Das eiserne Kreuz" ein. Ich erinnere an die Szene (war es im ersten oder zweiten Teil?), an der Steiner als deutscher Soldat die Erschiessung bzw. die Handgreiflichkeiten gegen Juden verhindern will und sich so ?rger einhandelt. Die Steiner-Bücher "Der Adler ist gelandet" bzw. die Fortsetzung "Der Adler ist entkommen" wird der Konflikt, der in Steiner ruht (Treue als Soldat zu seinem Vaterland- Verachtung für das unmenschliche System) noch deutlicher dargestellt (obwhl auch das im ersten Teil der Film-Trilogie sehr gut dargestellt wird).

 

Gegenfrage, da mir hier vorgeworfen wird keinen Respekt vor den Opfern zu zeigen: Darf man in einem Rollenspiel überhaupt Gewalt ausspielen? Immerhin gibt es Systeme, die detailliert beschreiben, wie Menschen bei Schadensauswirkungen sterben(die ICE-Welten zB), darf man Drogenabhängigkeit einbauen (auch bei Cthulhu bestens beschrieben), wo doch so viele menschen T?GLICH an Drogenmissbrauch sterben? Darf man Gewalt an Kinder, oder Vergewaltigungen einbauen (wie es zB einige fiktive okkulte Geheimbünde in dem Horror-RPG "KULT" praktizieren).

Das Problem ist einfach, das die meisten hier sich das zu einfach machen: Schön Schwarz/Weiss denken, die Schuld von sich weisen. "Die Gewalt, die wir praktizieren ist ja nur fiktiv" ist mir ein zu billiges Argument. Immerhin beruft sich CTHULHU auf historische Ereignisse, es wird sogar Wert darauf gelegt das mit Stolz in fast jeder Veröffentlichung zu erwähnen. Darf man überhaupt ein Rollenspiel vor historischem Leid ansiedeln (ich wiederhole mein Beispiel: TITANIC INFERNO).

 

Um jetzt mal zu einem Ende zu kommen: Ich habe mal mit dem Gedanken gespielt ein SS-Abenteuer zu leiten, das ist richtig. Allerdings habe ich diese Pläne (ähnlich wie bei dem Eintrag eines anderen Spielers weiter oben)

verworfen, da ich momentan genug mit "Auf den Inseln" und "Vietnam" zu tun habe. Grundsätzlich habe ich jedoch keine Bedenken, da ich keine Kindergruppe leite, sondern Spieler habe, die mit der Thematik sehr wohl umgehen können (wie gesagt, eine Gruppe von alternativen Leuten, die Gewalt prinzipiel ablehnen).

 

Die Reaktionen, die hier zu lesen sind, sind einfach zu lustig. Da wird philosophiert, was ein Vernichtungs- und was ein Arbeitslager ist, in Russland gab es sowas also nicht (ich weiss nicht, was ein Gulag sonst ist.... meinetwegen könnte es auch "Pommesbude" heissen-trotzdem wurden Menschen systematisch zermürbt, gefoltert und unter menschenunwürdigen Bedingungen dem Tode zugeführt) usw. usw.

Aber mal ernsthaft: Wer denkt schon darüber nach, wenn ein Nicht-Spieler-C. einen Schuss der doppelläufigen Schrotflinte in den Kopf bekommt und sich Blut und Gehirn an die fiktive Wand hinter ihm verteilt? Ist ja nur ein NPC und es ist ja nur ein Spiel....

 

Aber fängt Gewalt nicht im Kopf an?

 

Schönen gruss an die "politisch korrekten" Schwarz/Weiss-Denker hier im Forum.....!!!

 

Raven2050

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Ich denke, die Frage nach der Rolle von Gewalt im Rollenspiel ist berechtigt, doch die Diskussion darueber wuerde diesen Thread allerdings vollkommen sprengen.

 

Nebenbei halte ich es fuer sehr billig irgendeinen, laengst vergessenen Film als generelles Beispiel fuer die eigene Meinung heranzuziehen. aber das Spaetprogramm kommerzieller Sender widerlegt ja taeglich diese Rechtfertigung.

 

Und um noch einmal auf dieses leidige SS Thema einzugehen:

 

Die Nationalsozialisten haben industrielle Massenvernichtung von Menschen erst richtig entwickelt und daf·r auch die leider in Menschen auch vorhandene Bestialitaet ausgenutzt. Denn willige Helfer haben sie in allen Laendern gefunden.

Und nebenbei weiss ich nicht, wie ich mich wirklich in diesen Zeiten verhalten haette. Und ich glaube nicht, dass irgendeiner hier im Forum wirklich die Zeit aufbringen wuerde, so zu recherchieren, dass sich ernsthafte, glaubwuerdige Charaktere ergeben.

 

Ansonsten finde ich allerdings auch ein wenig, dass mit der alleinigen Zuweisung von Schuld es sich einige zu bequem machen.

 

Nur ein kleines Beispiel: In Tschechien gab es ein von Tschechen geleitetes Konentrationslager, in dem diese Zigeuner verhungern liessen. Fraglos wussten hohe deutsche Stellen davon, und fraglos haben sie das geduldet, wenn nicht sogar gefoerdert. Entscheidend sit aber, dass an dieser stelle heute eine Schweinezuchtfarm liegt, und die Verantwortlichen niemals zur Rechenschaft gezogen wurden. Auch sonst wurde das Thema unter den Tisch gekehrt. einzig und allein ein mir bekannter deutscher Journalist shcrieb da mal eine Reportage, oder sogar ein Buch, darueber, und ein Amerikaner legte es einem Gedichtband zugrunde. Das ist aber auch alles.

 

Tja, aber warum ist das Thema nicht weiter fuer das Rollenspiel geeignet?

 

Da faellt mir doch noch ein schoenes Thema ein:

 

Nicht die Juden, nicht das juedische Volk, noch nicht einmal DIE Zionisten, aber zionistische Gruppen haben in den vierzigern ueberhaupt erst den Bombenterror als politisches Druckmittel in Palaestina eingefuehrt, zusammen mit illegaler Einwanderung, und so die britischen Behoerden vor vollendete Tatsachen gestellt. Wobei ich nicht weiss, wie weit der Terror sich damals auch schon gegen Zivilisten richtete.

aber Dennoch: Ist doch ein schoenes cthulhoides Thema: alte Graeber, duestre, vorzeitige Geheimnisse,

Action, und die Spieler sind natuerlich Bombenleger, aber dann sehen sie ein, dass das ja alles falsch ist, und wollen zur Gegenseite desertieren, fluechten durch die Wueste, werden verfolgt, verfolgt von allem Moeglichen ..... Was fuer ein herrliches Thema!!! Oder etwa doch nicht?

 

Und fuer Leute, die dazu neigen, alles ernst zu nehmen, was hier steht: Das war kein ernst gemeinter Vorschlag.

 

Der Raecher

 

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Mir ist schon klar, das Amerika als Kontinent weiter reicht als nur die Fläche der USA. Aber was ich meinte war ja wohl klar, oder....?

 

vollkommen richtig. es war klar, was gemeint war. ansonsten hätte ich mich auch nicht "aufregen" können. ;) aber es ist trotzdem (in gewissem sinne sogar erst dadurch, da? überhaupt klar ist, was gemeint war) eine ungenauigkeit, die auf kosten des eigentlichen amerika geht und die perspektive (gewollt) eingrenzt. ich find's selber besonders im mündlichen sprachgebrauch recht schwierig, da nicht zu verallgemeinern, weil es einem halt ins blut übergegangen ist, da? die US-amerikaner halt die amerikaner sind, aber wenn man drauf achtet, kriegt man es schon richtig hin.

 

Die Reaktionen, die hier zu lesen sind, sind einfach zu lustig. Da wird philosophiert, was ein Vernichtungs- und was ein Arbeitslager ist, in Russland gab es sowas also nicht (ich weiss nicht, was ein Gulag sonst ist.... meinetwegen könnte es auch "Pommesbude" heissen-trotzdem wurden Menschen systematisch zermürbt, gefoltert und unter menschenunwürdigen Bedingungen dem Tode zugeführt) usw. usw.

 

1. war es keine reaktion auf das von dir angeschnittene thema, sondern eine reaktion auf eine historische ungenauigkeit.

2. ist das auch nicht philosophisch, sondern ein gegenstand der geschichtsforschung, die sich an ganz klar abgrenzbare faktoren und funktionen hält.

3. ist der unterschied vernichtungslager/konzentrationslager keine wertung im sinne, das eine war für den betroffenen weniger schlimm (und ich habe so das gefühl, da? du das versucht hast, rauszulesen), sondern eine sinnvolle unterscheidung zwischen zwei phänomenen, die zwar artverwandt sind, aber doch ganz erhebliche unterschiede aufweisen.

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Raven2050

Gegenfrage, da mir hier vorgeworfen wird keinen Respekt vor den Opfern zu zeigen: Darf man in einem Rollenspiel überhaupt Gewalt ausspielen? Immerhin gibt es Systeme, die detailliert beschreiben, wie Menschen bei Schadensauswirkungen sterben(die ICE-Welten zB), darf man Drogenabhängigkeit einbauen (auch bei Cthulhu bestens beschrieben), wo doch so viele menschen T?GLICH an Drogenmissbrauch sterben? Darf man Gewalt an Kinder, oder Vergewaltigungen einbauen (wie es zB einige fiktive okkulte Geheimbünde in dem Horror-RPG "KULT" praktizieren).

Das obliegt natürlich, wie immer, auch der eigentlichen Gruppe, jedoch bist du mir auch weiterhin, besonders etwa im Bezug auf das Thema "Vergewaltigung", welches du nun anführst, eine Antwort schuldig: warum?

 

?brigens möchte ich noch einmal unterstreichen, dass sich meine Kritik vor allem gegen Vietnam und seine Veröffentlichung bezieht, der Rest ist betont subjektiv einfach meine Meinung.

 

ich wiederhole mein Beispiel: TITANIC INFERNO
...wozu ich auch bereits zuvor etwas gesagt habe.

 

Die Reaktionen, die hier zu lesen sind, sind einfach zu lustig. Da wird philosophiert, was ein Vernichtungs- und was ein Arbeitslager ist, in Russland gab es sowas also nicht (ich weiss nicht, was ein Gulag sonst ist.... meinetwegen könnte es auch "Pommesbude" heissen-trotzdem wurden Menschen systematisch zermürbt, gefoltert und unter menschenunwürdigen Bedingungen dem Tode zugeführt) usw. usw.
Da muss ich John Recht geben, zumal wir exakt diese Unterscheidung eben auch im Tutorium für politische Wissenschaften an der Uni nochmal unterstrichen haben.

In einem Arbeitslager starben unzählige Leute, jedoch vor allem durch die Arbeit, die sie dort verrichten mussten.

In einem Vernichtungslager wurden die Leute dagegen kaltblütig und systematisch vergast und verbrannt.

Das ist ein Unterschied.

 

Grundsätzlich habe ich jedoch keine Bedenken, da ich keine Kindergruppe leite, sondern Spieler habe, die mit der Thematik sehr wohl umgehen können (wie gesagt, eine Gruppe von alternativen Leuten, die Gewalt prinzipiel ablehnen).
Wenn ihr alle Gewalt ablehnt, warum dann gleich zur SS? Genügt da kein kleinerer Grad der Thematik?

Oder verachtet ihr nur reale Gewalt und tobt im Rollenspiel ungeachtet herum?

Dann nämlich sehe ich auch das Klischee wiederkommen, vor dem ich in meinem vorherigen Posting schon eingegangen bin.

 

Aber mal ernsthaft: Wer denkt schon darüber nach, wenn ein Nicht-Spieler-C. einen Schuss der doppelläufigen Schrotflinte in den Kopf bekommt und sich Blut und Gehirn an die fiktive Wand hinter ihm verteilt? Ist ja nur ein NPC und es ist ja nur ein Spiel....
Wer denkt darüber nach? Ich! Ich!

Wenn ich meinen Charkter, diese fiktive Person, ernsthaft verkörpern will, dann muss ich diesen auch seine Umgebung, und damit die NSCs, ernstnehmen lassen.

 

Gru?,

Thomas

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@Rächer: Coole Idee, das mit der Wüste und der Verfolgungsjagd. Vielleicht baue ich das SS-Abenteuer zu einem "Rommel"-Abenteuer um.... Quasi eine Cthulhu in El-Alamaine-Campagne...? ;)

 

Was die Frage nach den Vergewaltigungen im Rollenspiel betrifft.... So Antworte ich mal mit der Antwort, die ich erhalten habe, als ich das erste mal das TITANIC-Beispiel aufführte... Zitat: "Das wächst nicht auf meinem Mist!" Das heisst: Ich befürworte es nicht (habe aber selbst einmal auf diese Thematik zurück gegriffen, allerdings ohne das geschehen detailliert zu beschreiben).

 

Was den Realismus einer SS-Gruppe angeht: Willst du mir etwa allen ernstes erzählen, das du vor jedem Abenteuer Geschichtsbücher, alte Grenzverläufe und den Stil bzw. die gesellschaftlichen Umgangsformen der jeweiligen Epoche auswändig lernst, bevor du ein Spiel beginnst????? Besteht Rollenspiel etwa nicht aus Klischees? Wenn nicht oder doch, wann darf es Klischee sein, wann muss es 1000% real sein?

 

Und warum darf ich mich nicht auf einen alten film berufen? Ich wurde gefragt, ob ich ein Beispiel hätte für so einen "Anti-Helden", ich habe eine Antwort gegeben. Warum zählt das auf einmal nicht? Darf man sich denn unter gegebenen Umständen auch nicht mehr auf Filme wie NOSFERATU oder DER HUND VON BASKERVILLE berufen, wenn man für ein Abenteuer "etwas Atmosphäre klauen" will...?

 

Seid mir nicht böse, aber ich finde das irgendwie etwas Scheinheilig alles....

Und ich bin mir sicher, wenn Deutschland nicht immer noch den Zeigefinger zu sehen bekommen würde, gäbe es schon längst eine Cthulhu-Box WW2 mit bunten Kärtchen, Ausrüstungsheftchen für den deutschen Soldaten und Hitler währe ein Sternengezücht mit perfekter Tarnung....

 

Wie ernst ich das jetzt meine, soll sich jeder selbst überlegen.... :)

 

Gruss

 

Raven2050

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Ach ja, und noch etwas: Warum darf an anderer Stelle hier im Forum über den Kennedy-Mord sämtliche Verschwörungstheorien und cthuloide Wahnvorstellungen ausgebreitet werden, ohne das sich einer aufregt (zumindest nicht in dem Masse, wie es hier der Fall ist..)??? Oder darf man das, weil Kennedy ein Amerikaner war? Oder wird da etwa doch mit zweierlei Mass gemessen...?

 

Kopfschüttelnde Grüsse...

 

Raven2050

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Guest Werewolf

natürlich wird hier mit zweierlei ma? genommen - es sind ja auch zwei verschiedene "gewichtsklassen" von geschichtlichen ereignissen!

 

das es das vielleicht gäbe (ich sage "gottlob nicht!") sagt ja nix über die qualität der idee aus. wer trotzdem solche abenteuer will kann es tun.

man kann auch mit grups und den passenden spielleiter als landser durch ein zerbobtes stalingrad kriechen...

 

wie gesagt:

 

warum von ereignissen die in der realität schrecklich genug waren/sind einfach noch einen draufsetzen und böse schleimige wabbeldinger mit ins spiel bringen?

 

 

ich denke allerdings wirklich das es einen qaulitativen unterschied hat ob man nun verbrechen wie mord oder vergewaltigung ins rollenspiel einbaut oder ob man industriellen massenmord nimmt.

 

in den meisten beispielen auf dem rollenspiel sektor übernimmt man ja auch nicht den order mörder sondern sucht selbigen.

vom kontext her sind dort vietnam sicherlich ne ausnahme.

 

ich glaub ich möchte nicht das dritte reich mit all seiner abscheulichkeit wieder auferstehen lassen und als "bonus" noch ein paar vermeindlich unverständliche horror-dinger einbauen.

bilder von ausschwitz reichen mir da. im übrigen benutze ich wenn schon als stilmittel moderne vertreter dieser gattung der "ewig gestrigen".

 

am ende allerdings wie immer eine frage des guten oder shclechten geschmacks. warum dichtet man amerikanern eigentlich immer schlechten geshcmack und alles "böse" an und will dann trotzdem nach amerikanischer art als adaption seines opas wieder kämpfen oder morden?

 

ist das nicht wirklicher amerikanismus? dinge die man selber oder das eigene "volk" nicht verarbeitet hat medial zur unterhaltung nutzen?

 

 

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Godwin's Law. All loose.

Further reading: http://www.bruhaha.de/laws.html

 

Alles in allem war das ein interessanter "Fred" hier, aber die Diskussionen über (und Vergleiche mit dem) WW2 finde ich verwirrend und unpassend.

 

So etwas:

In einem Arbeitslager starben unzählige Leute, jedoch vor allem durch die Arbeit, die sie dort verrichten mussten.

In einem Vernichtungslager wurden die Leute dagegen kaltblütig und systematisch vergast und verbrannt.

Das ist ein Unterschied.

gehört nämlich normalerweise ausführlich erklärt, eventuell diskutiert, und dafür ist hier sicher nicht der geeignetste Ort.

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  • 2 weeks later...

@ Werwolf: Willst du mir etwa erzählen, das der im Rollenspiel auftauchende Aspekt des Drogenkonsums, der Ermordung von Menschen(was ja nun mal auf die eine oder andere Art immer irgendwie auftritt) bzw. der sexuelle Missbrauch weniger schlimm bzw. real sind als die Massenvernichtung im dritten Reich? Ich für meinen Teil finde jede Art von Gewalt (sei es psychisch oder physischer Art) erschreckend. Mir geht es auch nicht darum, ob ich jetzt auf Zwang ein Horror-Szenario im dritten reich ansiedel oder nicht, mir geht es (um mal auf den Grundgedanken der Diskussion zurück zu kommen) um folgendes: Warum schreit man bei einer Art von Mord auf, verherrlicht aber die andere (nichts anderes passiert im Rollenspiel- wenn es nicht so währe und die Leute es abstossend finden würden, würden ja wohl Systeme wie CTHULHU oder vergleichbare nicht so reissenden Absatz finden).

Nur weil die deutsche Geschichte nun mal einen schwarzen Fleck hat (den man aber wohl in jedem Land findet-historisch gesehen) wird dieses eine Thema tabuisiert, als wenn damit alles andere nicht wichtig ist.

Getreu dem Motto :" Wir spielen ja keine WW2-Abenteuer, darum kann in unseren Abenteuern ja vergewaltigt und erschossen wrden auf teufel komm raus. Ha,ha, und weil es so lustig ist, erschiessen wir Kennedy....und morgen die ganze Welt."

 

Ich möchte einfach nur auf die Doppelmoral hinweisen. Wie gesagt, ich bin kein Anhänger des dritten Reichs (eher das Gegenteil). Ich finde es einfach nur lächerlich, wie heuchlerisch einfach es sich einige (auch hier im Forum) machen und sich als "100% politisch korrekt" ausgeben wollen, aber bei näherem betrachten selbst auf reales Leid im (innerhalb des Spiels) zurück greifen. Das fängt mit Drogenmissbrauch, Vergewaltigung, Mord an und Endet bei der (im Spiel aktiven) Tötung des Ober-Kultisten.

Wie gesagt, Gewalt fängt im Kopf an, und darüber sollten mal einige hier nachdenken, bevor sie sich als Saubermänner darstellen wollen und mit dem Finger auf mich zeigen.

 

Wer jetzt immer noch nicht weiss was ich mein, dem empfehle ich die Lektüre "Biedermann und die Brandstifter". Da werden sich einige mit sicherheit wiederfinden.

 

Frohes Fest!

 

Raven2050

 

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Guest Werewolf

*feix* also könnt ich ein biedermann sein? na wie auch immer...

 

tut mir leid falls es in meinem posting nicht klar genug herüber kam:

 

ich denke 1. das industrieller massenmord alla ausschwitz schlimmer ist als der mord einer einzelperson oder eine vergewaltigung (bitte fang nicht an mir etwas darüber zu erzählen wie furchtbar das ist, ich bin mit menschen befreundet denen genau das passiert ist. mein magen verkrampft sich und ich werde wütend wenn ich daran denke was damit menschen die ich liebe angetan wurde!).

natürlich ist dies ein feld in dem man "vorsichtig" sein muss oder zumindest sollte! ich gehöre auch nicht zu denen die sagen "bei xy wurden aber 200 leute mehr getötet, also ist yx nicht so schlimm.".

 

alles ist für sich selbst genommen furchtbar genug.

 

2. zitiere ich meinen eigenen post:

 

"ich denke allerdings wirklich das es einen qaulitativen unterschied hat ob man nun verbrechen wie mord oder vergewaltigung ins rollenspiel einbaut oder ob man industriellen massenmord nimmt.

 

in den meisten beispielen auf dem rollenspiel sektor übernimmt man ja auch nicht den order mörder sondern sucht selbigen."

 

also in den runden in denen ICH gespielt habe, haben die chars nicht vergewaltigt. sie haben auch nicht sinnlos getötet (wenn man von "sinn" überhaupt sprechen kann) und entsprechend waren die folgen der rollenspielerischen darstellung.

depression, selbstzweifel... ect. ich müsste jetz auch darüber nachdenken ob als ich SL war überhaupt schonmal wer umgebracht wurde... *grübel*

 

verstehst du jetz eher worauf ich hinaus wollte?

 

tut mir leid das ich es nicht gut genug formuliert habe...

 

verzichten wir darauf uns hier lang un breit über die darstellung des todes und die verharmlosung in film, TV, literatur, komödie und spiel zu unterhalten?

 

frohes fest!

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Original von Raven2050

Warum schreit man bei einer Art von Mord auf, verherrlicht aber die andere (nichts anderes passiert im Rollenspiel- wenn es nicht so währe und die Leute es abstossend finden würden, würden ja wohl Systeme wie CTHULHU oder vergleichbare nicht so reissenden Absatz finden).

Nur weil die deutsche Geschichte nun mal einen schwarzen Fleck hat (den man aber wohl in jedem Land findet-historisch gesehen) wird dieses eine Thema tabuisiert, als wenn damit alles andere nicht wichtig ist.

Getreu dem Motto :" Wir spielen ja keine WW2-Abenteuer, darum kann in unseren Abenteuern ja vergewaltigt und erschossen wrden auf teufel komm raus. Ha,ha, und weil es so lustig ist, erschiessen wir Kennedy....und morgen die ganze Welt."

Ist recht, alle die hier schreien, verherrlichen den gespielten Mord. Schliesslich geht es bei Cthulhu darum, die Charaktere mordend und vergewaltigend durch Horden von Kultisten zu schicken, die es nicht besser verdient haben. Wir hatten schon mal eine aehnliche Diskussion, bei der es um die orgiastischen Szenen bei INS ging. Und als Ergebnis kam damals heraus, dass verschiedene Menschen verschieden hohe Toleranzschwellen haben. Schliesslich gibt es auch Leute, die gar keine Gruselgeschichten moegen. Andere haben gerne einen leichten Schauer, der den Ruecken herunterlaeuft, und einige gucken sogar Zombie-Splatter-Filme.

 

Dieser "eine schwarze Fleck" ist gewiss ein ganz "GEWICHTIGER SCHWARZER FLECK". Und dass man damit sehr vorsichtig umgehen muss, kann man nicht genug betonen. Das heisst aber gewiss nicht, dass damit alles andere "unwichtig" ist, sondern weniger probelmatisch. (Merke: WENIGER problematisch, nicht unprobematisch.)

 

Es gibt also durchaus verschiedene Abstufungen von Verbrechen. Es sind nicht alle entweder Saubermaenner oder werden aufgeknuepft. Man muss nicht entweder ein Fan von WW2-Abenteuern mit Gruselinhalt sein oder sonst gleich jeden Mord im Spiel verherrlichen. Ich kann da keine Doppelmoral finden.

 

Wie gesagt, ich bin kein Anhänger des dritten Reichs (eher das Gegenteil).

eher?

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Guest Agent_Hiram
Dieser "eine schwarze Fleck" ist gewiss ein ganz "GEWICHTIGER SCHWARZER FLECK". Und dass man damit sehr vorsichtig umgehen muss, kann man nicht genug betonen

 

Hä???

 

Vielleicht sollte man mal so langsam dazu übergehen, das auch andere Staaten gerade in letzter Zeit sich vor aller Íffentlichkeit schwarze Flecke in die Historie brennen, wie wir es noch nie konnten.

 

Ein angebliches Volk, das nur eine Religionsgemeinschaft ist, hat nun drastische Strafen gegen Wehrdienstverweigerer angedroht, sollten diese ihren Befehlen nicht nachkommen.

 

Ich frage mich, wer hier nicht aus der Geschichte gelernt hat.

 

Es soll sich hier im Forum mal keiner davon frei machen, das er damals anders gehandelt hätte. Es gab auch damals schon etwas, wie Sachzwänge, das wird nur allzu gern übersehen.

 

Agent Hiram

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Einmal mehr Raven2050

Warum schreit man bei einer Art von Mord auf, verherrlicht aber die andere (nichts anderes passiert im Rollenspiel- wenn es nicht so währe und die Leute es abstossend finden würden, würden ja wohl Systeme wie CTHULHU oder vergleichbare nicht so reissenden Absatz finden).

Nach wie vor bist du mir den Beweis der generellen Verherrlichung Schuld.

Es ist etwas anderes, ein Thema zu verwenden, als es zu verherrlichen. Einmal mehr: ich spiele gerade eine FBI-Kampagne, die zwar alte 'Akte X' enden wird, aber als 'Anti Terror' begann ... und, habe ich deshalb den Terror verherrlicht?

Es geht hier klar und Aktion und Reaktion. Denn ich habe mir gro?e Mühe gegeben, entsprechend zu schildern, wie schrecklich die Auswirkungen sind und wir furchtbar die Ausprägungen von Terrorismus sein können, zugleich aber ebenso bemüht, auch den Terroristen eine Motivation und einen Verstand zu geben.

Ebenso bemühe ich mich, das (bei mir als Konkurrenz auflaufende) Department of Homeland Security nicht direkt als "Ami-SS" (nicht meine Worte, die Tage in einem Artikel gelesen) zu schildern, sondern als Menschen in einem gro?en Apparat, einige nett, andere nicht.

 

Doch obschon mir dieser Grauton wichtig ist, geht es mir auch darum, dass die Spieler eben nicht die Ausführenden sind, sondern vielmehr immer erst in zweiter Instanz handeln. Sie verfolgen die Täter und stellen sie für diese Verbrechen zur Rede; keine Verherrlichung, oder?

 

Nur weil die deutsche Geschichte nun mal einen schwarzen Fleck hat (den man aber wohl in jedem Land findet-historisch gesehen) wird dieses eine Thema tabuisiert, als wenn damit alles andere nicht wichtig ist.

Getreu dem Motto :" Wir spielen ja keine WW2-Abenteuer, darum kann in unseren Abenteuern ja vergewaltigt und erschossen wrden auf teufel komm raus. Ha,ha, und weil es so lustig ist, erschiessen wir Kennedy....und morgen die ganze Welt."

Dazu sagt Oleg eigentlich alles, was man sagen kann.

Eine Randnotiz aber:

Mehrfach wurde hier auch gerade Deutschland mit seiner 'Angst' vor Nazi-Symbolik kritisiert. Einfach zum Nachdenken, folgendes stammt aus dem Forum von IMDb, im Bezug auf die Südstaatenflagge der "Dukes of Hazzard":

"I can't really respond in anger since I agree 100%. Nobody tries to keep the swastika out of movies and I'd say that symbolizes a lot worse things than the Confederate flag."

Jeder hat so Diskussionen und man sollte nicht meinen, dass das nun gerade "uns Deutsche" so betrifft, wei? evtl. aber auch gar nicht, dass das anderswo eben genau umgekehrt sein kann.

 

Wie gesagt, Gewalt fängt im Kopf an, und darüber sollten mal einige hier nachdenken, bevor sie sich als Saubermänner darstellen wollen und mit dem Finger auf mich zeigen.
Zeig mir die Verherrlichung.

 

Wer jetzt immer noch nicht weiss was ich mein, dem empfehle ich die Lektüre "Biedermann und die Brandstifter". Da werden sich einige mit sicherheit wiederfinden.
Oh ja, genau, danke.

Dann empfehle ich dir die Lektüre von Kindlers Literaturlexikon bezüglich der unzähligen populistischen Versuche, ausgerechnet dieses (im Grunde schon gute) Stück zu verwenden (oder auch zu missbrauchen),

Und auch wenn's OT ist:

Biedermann hat den Brandstifter in seinem Haus, beobachtet wie dieser die Brandstiftung immer weiter vorbereitet und ist dann am Ende sozusagen der Dumme.

Aber was willst du uns damit sagen? Das wir, wenn wir weiterhin Gewalt thematisieren, irgendwann von der Gewalt übertölpelt werden?

Das 'der Feind' schon unter uns ist, heimlich, und wir ihn nicht sehen?

 

Naja.

 

Vielleicht gehst du ja mal auf meine Punkte ein.

 

 

Vorweihnachtliche Grü?e,

Thomas

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ich hoffe das thema wird nicht zu persönlich langsam... diese diskussionen (auch eine andere diskussion in einem anderen forum die sich mit nazis als gegner im rollenspiel beschäftigt hat) haben die angegwohnheit das sich irgendwann irgendwer angegriffen oder beleidigt fühlt...

 

 

Agent_Hiram:

 

sicher gab es zwänge. wer mit der HJ gro? wurde wird sicher auch kein wiederstandskämpfer gewesen sein. jemand der die NSDAP gewählt hat auch nicht. im späteren verlauf der geschichte gab es haufenweise sachzwänge...

wenn ich aus so einem sachzwang heraus unschuldige ermorde ändert das allerdings nichts an den tatsachen. sicher ist es furchtbar wenn leute dafür erschsosen worden wären wenn sie NICHT gemordet oder dem system gedient hätten. da sist sehr charakteristisch für das grauen was totalitäre systeme für gewöhnlich an den tag legen.

aber ändert das was an den abermillionen toten (nein, nicht nur juden in ausschwitz... zwischen 21 und 27 millionen russen sind nicht an schnupfen gestorben sondern durch den krieg und die folgeerscheinungen. millionen wurden auf dem schlachtfeld europas für NICHTS geopfert. für NICHTS. für die ideen von geisteskranken und "menschenfresser menschen".)? haben sich die leute danach wirklich schuldig gefühlt?

 

 

 

ich denke es geht auch nicht um den opa von irgendwem der "deutsche interessen" irgendwo zwischen der wolga, frankreich oder el alamain "verteidigt" hat.

 

trotzdem war auch der landser der in einem anderen land mutig gekämpft hat kein held. er gehörte zu denen die ganz europa überfallen und ins unglück gestürzt haben.

er war ein armes schwein genau wie die soldaten die ihr land verteidigen mussten und dabei verheizt wurden.

leider ein armes schwein auf der eindeutig falschen seite.

 

natürlich hätte sich kaum einer 1942 gerne erschiessne lassen für einen anflug von menschlichkeit, gnade und zivilisation in einem barbarischen system was sich anschickte nicht nur europa sondern deutschland gleich mit zu vernichten.

allerdings schwingt bei deiner aussage (ich möchte niemanden hier irgendwas vorwerfen, ich interpretiere das sehr oft hinein weil es sehr oft so benutzt wird, von daher darf man mich gerne berichtigen wenn es falsch ist) wieder dieser fatale eindruck mit das deutschland auf einmal voll mit nazis war und das die von knall auf fall an der macht waren.

 

sie waren es nicht. die mordvorhaben an politischen gegnern, religiösen minderheiten, armen und schwachen waren bekannt.

nichtmal auf dem flachen land sind die nazis auf einmal da gwesen.

 

ich möchte mich nicht als apostel der p.c. aufschwingen oder sonst etwas. dieses denken ist nur einfach nicht wahr und richtig.

 

sie waren da, sie wurden von SPD und KPD gebämpft - nur eindeutig nicht genug!

 

ich wäre sicher als junger mensch wie jetz auch den rattenfägern der nazis erlegen. ich hätte auch gehasst obwohl ich keinen grund dazu gehabt hätte. hätte mich bestimmt freiwillig zur waffen-ss gemeldet!

 

aber ich bin dort nicht gro? geworden und habe mehr informationen, mehr wissen und die möglichkeit aus der geschichte zu lernen.

 

 

nachdem was ich zu wissen glaube waren die leute der SS allerdigns nicht grade das was man als mit zwängen beladene arme deutsche bezeichnen konnte die von der bösen propaganda verführt wurden...

 

natürlich gabs auch da nette menschen. die gibts überall. allerdings war die SS nix normales. sie war ein sehr williges werkzeug eines systems das millionen umbrachte und uns solche unsäglichen diskussionen bescheert.

 

und einen SS-mann zu spielen ist für mich wie einen vergewaltiger zu spielen.

 

---

 

antworte bei gelegenheit mal raven!

 

wünsche allen die das hier heute noch lesen ein schönes fest und auch schonmal nen guten rutsch ins neue jahr!

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