Jump to content

Die Cthulhu-Matrix


Guest wok
 Share

Recommended Posts

Guest Steven

Für die trockenen Samstag Abend an denen man sich kurzfristig zum Rollenspielabend verabredet hatte ich ja einmal eine datenbankcthulhumatrixmaschine erdacht.

 

Mehrere Aspekte eines matrix Abenteurs zusammenschreiben unter verschiedenen Kategorien aufteilen und mit nur einem Knopfdruck ein... vielleicht sehr typisches aber dennoch fertiges Abenteuer zur Hand haben! Das ganze Rezept muss dann nur noch gekocht und verfeinert werden aber der Rahmen steht und kostete wenns gut lief fünf Sekunden.

 

Leider fehlt mir für sowas die Lust und die technische Kenntnis.

Link to comment
Share on other sites

@Frank:

Aber ich habe den Artikel definitiv so interpretiert, das die Cthulhumatrix aus den Teilen:

 

Einstieg über den Freund

Recherche

Actionreicher Finalteil (mit Kultisten)

 

besteht.

 

In "Schweres Wachs" gibt es zwar keine Kultisten aber: toten Freund, Rechercheteil, actionreicher Höhepunkt.

Das einzige, was fehlt, sind die Kultisten, aber das ist doch auch nur eine Variation der Matrix.

 

Und in Nyarlathoteps Schatten ist doch DER Prototyp einer Cthulhu-Matrix.

 

Das sich der Artikel an "altgediente" Cthulhuspieler richtet ist mittlerweile auch klar, bin ich aber nicht, daher die "Entrüstung".

Link to comment
Share on other sites

Original von Synapscape

Die Goulsens und Kumpanen haben ja eine ganz andere Motivation und daher fällt es hier natürlich leicht, die Matrix zu verlassen. Man spart sich nämlich den kompletten Gedankengang: wie kriege ich die Leute ins Abenteuer.

 

Das Thema "Abenteuereinstiege" und "Motivation der Charaktere in Abenteuern" ist ein ganz wichtiger Punkt in unserem Autorenleitfaden.

Du suggerierst ein wenig, als wäre die Matrix gut, weil man die Leute durch sie ins Abenteuer bringt.

Dabei ist dies auch ein ganz besonderer Langeweilefaktor. Nach dem vierten Verwandten, der unerklärlich verschwunden ist, und dem siebten Auftraggeber, der einen geheimnisvollen Mord aufgeklärt haben will, der dann nach einem Recherche- und Handoutmarathon zu einer Standard-Waldlichtung mit Shubbie-Altar führt, wird es vielleicht dann doch mal langweilig.

 

Gro? geschrieben sind bei uns ganz andere Möglichkeiten, die Charaktere ins Abenteuer zu ziehen und für das Abenteuer zu recherchieren.

Schon fast klassisch und vielleicht inzwischen auch einmal zu oft dagewesen ist der Autounfall als Einstieg. Habe ich selbst auch schon benutzt.

Gute Ideen hat auch immer Steffen Schütte: Ein Eingebohrenenspeer im Kühler und eine Horde Schwarzer, die vor Braunschweig aus dem Gebüsch brechen (bei "Nickelnkulk"), der schreiende Mann am Zugfenster in "König...! Reich...! Unten!" beispielsweise, oder die Kinder bei "Unsere Liebe Frau aus den Wäldern", an die sich bald niemand mehr erinnert.

Ein U-Bahn-Unglück ist es bei "Kerkerwelten".

Bei dem noch unveröffentlichten "Daoloths erster Schleier" ist es eine Erbschaft, die das Abenteuer auf den Weg bringt.

Und und und. Alles Ideen, die _nach_ dem Cthulhu-Matrix-Artikel verwendet wurden.

 

Es ist nämlich genau die falsche Frage, die Du Dir stellst: "Wie kann ich mit der Matrix ein schönes Abenteuer machen" - nein, gerade nicht! Die Frage muss lauten "Wie kann ich ein originelles Abenteuer ohne das Standardmuster Cthulhu-Matrix erschaffen". Da ist ein wenig Ideenreichtum gefragt. Erst wenn Dir nichts mehr einfällt, kannst Du immer noch die Matrix nehmen. Denn wie Steven schon richtig ausführte, ein Matrixabenteuer denke ich mir in 5 Minuten aus. Ab und zu eingesetzt ist sie nicht schädlich, sie verliert aber leicht, wenn man sie zu oft verwendet und dabei keine interessante Umkleidung findet wie Steffen Schütte in "Die Froschkönig-Fragmente". Nur, und auch das sage ich in meinem Artikel, ist es leider nicht jedem gegeben, eine interessante Umkleidung zu finden - und wenn es nicht gelingt, sitzt man mit einem in der endlosen Wiederholung drögen Szenario da.

 

Gru? Frank

Link to comment
Share on other sites

Original von Synapscape

Das einzige, was fehlt, sind die Kultisten, aber das ist doch auch nur eine Variation der Matrix.

 

Jede Variation solchen Ausma?es, die aus der Matrix ausbricht, führt dazu, dass das Abenteuer schon nicht mehr als Cthulhu-Matrix in meinem Sinne zu bezeichnen ist.

Die Matrix ist doch nur "langweilig", weil sie die ständige Wiederholung desselben Abenteuers darstellt. Wenn das Finale nunmehr in einem UBoot stattfindet und keine Kultisten vorkommen, ist das schon so deutlich anders, dass kein Spieler auf die Idee kommt, es hier schon wieder mit dem Standardabenteuer von letzter Woche zu tun zu haben.

 

Ciao Frank

 

Link to comment
Share on other sites

Ok. :D

Ich habe die Matrix vielleicht etwas zu weit gefasst verstanden. Aber schön, das man hier eine direkte Reaktion bekommt. Das finde ich Cthulhu sehr geil. Man hat hier im Forum einen direkten Kontakt. Danke dafür.

 

Eine ganz gute Abenteuervariante finde ic übrigens die von diesem Lady Gray-Abenteuer aus den Geisterschiffen.

 

SPOIL SPOIL SPOIL....

 

Jeder denkt doch, es geht irgendwie um diese doofe Büste, aber dann ist es eine ganz andere Handlung. :D Das finde ich klasse.

Link to comment
Share on other sites

Original von Synapscape

Aber schön, das man hier eine direkte Reaktion bekommt. Das finde ich Cthulhu sehr geil. Man hat hier im Forum einen direkten Kontakt. Danke dafür.

Darin ist dieses Forum meines Wissens nach einzigartig. Die Redaktion thront nicht auf dem Gipfel sondern ist direkt unter den Fans und Käufern zu finden. :D

Das macht für mich die Einzigartigkeit der Community aus.

Im übrigen probier mal Kinder des Käfers aus dem gleichnamigen Band aus. Fängt Cthulhumatrixmässig an und die Spieler fallen auch brav drauf rein, hat aber ein überraschendes Ende. 8o

Link to comment
Share on other sites

Original von Tom

Im übrigen probier mal Kinder des Käfers aus dem gleichnamigen Band aus. Fängt Cthulhumatrixmässig an und die Spieler fallen auch brav drauf rein, hat aber ein überraschendes Ende. 8o

 

Vielleicht habe ich es schonmal erwähnt, vielleicht nicht:

Eigentlich wollte die statt des Artikels "Die Cthulhu-Matrix" ein richtig grottiges Matrixabenteuer schreiben - und dann im Anhang einen Text bringen nach dem Motto "Kennen Sie dieses Abenteuer? Ja, es ist schon x-fach vorher dagewesen...".

Als ich dann aber am Schreiben war, tiefer in Recherchen zum Thema Insekten einstieg und eine Zuneigung zu dem Szenario entwickelte, beschloss ich, auf die Cthulhu-Matrix doch in Artikelform hinzuweisen und das Abenteuer als ernst gemeinte Veröffentlichung fertig zu schreiben. Daher ist das Finale nix Matrix - der Rest aber schon. ;)

 

Mit cthuloiden Grü?en

Frank

Link to comment
Share on other sites

Bei aller Diskussion steht fest: es geht nicht ohne Matrix, es geht aber auch ohne Matrix. Das lä?t sich nunmal nicht durchhalten. Manchmal ist einfach ein olles Abenteuer, in dem es zur Sache geht auch ein gro?er Spa?, egal wieviel Matrix drin ist.

Aber als Fingerzeig ist der Artikel wichtig, denn er weist auf möglicher Fehlerquellen hin, ist eine Anregung zur Kreativität.

 

Mirko

Link to comment
Share on other sites

Ja, aber wenn es das ist, sind wir ja wieder an dem Ausgangspunkt dieses Topics, in dem ich so einen Artikel leicht scherzhaft als "anma?end" bezeichnet habe.

 

Eine "Anregung für Kreativität" heisst ja nun übersetzt in die Sprache des einfachen Mannes nichts weiter als:

 

"Lasst Euren Schrott leiber daheim, wie kriegen so viel Mist geschickt, daher bitte, bitte denkt Euch mal was neues aus, denn alles, was mit der Matrix erklärbar ist, ist unkreativ!"

 

Aber an wen kann es sich richten? Als interner Hinweis innerhalb einer Redaktion finde ich das durchaus angebracht, schlie?lich zahlen einige Hundert Leute ja auch Kohle für die Produkte und haben in gewisser Weise ja auch ein Recht darauf, Material mit Qualität dafür zu bekommen. Also innerhalb der Cthulhu-Redaktion hat so eine "Anregung zur Kreativität" durchaus Sinn.

 

Innerhalb einer Fangemeinde, die vielleicht Hoffnungen hegt in einer offiziellen Publikation wie CW zu publizieren macht es vielleicht auch noch Sinn, solange dies in einem geschlossenen Kreis passiert und Autoren, die schon an die Redaktion herangetreten sind mit entsprechenden Hinweisen auf Orginalität versorgt werden. Aber anbetracht dessen, dass die Redaktion im Gegenzug Gratismaterial erhält, finde ich es nicht zu viel Verlangt, wenigstens die Zusendungen auszusortieren und zu filtern, anstelle Kategorisch in aller Íffentlichkeit zu Proklamieren: "es gibt zu viel Müll!"

 

Denn...und hier kommt die dritte Gruppe, die es erreicht, viele "Fans" und Spieler des Rollenspieles fühlen sich durch sowas vielleicht vor den Kopf gesto?en, denn sie erfinden gerne eigene Abenteuer, sind auch stolz auf diese und merken, dass sie in der eigenen Gruppe auch funktionieren. Nun bekommen sie so einen Artikel vorgesetzt, der auf einmal die eigene Kreativität in Frage stellt, weil man eben "NUR" eine Cthulhu-Matrix zu stande gebracht hat und auf einmal bekommt man Ma?stäbe vorgesetzt, die auch ganz schnell von sich selber als wahnsinnig kreativ einstufenden Fans "nachgeplappert" werden. Ich finde das ist destruktiv, denn vielleicht auch in den Augen eines alten Hasen "unkreative" Ansätze sind immer noch kreativer, als irgendwas fertig Vorgekautes abzuspulen und machen meiner Meinung nach den Sinn eines Rollenspieles aus.

 

Daher fände ich es wirklich schade, wenn diese "Anregung zur Kreativität" auch so gemeint ist. Viel eher habe ich nun Frank so verstanden, dass es eben eine Analyse von Cthulhu-Geschichten durch einen alten Cthulhu-Veteranen ist, die einfach relativ neutral einen Sachverhalt aufdeckt, ohne diesen jedoch vollständig zu werden. Denn wie in den vorherigen Posts ja geklärt wurde, kann durchaus eine Cthulhu-Matrix auch Kreativität beinhalten und den Gleichstellung von "Weg von der Matrix" = Kreativ ist nicht die Essenz des Artikels gewesen.

Link to comment
Share on other sites

Der Artikel erreichte mich in meinen ersten paar Tagen als Cthulhu-Spielleiter und

ich war heilfroh, das jemand dieses brisante Thema mal angesprochen hatte.

 

Weiterhin hatte es mich ungemein Motiviert Szenarien zu entwerfen, die nicht in

den Bereich der Matrix fallen... doch zuerst hat es mir geholfen dieses etwas, das

leicht irreführend "die Cthulhu-Matrix" genannt wird, zu fassen und zu hinter-

fragen. Nach den ersten paar Abenteuern dachte ich gar, ich wäre der einzige,

dem der Matrix-Umstand aufgefallen ist, und ein eventueller post im Forum oder

sonstiges würde mich der Lächerlichkeit preisgeben.

 

Gut zu wissen, das dem Chefredakteur dieser Umstand bewusst ist...

Darin liegt der erste Schritt zur Qualität und langen Freude an gekauften

Abenteuern.

 

Gru?,

Eibon

Link to comment
Share on other sites

Original von Synapscape

"Lasst Euren Schrott leiber daheim, wie kriegen so viel Mist geschickt, daher bitte, bitte denkt Euch mal was neues aus, denn alles, was mit der Matrix erklärbar ist, ist unkreativ!"

Soweit ich mich erinnern kann, ist der Matrix-Artikel durchaus etwas aelter als die Franksche Aera bei Pegasus. Von irgendwelchem "Schrott", der durch die Welt geschickt wird, ist in dem Artikel doch ueberhaupt nicht die Rede. Und ich kann dem Artikel durchaus ein paar ironische Zuege abgewinnen, die keineswegs abfaellig sind. Natuerlich kann man das ganze viel nuechterner schreiben, aber das will dann wahrscheinlich kaum noch einer lesen, weil es oberlehrerhaft rueberkommt. Auch als Spielleiter, der gerade seine ersten Schritte in Cthulhu macht, kann der Artikel sehr helfenn, schliesslich muss er nicht erst 20 Jahre immer wieder das gleiche Abenteuer spielen.

Link to comment
Share on other sites

Wie bereits erwähnt fand ich den Artikel sehr hilfreich und auch motivierend.

Trotzdem hat es mich nicht davon abgehalten typische "Matrix"-Abenteuer zu

entwerfen... blo? sieht man diese in einem anderen Licht und kann so nachträglich

noch kleine liebevolle, vielleicht auch spielerbezogene, Details einbauen, die das

Abenteuer doch wieder nicht "handelsüblich" erscheinen lassen.

 

Von einer Höherstellung des Redakteurs über die Leser konnte ich ebenfalls nichts

feststellen, obwohl mich diverse Dinge nicht kalt lassen und ich nicht Mr. Unnahbar

in Person bin.

 

Sieht man den Artikel geschrieben aus der Sicht eines Freundes, dem etwas

interessantes aufgefallen ist, und der Helfen möchte, sich weiter zu entwickeln,

fällt es vielleicht einfacher den Schreibstil hinzunehmen und die eigentliche

Aussage zu interpretieren.

 

Grü?e,

Eibon

Link to comment
Share on other sites

Da ich die Mails ja auch regelmä?ig kriege - der Autorenleitfaden anno 2005 ist auch wesentlich detailierter und dezidierter verfasst.

Aber alleine ob des Alters des Artikels, der Dauer der Verbreitung (war das Dingen nicht sogar in einer älteren Fassung mal online, bevor er gedruckt wurde?) und der Tatsache, dass die Bedenken hier meines Erachtens erstmalig aufkommen, scheint mir die Befürchtung rein statistisch jetzt schon widerlegt zu sein.

 

Mir persönlich, so als Anekdote, hätte der Artikel früher übrigens durchaus was genutzt. Damals (Opa-Gesichtsausdruck aufsetzend, Stimme heiser werdend), als Wolfgang noch Chefredakteur war, lange bevor ich über andere Ecken in die Mitarbeiterschaft geraten bin, trat ich mitsamt eines Kumpels auch schon mal an ihn heran und reichte ein Abenteuerkonzept, ein Abstract würde ich heute sagen, ein.

Wolfgang meldete sich recht zügig und teilte uns, durchaus freundlich aber bestimmt, mit, dass das, was wir da hätten, nur "alter Wein in neuen Schläuchen" sei.

Oh, und wie Recht er hatte, was für ein furchtbares Dingen das war - so von heute aus betrachtet.

Hat es ja danach nicht einmal auf unserer DORP zur Veröffentlichung gebracht :-)

 

Nun denn, hätte ich die ganze Cthulhu-Matrix-Geschichte damals schon gekannt, hätte ich mir das sparen können.

Zwar gibt es den Leitfaden für Autoren meine ich auch irgendwo auf der Pegasusseite versteckt, aber gerade die prominente Position in der CW fand ich dann gut, so erreichte es dann auch mal eine breitere Masse.

 

Gru?,

Thomas

Link to comment
Share on other sites

Jaja, das ist ja nun auch schon geklärt, das der Artikel für Autoren der Pegasuswerke und Abenteuerschreiber mit Ambitionen zur Veröffentlichung durchaus eine tolle Sache ist.

 

Ich verstehe den Artikel auch nicht als "Kreative Anregung", sondern eben als Beobachtung und satririsch Verpackte Darstellung eiens Sachverhaltes.

 

Ich finde es nur schade, wenn andere diesen Artikel dann als "Kreative Anregung" auffassen.

 

Ein Beispiel: angenommen ein Fan veröffentlich jetzt mal hier sein total geiles, stimmiges und spannendes Abenteuer, das aber dem Schema der Cthulhu-Matrix entspricht. Sofort wird es doch von irgendwelchen altklugen Fans, die eben Franks Artikel falsch interpretieren zu folgender Kritik kommen: "Ganz nett, aber Cthulhu-Matrix!"

 

Dabei halte ich dann an dieser Stelle diese Kritik für unsinnig, da es doch durchaus Gruppen gibt, die eben jenes fantastische Abenteuer spielen und dadurch zum ersten Mal in Berührung mit der Matrix kommen. Nur weil es halt eine Cthulhu-Gemeidne gibt, die schon andere Abenteuer nach gleicher Matrix kennt, funktioniert es doch für diese - und sicher mehrere Dutzend andere Gruppen - super. Warum dann also die Kritik?

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...