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Donnie Darko


Nersul
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Achtung - SPOILER-GEFAHR!

 

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Vor kurzem habe ich den Film ausgeliehen und ihn mir 3mal in vier Tagen angschaut. Ich möchte alle anhalten, sich UNVERZ?GLICH diesen Film anzuschaffen, egal wie.

 

Danach macht euch ein Bild davon. Explizit möchte ich nicht den Inhalt wiederkäuen sondern das herausfiltern, was der Film aussagt:

 

Was veranlasst Donnie dazu, sich "umzubringen"? Wieso kommt es zu dem plötzlichen Abbruch seiner Glückseligkeit? Was hat das Aufwachen der verschiedenen Charaktere (gegen Ende des Films) zu bedeuten? Wurde nun gegen Gottes Meisterplan verstossen? Handelt es sich überhaupt um einen Plan Gottes? Welche Rolle spielt Grandma Death? Hat sie gegen den Gottesplan verstossen?

 

Ist es eine Darstellung dessen, was uns nach oder unmittelbar vor dem Tod geschehen wird?

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Kann hier nur noch mal kurz wiederholen, was ich im anderen Thread schon schrieb: ich diskutiere ungern über den Film, solange der Director's Cut nicht als Diskussionsgrundlage dienen kann.

Der Kinofassung fehlen einige Elemente, die ich für essentiell halte und die mir auch, ohne Kenntnis des DC, damals schon in Teilen gefehlt haben.

Gerade die im Film eingeblendeten Auszüge aus Sparrows (fiktivem!) Timetravel-Buch machen vieles nachvollziehbar(er), da die ganze "Tangent Universe"-These in der Kinofassung eigentlich nur im Bonusmaterial der DVD richtig zum Tragen kam.

 

Ansonsten, wie gesagt, schaue man in den dortigen Thread (hast du ja schon, wie ich gesehen habe) und frage im Zweifel nach. Nur, wie gesagt, irgendwann - besonders wenn man Analyse sozusagen direkt studiert - fängt man an un schätzt eigentlich gerade das Nichtaufschlüsseln eines Filmes viel mehr...

 

Gru?,

Thomas

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  • 5 months later...

Nun, "falsch" kann man Filme eh nicht verstehen.

Wer nun nach der Kinofassung zu einer anderen Deutung kam, als sie der DC vermittelt - ist doch nur cool.

Gleich das doppelte Erlebnis: die OV für die Mehrdeutigkeit, den DC um hinter die eigentliche Intention zu kommen.

 

Denn auch wenn Autorenintentionen gemeinhin tot sind (ja, Holger, ich lerne ;-))), dafür interessieren kann man sich ja trotzdem.

Ich persönlich fand den DC eher besser, weil vor allem der Vater viel besser charakterisiert wird, wie es mir zumindest schien, und weil der Schnitt professioneller und gereifter war.

 

Jedem seine Fassung - es gibt ja keine, die man verwenden "muss". Schön aber, dass auch der Deutschsprachler nun die Wahl hat...

 

 

Gru?,

Thomas

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Nun ja, die Presse hatte sich ja sowieso nicht besonders erfreut über den DC

gezeigt. Zum einen weil teils unnötige Szenen den Film wie Stückwerk erscheinen

lassen, aber auch zum Teil, weil die Musikstücke durch andere ersetzt wurden...

Ich habe mir den DC jedenfalls bislang noch ausgespart. Der Film ist gut so, wie er

ist...

 

Gru?,

Eibon

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Richtig oder falsch gibt es natürlich gerade bei einem solchen Film wie Donnie Darko nicht. Und Thomas hat durchaus zwar recht, dass diese "Autorenintention" einen interessieren darf, aber ... (es war natürlich klar, dass in diesem Satz das "aber" kommt)

 

... wo es hinführt, wenn man sich im Irrgarten der Autorenintention verirrt, will ich hier gerade einmal an Donnie Darko verdeutlichen. Wenn man nun sagt, dass man durch den DC einige Szenen besser versteht, dann möchte ich an dieser Stelle selbst einmal (ausnahmsweise) über Autorenintentionen spekulieren und den Audiokommentar zu den fehlenden Szenen aus der "normalen" Version heranholen. Hier erzählt der Autor, dass es ihm weh getan hat, diese und jene Szene herauszuschneiden. Das sagt er bei nahezu jeder Szene - was beim Anhören schon relativ köstlich war. Aber der wichtige Punkt kommt, wenn er dann bei einer Szene sagt, dass durch das Fehlen dieser Szene seine eigene Intepretationsart als "göttliches Eingreifen" offen gehalten wird, aber: es würde nicht jenes "göttliche Eingreifen" forciert und das wäre die Magie des Films. Die Autorenintention ist also, dass die Autorenintention des Filmes zurücktritt? ;) Voilß. Der Irrgarten der Autorenintention.

 

Thomas hat vollkommen recht, wenn er sagt, dass sie einen auch interessieren darf, aber sie hat natürlich keine vorrangige Berechtigung gegenüber jeder anderen Interpretation. Gerade so einen Film wie Donnie Darko kann man nicht falsch verstehen. Gerade solche Filme bedeuten für jeden etwas Anderes. Und es ist natürlich vollkommen okay, wenn Thomas sagt, dass er das Gefühl beim alten Film hatte, dass ihm da ein paar Szenen ihm - mir eben nicht. Und ich vermute, wir kommen dann bei verschiedenen Interpretationen an. Genauso, wie ich es sehr amüsant fand, als ich mich mit einem Bekannten über den Film unterhielt: er sagte, dass es ein "Pro-Christentum"-Film wäre und ich sagte, dass es ein "Pro-Agnostiker"-Film wäre. Sehr amüsant und gerade diese offenen Diskussionen, in denen womöglich jeder recht hat, das sind meiner Ansicht nach die Magie des Films.

 

Daher mag ich gerade bei Donnie Darko solche Fragen nicht, die in die Richtung gehen "hast du den Film verstanden?" oder "was bedeutet eigentlich das und das?" - bei erster Frage fehlt mir das "Verständnis" des Films ;), denn das kam irgendwo im Deutschunterricht abhanden. "Was will der Autor mir damit sagen" ist eine schrecklich langweilige Herangehensweise an Literatur und auch Filme. Bei letzterer Frage fehlt mir das "dich". Es ist ähnlich wie bei Gedichten - spannend ist doch nicht, was der Autor damals gedacht hat. Das ist höchstens für Historiker interessant. Spannend ist, was der Leser beim Lesen fühlt, wie er es aufnimmt und wie der Text diesen Effekt erzeugt. ?hnlich ist es bei Donnie Darko.

 

Daher halte ich es gerade bei Donnie Darko so, wie Magister Mirko es sagte. Man muss ihn wirken lassen. Aufklärungen und festgelegte Interpretationen zerstören ein Werk, nehmen ihm alle "Kunst". Das hat mich schon in der Schule im Deutschunterricht immer geärgert und ich würde gerne meine ganzen Deutschlehrer mal wieder treffen, um sie mal mit "neueren" Erkenntnissen der Literaturtheorie zu konfrontieren, die sie eigentlich kennen müssten, denn diese ganzen Sachen haben auch schon häufig ihre 40 Jahre auf dem Buckel. Aber bevor das hier dann wieder ausufert und von Donnie Darko wegführt, beende ich einmal meinen kleinen Exkurs. Es war zwar keine direkte Interpretation zu Donnie Darko, aber eine Interpretation der Interpretationen zu Donnie Darko - auch ein spannendes Thema, das ich hier gerade gemütlich bei einem Tee in der Pause tippe. ;)

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Danke, Holger. Das war schön zu lesen und bewegt mich dazu, dir meine volle

Zustimmung auszusprechen. Es kommt in der Tat darauf an, was der Zuschauer

fühlt, und nicht, was der Autor dabei dachte. Das ist doch immer wie bei

Copperfield: Wei? man wie die Tricks funktionieren, ist nichts mehr magisches daran.

 

Gru?,

Eibon

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@ 7th Guest

 

Genau!!! Von mir war das ja auch nicht böse gemeint... :D

Im Grunde sind wir alle hier doch Kumpels und einen ironischen Unterton kann man einfach nicht schreiben , nur andeuten....

Würden wir uns in der Kneipe darüber unterhalten, wü?ten wir beide ja, wie's gemeint war, oder?

 

Freundliche (nicht ironisch) Grü?e an alle Ktulu-Kumpels

 

Mirko ;););););)

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