Jump to content

Recommended Posts

Man kennt es aus vielen Abenteuern: Nach einiger Suche findet man ein Tagebuch, das wichtige Informationen enthält und endlich die Hintergründe der seltsamen Vorgänge aufklärt.

 

Allerdings wird das "Tagebuch" zur Aufklärung ziemlich häufig benutzt. In Fantasy-Abenteuern hat man es leichter, da kann man nach einiger Suche einfach Personen finden, die etwas über die Hintergründe wissen, bisher aber aus welchen Gründen auch immer schwiegen - und sei es auch nur, weil sie bisher noch nicht gefragt wurden. Bei Cthulhu geht das kaum, da au?er den Kultisten und den Investigatoren eigentlich niemand etwas über den Mythos und die Machenschaften der Kultisten wei?.

 

Damit sich das Tagebuch nicht abnutzt - und die Spieler nicht auf die Idee kommen, einfach nach "dem Tagebuch" zu suchen, um das Abenteuer zu lösen, wären Alternativen gut.

 

Aber welche Alternativen gibt es? Mir fallen folgende ein:

 

1) ein Briefwechsel mit einem Kultisten, dem Dorfpriester oder alten Dorfschullehrer, die ins Vertrauen gezogen wurden oder denen von Skrupeln berichtet wird

 

2) Ein einzelner Brief vor einem Selbstmord, gefährlichen Experiment oder einer bedrohlichen Situation

 

3) Ein Wahnsinniger in einem Irrenhaus, der Informationen hat, aber nicht leicht zu sprechen ist (könnte auch in Richtung "Schweigen der Lämmer" gehen)

 

4) Ein hinweisträchtiger Traum, der eventuell in einem speziellen Traum geträumt werden mu?

 

5) Ein Papagei, der plötzlich anfängt, seltsame Worte zu sprechen

 

6) Eine Fotografie, die entscheidende Informationen enthält

 

Was fällt euch so ein? Ich bitte um ein Brainstorming und Kommentare!

Link to comment
Share on other sites

Ich mag Geister von Verstorbenen, die einem irgendwelche kryptischen Hinweise geben. (Ist jetzt nicht unbedingt typisch für Cthulhu und einige Puristen würden es bestimmt verteufeln. ;) )

 

Wo wir gerade bei Verstorbenen sind:

rätselhafte Inschriften auf Grabplatten gehen auch gut.

Link to comment
Share on other sites

Im Necronomicon (also dem Quellenbuch) steht ein Satz den ich hier zwar nur aus dem Gedächtnis wiedergeben kann, den ich aber für sehr inspirierend hielt: Texte wurden nicht nur auf papier niedergeschrieben. Es gibt Inschriften und teilweise sogar Tätowierungen, etc. auf denen Informationen festgehalten werden und wurden.

 

Die von Stocki erwähnte Grabinschrift ist ein tolles Beispiel. Hier kann man das alte Motiv des Kultistentagebuches zumidnest variieren.

 

Wenn man ganzd avon weggehen möchte, halte ich es für durchaus sinnvoll, gar keine komplette Lösung der Ereignisse in solch kompakter Form anzubieten.

Des Rätsels Lösung selbst kann über das eigentliche Abenteuer hinaus noch zu Beschäftigung führen und das erlaubt es einem, anstelle eines alles erklärenden Textes, viel eher kleinere Splitter an Informationen preiszugeben.

 

Zum Beispiel die Asche einer speziellen Holzsorte, auf der noch ein paar Runen zu sehen sind, ein Fresko an einer Wand oder Quittungen über spezielle Reisen / Einkäufe. Wenn man diese Hinweise zusammenbastelt kann man sie eventuell interpretieren, ohen aber den "Verrat-doch-den-ganzen-verdammten-Film-in-der-Vorschau"-Effekt eiens Tagebuches zu haben. Das hat so etwas von James Bond-Bösewichten, die immer ihren ganzen Plan ausplaudern. :D

 

Ab den 1920ern lassen sich übrigens auch prima Filme oder andere Projektionen von Bildern nutzen. Wenn man es phantastisch haben will, kann diese Aufgabe auch ein alter, seltsamer Apparat übernehmen. Jüngst la? ich in einem Abenteuer z.B. von einem Gerät zur Kontaktaufnahme mit der Gro?en Rasse von Yith. Die Begegnung damit ist zwar auf der einen Seite erhellend, gleichzeitig aber auch wesentlich verstörender als jeder Tagebucheintrag.

 

Link to comment
Share on other sites

Warum immer auflösen? Die Protagonisten bzw. Spieler machen sich auch Gedanken, was warum und wie passiert ist. Sie konstruieren sich im Endeffekt selber eine Erklärung für die Geschehnisse. Dies geschieht auf Grundlage der Informationen. Natürlich könnte der Spielleiter alles direkt preisgeben und die Gedanken der Spieler bestätigen indem er ein Kultistentagebuch aushändigt. Allerdings ist es interessanter für die Spieler wenn sie ein wenig rätseln können und die Lösung sich aus den Informationsfragmenten ergibt, die im Rahmen des Abenteurs gesammelt werden.

 

In vielen Fällen würde ich die Lösung der Spieler einfach mal stehen lassen. Bietet manchmal nette Ansätze für Folgeabenteuer. Wenn z.B. die Protagonisten den falschen Oberkultisten erledigen und das Ganze für abgschlossen halten.

 

gru? Frank

 

Link to comment
Share on other sites

Original von Die Farbe aus dem All

Man kennt es aus vielen Abenteuern: Nach einiger Suche findet man ein Tagebuch, das wichtige Informationen enthält und endlich die Hintergründe der seltsamen Vorgänge aufklärt.

 

Bei uns eher nicht - so ein Kultisten Tagebuch, wo alles lückenlos aufgeklärt wurde, habe ich eigentlichnoch nie verwendet.

Bei uns ergibt sich des Rätsels Lösung oder der Hintergrund bzw. die Motive der "Kultisten" meist aus der Summe der Informationen, welche die Spieler gesammelt haben. Viel mag hier auch unklar bleiben, einiges aber können sich die Spieler immer zusammenreimen.

Ich finde es auch gut, wenn nicht alles restlos aufgeklärt wird... das hält die Spieler am Grübeln.

 

Gut, wenn die SCs einemla total scheitern und das Abenteuer aus welchen Gründen auch immer abbrechen oder nicht lösen (auch das gibts), dann kann ich out-time immer noch die Lösung / den Hintergrund verraten - mache ich aber meist deswegen nicht, weil irgendwelche unverwerteten Ideen daraus vielleicht später noch mal zum Einsatz kommen könnten.

Link to comment
Share on other sites

Forschungs- und Recherchenotizen - *niemand* der sein Sach gruendlich angeht, wird sich je alles merken koennen was wichtig war...

 

Wenn man dabei Glueck hat, war der Forschende ein Zwangsneurotiker, der alles, was aktuell Sache war, immer penibel notierte, Veraltetes durchstrich und wegschmiss, und nach Abschluss des Projektes nur das aufhob, was im eng gesteckten Rahmen seines Interesses noch von absehbarem Wert sein konnte, aber noch nicht veroeffentlichungsreif war.

 

Wohingegen der etwas chaotischer veranlagte Forscher einen Wust von Papier in einem oder vorzugsweise mehreren Stapeln produziert, in denen Daten, Ueberlegungen, korrekte Ergebnisse, falsche Ergebnisse, Einkaufszettel, irrelevante Ergebnisse, Analyseansaetze, halb ausformulierte Theorien, und was halt sonst noch so alles vorkommen mag, in einer Systematik aufeinander folgen koennen, die nur dem Forscher selbst (hoffentlich) noch durchschaubar ist... auch nach einem Windstoss ist die Ordnung schnell wieder hergestellt; sollte den Forscher aber mal der Blitz erschlagen, dann Gute Nacht...

 

R. (ebenfalls hinter Papiergebirgen der beschriebenen Art)

Link to comment
Share on other sites

  • 7 months later...

Mein Künstler hatte seine Erlebnisse und teilweise auch sein Wissen in seine Kunstwerke (ver-)gesteckt. Das sah für den normalen Betrachter wie Expressionismus oder Surrealismus aus, aber der der sich mit auskannte, konnte die Bilder lesen wie ein Kultbuch, natürlich mit vielen vielen Interpretationmöglichkeiten, was das umsetzen dann sehr fehlerhaft erscheinen lässt und gefährlich macht.

 

- Kinderzeichnungen sind auch immer wieder schön...

"Wer ist das neben Papa und Mama?"

"Das ist mein Freund aus dem Meer!"

 

- Tonbandaufzeichnungen bzw. Wachsrollen oder die berühmte rückwertsgespielte Platte

 

- Gedichte und Kinderreime, die jemand in jungen Jahren von seinem kultistischen Gro?vater beigebracht bekam... sie aber dann nach seinem Tod, schnell verdrängt hatte.

 

- Ethnologische oder Völkerkundliche Aufzeichnungen und Berichte, die aber falsch übersetzt wurden... doch mit dem heutigen Wissen oder dem Wissen der Charaktere kann man es neu übersetzen...

 

- Tattoowierungen an einen merkwürdig verstümmelten Leichnam...

 

 

MfG

UV

Link to comment
Share on other sites

wird ein thread weiderbelebt? ;) Ist aber ein gutes Thema....

 

@Ultra Violet: der Vorschlag mit den Kinderreimen ist echt cool!

Bin auch nicht dafür, dass alles immer aufgelöst werden muss...die Spieler bilden sich eh ihre eigene Theorie.

Den Wahnsinnigen hatte ich schon erfolgreich eingestztz, v.a.: was der erzählt muss auch nicht alles richtig sein. ;)

 

Was mir noch einfällt:

- Schallplatten die Ritualgesänge enthalten (analaog zu dem Vodoo-Gruselfilm "Der verbotene Schlüssel")

- ein versiegeltes Testament

- aus ausgestiegenes Kultmitglied, das unter Polizeischutz steht und eine neue Identität annehmen will :D

- Briefwechsel eines Beteiligten mit einer au?enstehenden, aber nahestehenden Person, in dem sich Andeutungen (zB auf bestimmte Daten) finden

Link to comment
Share on other sites

Auch interessant (stand im NOW) Hinweise in Internetseiten.

 

Aber mal ganz au?en vor, eigentlich kann man Hinweise überall und in jeder Form verstecken. Das geht von Tagebüchern und Notizen über Tiere, Menschen, Bilder, (wurde ja genannt) aber (meine Meinung) auch Mythoswesen können Hinweise geben. Auch merkwürdige Zeichnen in Peru und Co., ein Schuss in einen Neandertaler können das sein.

Also wie gesagt der Hinweis kann überall sein.

Link to comment
Share on other sites

Hut ab, das mit dem Papagei ist genial!

 

Ich finde es wichtig, da? Hinweisträger nicht wirken, wie an den Haaren herbeigezogen. Daher bin ich auch kein Freund des guten alten Kultisten-Tagebuches. Denn wer würde denn im Angesicht des Todes und an der Schwelle des ultimativen Wahnsinns noch eben die Schreckensgestalt, die die Krallen nach im ausstreckt für die Nachwelt beschreiben. Schon Lovecraft hat dieses Mittel an einigen Stellen einfach überreizt.

 

Ich stecke - da es mir wichtig ist - relativ viel Arbeit darein, Hinweise so in den Plot einzubauen, da? es unvermeidbar erscheint, da? sie auftauchen. Schon die Tatsache, da? eine Schlüsselperson "zufällig" Tagebuch geschrieben hat, ist mir oftmals zu konstruiert. Deshalb vermeide ich so etwas, wo immer es geht. (Natürlich schaffe ich das nicht immer.)

 

Wenn man darüber nachdenkt, findet man viele Möglichkeiten Hinweise in einer anderen Form als Textform zu platzieren. Aber es ist ziemlich viel Arbeit, einen Plot mit solchen Mitteln rund zu machen. Und es bedingt eine Reihe guter Ideen. Einige schöne Beispiele sind ja schon genannt worden.

 

Um Hinweise in Textform zu platzieren, fallen mir die folgenden Möglichkeiten spontan ein:

 

Notizblöcke, auf deren obersten Blatt der Text vom letzten abgerissenen Blatt durchgedrückt ist.

 

Bänder von ?berwachungskameras.

 

Diktiergeräte, die zufällig Gespräche im Hintergrund aufgezeichnet haben, oder auf denen zwischen neueren Aufnahmen noch Fragmente von älteren zu finden sind.

 

Seltsame Nachrichten auf dem Anrufbewanter, oder seltsame Gespräche, die zufällig im Hintergrund liefen.

Link to comment
Share on other sites

Original von Playmaker-M1

Was? *Blöd guckend* Was bitte? ?(

 

?h, bezieht sich das auf die Debugging-Messages?

 

Ihr Kinder des Computerzeitalters wi?t doch sicher, da? Softwareentwickler im Rahmen der Fehlersuche gelegentlich Kommandos zur Textausgabe in ihren Programmcode einbauen. Diese Zeilen werden dann auch gern mal beim kommerziellen Release vergessen und erzeugen dann zuweilen für den User überraschende oder verwirrende Ausgaben. Auf die Idee, das für ein Cthulhu-Abenteuer zu verwenden kam ich heute Nachmittag durch die zufällig entstandene Ausgabe

 

"Herz

...infarkt

Doppelherz

Schön war die Zeit".

 

(Hat für einige Lacher im Büro gesorgt.)

 

Und fragt nicht, woher das kam. Wenn einem um drei Uhr morgens zum dreihundertfünfzigsten Mal noch ein Wort einfallen soll, da? man garantiert noch nie verwendet hat, dan kommt man irgendwann auf seltsame Ideen.

 

Man stelle sich nun vor, die neueste Version eines weitverbreiteten Betriebssystems liefert unmittelbar bevor der Bildschirm endgültig schwarz wird die Meldung

 

"Der Feind geht in grünen Schuhen."

 

Das wirft doch wohl die Frage auf, ob dahinter mehr steckt, als einfach nur zuviel Chips und Koffein.

 

O. K., der Post war nur bedingt ernstgemeint. Aber irgendwie finde ich die Idee charmant. Da kann man bestimmt was draus machen.

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...