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Thule Organisation im RPG?


Deadroth
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Hallo! Einer meiner Spieler hat sich entschieden mit der Thule Organisation in Kontakt zu treten (im Rahmen der Horror im Orient Express Reihe, kurz vor dem Mailand Kapitel). Er will dabei Kontakt mit !Rudolf Hess! oder einer anderen Hochgesteckten Persönlichkeit aufnehmen und gegen eine erhebliche Summe Geld die dem Char zur verfügung steht eine kleine Expedition mit Hilfe der Thule Organisation starten um das Simalacrum in die Hände zu bekommen. Nun stehe ich vor einem Dilema, ja oder nein? Vorallem was stelle ich ihm dann als Teilnehmer zur Seite? SA Leute??

Ich denke mein Problem ist offenkundig- jedoch kann ich mir gut vorstellen das so eine obskure Gruppierung sicherlich nicht nein sagen würde, wenn sie von dem Simalacrum erfahren würden. Meine ?berlegung ging in die Richtung von Indiana Jones.

Eure Meinungen bitte!

Runde ist zum glück erst wieder in zwei Wochen.

(danke das diesen Samstag Cthulhu Larp in Bochum ist!!!)

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Ich mag mich täuschen, aber ich glaube, dass im ersten Abenteur aus "Expeditionen" die Thule Gesellschaft als Gegenspieler auftritt... Ergo gäbe es da wohl Informationen.

Und in der Deutschland-Box ist auch etwas drin, meine ich.

 

Ob du allerdings tatsächlich diese Gruppe auf der Seite der Charaktere in das Szenario einbauen willst, ist sicher eine andere Sache. Vielleicht helfen dir aber die Hintergrund informationen, um zu entscheiden, ob die Thule Gesellschaft überhaupt gewillt ist, mit der Gruppe/dem Charakter zusammen zuarbeiten oder schlicht die notwendigen Informationen an sich nimmt und dann allein auf die Suche geht. Am Besten nachdem der Mitwisser beseitigt ist... So weit ich wei?, war Geld nie ein Anreit für die Thule Gesellschaft, die über ihre Mitglieder über viele Ressourcen verfügte.

 

Ich habe schon oft Diskussion erlebt, inwiefern man Faschismus und vor allem reale Personen und Organisationen des 3. Reichs etc. in ein RPG einbauen kann, soll, darf usw. Für viele ist da einfach eine Grenze, die sich nicht überschreiten wollen. Andere sehen das distanzierter und setzen auf Realismus.

Ist das dein eigentliches Problem???

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Ich würd ebenfalls den Ansatz wählen das halt die Mitglieder der Thule-Gesellschaft vielleicht nicht unbedingt an dem Charakter interessiert sind. Ich meine ich kenn jetzt nicht die geschichtlichen Hintergründe und sie Organisation selber eher nur von Hellboy, aber soweit sie mir das Ganze darstellt waren das schon ziemliche Verfechter der Nazi-Ideologie und darüber hinaus an Okkultismus interessiert.

 

Daher folgende Lösungsansätze:

- Der Charakter könnte scheitern, eben weil der kein 'Hardcore'-Anhänder der Nazi-Ideologie ist und diese könnte ihm hier ruhig brutal vor Augen geführt werden

- Oder aber die Gesellschaft verlangt eine Art von Aufnahmetest der ebenfalls ziemlich fragwürdig ist bzw es stellt sich währenddessen heraus, dass die den Charakter nicht aufnehmen sondern nur benutzen wollen (dh sie könnten im weiteren Verlauf sogar als Gegenspieler auftreten)

- Eine andere, nicht so problematische Organisation, kontaktiert den Charakter und will ihr der Thule-Gesellschaft wegschnappen

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Die erste Frage, die sich mir aufdrängt, ist diese: Hat der Charakter die notwendigen Kontakte, um die Verbindung zu Hess et. alt. herzustellen? Ich würde als SL verlangen, dass so etwas in der Vorgeschichte des Chars bereits angelegt ist. Ansonsten: Klassischer Konflikt zwischen Spieler- und Charakterwissen.

 

Abgesehen davon würde ich solche Ideen nicht von vornherein abwürgen, Spielerideen gilt es grundsätzlich zu belohnen, sie bereichern deine Kampagne. Das könnte ein nettes Zwischenabenteuer werden! Eine Organisation wie die Thule-Gesellschaft lässt sich nicht einfach so vor den Karren spannen. Sie würden wahrscheinlich versuchen, so viele Informationen wie möglich über das Simulacrum zu sammeln, um es dann auf eigene Faust zu gewinnen oder den Charakteren abzujagen. Könnte interessant sein, Thule als weiteren Gegenspieler einzuführen und die eine oder andere Story in der Orient-Express-Kampagne dahingehend abzuwandeln. Immer schön, wenn die Charaktere solche misslichen Situationen selbst und unaufgefordert herbei beschworen haben.

 

Liebe Grü?e aus Wien,

Markus

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Genau meine Denke!

 

Was macht den Char so sicher, da? die Thule-Gesellschaft das Simulacrum wieder rausrückt, wenn sie es erstmal hat? Und den Char nicht als lästigen Mitwisser loswerden will?

 

In Venedig tauchen ja noch italienische Faschisten auf. Vielleicht könnte man da noch einen Anknüpfungspunkt finden.

 

Gru?Fox

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Original von Deadroth

Hallo! Einer meiner Spieler hat sich entschieden mit der Thule Organisation in Kontakt zu treten (im Rahmen der Horror im Orient Express Reihe, kurz vor dem Mailand Kapitel). Er will dabei Kontakt mit !Rudolf Hess! oder einer anderen Hochgesteckten Persönlichkeit aufnehmen und gegen eine erhebliche Summe Geld die dem Char zur verfügung steht eine kleine Expedition mit Hilfe der Thule Organisation starten um das Simalacrum in die Hände zu bekommen. Nun stehe ich vor einem Dilema, ja oder nein?

 

Warum denn nicht?!

Wobei sich mir die Frage stellt, warum sich der Charakter gerade an die Thule-Organisation wenden will (au?er der Spieler hat Helboy gesehen?!).

Au?erdem wäre noch zu klären, welches Interese die Thule-Organisation am Simulacrum haben sollte?!

 

 

Original von Deadroth

Vorallem was stelle ich ihm dann als Teilnehmer zur Seite? SA Leute??

 

Nun ja, in den 1920er war die militärische Organisation in Deutschland eine andere als nach 1933.

Evtl. könnte die Thule-Organisation Kontakte zu Freikorps und Veteranen haben.

Aber die pulpigen Indy vs. Nazi-Geschichten würde ich erst in den 1930ern ansetzen.

 

Wobei Indy sich ja schon im Januar 1923 in Deutschland aufhielt ;)

 

Was die Verbindungen des Charakters zur Thule-Organisation anbelangt, würde ich da Charakter- und Spieler-Wissen trennen (s.o.)...

Trotzdem würde ich die Idee des Spielers aufgreifen und sie in die Kampgane übernehmen.

Und sei es, dass die Thule-Organisation durch seine Anfrage angestachelt, selber eine Expedition startet (ohne es dem Charakter mitzuteilen).

 

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also ich finde die thule organisation ja sehr interessant und würde sie auch auf wunsch der spieler in das abenteuer einbringen. allerdings denke ich wie viele anderen hier, dass die TO eher die chars ausnutzen würde. weiterhin denke ich auch das nicht jeder einfach zur thule organisation kommen kann und ihnen vorschlagen kann mit ihnen ein artefakt zu suchen. wenn die char nicht über genugend kontakte verfügen wird es sich als schwer erweisen an diese gruppe zu kommen. aber schlie?lich ist nichts unmöglich;)

 

ein abenteuer zur thule organisation gibt es auch im Ruf. (http://www.der-ruf.de/ welche ausgabennummer wei? ich leider nicht mehr. war die mit den hotels)

das müsstes du dann aber dolle abändern oder du nimmst es sogar nur als inspiration

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Original von Jack

Thule Gesellschaft ist perfekt, aber machen wir uns nichts vor, dann muss man auch einen NAZI spielen. Das muss nicht jedem Spa? machen, mein Ding wäre es nicht.

 

Nein. Zur Zeit wo die Orient Express-Kampagne spielt (1923/1924?) sind die Nazis noch nicht das was man sich klischeemä?ig drunter vorstellt. Und 1923 sitzen Hitler und He? erst mal ein Jahr lang in Festungshaft für ihren Putschversuch in München.

Später ist He? schon ein wichtiger Mann in der neu gegründeten NSDAP, und auch der Bezug zur Thule Gesellschaft ist dann da.

 

Die Thule Gesellschaft gabs schon vorher, seit 1917. Die okkulten Strömungen und Richtungen der Gesellschaft machen sie zu einem idealen Ansprechpartner - auch in Sachen des Simulakrums.

Ich würde auch die Idee des Spielers aufgreifen, um die Thule G. als dritte Partei auf der Jagd nach dem Simulakrum einzuführen.

Kontakte nach Italien machen dann das Kapitel mit den italienischne Faschisten interessanter - da könnte ein hohes Tier von der TG mit dabei sein und den Spielern zeigen, dass es nicht so leicht ist, sich mit bedenklichen Gesellschaften einzulassen.

 

Auf jeden Fall ist die TG ein interessanter Nebenstrang dann - und immer gut für weitere Abenteuer als Anknüpfungspunkt.

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Guest Black Aleph

Ich dachte da auch erst an die 30er ;)

 

Problem ist, dass diese ganzen ägekreuzte Knochenô-Gesellschaften in sich sehr geschlossen sind, und lange Tradition haben, und bestimmt nicht û oft diletantisch wirkende û Spielercharaktere mitnehmen würden.

 

Mit den Nazis hast du einen ähnlichen riesigen Themenkomplex vor dir, der leider oft sehr klischeehaft dargestellt wird. Die Ideologie aus der Sicht der 20er oder 30er zu sehen, beherbergt allerdings die Gefahr, das Ganze auch zu verharmlosen.

 

Lassen wir aber mal den historischen Aspekt. Da kannst du eh meist nur zwei wichtige Sachen ins Rollenspiel im Rollenspiel einbauen û alles andere ist too much, den es geht ja schlie?lich um Abenteuer! Bemühe also einfach in dem Fall Klischees, den die funktionieren eigentlich immer.

 

Ich rate dir deshalb auch einfach zu äDelta Greenô, oder klischeehaftem Indy-Pulp mit Einflü?en die Erich Zann nannte.

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Original von Black Aleph

Die Ideologie aus der Sicht der 20er oder 30er zu sehen, beherbergt allerdings die Gefahr, das Ganze auch zu verharmlosen.

oder genau da sgegenteil.

bewegungsfaschismus ist in seinen ausformungen eigentlich noch radikaler als der konessione machende faschismus an der macht. Für den deutschen faschismus gilt das meiner einschätzung nach auch. Die frühen jahre stellen sich mir durchaus als konsolidierungsjahre vor die im vergleich zur bewegungszeit und fanatischen endpase recht normal daherkommt.

 

du hast mit der thule organisation die möglichkeit Nazis hereinzubringen die nicht auf 100 Meter "NAZI" schreien und alle klischees runterkurbelt.

allerdings brauchts für ne adäquate darstellung dann doch ein etwas tieferes wissen was die Thule so will, wie sie denkt. aber letztlich kann man damit eben einen der abstrusesten und widerwärtigsten zweige der nazi-ideologie aufzeigen und vllt. sogar etwas von den klischees abbröckeln lassen ohne den NS-faschismus zu verharmlosen.

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  • 4 weeks later...

Gab es die Thulegesellschaft 1923 eigentlich noch? Ich habe irgendwo gelesen, dass sie 1920 aufgelöst wurde, kann das jetzt aber nicht mehr bestätigt finden.

 

Auf jeden Fall waren die Gesellschaft immer schon, und besonders in den Abstiegsjahren (zu denen 1923 sicher zählt) nur ein Haufen wirrer Erzkonservativer mit konfusen spiritualistischen und quasi-theosophischen Theorien. (Rosetti aus Vendig könnte vielleicht ein gutes Vorbild für manche Mitglieder abgeben.) Sie bietet also nicht die nach okkulten Schätzen suchenden Nazi-Zauberer mit ihrern Horden von gesichtslosen SS-Schergen, die wir bei Indy und Hellboy so liebgewonnen haben (dafür gibt es erst ab 1939 die Karotechia). Andererseits - wenn ein reicher rechtsradikaler Okkultist in den Nahen Osten reist, welchen Zug wird er da wohl nehmen? Und die Türkei war ja im Weltkrieg noch Verbündeter von Deutschland, also vielleicht ist ein Thule-Bursche auch in Istanbul gelandet.

 

Auf jeden Fall würde ich davor warnen, Macht und Einfluss der Thulegesellschaft zu überschätzen. Da kann man ebensogut gleich den Golden Dawn zu den Meistern der Magie hochstilisieren.

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Original von ProfSpender

Auf jeden Fall würde ich davor warnen, Macht und Einfluss der Thulegesellschaft zu überschätzen.

würd ich etwas gegenhalten. auch wenn die organisation vllt. nicht im herkömmlichen sinne mächtig war, hat sie doch insofern ernst zu nehmenden einfluss, als ihre ideologie in die NS-Bewegung einfloss. Den aspekt würde ich nicht unterbewerten, einzelne führerpersonen und auch verdammt krude theorieansätze haben erstaunlichen einfluss auf die ideologie des NS gehabt. den einfluss rosenbergs oder streichers würde ich bei allen internen konflikten nicht so unterbewerten.

 

klar, thule erklärt nicht den ns, aber ein ideologischer kern wurde meines groben erachtens nach bereits in der thule organisation gelegt.

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