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Eden Lake


Raven2050
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Zwar nicht direkt cthuloid, aber das Thema passt wohl nur in die "Medien".

 

Gestern Abend habe ich mehr oder weniger Zufällig Eden Lake gesehen.

Der Trailer dazu sagt eigentlich alles und nichts aus. Soll heissen: Eden Lake ist auf den ersten Blick ein typischer "Back-Wood-Slasher" , ziemlich brutal und definitiv wirklich nichts für schwache Nerven. Jedoch arbeitet Eden Lake auch auf einer psychologischen Schiene, welche die wenigsten Zuschauer kalt lassen dürfte.

 

Klar erkennbar sind Anleihen bei Filmen wie "The Descent" oder "High Tension". Was zumindest Fans von "The Descent " freuen dürfte, da Eden Lake-Regisseur Neil Marshall grade The Descent 2 fertig stellt...

 

Sowohl Descent als auch Eden Lake haben vor allem zum Ende hin eine ganze besondere Atmosphäre, die in Perfektion mit Einsamkeit, Angst und einem allgegenwärtigem Terror spielt. Trotz expliziter Gewaltdarstellung also eigentlich genau das, was man auch bei Cthulhu findet (auch wenn es sicherlich gravierende Unterschiede im jeweiligen Kontext gibt).

Zumindest ich war angewiedert und fasziniert von der brachialen und zugleich pervers subtilen Art von Eden Lake. Wer bisher lediglich "The Descent" gesehen hat, sollte in etwa wissen, was ich meine.

 

Gibt es hier noch mehr Leute die eine Meinung zu diesem verstörendem Machwerk haben bzw. es ähnlich sehen wie ich?

 

 

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Kenne die von dir beschriebenen Filme und muss sagen, dass auch ich Eden Lake ziemlich heftig empfand. Als Zuschauer greifen da die Emotionen richtig auf einen ?ber und man spürt die absolute Aussichtslosigkeit der Opfer. Desweiteren bildete sich bei mir dann noch ein Hassgefühl auf die Täter aus, die so bestialisch und gewissenlos mit ihren Opfern umgehen.

 

Ein ähnliches Gefühl löste bei mir auch "Hard Candy " aus.

 

Im Vergleich zu Eden Lake ist The Descent dann harmlos. Das schöne an the Descent ist aber, das auch hier beim Zusachauer das Gefühl der Isolation und Hilflosigkeit hervorgerufen wird, gepart mit dem Wunsch nur lebendig da hinaus zu kommen.

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Stimmt, die emotionale Achterbahnfahrt das man erst hofft das in Rambo-Manier die Täter umgemäht werden und später eigentlich nur noch die Hoffnung auf das ?berleben hat, habe ich auch erfahren.

Die Frage bleibt jedoch immer noch offen für mich, ob Eden Lake nun ein guter Film ist, oder auf Grund seiner fast schon bösartigen physischen als auch vor allem psychischen Gewalt (vor allem zum Ende hin - denke du weisst was ich meine) über das Ziel hinaus schiesst.

Fesselnd war der Film auf jeden Fall und er beschäftigt auch lange über das Ansehen hinaus - jedoch ist es ein Zwiespalt ob man solche Filme gut oder einfach nur pervers finden muss. Klingt vielleicht etwas seltsam, hoffe aber das verständlich wird, was ich zu sagen versuche. ;)

 

Descent ist auf Grund der Tatsache das die Gefahr von "fiktiven" Wesen und der Klaustrophobie ausgeht schon erträglicher (wobei ich Descent als Horrorfilm auch extrem gut finde).

 

Hard Candy hat mir persönlich übrigens nicht gefallen, da ich es schwierig finde solche Filme mit Pseudo-Moral zu spicken. Dafür ist das Thema Kindesmissbrauch einfach zu brisant und zu allgegenwärtig in Medien / Gesellschaft.

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Versteh recht gut, was du sagen willst, denn mir geht es genauso. Wenn man betrachtet, was für ein Feuerwerk an psychischen Grausamkeiten Eden Lake auf einen einprasseln lässt, so wirkt sämtlich Zensur auf Grund von Gewalt in Film oder PC-Spiel nur noch lächerlich. Denn allein die Darstellung von literweise Blut und Zerstückelten Leichen ist nie und nimmer in der Lage das in einem Menschen auszulösen, wozu Eden Lake in der lage ist.

Ob der Film nun "gut" oder "pervers" ist, ist wirklich schwer zu sagen. Jedenfalls kann man diesen Film nicht ohne weiteres empfehlen, da es wirklich schon eines "harten" Gemüts bedarf um ihn psychisch auf sich wirken zu lassen.

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Zumindest beruhigt es mich, das ich mit meiner Meinung bzw. meinem Zweifel nicht alleine dastehe. ;)

 

Jedenfalls kann man diesen Film nicht ohne weiteres empfehlen, da es wirklich schon eines "harten" Gemüts bedarf um ihn psychisch auf sich wirken zu lassen.

 

In der Tat.

Ich habe etliche Splatter und Metzelfilme gesehen die mehr oder weniger gut waren. Jedoch dürfte die Zahl der Filme, die auf psychischer Basis wie eine Abrissbirne arbeiten eher gering sein.

Grade die Szene(n) in denen nicht explizit Blutgeschmodder gezeigt wurde haben mich umgehauen. Den Abspann über sa? ich jedenfalls noch eine Weile mit offenem Mund da.

 

Hier knüpft sich übrigens gut die Frage an, wie die Entwicklung im Horror / Splatter / Gore - Genre weiter geht.

Noch vor garnicht all zu langer Zeit wurden Freddy Krüger Filme indiziert / geschnitten. Im Vergleich zu heutigen Filmen ein echter Lacher, grade auf die angesprochene Psycho-Gewalt.

Zwar bin ich bestimmt kein Freund von Verboten und Bevormundung in Medien (zumindest so lange es sich nicht auf volksverhetzende Inhalte bezieht), jedoch ist es schon bedenklich, das Filme wie z.B. SAW etliche Nachfolger nach sich ziehen oder die Videotheken neuerdings mit s.g. "Folterpornos" dichtgepflastert sind.

Bitte nicht falsch verstehen: Horror und Gewalt gehören sicherlich irgendwo in einem bestimmten Rahmen zusammen, aber die Folter-Schock-Welle ist doch mit Blick auf ihren Erfolg meiner Meinung nach ziemlich bedenklich (was aber wohl ein anderes Thema ist und ganze Threads füllen könnte).

Eden Lake ist da seltsamer Weise ein seltener Grenzgänger, der den Spagat zwischen abzulehnender "Gewaltbelustigung" (nichts anderes ist es, wenn man sich solche Filme bewusst ansieht) und clever konstruiertem Horror schafft.

Von daher teile ich wie gesagt deine Meinung, das man den Film wohl definitiv nicht jedem zumuten kann.

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Dazu fällt mir nur The Mist ein.

Nicht weil der Film an sich so psychisch belastend wäre, der ist nämlich eher "harmlose" Monstermetzelei. Eigentlich ist es nur das Ende, das bei mir ne Gänsehaut verursacht, jedesmal wenn ich nur dran denke. Jeder, der den Film gesehen hat wird wissen was ich meine. Ansonsten: Ich glaub er kommt heute abend im TV ;)

 

Eden Lake werde ich mir asap auch ansehen - ich muss leider zugeben, dass ich ein Mensch bin den Beschreibungen wie die eurigen neugierig auf einen Film macht...

 

P.S.: Sehe grade, dass ich den falschen Trailer angefügt hatte. Kein Wunder, dass es Missverständnisse gab ^^ Hab jetzt aber den richtigen verlinkt. Hei?t ja auch eigentlich gar nicht The Fog der Film, aber im deutschen geht das etwas verloren^^

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"The Fog" ist als Original (also der 70er Film von John Carpenter) ein echtes Juwel des Horror-Genres.

Das Remake finde ich ehrlich gesagt furchtbar daneben und überflüssig.

 

Ich kenne deine sonstigen Film-Gewohnheiten nicht, aber lass Dir eines gesagt sein: Eden Lake ist teilweise wirklich extrem heftig. Falls du ihn Dir aber unbedingt reinziehen willst, achte auf die Altersfreigabe: Es gibt eine ungeschnittene Spio Fassung, welche auch als "Uncut" ausgeschildert ist. Cover Uncut

Daneben existiert auch eine FSK 18 - Fassung, welche aber um 3 Minuten gekürzt ist. Cover FSK 18 / Gekürzt .

 

Hoffe du hast einen starken Magen und noch stärkere Nerven... ;) Mein Bedarf war jedenfalls danach gedeckt...

 

Empfehlenswerter ist vermutlich tatsächlich "The Descent".

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Original von Raven2050

Das Remake finde ich ehrlich gesagt furchtbar daneben und überflüssig.

 

Empfehlenswerter ist vermutlich tatsächlich "The Descent".

 

Also meines Wissens ist das aber kein Remake...

Und The Descent hab ich schon damals im Kino gesehen, wirklich gut ;)

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The Fog ist definitiv ein Remake:

 

The Fog û Nebel des Grauens ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 2005, bei dem Rupert Wainwright Regie führte. Es handelt sich bei The Fog û Nebel des Grauens um das Remake des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1980 von John Carpenter.

 

Quelle: Wiki

 

;)

 

Wenn du "Eden Lake" geehen hast, poste mal bitte deine Meinung dazu.

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Zu The Fog:

 

Es gibt den alten Piraten-Klassiker (Carpenter)

 

und davon ein remake.

 

ZUDEM gibt es gleichen Titels dioe Verfilmung einer Stephen King Novelle.

 

Da redet ihr gerade knapp aneinader vorbei ;)

 

Eden Lake fand ich ganz gut, was die Spannung angeht.

Die Hauptersonen waren mir allerdings nicht so ganz sympathisch, was das Mitleid - wie in anderen Filmen auch - manchmal begrenzte.

 

Beunruhigend, dass der Regisseur damit die Intension hatte, auf tatsächlich immer gewalttätiger werdende Jugendliche in GB hinzuweisen.

DAS hat mich dann mehr beunruhigt als der Film an sich...

 

Den hier vorher bereits erwähnten Hard Candy fand ich - alles in allem - besser. Wenn er natürlich auch eine ganz andere Thematik hat.

 

 

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Die Hauptersonen waren mir allerdings nicht so ganz sympathisch, was das Mitleid - wie in anderen Filmen auch - manchmal begrenzte.

 

Naja, um Mitleid zu haben muss ich mir nicht die Opfer ansehen, sondern lediglich die (Un,-) Tat vor Augen führen. Bedenkt man, das es tatsächlich abgestumpfte Menschen gibt, die annährend eine solch sadistische Ader in sich tragen sind Mitleid und Wut garnicht mehr so weit entfernt.

Letzt endlich ist es sicherlich "nur" ein Film, dennoch sollte man sich fragen, warum man sich so etwas ansieht, wenn man weder bei den Protagonisten noch bei der Handlung einen Bezugspunkt findet. Bei dieser Fragestellung schliesse ich mich nicht aus - was fasziniert denn bitte letzt endlich an Horror und fiktiver Grausamkeit? Eine interessante Frage, wie ich persönlich finde.

 

Sicherlich mag Eden Lake hier und da den Versuch einer Sozialkritik in sich tragen (z.B. Handy, Stichwort "Happy Slapping") - allerdings halte ich den ernsthaften Bezug als zu aufgesetzt bzw. sehe ich hier eine Pseudomoral, da sich Eden Lake genau dem Elend und der Bilder bedient die eigentlich Ziel der vermeintlichen Kritik sein sollten.

Als "Terrorfilm" mag das ja ok gehn, aber eine kritische Haltung würde ich dem Film kaum zusprechen.

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Original von Raven2050

dennoch sollte man sich fragen, warum man sich so etwas ansieht, wenn man weder bei den Protagonisten noch bei der Handlung einen Bezugspunkt findet. Bei dieser Fragestellung schliesse ich mich nicht aus - was fasziniert denn bitte letzt endlich an Horror und fiktiver Grausamkeit? Eine interessante Frage, wie ich persönlich finde.

 

...die Eli Roth ganz gut mit etwas beantwortet hat, was man vielleicht als eine Art "moderne Katharsis-Theorie" bezeichnen könnte, wenn man so will.

das entsprechende Interview.

 

Jetzt gleich gehts ans Eden Lake gucken, ich bin echt mal gespannt.

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Also gut, nun meinen Senf:

 

1) Trübt es meine Stimmung doch immer sehr, wenn die Hauptdarsteller von Horror-Filmen so unglaublich blöd sind. Was nunmal leider in mind. 90% der Filme der Fall und teilweise leider sogar nötig ist um die Story aufzubauen etc. Trotzdem führt das bei mir meistens dazu, dass ich mich so sehr vom Film distanziere, dass ich mich nicht mehr "gruseln" kann.

 

2) Ansonsten ist der Film ganz nett. Was ihn allerdings psychisch heftiger machen soll als andere Filme kann ich persönlich nicht nachvollziehen - mal abgesehen davon, dass die Antagonisten Kinder sind vielleicht. Aber sonst kann man den Film astrein mit Hostel, Wolf Creek, The Strangers u.v.a. in eine Reihe stellen ohne dass er durch besondere psychische Grausamkeit daraus hervorsticht finde ich.

Und wenn da eine Sozialkritik drin ist dann doch wohl eher in Richtung "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", denn mit Happy Slapping hat das nix zu tun.

 

Aber vielleicht bin ich auch nur durch die modernen Medien schon viel zu verroht ;-) ....au?erdem bin ich mir nicht sicher, welche Version ich gesehen habe, vermute aber mal, dass es die FSK 18 Version war...

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Original von Shubby

Aber vielleicht bin ich auch nur durch die modernen Medien schon viel zu verroht ;-) ....au?erdem bin ich mir nicht sicher, welche Version ich gesehen habe, vermute aber mal, dass es die FSK 18 Version war...

 

Auch die FSK 18 Version ist in Deutschland oft noch geschnitten.

Aber zur Verrohung, Watkins selbst hat gesagt das er doch ein wenig von der Realität überholt wurde, als er Eden Lake gedreht hat.

 

Nachtrag: Wer gefallen an solcher Art von Filmen hat sollte sich auch Frontiers, Martyrs, High Tension und Inside zu gemüte führen.

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Original von Shubby

[

...die Eli Roth ganz gut mit etwas beantwortet hat, was man vielleicht als eine Art "moderne Katharsis-Theorie" bezeichnen könnte, wenn man so will.

das entsprechende Interview.

 

 

 

 

Zu der Zeit, als Eli Roth "Hostel" drehte, habe ich noch in Prag gelebt, und ich kenne sowohl Roth als auch die Anfänge und Macher des Films ..... was, sehr, sehr vorsichtig ausgedrückt, ernüchternd sein kann. Hier nur so viel. Niemand hatte mit einem derartigen Erfolg gerechnet, auch wenn der Film sehr kalkuliert angelegt wurde. Und was man hinterher in Interviews erzählt, ist dan hin und wieder auch was Anderes.

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