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Wird Cthulhu Now in ferner Zukunft wegen Vernetzung unspielbar/uninter


Curwen
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Niemand zwingt Dich bei Delta Green einen Ermittler mit Behörden-Hintergrund zu spielen. Delta Green Agents haben bis auf ganz wenige Ausnahmen so einen Hintergrund, die so genannten Friendlies dagegen rekrutiert Delta Green aus allen Bevölkerungsgruppen. Friendlies können alle sein, die sich auf ihrem jeweiligen Fachgebiet in irgendeiner Form auszeichnen, z.B. ein Astrophysiker oder auch ein Pilot, der eben nicht fragt, wen oder was er warum genau wohin fliegen soll.

 

Man kann ziemlich gut eine Spielergruppe aus Agenten und Friendlies zusammen stellen. Klappt prima, und wird richtig spannend, wenn die Friendlies merken, dass die Agents irgend etwas verheimlichen. :D

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  • 1 month later...

Die Vernetzung und Technik kann oder wird auch eine neue Bedrohung für die Charaktere darstellen.

 

Meist sie deine Gegner nicht ewig alte Monster, sondern Kulte, die eben auch fast alle Kinder unserer Zeit sind und die Ressourcen sinnvoll nutzen. Die meisten Charaktere bei Nocturnum sind durch Automatikwaffen gestorben. Andere mussten nach diesem Abenteuer ihre Identität wechseln. Dank Delta Green ging das unkompliziert.

 

Für mich als SL ist es eher schwierig, die Charakter nicht durch das ja ebenfalls Computerisierte Justizwesen aus dem Abenteuer.

 

Ermittler X ist in fünf Bundesstaaten an Schie?ereien mit Mitgliedern der Sekte y beteiligt gewesen und ist zweimal in der Nähe eines abgebrannten Lagerhauses verletzt aufgefunden worden.

 

Das ging in den 1920igern noch, weil die Hinterwäldlerpolizei in Shittown, Arkansas solche Infos nicht hatte, aber Now sind ja alle Polizeitruppen vernetzt.

 

SC Prof. Heywood wurde durch eine Anzeige wegen sexueller Belästigung durch einige Studentinnen, zum Opfer von Reportertrupps und medial hingerichtet.

Andererseits krähte ein halbes Jahr später keine Mensch mehr danach. Auch ein Vorteil der Informationsflut in NOW.

 

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Fnord spricht die Probleme an!

 

Zum einen können auch Kommunikationsmittel vom Mythos befallen sein (siehe Abenteuer Azathoth-Algorythmus). Es existiert zwar eine Internetverbindung, aber die Informationen sind unlesbar oder man sieht nur Tentakel auf dem Bildschirm :)

 

Von wei?en Flecken auf er Handykarte halte ich nichts. Die Spieler rollen berechtigt mit den Augen, wenn ich das heraushauen würde. ?hnlich wie der Wagen, der natürlich im Anblick der Gefahr nicht anspringt...

 

Ernste Probleme habe ich mit Forensik und Waffen. ?hnlich wie fnord erwähnte, können automatische Waffen ein Problem werden: für die Chars, aber auch für die Monster. Gibt es nur ein oder zwei in der Gruppe, die halbwegs mit einer MP umgehen können, hat der Kampf gegen niedrige Monster eher etwas von Scheibenschie?en. Mit einem Byakhee brauche ich denen nicht mehr kommen. Früher hat so ein Ding, die Gruppe stundenlang beschäftigen können.

 

Sollte ein Char zu den Ermittlunsgbehörden gehören (was ja häufig sein kann, wenn man sich die Gewichtung in NOW2 anschaut), können Ermittlungen durch DNA, Wanzen, Bundestrojaner, Gerichtsmedizin o.ä. schnell den Schleier des Heimlichen lüften. Da kann man nur wenige Informationen zurückhalten.

 

Aber ich habe keine Lust, meinen Spielern alle Annehmlichkeiten des modernen Lebens künstlich vorzuenthalten. Dann kann man auch weiter 1920er spielen. Das Problem bleibt so leider ersteinmal bestehen.

 

Gru?Fox

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@Henry Fox:

 

Deine Probleme mit den alltäglichen Annehmlichkeiten und Fortschritten lassen sich doch genauso auch mit modernen, wenn auch nicht plotrelevant schönen, Regeln lösen...

 

Den Hinweis mit den Flecken auf der Handykarte habe ich nicht verstanden. Ich geh jetzt mal davon aus, Du meinst sowas wie Google Maps aufm Handy.

Natürlich sind unerforschte Gebiete heutzutage eher die Seltenheit. Dass es aber auch da Möglichkeiten gibt, Abschnitte einer Landkarte zu "verbergen", zeigt zum Beispiel "Operation Zero" - egal ob DG oder nicht - ganz gut.

Zudem ist eine solche Abdeckung eigentlich niemals zeitnah oder aktuell. Es sei denn, man hat auf Ressourcen Zugriff, die Fernsehserien wie "24" alle Ehre machen - SpySat0815 oder ähnliches.

 

Das Gleiche gilt doch auch für Waffen.

Normale Ermittler kommen doch erstmal an Automatik-Waffen überhaupt nicht ran. Oder zumindest nicht so einfach. Auch das ist in Amerika ein Problem. Non-Automatiks, sicher. Semi-Automatic, da weiss ich das nicht. Aber meines Wissens ist der offizielle Verkauf und Erwerb von funktionstüchtigen Automatikwaffen verboten.

Von anderen Ländern (Deutschland etc.) mal ganz zu schweigen...

Natürlich gibt es den Schwarzmarkt. Und möglicherweise kommen sie dann doch an entsprechende Waffen ran.

Und dann?

Haben sie sich überlegt, was es für einen Ermittler bedeutet, schon allein seine Dienstwaffe IM RAHMEN DES DIENSTES abzufeuern? Jede Menge Papierkram, Anhörungen (Good Shooting / Bad Shooting) etc. Und dann sollen sie mal ihre begründeten Verdachte erläutern, oder warum sie vorort waren, oderoder. Jeder Staatsanwalt wird mit den normalen Methoden, die Cthulhu-Charaktere an den Tag legen, einen Field Day haben.

Ganz zu schweigen von Situationen, wo sie Dienstwaffe im Privatgebrauch abfeuern, oder gar Privatwaffe auf Personen oder Wesen, oder was auch immer. Selbst, wenn keine Leichname gefunden werden - die Hinweise finden sich. In der Waffe. An den Casings. Etc.

Und von illegal erworbenen Waffen wollen wir mal gar nicht reden.

 

Dann gibt es in diesem vernetzten Zeitalter überall Zeugen. Elektronische, semi-elektronische (Handycam) und persönliche. Sieht schon schei?e aus für einen Charakter, wenn er dabei beobachtet wird, wie er Lieschen Müller mit der Waffe bedroht. Oder wenn ein Jogger im Wald eine Gruppe schie?wütiger Deppen filmt, die mit Automatikwaffen wild um sich schie?end durch die Gegend laufen. Und wenn dann noch das Gesicht von Officer Dingleberry deutlich zu sehen ist, oder das Nummernschild von Snorty McStupid erkennbar bleibt, freuen sich die Medien ein Loch in den Kopf. Default back to Staatsanwalt...

 

Forensik und DNA-Analyse im Zeitalter von CSI kennt jeder. Was aber kaum einer wei?, ist, dass das mindestens Tage, wenn nicht sogar Wochen dauert, bis Ergebnisse vorliegen. Labore sind doch meist schon in den Serien überwältigt von der Flut an Arbeit.

Und was ist mit den Genehmigungen? George Myblood wird mit Sicherheit massive Probleme kriegen, wenn er ohne guten Grund auch nur irgendeine Probe einreicht, um die DNA untersuchen zu lassen. Private Nutzung von Kapazitäten, ganz zu schweigen von dem Papierkrieg, sind da echt nicht ganz so einfach vom Tisch zu fegen.

Der Dienstweg, und das vielgehasste BY THE BOOK, ist ein langwieriger und nerviger ebensolcher. Bürokratie im 21. Jahrhundert, gemischt mit politischem Geplänkel, Favouritism und Intrigen in und um Positionen von Macht (also in jedem Justizzweig) machen das zu keinem wirklichen Zuckerschlecken...

 

Im Zeitalter von Internet und Web-Handy hat man das Gefühl, das jegliche Information immer überall verfügbar ist. Das ist aber nur in Illusion, ein Trugschluss, dem viel aufgesessen sind. Längst befinden sich nicht alle Infos im Netz, oder werden bewusst herausgehalten. Andere werden gezielt verschleiert, und nur ganz bestimmte Leute haben Zugriff auf die Inhalte. Polizeiakten, Arztuntelagen, psychologische Gutachten, Geburtsurkunden, all das ist heute viel schwieriger zu bekommen als in den 20ern, denn der bürokratische Weg ist aufgrund der mannigfaltigen BEstimmungen um so vieles länger und komplizierter geworden. Früher konnte man vielleicht mit gezielten Schreiben an verschiedene Stadtverwaltungen herausbekommen, wer wo hin verzog, auch wenn das mit Briefen sehr lange dauerte.

Heute ist der Kontakt mittels eMail in Minuten hergestellt. Dafür gibt aber selbst die Behörde der Heimatstadt an den Ottonormalcharakter nicht mal die Information weiter, wohin der Nachbar denn verzogen sei...

 

Es ist überhaupt nicht schwer, Informationen zurückzuhalten, wenn man den Spielern mit dem berechtigten Einwand von beschränktem Zugriff, Berechtigungen und mit rechtlichen Sanktionen kommt. Und es ist realistisch.

Natürlich wird das den SPielern nicht schmecken. Aber wenn sie Hero Mr. Gumshoe spielen wollen, dann ist das glorifizierter Modern Pulp, und dann müssen sie auch damit rechnen, dass das Auto nicht anspringt, weil sie nicht auf die Tankanzeige geguckt haben. Oder im falschen Moment zufällig ein Truck zwischen den Verfolgten und das eigene Auto fährt...

 

Nochmal kurz zur Informationsflut. Informations-Masse ist nicht nur ein Segen. Wie bereits gesagt, ist die Idee, dass man jede Information jederzeit abrufen kann, ein totaler Trugschluss. Allerdings gibt es eine ganze Menge unnützer Information im Netz. Und da liegt dann auch ein neues Problem. Wenn man nicht hundertprozentig genau einschränken kann, was man sucht, und die richtigen Stichworte eingibt, dann muss man sich durch Hunderte und Aberhunderte Informationsdaten wühlen, bis man vielleicht die eine obskure Info hat, die man braucht.

Mal ganz davon abgesehen, dass selbst die richtigen Stichworte nich immer das notwendige Ergebnis liefern. Vielleicht sind die Informationen unter anderen, oder falschen, Stichworten abgelegt. Oder - viele Online-Bibliotheks-Kataloge machen es vor - das Vertauschen der Worte in Reihenfolge bringt vollkommen unterschiedliche Ergebnisse. Oder gar keine.

Und zu guter Letzt zeigen Suchmaschinen wie Google und dergleichen auch nur einen Teil des Netzes an, und finden bei Weitem nicht alles.

 

Zu Bürokratie in Cthulhu sind übrigens die Laundry-Bücher von Charles Stross echt gute "Quellen" (wie das im RPG bisher umgesetzt ist, bin ich mir nicht so sicher).

 

Ganz ehrlich, die 20er waren für Ermittler wesentlich einfacher. Es gab nicht so viele Informationen, die einen verwirrten, die Beschaffungswege waren einfacher, Behörden waren einfacher zu "überzeugen", die Selbst-?berwachung der Justiz war lange nicht so straff, Waffengesetze waren lascher, etc.

 

Das ist eben auch etwas, was in NOW zum Tragen kommen sollte. Wir sind eben auch keine Helden, sondern normale Leute. Mit einer Unmenge von Problemen. Der Fokus mag sich verschoben haben, aber die Menge blieb gleich...

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Um meinen Punkt nochmal deutlich zu machen, wenn ich die Umwelt neben der Mythosgefahr ausspiele, wären die SC nach jedem Abenteuer, vielleicht nach jeder Sitzung im Gefängnis.

 

Allerdings habe ich als SL keine Lust die weltliche Konsequenz immer voll durchzudrücken, au?er die Spieler machen dumme Aktionen, wie wir sie alle kennen und ahnden.

 

@Dumon: Wenn meine Spieler eine Waffe haben und ein Monster sehen, dann feuern Sie die ab. Gleichgültig wie illegal die ist, sie wollen überleben. (Und natürlich wollen die "DICKE KANONEN" abfeuern, auch oder obwohl Cthulhu spielen. Es sind Rollenspieler)

 

Wichtig ist, den SC die Illusion zu nehmen das moderne Waffen wirklich wirken. Gegen Kultisten und niedere Monster schon, aber körperlose, gasförmige Monster beeindruckt das nicht. Ich setze immer wieder gerne ein: Feuer- oder Sternenvampire ein, die ein Magier befehligt. Au?erdem kann der auch eine UZI abfeuern.

 

Back zum Hauptthema: Die Vernetzung und die Grö?e der Now Gegner, wie Firmen NWI oder Temco (Nocturnum) finde ich sehr gruselig. Weil die nicht nur Monster, sondern Anwälte, Berufskiller oder Computerspezialisten haben.

 

Als Inspiration sollte man sich mal einen Geheimdienst- oder Wirtschaftsthriller einwerfen. Die brauchen ja nicht mal Monster um Unbehagen zu verbreiten.

 

Zum Thema Internetrecherche finde ich auch nichts verwerfliches, wenn man bedenkt, das die gesuchten Infos ja auch nicht sofort da sind, sondern man auch im Netz erst mal lange suchen muss. Man brauch halt nicht dass Haus verlassen.

 

Wichtig finde ich, dass man andere Abenteuer wählt, als das einsame/isolierte/ Haus/Dorf. und davon war Nocturum leider sehr voll.

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Original von fnord

Wichtig ist, den SC die Illusion zu nehmen das moderne Waffen wirklich wirken. Gegen Kultisten und niedere Monster schon, aber körperlose, gasförmige Monster beeindruckt das nicht. Ich setze immer wieder gerne ein: Feuer- oder Sternenvampire ein, die ein Magier befehligt. Au?erdem kann der auch eine UZI abfeuern.

 

Meine Antwort war eigentlich eher auf die Einwände von Mr. Fox ausgerichtet. Allerdings kann natürlich jeder das mit den Auswirkungen der Realwelt so halten, wie er möchte. Auch ich drücke das nicht so stark durch bei meinen Runden.

Allerdings hat Henry ja grade bemängelt, dass die heutige ZEit vieles zu einfach macht, er seinen Spielern aber keine Einschränkungen geben mag. Und Einschränkungen gibt es in natura wirklich genug, denke ich...

 

Was das Zitat oben angeht - zwar hast Du Recht, dass sowohl gasförmige Monster unbeeindruckt bleiben, wie auch die meisten GOOs, und auch, dass den menschlichen Tiara-Trägern genauso die modernen Möglichkeiten zur Verfügung stehen wie den Spielern.

Allerdings finde ich, man sollte das mit dem "Illusionen nehmen" auch nicht zu sehr übertreiben. Dann fühlen sich die Spieler doch irgendwann schon verormelt. Ich bin halt eher dafür, dass man Dinge, die man den Spielern in die Hand gibt, nicht damit kontern sollte, dass sie jetzt nicht wirken. Das ist doch genauso, wie wenn man im Fantasy den Magier mit dem Unkaputtbar-Spruch dabei hat, und sie dann in ein Labyrinth jagt, in dem "Magie nicht wirkt".

 

Ich finde das eher einen willkürlichen Weg. Daher bevorzuge ich den Weg, nachdem die Spieler sich drei- oder viermal vorher überlegen, ob sie den Gegenstand überhaupt haben wollen. Oder zumindest hinterher...

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Na wenn ihr euren Spielern Automatikwaffen gebt, dann sollten sie auch gegen die Gegner regulär wirken. Aber wie immer stellt sich die Frage: Warum haben sie denn überhaupt die Automatikwaffen? ;)

Nehmen wir z.B. den FBI-Ermittler in den USA. Der hat für gewöhnlich zwei Faustfeuerwaffen dabei, hat aber auch Zugriff auf Sturmgewehre etc. Doch rennt der FBI-Mann immer mit der M4 durch die Gegend? Nein! Für gewöhnlich sind die Dinger in den FBI-Zentralen/Büros gelagert und werden für Sondereinsätze speziell angefordert. Zumindest handeln wir das so.

Ergo: Wenn?s wirklich drauf ankommt, hat er das Ding meistens nicht dabei. Wenn er dann so clever war sich so ein Teil rechtzeitig zu besorgen, dann hat er auch "verdammt nochmal" verdient, dass die Gegner daran krepieren. ;)

 

Bzgl der Vernetztheit: Der Horror in NOW funktioniert einfach komplett anders als in den 20'ern. Das ist im NOW-Buch auch wunderbar beschrieben. Leider funktionieren viele NOW-Abenteuer nicht nach diesem Prinzip und scheitern am Ende im Detail.

"Connected" ist btw. ein wunderbares Beispiel, wie die Vernetztheit zum Horror wird. :)

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Mit Körperlosen, Automatikwaffen und gehirnverzehrenden Handy ist es wie immer alles eine Frage der Dosierung. (Welche neue Weisheit) :D

 

Aber was Eiter schreibt, scheint leider die Wahrheit zu sein, dass viele alte Now- oder 1990- Abenteuer eigentlich nicht so gut für Now einsetzbar sind.

 

Aber ich habe mir die letzten bei Tage mal Verschlusssache und das NowGRW durchgelesen (die wichtigen Passagen). Die,Curwen, beantwortet in vielen Punkte deine Fragen und Befürchtungen.

Ich kann immer wieder nur die Delta Green/Pagan-Sachen hervorheben, die viele Gegner und Gruppierungen erschaffen, die den Mythos sehr gut ins hier und jetzt überliefern. Magiebegabte Drogenkuriere, Mafiöse Ghoule, usw.

 

 

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Also, die letzten Posts belegen doch eigentlich das Problem mehr, als dass sie es widerlegen. Es wurden nur Möglichkeiten aufgezählt, um das Nutzen von modernen Annehmlichkeiten möglichst zu unterbinden. Gerade das möchte ich ja nicht.

 

Zum Thema Waffen:

Bin ich voll auf fnord-Seite. Viele Rollenspieler wollen einfach mal die fetten Wummen abfeuern oder sie wollen sie, um sich besser zu schützen und ihre Chancen im ?berlebenskampf zu erhöhen. Völlig nachvollziehbar und legitim. (ich mache da keine Ausnahme.) In den USA gibt es Staaten, wo automatische Waffen verkauft werden, in der Schweiz hat jeder Reservist ein Sturmgewehr im Schrank und in Berlin kann man sich innerhalb von 24 Stunden eine schwere Waffe besorgen. Oder man nimmt sie einem toten Kultisten ab. (Nur mal so, die Dillinger-Gang mu?te in den 1930ern noch Armeedepots und Polizeiquartiere überfallen, um an automatische Waffen zu kommen.) Das NOW-Regelwerk und das dicke Waffenhandbuch sind doch bis obenhin voll von schweren Waffen bis hin zum Panzer. Wozu, frage ich mich, wenn man als SL alles darauf auslegen soll, diese möglichst nicht einzusetzen????

 

Und nein, als halbwegs erfahrener Cthulhu-Investigator habe ich meine MPi nicht in der FBI-Zentrale oder im Bankschlie?fach, sondern im Kofferraum, verdammt nochmal. Wofür hat man den Püster denn? Und nein, ich fülle als Beamter nach einer Schie?erei keinen Papierkram aus, weil ich offiziell gar nicht vor Ort war. ;) Und nein, wenn ich im Wald um mein Leben kämpfe oder eine weltverschlingende Verschwörung mit Waffengewalt auflöse, ist es mir egal, ob mich ein Jogger dabei filmt. Leute, es sind Investigators in einem Rollenspiel: Da will man sich auch einmal austoben, ansonsten können die auch zu Hause bleiben!

Wenn die Spieler also eine solche Waffe haben möchten, muss ich K?NSTLICHE Hürden erfinden, um sie daran zu hindern. Oder ich bekomme das Problem, die Kultisten-Horden aufzustocken, die Monster zu modifizieren etc. Und hier habe ich nachwievor ein Problem mit NOW, weil ich beides nicht möchte. (Das Problem ergibt sich schon, wenn nur einer oder zwei von fünfen solche Waffen haben, dass brauchen noch nicht einmal alle zu sein.)

 

Zum Thema Forensik:

Eine DNA-Analyse muss nicht zwangsläufig Wochen dauern. Und selbst wenn doch, dann warten die Chars eben Wochen. Was hält sie ab? Genau, künstlicher Zeitdruck in jedem Abenteuer.

Abgesehen davon reichen schon die Kleinigkeiten der Polizeiarbeit aus: Nummernschilder, Fangschaltungen, Adressinformationen, Handyortung, Vorstrafen pp. Das ist heute durch Vernetzung und IT innerhalb Minuten verfügbar. Alles Dinge, auf die man sich bei NOW umstellen muss und die manchmal zu Problem werden können im Rechercheteil, wenn der SL mehr offenlegen muss, als er möchte (ist bei uns schon alles vorgekommen). Es besteht einfach die Gefahr, Abenteuer an einigen Stellen zu torpedieren. Aus meiner Sicht auch, weil diese nicht immer damit rechnen.

So, jetzt wird es langsam zu lang.

 

Gru?Fox

 

P.S. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir spielen gerne NOW. Aber manchmalà

 

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Ich denke das Hauptproblem bei NOW ist, dass die Spieler eine viel genauere Vorstellung davon haben, was ihre Charaktere "können" oder zumindest "können sollten", auch wenn dieses Wissen aus Filmen oder Serien variierenden Realitätsgehaltes stammt.

Daher muss man als SL zwangsläufig in der Lage sein, ungeheuer viele Details zu improvisieren, wenn man seinen Spielern nicht ständig die besagten Hürden in den Weg stellen will.

Aber auch so können die Spieler durch moderne Technik Plot und Engegner in null komma nix zerschie?en.

Trotzdem darf man den Spielern nie das Gefühl geben, etwas nur nicht zu schaffen oder zu "dürfen" weil es im Abenteuer nicht so vorgesehen ist.

Man braucht also einen extrem gut ausgebauten Hintergrund mit sehr vielen möglichen Wegen, an Hinweise zu kommen.

Die allerwenigsten Now-Abenteuer leisten dies.

Now erfordert imho also wesentlich mehr Vorbereitung und Improvisation als die 20er, da einfach jeder eine klarere Vorstellung hat. Das vereinfacht die Sache aber auch gleichzeitig, da dies auch für den SL gilt.

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Ich habe jetzt natürlich nicht alle Abenteuer zu NOW im Kopf, und kann deshalb nicht gegen das torpedieren argumentieren. Dafür müsste ich sie mir detailliert anschauen, und mir jeweils Gedanken dazu machen, welche Methode ein Abenteuer wo wie torpediert.

Ich denke, es ist verständlich, dass ich dazu nicht wirklich Lust habe. Also lassen wir das mal im Raum stehen als Aussage, die derzeit nicht zu widerlegen ist.

 

Henry, was ich von Deiner Argumentation verstanden habe, ist, dass Du Monster/Kultisten quasi upleveln MUSST, wenn Charaktere solche Waffen in die Hände bekommen.

Und dass Du bürokratischen und durch Zeugen geschaffenen Problemen keinen Platz einräumen magst, weil sie den Fokus vom, nennen wir es mal banal heroischen, Charakterhandeln wegnehmen, und sowohl Storyfluss wie auch Plotlösung zu sehr behindern.

Zudem möchtest Du Spielern eben die Möglichkeiten einräumen, sich "schie?erisch", also action-orientiert, ausleben zu können in den Stories, die Du leitest.

 

Allerdings bemängelst Du an NOW, das genau das das Problem sei, weil es dem nichts Wirkungsvolles entgegenzusetzen hat, und weil all die technischen und bewaffnungsbetonten Entwicklungen vorhanden und schlecht auszugleichen sind.

 

Das verstehe ich nicht.

Auf der einen Seite sagst Du, Du WILLST den Spielern alles erlauben und möglichst unbegrenzt ermöglichen.

Auf der anderen Seite sagst Du, Du FINDEST ES MIST, dass die Spieler durch die unbegrenzten Möglichkeiten alles können und herausfinden, und damit Plots oder Abenteuer torpediert werden.

 

Ich habe versucht, Dir oben Möglichkeiten aufzuzeigen, Spieler-?bermacht entgegenzuwirken. Das willst Du nicht. Okay.

Dann beschwer Dich aber bitte nicht, dass DU das heutzutage nicht mehr KANNST...

 

Wenn Du heldenbezogene Geschichten erzählen willst, die actionreich sind, und in denen die realistischen Konsequenzen nur stören, dann erzähl Geschichten. Und bedien Dich der Werkzeuge eines Geschichtenerzählers.

Aber beschwer Dich nicht, dass die Realität eine Geschichte unmöglich macht.

Denn Realität hat in einer Geschichte nichts verloren!

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Ok Dumon, ich merke schon, Du hast eigentlich keine Fragen mehr, sondern nur noch die Antworten.

 

Unsere Gruppe spielt - wie wohl alle anderen auch - um Spa? zu haben. Und wenn meine Spieler Bock haben, zählen dazu auch gerne einmal eine anständige Ballerei und schöne Actionsequenzen; in Deinen Augen offenbar ein Unding, weil äheldenbezogenô und einzig als Erzählung möglich, nicht als gutes Rollenspiel. Aber jeder wie er mag.

 

Mit keinem Wort habe ich erwähnt, dass ich den Spielern alles unbegrenzt ermögliche. Von daher danke für Deine tollen Tips, aber die kenne ich alle schon. Bei uns ist noch alles im Lot. Eine Spieler-?bermacht kann ich an unserem Tisch eigentlich auch nicht ausmachen, von daher kann ich mich gar nicht beschweren. Aber Du scheinst das je sehr genau zu wissen, wie es bei uns abgeht. ;)

 

Kurzum, um beim Eingangspost zu bleiben: Ich finde nicht, das NOW auf Dauer unspielbar wird, aber ich finde, dass NOW durch die neuen Technologien viel von dem atmosphärischen Reiz des klassischen Lovecraft-Horrors verliert, der sich unter anderem eben auch durch die Zeitläufte dieser Epoche auszeichnet. Offenbar sieht das die Kundschaft ähnlich, denn die Annahme des Settings ist nicht überragend.

 

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Meine vorherige DG Gruppe bestand aus FBI, US Marine, NSA und CIA Typen, die von einer Verschwörung gedeckt waren. Da waren Gegner, die bluten konnten auch tod, wenn nicht ihr Anblick zu gruselig war, dass die SC paralysiert war.

 

Als SL habe ich auf dem harten Weg gelernt, wie man sie noch/nicht mehr schocken/bedrohen kann. Ein Avatar von Y?Goloniac war nach Sekunden dahin.

 

Die oben genannten körperlosen Wesen waren gut, aber das wohl gruseligste Erlebnis war, als die SC (!) eine ca. 300 köpfige Gemeinde Tcho-Tcho-Kannibalen in einem unterirdischen Tempel unter Chinatown mit MGs zusammengeschossen haben.

Als ihnen klar war, dass sie fast genau dieselben Monster sind, wie die, die sie jagten und zur Strecke brachten.

 

Die Nachfolgecharaktere waren dann wieder gemä?igte Fremdsprachenproffessoren, Gesundheitsamtmitarbeiter, Geologiestudenten und US-Marshalls.

 

Am Anfang wusste ich noch, was ich mit diesem Beispiel eigentlich aussagen wollte, aber nun habe ich es vergessen. Sorry :]

 

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