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REISEN


Judge Gill
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Nee, mir ist nur aufgefallen, dass die tatsächliche Reise im engeren Sinn eigentlich keine Rolle spielt bei Lovecraft. In der Regel ist sie in der verdeckten Handlung versteckt. Und die berühmte Geschichte heißt "Schatten über Innsmouth" und nicht "Schatten überm Linienbus", meine ich ;)

 

Daran ist zu sehen: Es geht um die Start- oder Zielorte selbst, aber selten um die Reise. Über Marsh's eigentliche Reise verliert Lovecraft doch kaum ein Wort.

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Mein erster Eindruck dazu ist, dass man dazu zwar ein Essay oder ähnlich verfassen könnte, aber was würde das dem SL weiterhelfen? Den praktischen Nutzen sehe ich soweit jedenfalls nicht. Auch wenn es als Thema an sich interessant sein kann. Ich denke allerdings auch, dass die Reisen an sich in den Storys keine große Bedeutung hatten.

Weit weg = schlecht

Leute von weit weg = schlecht

Kram von weit weg = schlecht

wäre meine erste Kurzzusammenfassung, wenn ich eine erstellen müsste.

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Und macht nicht gerade das wiederum Reisen zu etwas Besonderem in einem Rollenspiel in den Welten von H.P. Lovecraft?

Man wollte ja wohl kaum einen generischen Band über Reisen in Rollenspielen verfassen.

 

Lovecraft's Art des Horrors ergibt sich ja häufig über die ins Groteske verzerrte Xenophobie. Reisen, die in seinen Geschichten vorkommen, dienen immer einem bestimmten Zweck, den man sicherlich so wie Heiko recht phantasielos schreibt subsumieren kann. Was aber bedeutet das für mein Storytelling am Spieltisch? Wie mache ich die Reise meiner Charaktere zu einem lovecraft'schen Stilelement? Wie kann ich mit der Reise die drohenden Schatten kommender Ereignisse ins Spiel bringen, wie etwa die Busfahrt nach Arkham in Lovecrafts Geschichte?

Vielleicht ist das nur ein kurzer Essay, aber in meinen Augen deutlich spannender, als eine Auflistung der Reisearten und dazu eine Sammlung von Zufallsbegegnungen passend zum Transportmittel.

 

Um es auf Heikos Weise zu tun, könnte man den Reisenband doch so subsumieren: Monster im Zug, Monster im Zeppelin, Monster auf dem Schiff.

 

Es geht sicher nicht darum, ein ganzes Buch mit einer Abhandlung über Reisen bei Lovecraft zu füllen, aber nimmt man zum Beispiel den Wien-Band aus dem gleichen Verlagshaus, dann wird man bemerken, dass die Autoren sich viel Mühe gegeben haben, hier die wenigen Fragmente zu Wien aus Lovecraft's Geschichten zu sammeln und zu extrapolieren. Natürlich ist Wien kein Ur-Schauplatz seiner Geschichten, aber das Bemühen, zunächst die Nähe zu Lovecraft herzustellen und dann der Frage nachzugehen, wie man den Ort in seinem Sinne nutzen und beschreiben kann, gibt dem Ganzen Tiefe.

 

Wenn es im Falle von Reisen auch nur ein zweiseitiges Essay ist, welches das Thema einleitet: es würde Quellenbände wie diesen abrunden.

Edited by Synapscape
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Klar, ich kann mir auch alles selber zusammenschreiben, aber hier geht es ja darum, dass der Chefredakteur von Cthulhu, dem Rollenspiel nach der Meinung zu einem unter seiner Ägide entstandenen Quellenbuch fragt. Ich persönlich würde mir etwas in dieser Art von den Produkten zu Cthulhu wünschen und mich darüber freuen. Das ist meine Antwort auf seine Frage. Es tut mir leid, dass diese vielleicht etwas differenzeirter ist, als die anderer User (so weit ich das hier sehe, bin ich glaube ich bis dato der Einzige, der sich überhaupt mit mehr als einem Zweizeiler zum Inhalt geäußert hat).

 

Dass der Chefredakteur des Spiels diese inhaltlichen Anregungen als unbedeutend abtut, kann ich persönlich traurig finden und daraus meine Schlüsse hinsichtlich des Weges ziehen, den dieses Spiel nehmen wird. Aber ich bin kein Cthulhu-Fan, der diese in meinen Augen vorhandenen Defizite aus eigener Kraft ausbessern muss. Wenn Heiko das als Firlefanz abtut kann ich mich rütteln und schütteln und heulend auf dem Boden rumtoben oder eben sagen: "Ok, dass ist Heiko's Linie, die entspricht nicht meinen Vorstellungen und gut ist."

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Klar, ich kann mir auch alles selber zusammenschreiben, aber hier geht es ja darum, dass der Chefredakteur von Cthulhu, dem Rollenspiel nach der Meinung zu einem unter seiner Ägide entstandenen Quellenbuch fragt.

 

 

Dass der Chefredakteur des Spiels diese inhaltlichen Anregungen als unbedeutend abtut, kann ich persönlich traurig finden und daraus meine Schlüsse hinsichtlich des Weges ziehen, den dieses Spiel nehmen wird. Wenn Heiko das als Firlefanz abtut kann ich mich rütteln und schütteln und heulend auf dem Boden rumtoben oder eben sagen: "Ok, dass ist Heiko's Linie, die entspricht nicht meinen Vorstellungen und gut ist."

 

ich denke nicht, dass die Konsequenz daraus, dass einem irgendwas fehlt sein sollte, dass man es selbst zusammenschreibt, da kann ich Sync. nur zustimmen.

 

Ich denke auch, dass es eine normale Reaktion sein sollte

wenn Frage "was fehlt"

Antwort "mir fehlt x, y und z"

Gegenantwort: "x und y sehe ich als nicht sinnvoll an, z fehlt tatsächlich"

Dann ist man eben froh, mit z einen Änderungsbedarf durchgegeben zu haben und muss damit leben, dass es zu x und y einen andere Sicht gibt.

 

Und niemand kullert über den Fußboden.

 

Von daher kann man danach sinnvoll weitermachen.

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Um mal auf den Band Reisen zurückzukommen:

 

Ist es bisher noch niemanden aufgefallen, dass in einem Quellenband zu einem "Rollenspiel nach den Motiven von Howard Phillips Lovecraft" sich nicht ein einziges Kapitel dait befasst, welche Rolle Reisen in seinen Geschichten spielen? Ich meine, da bringen Kapitäne wie Marsh gar seltsame Kostbarkeiten und unheimliches Wissen mit nach Hause von ihren Reisen oder Freunde werden durch ominöse Briefe zu Reisen ins Hinterland gebracht, um ihre flüsternden Bekannten zu treffen, eine Busreise letet das wohl bekannteste Fischmenschen-Abenteuer aller Zeiten ein, aber keiner der Autoren sieht darin auch nur ein Fünkchen interessanten Stoff für das Rollenspiel Cthulhu?

 

Hm, ich kann zu dem Wahrheitsgehalt dieses Vorwurfs mangels Exemplar zwar nichts sagen, aber wenn dem tatsächlich so sein sollte, fände ich das doch arg befremdlich.

 

Das von Synapscape weiter oben in Bezug auf den Wien-Band beschriebene Prozedere sollte eigentlich die typische Vorgehensweise darstellen, wenn man ein Thema X an den Cthulhu-Mythos anbinden möchte. Ich hab das etwa im Zusammenhang mit meinem Entwurf eines Invictus-Artikels für den Ruf auch so gehandhabt und in meinem Blog bin ich nicht anders vorgegangen. Es ist ja schon eine Frage der Legitimation, wenn man sich darauf beziehen kann, dass ein bestimmtes Thema oder ein bestimmter Gegenstand genauer erläutert werden sollte, weil er in der Welt des Mythos bereits eine Rolle spielt. Die rein generischen Verbindungen der Marke "beliebiger noch unbenutzter Gegenstand + Cthulhu-Mythos" gehören eher in das Reich des Rattenfangens und der Geldmacherei ohne Sinn und Verstand.

 

Zumal ich, wie Synapscape durchaus der Auffassung bin, dass Reisen (oder von mir aus: die Fremde) in Lovecrafts durchaus eine besondere Rolle spielen. Immerhin wird das Reiseprozedere inkl. der Befindlichkeiten der Protagonisten oft genug in großer Ausführlichkeit beschrieben. Wenn ich da in modernere Literatur schaue, spielen Reisen an sich dort eine teils deutlich geringere Rolle. So jedenfalls mein Eindruck aus der Lektüre von Lovecraft selbst und einer inzwischen dreistelligen Zahl von Mythos-Geschichten anderer Autoren.

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Wie gesagt, ich sehe keine nähere Verbindung von Lovecraft und dem Thema "Reisen", so wie es im Band umgesetzt ist, d.h. kommerzielles Reisen von A nach B und der zusätzlichen Möglichkeit, dabei ein Abenteuer zu erleben (oder auch nicht).

 

Das Xenophobe (inkl.leicht rass. Äußerungen von HPL) erwächst weniger aus dem Reisen selbst als aus der schlichten Dichotomie "das Fremde vs. das Eigene". Das Reisesouvenir bringt den Horror, nicht die Reise.

 

Im Wien-Band macht der HPL-Bezug durchaus Sinn, bei Reisen weniger. Im übrigen halte ich es auch für müßig, bei jedem Band unbedingt mit einem Extratext auf den Meister zu rekurrieren. Ich denke da nur an Mittelalter und NOW..... Es heißt ja auch genau genommen "Rollenspiel in der Welt von HPL" und nicht "Rollenspiel mit HPL".

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Wie gesagt, ich sehe keine nähere Verbindung von Lovecraft und dem Thema "Reisen", so wie es im Band umgesetzt ist, d.h. kommerzielles Reisen von A nach B und der zusätzlichen Möglichkeit, dabei ein Abenteuer zu erleben (oder auch nicht).

 

Genau das ist ja meine Kritik. :)

Ein Quellenband zum Thema Reisen für das Rollenspiel Cthulhu ohne jede Verbindung zu Lovecraft (außer die zufällig ausgewählten Monster auf zufällig ausgewählten Transportmitteln im Abenteuerteil)

 

DisPater sagt dazu:

 

Die rein generischen Verbindungen der Marke "beliebiger noch unbenutzter Gegenstand + Cthulhu-Mythos" gehören eher in das Reich des Rattenfangens und der Geldmacherei ohne Sinn und Verstand.

 

Warum ein Quellenband für Cthulhu zu einem Thema, das aus der Sicht von Kollegen wie Henry Fox gar nichts mit dem Mythos zu tun hat oder wenn dann wenigstens so bearbeitet, dass ein Bezug zum Mythos hergestellt wird?

 

Ein weiteres Beispiel für Reisen in Lovecrafts Geschichten findet auch in der für das Spiel namensgebenden Geschichte "Call of Cthulhu" und die dabei stattfindende Begegnung mit Rlyeh eine entscheidende Rolle. Andere Beispiele habe ich schon genannt. Also es ist ziemlich leicht, hier Referenzen bei Lovecraft zu finden, die über das hinausgehen, was Heiko so salopp subsumiert hat.

 

Was möchte die Redaktion denn überhaupt bieten? Cthulhu oder Random Tentacle Monster Roleplay .

Wer Interesse hat: ich schreibe gerne ein Random Tentacle Monster Roleplay Grundregelwerk, dazu wird es Quellenbücher zu völlig zufällig ausgewählten Themen geben mit Artikeln, die ich aus Wikipedia zsuammensetze. :) In jedem Band wird es massenweise Abenteuer geben, die sowohl etwas mit dem zufällig ausgesuchten Thema als auch mit Random Tentacle Monster Roleyplay zu tun haben! Kleiner Spoiler: es wird als Spielleiter-Toolbox einen Random Tentacle Monster Generator geben!

Edited by Synapscape
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Warum ein Quellenband für Cthulhu zu einem Thema, das aus der Sicht von Kollegen wie Henry Fox gar nichts mit dem Mythos zu tun hat oder wenn dann wenigstens so bearbeitet, dass ein Bezug zum Mythos hergestellt wird?

 

Warum gibt es für Cthulhu ein Waffen-Handbuch?!

 

Die Gründe sind sehr ähnlich. Weil es Spielmechanismen bzw. Mechanismen zwischen, vor, in  oder nach Abenteuern beschreibt.

"Reisen" ist da wesentlich weniger esoterisch, als es manche vielleicht vermutet haben. Der Band beschreibt im Quellenteil tatsächlich genau das - das Reisen in den 1920ern.

Ich persönlich finde das vollkommen ok.

 

Die Abenteuer beschreiben unheimliche Dinge auf Reisen. Auch ok.

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"Reisen" ist da wesentlich weniger esoterisch, als es manche vielleicht vermutet haben.

 

Haha, nene, ihr hattet nur niemanden oder niemanden, der sich Mühe machen wollte.

Ich bin mir sicher, dass diese Entscheidung nicht aktiv getroffen wurde, sondern jetzt, da ich das anspreche eine Antwort von dir konstruiert wird, so nach dem Motto: "Gab es wenig bei Lovecraft, machen wir nix zu."

Wirklich drüber nachgedacht hat bei dem Band vermutlich niemand, sonst wären die Inhalte selbst ohne explizite Erwähnung anders ausgefallen.

 

Ich finde es schade, dass die alten Vorgaben, die Pegasus-Cthulhu eigentlich besonders gemacht haben, völlig über Bord geworfen wurden zu Gunsten von: "Hauptsache, es geht schnell und einfach, mit geringem Aufwand."

 

Die Vorgaben waren:

alles zum Mythos, so nah wie möglich am Mythos (siehe Malleus)

alles historische so exakt wie möglich (siehe Auf den Inseln)

 

Jetzt wird es nochmal persönlich:

 

Immer wenn Dir, Heiko dann mal gesagt wird, dass diese Werte, an denen Cthulhu sich festhielt mal hier oder mal da nicht ganz beachtet wurden, reagierst du irgendwie angepisst und versuchst das Ganze dann mit "brauche ich nicht, will ich nicht, gibt nix her" plattzubügeln, anstelle mal die Chance zu nutzen und zu überlegen, ob man vielleicht nachsteuen muss. Das einzige, was du tust, ist dich dann irgendwie in die Crowd zu flüchten mit halbgaren Umfragen.

 

Wie kannst Du hier das posten: "Reisen ist da wesentlich weniger esoterisch, als es manche vielleicht vermutet haben.", nachdem alleine ich mehrere wichtige Stories Lovecraft's aufgezählt habe, in denen Reisen sehr wohl eine Rolle spielt oder andere User wie DisPater auch bereits ziemlich fundiert und kurz und knapp schon mal die Bedeutung formuliert hat?

 

Wenn Du nich tmöchtest, dass man sich mit dir über Cthulhu-Produkte auseinandersetzt, dann frage nicht danach.

 

Und das Cthulhu-Waffenhandbuch hat damals eine ähnliche Kontroverse ausgelöst, wenn du dich daran erinnerst. Nur weil es das Buch gibt, ist das doch kein Argument dafür, dass die Diskussion keine Gültigkeit mehr hat? Was soll das denn für ein Argument sein?

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Öh, führt das nicht langsam zu einer Diskussion, die gar keine mehr ist und in der es nur noch um die "wer hat jetzt noch irgendwie recht"-Position geht, obwohl viele der Argumente doch teils subjektiv sind?!

 

Nur

mal

wieder

so

als

Randbemerkung...

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Guest Seanchui

Öh, führt das nicht langsam zu einer Diskussion, die gar keine mehr ist und in der es nur noch um die "wer hat jetzt noch irgendwie recht"-Position geht, obwohl viele der Argumente doch teils subjektiv sind?!

 

Nur

mal

wieder

so

als

Randbemerkung...

 

...um hier mal meine 50 Cent beizusteuern:

 

die Diskussionskultur bei diesem Thema ganz im Speziellen ist... naja, nicht unterirdisch, aber kurz davor. Beide Seiten bekleckerten sich in manchem Post nicht unbedingt mit virtuellem Ruhm.

 

Aber:

 

Syna hat insofern recht, als dass die Reaktion auf Kritik irgendeiner Art seitens der Chefredaktion auf einen Kunden... befremdlich wirken kann.

 

Sicher, Heiko, Du hast sicherlich viel Zeit, Arbeit und Mühe in den Reisenband gesteckt. Redaktionelle Arbeit ist schwierig und zeitraubend - und leben kannst Du davon sicherlich nicht, also wird es in Deiner Freizeit erledigt. Dazu kommt ein großes Team fleißiger Autoren, die - auch wenn Wikipedia bei der Recherche sicherlich eine Rolle spielt :-) - mit viel Engagement und nach bestem Wissen und Gewissen einen Rollenspielband zusammenstellen. Dass Du Dich schützend vor Dein Team stellst, ehrt Dich. Dass Du die Arbeit, die Du Dir mit diesen Büchern machst, verteidigst, ist verständlich.

 

Aber: bei jeder aufkommenden Kritik zu antworten: "war so ja nicht gemeint, sehe ich ganz anders, ist so nicht und basta" (und das ist ausdrücklich NICHT nur auf diesen Thread bezogen, denn mir ist ähnliches schon einmal mit einer Kritik passiert), das muß nicht immer der richtige Weg sein. Wenn es ein anderes Konzept hinter dem Reisenband gab, als es hier als wünschenswert erachtet wäre, dann erkläre es Syna einfach kurz. Sicherlich muß ihn das nicht überzeugen, und sein Konzept hätte ihm besser gefallen. Aber momentan wirkt es wie "es ist alles wunderbar, und wer etwas anderes behauptet hat keine Ahnung". Und das ist nicht die Reaktion, die Syna auf ehrliches und ausführlich formuliertes Feedback erhalten muß.

 

@SWC: ich würde mir wünschen, dass die beiden das ausdiskutieren. "Recht" hat womöglich niemand, aber vielleicht kommen Denkanstöße zustande, wenn der Ton erstmal wieder nicht zu scharf wird.

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