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[König!Reich!Unten!]Kapitel 3: Eine Zugfahrt, die ist lustig – Dreiländereck Vogtland, 08. Mai 1924, 1. Klasse, Abteil N°13 des Donabgau-Express, 1...


grannus
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Mit zittrigen Händen fingere ich unbeholfen an meinem Zigarettenetui. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis es endlich geöffnet ist und noch länger bis die verdammte Zigarette endlich brennt. Nach einem tiefen Zug blicke ich zu Jaques rüber.

 

"... unfassbar... ich meine wer handelt so? Was hat diesen Mann dazu getrieben?"

 

Ich halte mein Zigarettenetui in Richtung des Franzosen. Das Zittern der Hände lässt nicht nach. Verdammt.

 

"Sowas hat niemand verdient..."

 

Ich nehme einen tiefen Zug und inhaliere den Qualm. Das beruhigt. Hoffentlich.

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"Ägypten war vor tausenden Jahren DAS Königreich ... von uns aus liegt das südlich, aber deshalb würde man nicht sagen das es "unter" uns liegt. Es liegt sehr weit südlich von Deutschland, auf dem Kontoinent Afrika. Du meinst wegen des Gebrabbel des ... Irren?"

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"Ick würd auch jerne mal wat Intelligentet sajen....HÖ, HÖ, HÖ..."

 

Lacht schallend und befreiend - klopft seinem Chef auf die Schulter....

 

"So, nu aber Scheffe - Dit wär doch jelacht, wa - wenn wa nüscht och mit son vermurksten Schlamassel zurecht kommen würden, wa?"

"Also, wie sacht der Trainer noch imma gleich? Kopp hoch, Kinn nach unten - und aus die Deckung raus zuschlajen, wa?"

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Zusammen mit Horst Jellinek und Dr. Georg Senft treten die Herrschaften an die frische Luft, verlassen den Zug durch den Ausstieg des Waggons. Der Zug ist noch ein gutes Stück weitergefahren, bis die Notbremse das stählerne Koloss endgültig zum Stehen brachte. Die Überreste des Toten verunzierten die gesamte Außenwand der nachfolgenden Waggons. Einzelne Blutspritzer zeugten vom Umfall.

 

Ein paar hundert Meter hinter dem Donabgau-Expresses wurde man schließlich fündig. Die Überreste des Mannes lagen am Damm, der Corpus liegt auf dem Rücken, die starren Augen blicken anklagend in den Himmel. Man sagt immer, im Tod fände man Ruhe und selbst Menschen mit harten Gesichtszügen würden friedlich aussehen. Unsinn! Das Antlitz ist verkrampft und erzählt immer noch die Geschichte der letzten Sekunden dieses verloschenen Lebens.

Die Kleidung ist größtenteils intakt, während der Körper zertrümmert und aufgebrochen ist. Das Gesicht ist schrecklich deformiert, kann man aber noch die ehemals angenehm zu betrachtenden Gesichtszüge erkennen.

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Der Oberschaffner bleibt wie erstarrt vor den Überresten stehen, wird bleich und dreht sich plötzlich weg. Wenige hastige Schritte später ist er hinter dem Buschwerk verschwunden und übergibt sich lautstark. Während dessen kniet sich Dr. Senft zum Toten und untersucht in fachmännisch, untersucht auch Jackentasche und fördert eine Brieftasche und zwei kleinere Schriftstücke- einen Brief und eine Visitenkarte zu Tage.

 

http://www.techfever.net/images/wp-content/uploads/2010/07/Fossil-Faux-Vintage-iPad-Case.jpg[Handouts verfügbar]

 

Die Kleidung des Mannes sieht so aus, sofern möglich, als hätte er eine ganze Weile im Freien genächtigt bzw. als wäre er lange Zeit der Witterung ausgesetzt gewesen. Der Bart hat das Stadium eines Dreitagebartes längst überschritten.

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Zu Erich

 

"Ich weiß auch nicht wie so etwas passieren kann. Ich habe keine Erklärung. Es ist ... sinnlos ... schrecklich."

 

Nimmt sich eine angebotene Zigarette. "Danke"

 

"Ich hoffe wir kommen bald in München an und können uns wieder auf unseren Auftrag konzentrieren. Vielleicht klingt das herzlos, aber nur so können wir diese Tragödie hinter uns lassen. Helfen können wir dem armen Mann ja leider nicht mehr. Unsere Arbeit in München wird uns helfen, damit fertig zu werden."

 

Blickt sich etwas verwirrt um: "Wo sind die beiden anderen Herrschaften eigentlich abgeblieben?"

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"Die anderen sind mit dem Arzt und Oberschaffner draußen und wollen die sterblichen Überreste auflesen. Fragen Sie mich nicht, wie sie auf die Idee gekommen sind. Das wäre wirklich das Letzte, was ich jetzt machen wollte..."

 

Ich drücke die Zigarette im Ascher aus.

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