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[Nightmare in Norway] Norge framreise; dag en - lordag 19.12.1925


Der Läuterer

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Sie ist ein Tier, die da auf mich zugestürmt kommt. Ihre Augen blitzen vor Mordlust und ihre verbrannten Hände sind zu aggressiven Fäusten geballt. Sie will ihn töten, Rick, brummt eine Stimme in meinem Kopf. Willst du wirklich mit dieser Frau einen Mord begehen? Na?

"Ich ...", erwidere ich. "Ich ..."

 

Da prescht Hasan hervor und hebt seine von seinem eigenen Blut besudelte Faust: "Er muss irgendwo in Richtung der Lok sein! Bei Allah, all die Menschen fliehen vor seinem Wahnsinn! Wenn wir schnell genug sind, dann erwischen wir ihn noch! Was ist mit Ihnen?", zischt der in Rage geratene Araber der Russin entgegen. "Kommen Sie mit uns oder bleiben Sie hier?"

 

Ich habe keine Wahl. Hasan hat über mein Schicksal bereits entschieden. Und mit ihm gehe ich durch jede Hölle.

 

Um uns beginnen sich all die Schafe zu sammeln, die zu dumm waren, einem ihrer Mitmenschen zu Seite zu stehen. Abschaum, denke ich. "Bitte bewahren Sie die Ruhe!", rufe ich.

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-Olga ist etwas überrumpelt(und das kommt bei ihr selten vor)-

"Ich weiß zwar nicht ob und wie ich ihnen helfen kann aber ich weder sie begleiten."

>Wo ich hier bloß hinein geraten? Das hat doch nicht mit meinem Auftrag und meinem Verfolger zutun...<

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Hasan, Rick, Olga und Matilde werden von den anderen Passagieren bedrängt. Sie kommen nah, zu nah, viel zu nah.

Sie drängeln, sie schubsen, sie zerren, ziehen und zupfen...

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Der Lärm der in Panik verfallenden Schafsherde wird immer unerträglicher, bis Hasan seine Stimme erhebt: "SIE ALLE! GEHEN SIE JETZT IN IHRE KABINEN ZURÜCK! SIE KÖNNEN UNS NICHT HELFEN, GANZ IM GEGENSATZ ZU UNS! WIR WERDEN DEM PROBLEM NACHGEHEN UND UNS AUF DEN WEG ZUM LOKFÜHRER MACHEN, SODASS DIE REISE BALD WEITERGEHEN KANN! BITTE HABEN SIE GEDULD UND BEWAHREN SIE RUHE!"

 

Ein Wunder, es ist ein gottverdammtes Wunder, überlege ich, als ich sehe, dass die Masse sich tatsächlich großflächig aufzulösen beginnt. Zwar murren sie und nicht wenige weinende Frauen werden von ihren Ehemännern gestützt, doch sie scheinen Vertrauen und Führungspotential in der Stimme meines Begleiters erkannt zu haben.

 

Als wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, sehe ich zu Contessa, deren Hände sich entspannen. Sie hätte sie getötet, da gehe ich jede Wette ein.

 

"Kommen Sie", sage ich, um mich von diesen Gedanken zu distanzieren (sie ist die geborene Mörderin! nichts anderes!). "Wir machen uns auf den Weg zur Lok." Hasan stütze ich dabei ein wenig egal, was er sagt. An ihm, da war soviel Blut gewesen.

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-Ich lächele kurz Herr Fairwell an, auch wenn mein Lächel alles anders als süß ist .-

dann wende ich mich zu Hasan: "Das war echt gut! Bravo. Los, gehen wir!"

-ich bewege mich schnell Richtung Lok.-

<die Stimme von Hans wie ein Echo: wir fahren in den Tod>

--Eine Träne fällt von meinem Auge, während ich weiter renne -

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Durch den ganzen Zug hindurch...

 

Nichts!!!

 

Doch dann...

 

In Passagierwaggon Nr.1 ...

 

Die Kreatur...

 

Das groteske Etwas... Was zur Hölle ist DAS?

 

Und WO ist Nordgren? WWWOOO???

 

Die Kreatur ist eine pulsierende Masse.

Sie wabert, blubbert und fliesst zäh dahin

Gelee-artig, Teer-artig, wie Pudding.

 

Die Oberfläche glänzt und schillert.

 

Die wurmartigen Tentakeln fliessen über die Masse, bewegen sich in Wellen und peitschen die Luft.

 

Sobald diese auf irgend einen Widerstand treffen, packen sie zu, umschlingen, quetschen, verbiegen, zerbrechen und zerreissen.

 

Die Kraft der Tentakeln ist immens...

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Die Italienerin rennt voran und scheint wie besessen davon zu sein, ihren Geiselnehmer zu fangen (sie will ihn töten! Versteh das doch endlich!), aber Hasan und ich sind etwas besonnener. Naja, bei Hasan bin ich mir beizeiten auch nicht mehr so sicher, überlege ich, als ich mich der dunklen und lodernden Augen meines Begleiters entsinne.

 

Dann ganz ohne Warnung, erblicke ich es. Das Ding. Bei Gott ich will dieses Unding in keine Worte kleiden, denn wäre dies nichts anderes als die größte Lüge auf der weiten Erde.

 

Doch scheint es ... "Es beachtet uns gar nicht.", zischt Hasan und zeigt auf die Masse. "Siehst du? Es bewegt sich zu einem Ziel, das nur es selbst kennt!" Tatsächlich, das Wesen bewegt sich nicht auf uns zu ...

 

"Was zur Hölle können wir tun, als dem Ding zu folgen?", brummt Hasan entschlossen. Sein grimmiger Blick sucht das Einverständnis von Contessa.

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Die Tentakel schlagen mit ungeheurer Kraft auf die Tür und die Wand in Richtung Lok ein.

Der Lärm ist ohrenbetäubend.

Metall quietscht, Holz knirscht und bricht. Glas splittert.

Und ein wahnsinnig gewordener Fahrgast wird in die Luft, an die Decke des Waggon geschleudert, wieder aufgefangen, nur um dann, oberhalb der Hüfte, in zwei blutige, matschige Stücke zerrissen zu werden, deren Schreien augenblicklich erstirbt.

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Als ich das sehe, zucke ich zusammen und mache einen Schritt nach hinten. Übelkeit.

Ich klammere mich an John fest.

<dio santo...>

<Aber was jetzt? es ist zu Spät>

- ich schaue Hasan in den Augen. Tief. Entschlossen. Eingentlich bin ich verzweifelt, und würde Trost begrüssen, sogar erwarten.

<Trost? Ich? Und wieso? meine Verzweiflung..das konnte ich immer gut verstecken>.

-ich nicke langsam-

"Ich bin bewaffnet, ihr nicht" sage ich dann leise.

"Lassen sie mich vorgehen. Ich kann schlimmsten Fall versuchen sie zu erschiessen, und uns eine Zufluchmöglichkeit zu schaffen. Bleiben wir soweit weg es nur geht"

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-ich folge den Dreien etwas langsamer, ich bin schließlich kein Kämpfer und im Prinzip unbewaffnet-

>Uh das war keine gute Idee, was ist das für ein Ding? nein eigentlich will ich das garnicht wissen.<

-würg-,

>das war übel, ich will diesem Ding nicht im die Quere kommen<

Olga weicht zurück, sie ist grün im Gesicht

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Die Tür zum Gepäckwagen ist verriegelt und mit einer Kette gesichert.

Die Kette bietet aber nur kurz Widerstand und zerreisst dann. Die erste Tür wird aus den Angeln gerissen und mit Wucht durch den Waggon geschleudert.

 

Dann wird die Kreatur ruhig, erstarrt fast.

Fast könnte man meinen, sie würde nachdenken und ihre nächsten Schritte überlegen...

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Meine Schritte stampften unter mir nur so dahin. <Weiter, du musst herausfinden was hier vor sich geht! Weiter!>

Ich spüre meine Beine immer noch nicht, aber mein Blick wird langsam klarer. Ich spüre wie Adrenalin meine Adern hinaufschießt, während Schreie und immenser, unvorstellbarer Krach gegen meine Ohren branden.

<Ein Kampf? Nur... WER kämpft?!>

Unter schreien branden nun auch noch menschliche Körper gegen mich, eine schier unaufhaltsame Flut von Passagieren drängt mir entgegen, ein Durcheinander an Wirrwarr von sich gebend.

Ich stemme meinen Körper mit aller Kraft gegen die peitschende Masse, lasse die Flut wie an mir wie an einem einsamen Fels brechen und kämpfe mich langsam voran.

 

Endlich, nachdem ich mich durch gefühlte 100 Passagiere geschlagen habe ebbt der Zufluss, geifernder Flüchtender, ab. Ich atme schwer durch. <Doch noch ist keine Zeit für eine Pause> Ich begebe mich in das Auge des Sturms und wie erwartet zeichnen sich hier erneut schemenhafte, dunkle Schrecken von dem tristen, farblosen Boden und den Wänden des Wagons ab. Körper, verdreht und leblos, ich zähle ihre Anzahl nicht mit..

 

Langsamer wage ich mich vorwärts, mein Mut ist ungebrochen und mein Kopf pocht so schwer, dass ich kaum einen anderen Gedanken fassen kann als diesen einen "Vorwärts!". Da plötzlich taucht etwas unreal pulsierendes vor mir auf, peitschend schlägt es in alle Richtungen aus. Holz und gar Metall scheint zu bersten. Ich vernehme enormes Krachen und Ächzen. Kann aber außer mir hier niemanden sehen&dieses Etwas scheint im Moment nur den Zug selbst anzugreifen.

 

<Ich muss mich dem Gegner also wohl allein stellen.> Meine Lippen verziehen sich zu einem matten Grinsen.

 

Schnell breche ich in das mir nächst liegende Abteil ein, schließe die Tür hinter mir und greife in meine Jackett-Tasche. Ziehe eine Fluppe heraus und zünde sie an, inhaliere tief und versuche einen klaren Gedanken zu fassen. Studiere den Raum um mich herum.

 

Nach einer kurzen Pause gehe ich auf das vereiste Abteilfenster zu und strecke mich lang der schweren Messingstange über mir entgegen. Hebel sie mit beiden Händen aus den Halterungen und lasse die Gardinen an ihr hinab sausen, während ich meine Zigarette in meinem Mundwinkel balanciere.

Erneut atme ich tief ein, nehme die Zigarette wieder in meine Rechte und beschaue mir, nun etwas zuversichtlicher, meine improvisierte Waffe an.

<Das muss es tun.>

 

In eben diesem Moment, als ich mich umdrehe höre ich Schritte vor der Abteiltür. Ich mache einen Satz nach vorne, reiße die Tür auf und stelle mich Kampfbereit mittig in den Wagonflur.

 

[Nach einem ersten Schock, erkennen vielleicht einige der anderen, wie Dwight breitbeinig in seinem Anzug hinter ihnen steht, eine rötlich schimmernde Stange, die von einer Wagonwand zur anderen reicht, in seinen Händen und in seinem Mundwinkel eine nahezu abgebrannte glimmende Kippe. Unter seiner dunklen Sonnenbrille ein dünnes Grinsen.]

 

Vor mir sehe ich die anderen Gäste, von gestern Abend aus dem Salon. Unter ihnen die bitter süße Italienerin, mit einer geschulterten Waffe, der hochnäsige Araber, sowie der psychopatische Amerikaner in seinem Arm und diese stille bleiche Russin.

"Zeigen wir es diesem Teil!" rufte ich mit tiefer Stimme und gehe, all meinen Mut zusammen fassend, langsam und zielsicher vorwärts.

 

[Psychologie kundige werden erkennen, dass Dwight bleich, verschwitzt, unstet und ein wenig mitgenommen wirkt.]

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Um mich herum herrscht reges Treiben. Viele Menschen rennen schreiend an mir vorbei. Beachten mich aber in keiner Weise. Sie kommen aus der Richtung in die dieses... dieses Ding verschwunden ist. Panik und Entsetzen steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Dennoch wirken sie irgendwie fern von mir. Weit weg.

 

"... Ein Volk ist daher um so schlechter oder besser mit allen Gütern, die es braucht, versorgt, je mehr oder weniger Menschen sich in den Ertrag der Arbeit oder in das, was sie im Austausch dafür erhalten, teilen müssen... "

 

Ich bin allein. In Sicherheit. Wie ein Mond kreise ich um einen Planeten der in Entsetzen und Panik vor dem nahenden Ende flieht. Die Gewissheit, dass wenn der Planet sein Ende findet, auch der Mond nicht weiter um den Planeten kreisen wird holt mich langsam ein.

 

"... Zwei Faktoren bestimmen nun in jedem Land diese Pro-Kopf-Versorgung: Erstens die Produktivität der Arbeit als Ergebnis von Geschicklichkeit, Sachkenntnis und Erfahrung, und zweitens das Verhältnis der produktiv Erwerbstätigen zur übrigen Bevölkerung..."

 

Da. Menschen die in die andere Richtung gehen. Die der Gefahr entgegen schreiten... Ihr trotzen wollen. Ich kenne diese Personen. Ich habe sie schon einmal gesehen. Am Anfang dieser Reise. In einer Zeit die mir ewig entfernt erscheint.

 

Ich sollte mit ihnen gehen... Aber dann würde ich dieses... dieses Ding noch einmal sehen und ich fürchte ein weiterer Blick auf es würde mich vollenst brechen. Ich bleibe in Sicherheit. Ich lege den Kopf gegen die Wand und schließe die Augen. Die Gruppe beachtet mich nicht und zieht an mir vorbei.

 

Ich bleibe der Mond.

 

"... Von beiden Umständen muß es jeweils abhängen, ob in einem Land das Warenangebot im Jahr über reichlich oder knapp ausfällt, gleichgültig, wie groß ein Land ist oder welchen Boden und welches Klima es hat."

 

Was wenn sie scheitern? Wenn das hier wirklich das Ende sein soll? Wenn es daran scheitert, dass ich hier am Boden liege und nicht mit ihnen gegangen bin? Soll der der einsame Mond schuld daran sein, dass das Wimmeln auf dem Planeten endet?

 

Langsam erhebe ich mich und gehe in die Richtung in die die Gruppe verschwand. Folge ihnen und stelle mich meinen Dämonen. Vielleicht wird es nicht nur mir helfen. Vielleicht hilft es Allen.

 

EDIT: Typos...

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