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[Nightmare in Norway] Norge framreise; dag en - lordag 19.12.1925


Der Läuterer

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Niemals aus der Rolle fallen, Rick, NIEMALS - !

 

In meinem Kopf wird plötzlich ein Schalter umgelegt. "Wissen Sie was? Sie haben recht, Contessa! Dies hier IST die Vorstufe eines größeren Alptraums, eines viel größeren Grauens, als JEDER von Ihnen sich auszumalen imstande ist!" Meine Stimme wird zischend und scharf. "Ich vertraue Ihnen etwas an, Contessa, ja? Wollen Sie, dass ich Ihnen etwas verrate?! Ich bin der beste Schauspieler, den die Welt je erblickt hat! Sie denken vielleicht, alles sei im Lot - nein! - NICHTS ist im Lot!

Das Leben ansich ist eine einzige Maskerade! Bevor ich Hasan traf, war ich sündig, als ich ihn traf, versuchte ich zu büßen! Viele Menschen habe ich gerettet seitdem, viele viele Leben und nicht ein einziges dieser Leben war auch nur halbsoviel wert wie jenes, das ich genommen habe! Wissen Sie warum, liebe Contessa? Ich verrate es Ihnen, weil ICH über meine Sünde Bescheid weiß und deshalb nur dieses eine Leben etwas zählte! Ich weiß, dass ich diesen armen Kerl umgebracht habe, ich bin mir sicher! Ich war kurz weggetreten - das war mir vorher noch nie geschehen! - dann erwachte ich aus meiner Trance ... einige Straßen weiter.

Niemanden interessierte es! Sie quälten mich mit ihrer Teilnahmslosigkeit, während meine persönliche Welt zu bersten drohte und ich die Trümmer in Alkohol zu ertränken gesuchte! Pah! Ich gebe mich als ein Teil von ihnen aus, von diesen dummen Schafen und ihren noch dümmeren Konventionen, ich wandle unter ihnen wie einer der ihre, ich tue ihnen jeden Gefallen und was erhalte ich als Dank? Haben Sie eine Ahnung, was ich als Dank dafür bekomme?! Diesen Widerling bekomme ich als Dank!

Ein Spiegel, er ist nichts als ein Zerrbild von dem Bild, das die Schafe von mir haben! Und ich hasse mich dafür, dass sie mich so sehen, und ich hasse es, dass ich dennoch so teilnahmslos bin wie sie auch! Deshalb habe ich mich überwunden! Ich habe die Ewige Wiederkehr überwunden! Oh ja und ich würde es wieder tun, das verspreche ich Ihnen, ich würde mich JEDERZEIT wieder zerschlagen!

Das ist das größte Grauen, wissen Sie? Dass es manchmal doch nicht so läuft, wie die Schafe es wollen! Dass jemand die Wiederholungen durchbricht und das Unvorhergesehene tut! Ich bin in ihre Reihen getreten - die Menschen, sie haben mich gemustert mit ihren dummen Schafsaugen! - ich bin zu Schmidt hingetreten und habe ihm gesagt, dass ich ihn durchschaut habe! Durch-Schaut!

Er hielt uns alle zum Narren! Der Parasit, der er war! Oder eher ist? Die kriegt doch keiner klein! Ich weiß es am besten! Bin ich doch auch gebürtig einer von ihnen ..."

Heiße Tränen strömen wie ein salziger Bach meine Gesichtszüge entlang und verwischen das angetrocknete Blut des Barmenschs wie auch mein eigenes. "Sie müssen mich hassen - wirklich! - ich bin kein guter Mensch! Ich sehe, ich beobachte, ich bin wie Howard Phillips Wilde, als hätte er seinen Roman nur für mich verfasst!

Oscar Wilde hat einmal geschrieben: 'Die Bücher, die von der Welt unmoralisch genannt werden, sind Bücher, die der Welt ihre eigene Schande vorhalten'. Er hat recht. Ich habe mich lange genug in alte Texte vertieft, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Nichtsdestotrotz frage ich mich, warum ich gerade Sie mit meiner seelischen Zerrüttung belaste ... Ich kann es Ihnen kaum erklären.

Wirklich, ich wünschte, dass alles wäre niemals geschehen - niemals! Ist einmal das Unvorhergesehene geschehen, dann stürzt das ganze Konstrukt ins sich zusammen. Sie spüren es ja gerade am ganzen Leib! Änderung liegt in der Luft! Eine glanzvolle Metamorphose in den Zustand äußerster Verderbtheit ... Sie sagten, Sie hören Stimmen? Ja?! Hören Sie auf sie. Jetzt ist es ohnehin zu spät, etwas rückgängig zu machen ..."

Eine Sekunde, vielleicht zwei, verstreichen in denen die Zeit an uns vorübergleitet. Meine zitternde Hand nähert sich ihrem Kleid und hält sich wie die eines Ertrinkenden an ihr fest. Meine Stimme ist nun gefasster und beinahe zärtlich, sie ist ein Hauch in der kleinen Lichtsphäre des Feuerzeugs, das momentan unsere Existenz absteckt: "Trotz allem - niemand sollte so leiden, wie ich es tue. Verzeihen Sie mir, Contessa, bitte verzeihen Sie mir, wenn Sie dazu in der Lage sind.

Und dann - bitte! - sagen Sie mir, zu was ich geworden bin? Was ich wirklich bin hinter meiner Maskerade?!"

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-Absolut erstarrt, höre ich diese Beichte. Plötzlich. Aus dem Nichts. Aus der Dunkelheit. Unvohersehbar. Die ganze Zeit hielt ich John fest. MEINE Sicherheit-

Ich starre dieser Junge weiter an, sprachlos. Höre, und sehe, seine Träne. Alles anders ist wie ausgeblendet. das hier ist also kein Zug. Es ist..eine Hölle. Und wir sind die Verdammten. Ja. so musst es sein.

Ich spüre seinen Griff. Wie der von jemand der kurz davor ist, von eine Klippe runterzufallen.

<wenn es so wäre, was würde ich bloß tun?>

-Ich muss nicht lange nachdenken. Ich nähere mich langsam-.

"Pazzo e solo colui che é certo di non esserlo, Rick"

"Verrückt ist nur der, der sich abslolut sicher ist, es nicht zu sein" flüstere ich, so sanft wie ich es nur in dieser Situation kann.

-Ich drücke meinen Stirn an seinen, und streichele ihn die Tränen weg.-

"Ich weiss nich wer sie normalerweiser sind, Rick. Aber sie sind jetzt hier. Und ohne Ihre Hilfe, werde ich es bestimmt nicht schaffen"

-Ich lächele ich an, meine Augen tränen-

 

edit:typos

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Erstaunen, nichts als Erstaunen durchfährt mich bei ihren Worten und ich ziehe meine Hand vorsichtig hinfort. "... dass das ganze Welttheater um sie herum aufgebaut ist, damit sie, die Agierenden, in ihren großen oder kleinen Rollen sich bewähren können.", flüstere ich auf Deutsch und bin mir sicher, dass sie nichts versteht.

 

"Sie sind voller Herz, Contessa, lassen Sie das nicht zu Ihrem Verhängnis werden." Ich wende meinen Blick ab. "Trotz allem werde ich tun, was ich kann, um nicht mehr Tod zu verbreiten, als nötig ist. Das bin ich Hasan schuldig. Verstehen Sie?"

 

Auf Italienisch spreche ich dann die Worte aus, die mir schon etwas länger im Kopf umherspuken und nun zum ersten Mal offen ausgesprochen werden: "Ein Leben zu beenden ist sehr leicht, Contessa" Ich halte mir meinen Revolver andeutungsweise gegen die Schläfe und schaue sie ernst an. "Ein kurzer Druck, Puff, schon ist alles Sternenstaub. Falls es soweit kommt, Sie wissen, was ich meine" Wieder hebe ich die Waffe ein kleines bisschen fester an meine Schläfe. "Kümmern Sie sich um Hasan, verstanden?"

Ich nehme die Waffe herunter und lade die Schüsse nach, die ich bereits abgefeuert habe. Mein Raunen wirkt verschwörerisch: "Ich weiß nicht, wie lange ich noch kämpfen kann." Das Glühen meiner Augen macht ihr unmissverständlich klar, dass es um viel mehr geht als nur um das Zugunglück. Schon lange lange Zeit hatten sich Existenzstörungen bis hinab in meinen Verstand gefressen, hatten genistet und wuchsen nun zu einer erheblichen Gefahr für mich und meine Umwelt an. Und das konnte ich für die wenigen Menschen, die mir wirklich etwas bedeuten und die mich verstehen, wirklich nicht zulassen. "Denken Sie an meine Worte."

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Schritte sind aus Richtung Passagierwaggon 2 (P2) zu hören.

 

FMS (Fremde Männerstimme): "Hallo? Hallo! HALLO, H A L L O !!! [...]

 

"Antworten Sie. Ich habe Sie reden hören, also verstecken Sie sich nicht." [...]

 

"Kommen Sie raus und ergeben Sie sich!" [...]

 

Eine Taschenlampe leuchtet auf und der Lichtkegel sucht hektisch und fahrig die Umgebung ab. Links, rechts. Rechts, links. Schritte, die sich nähern.

Als der Kegel der Taschenlampe auf der Leiche des kleinen Mädchen ruhen bleibt, ist ein Stöhnen und Würgen zu hören.

Dann folgt ein ersticktes "Nein. NEIN!" [...]

 

"Ihr Schweeeiiine!" [...]

 

"Ich bin bewaffnet. HÖREN S I E !!! ICH BIN BEWAFFNET." [...]

 

Das Tentakel-Ding regt sich wieder.

Abermals peitschen die Tentakel auf die Umgebung ein.

 

"Kommen Sie sofort raus, sonst werde ich von dieser Waffe Gebrauch machen. HÖREN SIE MICH. Ich komme jetzt und werde Sie festnehmen. HABEN SIE VERSTANDEN?"

 

Das Tentakel-Ding bewegt sich wieder.

 

Langsam setzt es sich in Bewegung...

 

... vom Gepäckwagen weg, in Richtung P2.

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Der Lichtkegel sucht hektisch nach dem Verursacher des Chaos.

 

FMS (Fremde Männerstimme): "Hallo? Kommen Sie heraus. SOFORT. Sonst eröffne ich das Feuer. Ich bin zwar kein geübter Schütze, aber ich habe genug Munition. Und vielleicht treffe ich Sie ja. AUS VERSEHEN !!!"

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Ich lasse das Sturmfeuzeug zuschnappen und schnippse den kleinen Zigarettenstummel zu Boden, wo er, wahrscheinlich aufgrund einer Blutlache, erlischt.

 

Ich bin ein Schatten, selbst mein Atem ist bloß noch wie aus Seide gewoben. Seit ich die meisten meiner Dämonen ausgespuckt habe, fühle ich eine willkommene Unbeschwertheit und Ruhe in mir einkehren.

 

Ich werde nicht sprechen, Contessa. Ich erdulde alles, was die Dunkelheit gebiert ohne auch nur einen Laut von mir zu geben.

 

Ein Lichtstrahl durchschneidet den Kokon aus Finsternis der Contessa und mich umgibt. Meine Augen sind zwei dünne Schlitze. "Nicht schießen.", zische ich leise, aber deutlich. "Um Himmels schießen Sie bloß nicht! Wir sind Menschen, aber wenn Sie schießen, werden Sie mit etwas anderem zu kämpfen haben als uns! Und jetzt gehen Sie in Deckung! Auf den Boden, sonst werden Sie sterben!"

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FMS (Fremde Männerstimme): "Sie können MIR keine Angst machen. Ich werde mich NICHT zu Ihnen begeben. Und wenn es so gefährlich ist, wie Sie sagen, dann SOLLTEN - S I E - WOHL EHER ZU - M I R - KOMMEN. Los, machen Sie schon. Kommen Sie raus aus Ihrem Versteck."
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"Gehen wir schnell zu ihm" sage ich angeschlagen.

"Der wird es sowieso nicht glauben bis er das Ding sieht...Vielleicht schaffen wir noch so ein Idiot der die Welt braucht, zu retten".

dann etwas lauter, nicht aber schreiend:

"Wir kommen, aber bitte, bleiben sie ruhig."

Ich bewege mich schnell.

"Das hier alles ist ein Missverständnis"

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FMS (Fremde Männerstimme): "Sicher. Alles nur ein Missverständnis. Ein Zug VOLLER LEICHEN. Aber alles ist NUR ein Missverständnis. Ich habe Sie gehört und Ihr Feuer gesehen. Bei drei werde ich schiessen." [...]

"Eins..." [...]

"Zwei..." [...]

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Das Tentakel-Ding kommt näher...

 

Der Mann ist nichts als ein gleissendes, blendendes Licht. Direkt ins Gesicht. Die Augen schmerzen.

Er ist nervös. Er fuchtelt hektisch mit seiner Waffe herum. Eine grosse, schwere Waffe. Wenn sich aus Versehen ein Schuss lösen würde, dann wäre ein Körpertreffer, aus dieser Entfernung, mit Sicherheit tödlich.

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ich flüstere leise und RUHIG:" Hinter uns..schauen sie da...und dann...aus dem weg...bitte tuen sie es...das Ding wird uns alle umbringen, wenn wir hier bleiben"

Ich gehe LANGSAM leicht zu seite.

<die einzige Hoffnung, ist das er das selbst sieht>

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