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[Nightmare in Norway] Norge framreise; dag en - lordag 19.12.1925


Der Läuterer

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Das Licht im Waggon beginnt zu flackern.

Wieder und wieder. Dann geht es aus.

Schwärze hüllt das Innere ein.

Es ist absolut stockfinster.

Die Zeit vergeht mühselig und zäh...

Erst eine Minute dann zwei.

 

Matilde hört eine Stimme in ihrem Kopf.

Wie ein Echo...

Ein letzter Hall eines Satzes.

< Jindo... Jindo... Jindo... iie... iie... Iie...>

Wie das zärtliche Flüstern eines geliebten Menschen.

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Langsam taste ich mich vorwärts... Durch den Salon und durch eine Durchgangstür durch eine kleine Küche. Weiter durch den Speisewagen in dem ein heiloses Durcheinander aus umgestürzten Mobiliar herrscht. Die Gruppe scheint weit vor mir zu sein. Scheinbar habe ich länger gezögert, als ich dachte.

 

Auch im darauffolgenden Pasagierwagen ist niemand. Stille. Das Chaos ist aber auch hier. Zerstörte Abteile. Eine Schneise der Verwüstung. Am der Durchgangstür bleibe ich stehen. Durch die Scheibe sehe ich die anderen. Ich öffne die Durchgangstür. Dann ist alles dunkel.

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Weitere endlose zwei Minuten vergehen quälend langsam.

Das Licht im Waggon beginnt wieder zu flackern.

Immer und immer wieder.

Unstet. Unberechenbar. Unvorhersehbar.

Dann geht es abermals kurz aus.

 

Eine tiefe, bedrohliche Stimme ertönt.

Brodelnd und hallend dröhnt sie ohrenbetäubend durch den Waggon, wie eine Geröll-Lawine.

 

"Kome for me. ODIN. Kome for me.

Skilt me frata. Skilt me frata.

Frihet me gi. Frihet me gi.

Jeg ta med pa kjopet. Ikke det, Odin."

 

Die Stimme übertönt alle anderen Geräusche und jegliche Sprache.

Sie hämmert in den Schädeln und bringt die Adern am Kopf zum Quellen und Pulsieren.

 

Das Pochen ist so schmerzhaft und qualvoll, dass es die Menschen, die es hören, in die Knie zwingt.

 

Matildes Augen schmerzen.

Ein Flimmern, als hätte sie zu lange in ein gleissendes Licht geschaut.

 

Und wieder diese entfernte, leise Stimme, die das Einzige ist, das dieses Dröhnen zu durchdringen scheint.

< Iie... iie... iie... >

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Trotz der schlechten Beleuchtung und der markerschütternden Stimme versuche ich mich weiter vorzukämpfen. Ich krieche die letzten paar Meter auf die Gruppe zu und bleibe hinter einer umgestürzten Sitzbank kauernd in Deckung. Ich hoffe nur das es kein Fehler war hier her zu kommen.

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Die Dunkelheit weicht einem Flackern...

Das Dröhnen weicht einer absoluten Stille...

 

Aber nur Augenblicke..., dann ist ein leises Stöhnen zu vernehmen.

Irgendjemand oder irgendetwas scheint grosse Schmerzen zu haben.

 

Dann herrscht wieder eine tiefste Schwärze im Waggon und etwas bewegt sich leise, schlurfend und stöhnend in Richtung Zugende...

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"Herr Fairwell.." flüstere ich.

"Dieses Ding..kommt zurück...ich kann zwar nicht sehen, aber..ich könnte versuchen richtung Tür zu schiessen..." -ich atme tief-

"das Risiko ist, das er auf uns losgeht. also, ich rufe Nordgren, und hoffe er zeigt sich...vielleicht gehen sie besser gegen die wand..so sollten sie mehr schutz haben"

-ich warte, in der Dunkelheit. Hoffe auf eine Antwort. Ein Wort. Iregendetwas. ein Ja. Ein nein. Etwas was wieder mir ein bisschen Kraft gibt, meinen Tod in die augen zu schauen-

<denn das hier alles, ist allein MEINE Schuld>

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Die Welt steht still und hält den Atem an, als das Licht ausfällt. Hasans Haltung verkrampft sich, als die Finsternis uns umgibt. "Was zur Hölle ...", murmel ich, dann höre ich das verschwörerische Flüstern der Italienerin und ich krächze bloß: "Ja."

 

Ich schiebe meinen invaliden Freund gegen die Wand und warte auf den Knall und hoffe auf das schmerzerfüllte Brüllen des Docs. Hasan atmete schwer, doch jetzt hielt auch er den Atem an.

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>Wie die will auf dieses Monster schießen? Wenn das nicht nach hinten los geht<

Olga drückt sich neben dem beiden Männer an die Wand, sie hat noch immer mit ihrem Magen zu kämpfen.

Im Flüsterton "Sind sie sicher das das eine gute Idee ist? Noch beachtet uns das Ding nicht."

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"Lassen Sie Contessa mal machen.", wispere ich und ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich einer Stimme in meinem Kopf oder einem anderen Menschen in der Dunkelheit antworte. "Sie wird ihn töten und niemand wird es sehen. Finsternis frisst die Sünden der Menschen und begräbt die Reste unter sich ...!" Wenn es bei mir nur genauso gewesen wäre, hätte ich die Schuld alleine vor mir zu verantworten.

 

Dann noch zischend: "Der Vorhang wird bald schon fallen!"

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-ich atme tief und schwer ein-

 

<der Jäger, kann im Dunkel sehen, spüren>

 

-Ich stelle mir den Raum vor. Wenn Nordgren wieder aus das Ding ist, ist er jetzt bei der Tür, wo er gestöht hat. Ich höre das Ding sich bewegen. Ich bewege mich langsam leicht zu seite, richtung Wand, so dass ich IHN treffen könnte, OHNE das Ding dazwischen zu haben.-

 

<das Ziel, geradeaus>

 

-ich warte, höre, es bewegt sich..weg von ihm...WENN ER DA IST....mein herz klopf wie verrückt. ich brauche die Augen nicht. Ich muss nur spüren. Un ihn töten-

 

<Die worte Hans wieder in meinem Kopf. "Es geht nicht um leben oder sterben. Sondern viel mehr um die Einstellung dazu">

 

-Ich ziele-

 

"NORDGREN, ZEIG DICH, DU FEIGLING! ALLE GEGEN DIE WÄNDE!"

 

<Signore, accoglimi nel tuo regno. Gott, nimm mich in dein Reich auf>

 

-Ich drücke ab-

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Was passiert mit einer Puppe wenn man den Puppenspieler tötet... Vorallem wenn die Puppe eine mörderische Bestie ist. Ich will noch prostestieren, hebe auch schon die Hand um den Einwand zu untermauern. Wie lächerlich bei dieser Dunkelheit.

 

Doch da hör ich schon den Schuss.

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Wieder diese Stimme in ihrem Kopf.

< Iie... iie... iie... no... IIE... >

 

Die Nitro Express Patrone, Kaliber .450, spricht eine laute Sprache, eine sehr laute.

Sie entlädt sich mit einem extrem lauten Knall.

Die Munition, die sogar einen heranstürmenden, wilden Wasserbüffel im Galopp stoppt.

 

Der Tritt eines Pferdes würde Matildes Schulter Blau färben, doch Rigbys Dämpfung macht den Rückstoss des Gewehrkolbens erträglich.

Ein gewohnter Knall und Musik in Matildes Ohren, dem bislang immer das Stöhnen und Todesröcheln der Beute folgte.

Doch diesmal bleibt das Stöhnen aus.

 

John spuckt Feuer und heisses Blei.

Im Schein des Feuerstosses wird die Szenerie kurz, wie bei einem Blitzschlag, gespenstisch erhellt.

 

Ein Kind, ein etwa zehn-jähriges Mädchen bewegt sich schlurfenden Schrittes auf Matilde zu und ist noch etwa drei Schritte entfernt.

 

Das eigentlich hübsche Mädchen ist völlig entstellt.

Ihr Blau-geblümtes Kleidchen ist zerrissen und blutverschmiert.

Ihre blonden Haare sind enenfalls blutgetränkt und hängen ihr strähnig ins Gesicht.

Die Augen zeigen keine Iris sondern nur weiss, sind rot geädert und blutunterlaufen.

Der Unterkiefer ist gebrochen, ausgerenkt und hängt rechts nach unten. Die Lippen sind geplatzt und blutverschmiert.

Sie zieht ihr rechtes Bein schlurfend nach.

In der rechten Hand hält sie einen Teddybär.

Und den linken Arm hält sie nach vorne ausgestreckt, während ihrem Mund ein gurgelndes Stöhnen entflieht und sie dabei ihre weissen Zähne zeigt. Blut sickert aus dem Mund.

"Ahhh wahhh gahhhk ahhh."

 

Und hinter dem Kind kriecht eine weitere menschliche Gestalt auf sie zu...

 

Das Geschoss geht rechts am Kopf des Kindes vorbei und schwärzt dabei dessen Wange.

Glühende Pulverrückstände versengen dabei ihre unschuldige, totenblasse Haut.

 

Dann schlägt das Projektil knapp oberhalb des widerlichen Tentakel-Dings durch die Wand des ersten Passagierwaggons.

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Der kurze Blitz des Schusses hat das Antlitz eines unschuldigen Mädchens enthüllt, deren Augen Verwirrung, Leere, wie auch Schmerz in sich bergen. Da Contessa wie paralysiert ist von dem, was ihr Schuss erleuchtet hat, löse ich mich von Hasan und presche nach vorne, um das arme Ding zu retten.

 

"Contessa, ich konnte nicht genau erkennen, wer sich hinter dem Mädchen befindet! Schießen Sie zur Decke, damit ich mehr erkennen kann und geben Sie mir dann Feuerschutz, falls der Doc mich anfällt oder was sonst am Boden entlang kriecht! Hasan, gib mir auch Rückendeckung!"

 

Ich sprinte zu der Stelle, die kurz vor der Contessa liegt, und versuche meine waghalsige Rettungsaktion in die Tat umzusetzen. Währenddessen ziehe ich meine Waffe und mache mich bereit, das Unerwartete zu erwarten.

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< iie... no... no... sparare tiratrice. >
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