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[Nightmare in Norway] Ankomst Lom; dag to; Nebenplot Zimmer 203


Der Läuterer
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"MATILDE!", schreie ich, doch meine Luftröhre brennt, als hätte ich flüssiges Feuer geschluckt, und so bleibt es bei einem halblauten Krächzen. Ich sacke vor Erschöpfung auf die Knie. Durch mein Gesichtsfeld tanzen neben unscharfen Punkten verschiedenste Silhouetten, als wäre ich einer Ohnmacht nahe: Da ist das kleine Mädchen, der Zugführer, Farid, Paul und schließlich Hasan. Solltest du jetzt nicht aufstehen und sie retten?, spottet Hasan. Hast du nicht geschworen, sie zu beschützen? Hast du den Plan nicht verstanden, Rick? Ich gehe in den Gepäckwagen und du, du passt auf sie auf! War das zuviel für dich? Selbst diese einfache Aufgabe?! Rick, du solltest sie beschützen und HAST AUF SIE GESCHOSSEN! Verdammt!

"Nein", krächze ich und grabe meine blutigen Finger in den Schnee, nahe einer von Matildes Blut gefärbten Stelle. "Nein, nein, nein, nein. Ich habe nicht auf sie geschossen ... Nie! Nein, nein! Nie hätte ich auf sie geschossen!"

Verdränge es, sakiki, verdränge es solange du es noch kannst. Nicht mehr lange und es spielt keine Rolle mehr, was du ihr angetan hast. Dann ist sie tot. "... und ich wäre kein Mörder ...", hauche ich. Hasan grinst und deutet mit einem Finger auf mich. Er mustert mich mit einem Du-Hast-Es-Erraten-Blick. "Ein Unfall ... Das geschieht! Denk nur an Edward, Sir Cleary's Neffe. Es war ein Unfall, mehr nicht. Mehr war nicht dabei! Sie wird erfrieren und dann wäre ihre Existenz auf ewig bewahrt. Ist das nicht der schönste aller Tode? Ist es nicht so?"

 

Plötzlich ertönt ein Wolfsgeheul (Geri und Freki! Sie kommen, um mich zu holen!), dann zerreißt ein Kreischen die Luft um mich herum: "RIIIIIIIIIICK!! DIE WILDE JAGD!!!" Die Punkte in meinem Gesichtsfeld verschwinden und Hasan ist verschwunden, wie auch sein übel verlockender Bann auf mich.

Ich richte mich auf und stürme in Richtung von Matildes Stimme. Währenddessen wühle ich die Leuchtpistole aus meiner Tasche und ziele in die Luft. "MAAAAAAAAATILDE! WEHR DICH! KÄMPF DAGEGEN AN!" Mein klammer Zeigefinger schließt sich um den Abzug der Leuchtpistole und ein nervtötendes Surren erschallt über mir, bis ein lauter Knall die gesamte Landschaft in der Umgebung in einen unheilverkündenen roten Schein taucht.

 

Vom weiten glaube ich eine in Weiß gepuderte Gestalt auszumachen (Matilde!) und weiter vor ihr ein undeutbares Schemen, dem sie irgendwie zu folgen scheint. Über mir glitzert das Nordlicht, doch der noch immer vorhandene Wind treibt mir Tränen in die Augen. "Bleib stehen.", keuche ich. "Bitte bleib stehen ..." In mir erwachen nun ungeahnte Kräfte und ich renne zunehmend schneller.

Edited by Blackdiablo
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kurz bevor der Lastschlitten endlich abfahrt bereit, ist erleuchtet plötzlich ein unheimliches blutrotes Licht die Nacht.

"Ein Signallicht, Sie haben die Comtessa gefunden. Wir haben keine zeit mehr zuverlieren, Sie und sie," Olga deutet auf die beide Jäger, die sie schon in Matlidas Begleitung gesehen hat, "kommen sie mit."

Wieder macht ihr Befehlston jedem Feldwebel Ehre

Schnell befestig Olga die Schneeschuhe und macht mit den beiden auf den Weg durch den jetzt blutig wirkenden Schnee.

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Ich sehe das grelle Leuchtsignal am Himmel, ich hatte Rick aus den Augen verloren, bei dem Tempo, dass er vorlegte.

 

"Da hin also!", erleuchtet es mich.

 

Ich laufe so schnell es bei diesen Schneemassen möglich ist zu dem Leuchtsignal und rufe Rick, höre aber kaum etwas aufgrund des wehenden, kalten Windes in meinen Ohren.


"Rick! RIIIICK!"

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Ich habe das Gefühl, dass die Geister, die mich verfolgen, angeführt von Hasan hinter mir her sind. Sie rufen mich: "Rick! RIIIICK!" Dann verstummt ihr Rufen und ich bin wieder allein mit meinen Gedanken.

Meine Mundhöhle fühlt sich blutig und wund an und der Speichel an meinem Mund beginnt zu frieren. Wie toll hechte ich über den Schnee und komme Matilde unaufhörlich näher. Bald schon vermag ich zu sehen, dass sie irgendeinem Wolf verfolgen zu scheint. Die Hand um meine Magnesiumfackel wirkt, als wäre sie längst ein Teil des Stabes, und ich habe das Gefühl, die Finger nicht mehr bewegen zu können. Ich fühle mich, als sei mein Geist von meinem Körper gelöst und schwebe wie eine astrale Lebensform über meinem Körper, als beobachte er das ganze Schauspiel von oben.

Hier ein fanatischer Fackelträger, dort hinten eine halberfrorene junge Dame mit einem Wolf. Kann es etwas Seltsameres geben auf dieser weiten Welt?

Edited by Blackdiablo
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Matilde bewegt sich leichtfüssig.

Ihre nackten Füsse berühren kaum das Gras der Gänseblümchenwiese. Weich und kühl.

Angenehm und wohltuend. Sie fühlt sich gut.

Wärme durchflutet ihren Körper, als würde sie in der Frühlingssonne spazieren gehen.

 

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/12808654

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Als Matilde über die weiss-blühende Wiese schwebt, steigen vor und neben ihr Hunderte und aber Hunderte weisser Schmetterlinge auf und fliegen gen Himmel, denen die leichtbekleidete Frau lange nach sieht, während sie dem wunderschönen, blauäugigen Wolf folgt.

 

[ Dicke Schneeflocken fallen vom Himmel, wie Laub in einem schweren Herbststurm. ]

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Odin reitet auf die Frau zu. Die Hufe des Pferdes ziehen einen grünen Schweif über den Himmel.

 

http://m.flickr.com/photos/58082975@N07/8405147555/lightbox/

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Matilde folgt dem Wesen und geht auf eine wunderschöne Lichtung zu, wo sie sich in der Sonne niederlegen und sich ausruhen kann.

 

[ Die Spuren werden langsam wieder vom Schnee zugedeckt, sind aber noch immer zu erkennen. ]

 

http://gallery.dralzheimer.stylesyndication.de/wald/2008/10/Illtal_01.JPG.html

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- ich schau um mich herum. Vielleicht bin ich schon tot, und das ist mein Paradis. Ich weiss nicht was ich tuen kann, aber die Schmerzen sind endlich vorbei. Ich setze mich hin, auf die Wiese. So bleibe ich, und mache die Augen zu.-

"Ruhe Matilde, endlich" hauche ich leise.

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Mit Schneeschuhen zu laufen ist etwas tricky und Olga hat es lange nicht mehr gemacht, aber trotzdem kommen sie und die Beiden Jäger recht schnell voran. Zu mal die Spuren im Schnee im hellen Mondlicht gut zu erkennen sind. Ihre Hand um klammert der Griff des Runenverzierten Messer in der wagen Hoffnung das es Schutz gegen die wilde Jagd bieten kann. 

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Die Wilde Jagd, überlege ich, könnte sie hypnotisiert haben. Lockt sie nicht durch ihre sphärischen Klänge?

Als mir dieser Gedanke kommt, knöpfe ich kurz meine Winterjacke auf und reiße zwei Stücke meines Hemdes heraus. Währenddessen entzieht der Wind alle Wärme aus meinen Kleidern. Auch wenn meine Finger durchgefroren sind, sind sie dieser Geschicklichkeitsaufgabe trotzdem noch gewachsen. Ich rolle beide Stofffetzen so, dass ich sie in meine Ohren schieben kann und ziehe mir dann eine Wintermütze auf, von der ich vergessen hatte, sie in die Tasche gesteckt zu haben. Dann nehme ich noch eine kleine Überraschung aus meiner Tasche und schiebe sie mir in die Manteltasche. Für alle Fälle.

Sofort sattele ich wieder mein Gepäck und renne die letzten Meter zu Matilde und ihrem wöflischen Führer. 10 Meter, 5 Meter, plötzlich brauche ich nur meine Hand auszustrecken, um sie zu berühren. "Matilde", stöhne ich vor Erschöpfung. Meine Hand fasst ihre von Schnee gepuderte Schulter. Dann greife ich sie und werfe sie herum. "Du wirfst alles weg, Matilde! Komm zur Besinnung! WACH AUF!" Das Licht meiner Magnesium-Fackel wirft ihr totes Licht über den Schnee und als ich sehe, wie nah das Vieh ist, schiebe ich die Hand ohne Fackel flink in meine Tasche und umfasse, was ich als Plan B parat habe.

Dann blicke ich wieder zu Matilde und hoffe waches Bewusstsein darin zu erkennen.

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Matilde spürt die Berührung einer Hand an ihre Schulter. Sie schaut hoch und...

 

http://iliketowastemytime.com/sites/default/files/the_walking_dead_how_to_make_zombie7.jpg

 

[ Als Matilde zu Rick hoch schaut, weiten sich ihre Augen voller Schrecken. Ihr Mund will einen Schrei formen, bleibt aber stumm. ]

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"geh..weg von mir...Monster" ich hebe mein Messer hoch, aber die Kraft ist so wenig, daß es mir fast sofort aus der Hand fällt.

Ich schreckezusammen und versuche wegzu krabbeln.

 

"Nein, nein, nein...lasst mich hier..in dieser Wiese.." stottere ich.

 

"Rick wo ist er?" denke ich.

 

"RICK! PASS AUF, HIER IST ES VOLLER TOTEN" sage ich, ich denke, schreiend. In wirklichkeit ist es kaum hörbar.

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Sie steht unter Schock, aber sie ist auch zu schwach, um mir gefährlich zu werden. Eine Jägerin mit gestutzten Klauen ...

"Matilde, erkennst du mich nicht?" Die Feuchtigkeit meiner Augen mag vom Wind oder der Traurigkeit in mir herrühren. "Du wirst sterben. Hör mich doch an! Du wirst sterben, wenn du dir nicht helfen lässt!"

Ich offenbare die Überraschung aus meiner Tasche und lasse sie vorerst in den Schnee fallen, dann ziehe ich meine Winterjacke aus und sofort spüre ich die frostigen Grade in meine Glieder fahren. Matilde kriecht weiterhin vor mir weg, als wollte sie sterben - oh Gott, der du im Himmel wachen solltest, wenn es dich gäbe! - sie will sterben!

Doch ich will nicht, dass sie hier stirbt. Nein. Auf einmal will ich mich gegen Hasan auflehnen, ihm die Stirn bieten, zeigen, was ich sein kann! Ich stecke meine Fackel kurz in den Schnee und stürme zitternd zu ihr und zwänge sie unter das wärmende Obdach meiner Winterjacke.

"Psssst, Matilde", flüstere ich beruhigend. "Du brauchst keine Angst haben. Jetzt nicht mehr." Ich hoffe sehnlichst, dass sie sich ein wenig beruhigt oder ohnmächtig wird. Mir kommt eine Idee und ich krame im Rucksack nach Hasans Taschenwärmer, den ich ihr auch noch zur Verfügung stelle.

Dann nehme ich ihr Jagdmesser aus dem Schnee, die Fackel in die andere und treten näher an meine Überraschung, die im Schnee liegt. Mit all der Würde, die mir trotz der klirrenden Kälte und des erbärmlichen Zitterns meines Körpers bleibt, schleudere ich dem Untier vor mir entgegen: "Willst du fressen? NA? Willst du fressen?! Komm her, welcher von Odins verfluchten Wölfen du auch immer sein magst!"

Ich versichere mich der Reichweite der Bestie, der Nähe zu meinem Rucksack und der Zeit die mir verbleibt. Zum zweiten Mal auf dieser Reise ertappe ich mich dabei, dass ich stumm bete.

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Das Laufen durch den tiefen Schnee ist anstrengend und der eiskalte Wind beißt in die Lunge, gerade jetzt meldet sich die noch nicht hundertprozentig ausgeheiltet  Sehne mit stechendem Schmerz doch die von Kinderbeinen an trainierte Disziplin läßt Olga alles Unbehagen ignorieren.

Das Blut, das reichlich den Schnee befleckt, zeigt ihr das Eile geboten ist.

Plötzlich breitet sich vor ihr eine fast sureale Scenerie aus, die kaum bekleidete Matilda, Rick und ein Wolf...

Olga zieht das Messer aus der Tasche wobei sie versucht keine hastigen Bewegungen zu machen, um das Tier nicht zum Angriff zu reizt

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