Jump to content

[König!Reich!Unten!] Kapitel 7: Wolffsrevier– Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 11:00 Uhr


grannus
 Share

Recommended Posts

Jacques wirkt etwas verwirrt "Ich habe nichts auf der Plane gesehen, was meinst du?"

 

Er schüttelt sich kurz und versucht die düsteren Gedanken loszuwerden.

 

"Ich gehe mal ein wenig weg um eine Zigarette zu rauchen."

 

Jacques geht weit genug weg um kein Risiko einzugehen das Benzin zu entzünden und steckt sich dann eine Zigarette an. In tiefen, entspannenden Zügen zieht er den Tabak in seine Lungen.

 

Sie .... wer sind sie? Tausende? Tausende Tiere? Insekten? Die ein Skelett abnagen können? Würde den Selbstmord erklären ... ein Ende des Leids? Es müsste doch Spuren geben. Aber wie durchtrennen Tiere Benzinschläuche? Wollt der Dr. sich vor etwas retten und ist dabei an die Stromleitung gekommen?

 

Verdammt, Tiere sprengen auch keine Hotelzimmer oder lassen Züge entgleisen. Konzentriere dich! Es muss einen Sinn hinter all dem hier geben. Denk nach Jacques!

 

Er beginnt sich am Rande der Lichtung umzusehen. Und sucht dabei neben den zu erwartenden Fuß- und Reifenspuren nach weiteren Hinweisen. Vielleicht die Waffe, mit der die Benzinleitung durchtrennt worden ist? Hinweise auf Tiere?

Link to comment
Share on other sites

Kranke Scheiße... Kranke Scheiße.... kranke...

 

Ich stehe seit fast 5 Minuten am Rand des Lagers. Bewundernswert das die Anderen sich gleich auf die Beweise und Spuren stürzen wie Hunde. Ich kann das nicht. Meine Hände zittern wieder. Das liegt nicht daran, dass ich hier nicht rauchen kann. Scheiße. Krieg dich doch endlich wieder ein. Du wimmerst innerlich wie irgendein Kind. Als hättest du noch nie einen Toten gesehen... Verdammter Scheiß.

 

Die Sache scheint relativ klar zu sein. Irgendjemand oder etwas scheint hier im Lager gewesen zu sein. Der Kerl im Wagen wurd warum auch immer von diesen Angreifern ignoriert. Die Frau und der verkohlte Typ sind davor geflohen. Die Frau haben sie im Wald erwischt und erschossen und der andere Typ ist auf den Mast hoch.

 

Das ist Unsinn... Wieso sollten sie die Frau erschiessen und den Typen einfach auf den Mast lassen... vielleicht hat die Frau.... sich selbst erschossen und der Kerl hat auch keinen anderen Weg gesehen zu entkommen, als sich selbst zu rösten.

 

Scheiße. Du musst hier weg. Meine Hände zittern wieder. Mein Mund wird trocken. Wir sind hier auf keinen Fall sicher. Was auch immer hier angegriffen hat, waren sicher keine Menschen. Die hätten die Leute hier einfach abgeknallt und das Lager wahrscheinlich abgefackelt. Sie haben den Kerl im Wagen zwar ignoriert, aber abhauen sollte er wohl auch nicht. Deshalb wurden die Fahrzeuge zerstört. Tiere? Die gezielt Benzinleitungen zerstören, um jemanden an der Flucht zu hindern? Scheiße... das erzähl besser keinem. Das klingt so verrückt, dass man dich einweisen wird. Soviel ist klar.

 

Egal was es war es muss Spuren hinterlassen haben. Ich gehe mal in die Hocke und schaue nach ob am Boden Spuren zu erkennen sind. In der Nähe der Benzinleitungen vielleicht, da war der Boden ja schließlich feucht.

 

Als ich mich zum Boden runterbeuge und sehe wie Eduard an den Leitungen hantiert, versuche ich das Zittern meiner Hände zu unterdrücken. Was sollen die Anderen nur denken... du bist schwach. Du verdienst keinen Respekt. Du bist nur ein kleiner Wicht. Ein Feigling.

 

Wie gerne würde ich jetzt in einem Zug nach Berlin sitzen. Oder besser: Wie gerne würde ich jetzt in Berlin sitzen. Ach Berlin. Egal wo... überall ist es besser als hier im Wald. Mein Blick ist kurz in die Ferne gerichtet... Aber ich versuche mich wieder zu konzentrieren. Spuren. Feuchter Boden. Irgendetwas muss hier sein.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Sowohl Jacques als auch Erich suchen den Waldboden nach verwertbaren Hinweisen ab. Fußspuren, Tatwaffen.....irgend etwas. Der Boden ist trocken, es hat seit einigen Tagen hier nicht geregnet. Das Blattwerk ist trocken, das Gras bis auf die Fahrzeugspuren unberührt.

Die Sonne scheint auf die Lichtung, hüllt diesen sinistren Ort in warmes Licht.

 

 

Nichts. Keine Hinweise auf Angreifer, kein niedergetretenes Dickicht, keine liegen gelassenen Waffen oder Werkzeuge. Der Bierkasten ist halb voll. Eine hiesige Marke.

 

Eduard untersucht in der Zwischenzeit die Benzinleitungen. Wenn er die Schläuche entfranst, könnte er die vielleicht mit Klebeband provisorisch flicken. Wenn man den Tank aus dem Pritschenwagen teilt , könnte es für die drei Fahrzeuge bis nach Geilsdorf zurück reichen.

Link to comment
Share on other sites

Katharina reißt sich aus ihrer Erstarrung. Sie ist furchtbar unsicher ob des Bildes, das sich ihr hier bietet und diese Tonaufnahme. Noch einmal atmet sie tief durch und beschließt dann wieder leise für sich sich endlich zusammenzureißen.

 

"Meint ihr...", die Stimme klingt etwas dünn. "Meint ihr... ich kann Fotos machen? Oder soll ich es lieber lassen wegen dem Benzin...?"

 

Katharina hat nicht die geringste Ahnung von Technik und will lieber nicht alles ungewollt in die Luft jagen. Einschließlich sich und ihre Gefährten.

Link to comment
Share on other sites

Ich gucke mich im, ob ich etwas wie Koffer oder Notzien sehe, die müssen doch irgendwas geschreiben haben ... Wolf war doch "Schriftsteller" ...

 

"Katharina, ich denke wenn Du auf Blitzlicht verzichtest, sollte das kein Problem sein. Fotos sind eine gute Idee ..."

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Rudolf erblickt im Innern des Wagens eine ganze Ansammlung in Kisten und tragbaren Möbeln. Das meiste ist schwer zu erkennen, so ganz in den Tiefe des Wagens verstaut. Und mitten drin die Leiche des Fremden.

Was er erkennen kann: eine große Reiseapotheke, ein Mini-Labor mit Mikroskop und verschiedene Gläser samt Inhalte, zusammengeklappte Feldbetten, Kisten (eine davon mit Laternen und Büchern samt Papieren). Und neben der Leiche befindet sich ein 10l Kanister.

Link to comment
Share on other sites

"Eduard hier ist ein Kanster ... bitte gucke Du mal, ich habe Angst, das hier eine Falle ist ... der Tote ... hier ist ein Labor, kennst sich jemand damit aus?"

Gucke, ob ich so etwas die einen gespannten Draht / Faden finde. Ich habe zu oft von solchen Fallen im Grabenkrieg gehört ...

Link to comment
Share on other sites

Jacques kehrt auf Rudolfs Ruf hin zurück zum Wagen und klettert wieder auf die Ladefläche.

 

"Ich kenne mich zwar nicht mit Laboren aus, aber ob zuletzt etwas untersucht wurde sollte sich rausfinden lassen." Damit beginnt er das Labor zu untersuchen. Nach wenigen Sekunden bricht er ab und wendet sich dem Toten zu und blickt sich um. Neben den Feldbetten entdeckt er eine Decke und legt die nach einem kurzen gemurmelten Gebet über den Oberkörper und das Gesicht der Leiche, nachdem er gesehen hat, dass Katharina das Opfer bereits fotografiert hat.

 

"Ist doch etwas ... seltsam ... und ... na ja."

 

Jetzt mach weiter. Je schneller ihr etwas findet desto schneller endet dieser Wahnsinn hier. Eine Leiche. Wie oft lagen toten Kamerade im Schützengraben neben dir? 

 

Ein Gedanke meldet sich immer wieder aus dem Hintergrund. Im Schützengraben ist das eben so, aber das hier macht einfach keinen Sinn! Jacques drängt ihn schnell zurück ins Unterbewusstsein.

 

Dann widmet er sich wieder seinen Untersuchungen. "Kannst du bitte mal die Aufzeichnungen durchsehen, Rudolf?"

 

Jacques prüft dann auch noch ob offensichtlich etwas aus der Reiseapotheke verwendet wurde.

Link to comment
Share on other sites

Schau durch die Linse... einfach da durch schauen, dann ist es weniger real. Und immer schön knipsen... nur kein Blitzlicht. Aber das alles kannst du richtig gut für dieses Buch gebrauchen. Vielleicht wirst du Schriftstellerin und berühmt damit...

 

Ein schaler Nachgeschmack bleibt. Katharina will nicht wirklich gerade mit dieser Geschichte berühmt werden. Das ist viel zu schrecklich. Aber die Nachwelt hat ein Recht darauf zu erfahren was hier passiert ist. Und die Familien des Rudels auch... wenn die welche hatten.

 

Sorgsam fotographiert Katharina die Leiche, das Lager, die Umgebung und das Gesamtbild. Dann schließt sie sich Jacques und Rudolf beim Labor an und macht auch hier ein Foto. Sorgsam ohne Blitzlicht, versteht sich.

Link to comment
Share on other sites

Eduard hantiert unter dem Fahrzeug....

"Scheffe - dit wär wirklich schade, diese schönen Fahrzeuge hier zurückzulassen - aber wahrscheinlich ist es besser so...wir wollen ja keine Aufmerksamkeit erregen...ick würde aber vorschlagen, dass wir die Leiche aus dem Fahrzeug entfernen....sonst gammelt die allet voll und dit schöne Auto ist keenen Pfifferling wert...und als rechtschaffende Bürger sollten wir versuchen die Fahrzeuge seinen Besitzern bzw. den Erben im guten Zustand zu übergeben, wa?"

 

...etwas leiser zu sich selber:

 

"...wir könnten die ja auch auf dem Rückweg einfach mitnehmen...der Fleischsalat aus dem Zug, dit Stück Kohle, dit Jerippe mit dem Loch im Kopp und der Falten-Onkel brochen die jedenfalls nüscht mehr...."

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...