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[Bühne in Weiß] Kapitel 1: "Nächtliches Treiben" (NP)


Blackdiablo
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Ich schaue mich unsicher um, der Reflex die Schuhe in die Ecke zu kicken ist da, aber allein es fehlt an der Ecke. "Schön hast du es hier und so viel Platz, wieviele Zimmer hast du?" Ich beobachte Faith und mache ihr alles peinlichst genau nach. Ich hänge meinen Mantel dahin wo sie ihn hinhängt, ich stelle meine Schuhe dahin wo sie ihre hinstellt und schaue sie dann aus großen Augen an. "Der Derringer war nicht geladen, den habe ich eigentlich für dich mitgenommen ich kann mit sowas nicht umgehen...aber er hats geglaubt, darauf kommt es an. Meinst du der hat sich eingepisst?" Alice kichert, aber es hört sich nicht wirklich fröhlich an. "Was für ein Arsch!"

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Ich zögere einen Augenblick. Dann lächele ich wieder.

 

"Eingepisst..ja wahrscheinlich" sage ich dann. "Ich kann auch mit sowas nicht angehen, aber..aber erschrecken tut es auf jeden Fall."

 

Ich rufe dann "Hektor!" Und höre schon sein leise Schnurren.

 

"naja so viel platz ist eben nicht. Aber es wird schon gehen" Ich zeige auf den Sofa.

 

"Setzt dich ruhig hin" ich gehe zu der kleinen Heizung, und mache sie an.

Edited by Nyre
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"Eine Katze? Katzen sind gut, die haben sieben Leben, weist du. Ich wäre gerne eine Katze, den ganze Tag faul auf der Haut liegen und sich verwöhnen lassen" Meine Tasche mit den Utensilien stelle ich im Eingangsbereich ab. "Ich wetter der Fahrer hätte auch gerne sieben Leben, dann hätte ihm das eben nichts ausgemacht! Aber wir wären am Arsch gewesen."

 

Ich setze mich auf das Sofa, gemütlich. Ich habe nur zwei Sessel.

Edited by -TIE-
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Alice schaut sich neugierig um und findet, dass es doch recht ordentlich hier aussieht, strukturiert, nett. Überall ist ein Blumenmotiv zu erkennen, auf der Tischdecke sind Rosen eingestrickt und Geranien an den Fensterbänken liefern ein seicht blumiges Aroma. Die Gardinen sind grasgrün und verbergen einen weniger schönen Ausblick auf die regengeflutete Straße.

 

Die Möbel sind allesamt schlicht gehalten, aber alt. Faith scheint einiges aus ihrem ehemaligen Haus gerettet zu haben. Besonders das Sofa ist ein gemütlicher Ort, der zum Schlafen einläd. Alles in allem ist dies eigentlich genau der Ort, an dem du eine Frau wie Faith erwartet hättest.

 

Hektor kommt näher. Das pelzige Wesen schaut dich mit aufmerksamen Augen an, blickt dann zu Faith und springt schließlich an deine Seite auf das Sofa. Er schmiegt sich augenblicklich an dich und schließt schnurrend die Augen.

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Wieviel Leben er wohl noch hat, ich erwische immer die, die nur noch eins übrig haben. Überlege ich traurig. "Bei Faith bist du ja sicher, ich wette du hast noch alle sieben!" Ich kraul ihn, vom Rücken bis zum Schwanzansatz. Sie liebt Blumen.

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Erst jetzt merkst du, dass oben auf den Schränken, an den Seiten zwischen Möbeln, auf den Fensterbänken, grundsätzlich an beinahe jedem möglichen Ort eine kleine oder große Ansammlung von Büchern liegt. Manche davon sind zwar alt, aber ein jedes ist ansonsten gut gepflegt.

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"Kannst du sie gerne lesen, wenn du magst. Hier" Ich nehme eins davon. "Die Abenteuer von Sherlock Holmes" Ich lache kurz.

"Habe immer im Weisenhaus gelesen".

"Oder..warte.." Ich suche weiter. "Women in Love" von Lawrence.

"Auch nicht schlecht. Aber..seeeehr skandalös"

 

Ich gehe zu meinem Schlafzimmer, und mache die Tür auf.

 

"Ich beziehe das Bett neu, da wirst DU schlafen, und ich will keine Wiederreden. Du bist bei mir Gast"

 

Ich lasse die Tür auf so, daß wir weiter reden können auch wenn wir uns nicht sehen.

Ich suche frischgewaschene Bettwäsche, die beste die ich habe.

 

"Hektor ist nett, und wird bestimmt bei dir schlafen..Ich wäre auch gerne eine Katze, weisst du? Es ist echt ein schönes Leben, frei, vor allem" rufe ich, während ich das Kissen beziehe.

 

Es riecht nach Rosen. Ich hoffe das wird ihr gefallen. So eine Umgebung ist bestimmt fremd für sie, aber ich bin zuversichtlich, sie wird anfangen, sich geborgen zu fühlen. Was sie nie hatte. DAS ist der Weg.

Edited by Nyre
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"Wieso warst du im Weisenhaus?" Total dämliche Frage! "Also ich meine, sind deine Eltern früh gestorben, oder warst du schon immer im Weisenhaus, seit du dich daran erinnern kannst?"

 

Sherlock Holmes...nie gehört... Ich blätter ein paar Seiten durch, vorsichtig, als wäre das Buch etwas sehr wertvolles. Die Alte Belle hatte auch Bücher, aber die waren nicht so nett wie die hier.

 

"Oder..warte.." Ich suche weiter. "Women in Love" von Lawrence.

"Auch nicht schlecht. Aber..seeeehr skandalös"

 

Faith nimmt mir das Buch von Sherlock Holmes wieder weg. Holmes schießt es mir durch den Kopf. "Wie kommt es das du genauso heißt wie die Figur aus dem Roman? Ist das ein Buch über deinen Mann?"

 

Ich blättere in Women in Love, eine Erstausgabe von 1920.

 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/7/7d/WomenInLove.JPG

 

Wirklich schön hat sie es hier und es riecht gut!

Edited by -TIE-
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"Nein, nein!" Rufe ich, und gehe zu ihr lächelnd.

 

"Sherlock Holmes ist eine fiktive Figur. Ein Detektive. Er kann alle Fälle lösen! Ist echt schön, und interessant zu lesen" Ich lächele sie wieder an.

 

"Ich bin da grossgeworden. Habe keine Erinnerungen an meinen Eltern. Der Nachname haben sie mir gegeben. Wahrscheinlich auch wegen dem Buch. Mein Mann hießt White. Nach seinem Tod, habe ich wieder mein Mädchenname benutz. Ich hatte Angst, durch die Aufmerksamkeit entlassen zu werden"

 

Ich gebe ihr die beide Bücher.

 

"Hier bitte. Hast du Lust noch etwas zu essen? Ich habe Muffins gebacken. Mit Äpfel"

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"Muffins sind gut, ich nehme gerne welche!" Ich lege die beiden Bücher wie kleine Schätze vor mich auf den Tisch.

 

"Meine Mutter hat mich in den Fluss geworfen..." sage ich traurig und leise "...das hat mir die alte Belle erzählt, meine Mutter wusste wohl nicht das es Waisenhäuser gibt!?" Kein Glück in diesem Leben.

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Ich drehe mich zu ihr.

 

Meine Mutter hat mich in den Fluss geworfen...

 

Oh Gott. Denke ich.

 

"Belle? Wer ist sie? Die Frau die dich grosszegogen hat?" sage ich leise. Ich nehme Muffins, und brige sie ihr.

 

"Ich mache noch Tee" sage. Ich streiche ihr den Rücken, leicht.

 

"Ich kann deine Frage nicht beantworten, leider. Es gibt so viele Gründen..und doch keine dafür. Das ist deine Vergangenheit. Etwas..was immer so viele Frage ruft...die selten eine Antwort finden..."

 

Ich seufze.

 

"Bin gleich zurück. Magst du zucker und milch in den Tee?"

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Die Umgebung lässt mich unvorsichtig werden. Es scheint keine Gefahr zu drohen, Essen, die guten Versprechungen auf Tee und ein schnurrender Kater, meine Bereitschaft sich zu verteidigen bröckelt. Ich glaube ich kann ihr vertrauen, ich muss, ich soll sie Beschützen, mein Leben gehört schon ihr.

 

"Die Belle, ihr gehört..." ich schlucke "...gehörte das Twilight, sie hat mir alles beigebracht!" Ihre Hand fühlt sich gut an, sie fordert nicht, sie ist einfach nur da. Zucker und Milch? "Ja, beides bitte!" Antworte ich schnell.

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"Ich verstehe" sage ich dann.

"Sie war also quasi..eine Ersatzmutter für dich..oder hast du sie anders gesehen? eher eine Freundin? Oder sogar eine Oma?" Ich frage ruhig.

"Du brauchst nicht zu antworten. Mir jedenfalls nicht. Aber manchmal stellen wir uns keine Fragen..und das sollten wir tun."

Ich gebe ihr den Tee, und setze mich daneben.

 

"Manchmal fragen wir uns, was keinen Sinn macht, und umgekehrt. Tuen wir alle"

 

Wieder seufze ich. Dann lächele.

 

"Hier sind wir jedenfalls erstmal sicher. Und Hektor mag dich!"

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"Sie, sie war meine Chefin, Mütter sind nett, sie sollen Geschichten vorlesen und...und Muffins Backen, Spielzeug kaufen, die Belle..." Faith merkt das Alice noch mehr erzählen will, bricht dann aber ab. "...hat all das nicht gemacht!"

 

"Ich war ein Botenmädchen, weist du keiner achtet auf die Kinder, die Tongs nicht und die Polizei auch nicht, ich bin dahingekommen wo Erwachsene nicht hinkommen! Ich habe sauber gemacht und der alten Belle beim lesen die Kerze gehalten, wenn ich nicht wollte, dann..." Ich blicke in die Tasse Tee in der sich die Milch mit dem Wasser vermischt und eine trübe Flüssigkeit bildet. "...dann konnte sie ganz schön böse werden!"

 

"Aber die Zeiten sind jetzt vorbei!" Fröhlich schaue ich Faith an aber sie merkt das die gute Laune nur aufgesetzt ist um nicht weiter erzählen zu müssen.

 

"Warum hast du keinen neuen Mann?" frage ich und blicke Faith über den Rand der Tasse hinweg an während ich genüßlich den Tee trinke. "Oder hast du?" Ein Augenzwinkern und dies mal ist das Lächeln echt.

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