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[Bühne in Weiß] Kapitel 1: "Nächtliches Treiben" (NP)


Blackdiablo
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"Ich habe mein Mann damals auch als..Ausweg geheiratet. Er war lieb, und wir haben schöne Jahre gehabt. Aber Liebe war es nicht. Zumindest nicht wie es sein sollte..Ich meine ich habe keine große Erfahrung da"

 

Ich trinke etwas Tee.

 

Ich spüre, ich kann fast ahnen was sie NICHT erzählt hat. Arme Alice. Das muss sich ändern.

 

"Seit Sam tot ist, habe ich nicht mehr ernsthaft darüber nachgedacht. Ausserdem.." Meine Stimme bricht auch. "..naja, es hat sich nicht ergeben, jemand zu treffen, in den ich mich verlieben könnte. Und diesmal muss Liebe sein. Sonst loht es sich nicht. Was ist mit Dir? Warst du schon verliebt?"

Edited by Nyre
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"Nein..." gestehe ich niedergeschlagen "...so war das nicht mit den Männern, die lieben nur deinen Kör..." Ich stocke. Da ist es wieder, sei still, das geht keinen was an. "...der erste hat mir die Spieluhr dagelassen!"

 

Ich stelle die jetzt fast leere Tasse weg. "Aber ich weis wie man von der Liebe träumt, Faith!" Ich drehe mich zu ihr um und schau ihr tief in die Augen. "Soll ich dir zeigen wie man Träumt?" flüster ich leise.

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Ich runzele die Stirn, und habe wieder dieses komisches Gefühl. Angenehm? Unangenehm? mein Herz schlägt irgendwie schneller.

 

"Wie man träumt? was meinst du?" frage ich leicht gespannt. Die Frage hört sich irgendwie...merkwürdig an.

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"Warte hier und lauf nicht weg!" geschmeidig stehe ich auf und gehe zu meiner Tasche. "Wenn du die Liebe vermisst wirst du es mögen, das verspreche ich dir!" sage ich geheimnisvoll. Wieder zurück auf vertrautem Terrain. Ich krame in der Tasche und hole ein kleines in Seidenpapier eingewickeltes Päckchen und eine Opiumpfeife hervor.

 

"Es enstpannt, auch wenn die Tongs es die Jagd nach dem Drachen nennen!" Ich kichere dabei. "Hast du vielleicht eine Kerze? Ohne die geht es nicht, oh nein!"

Edited by -TIE-
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Ich merke wie sie plötzlich selbstsicher geworden ist.

 

"Eine Kerze, ähm, ja..ich habe eine" Ich deute auf den Schreibtisch.

 

"Aber was soll das werden? Ich meine, das sieht so aus wie..diese Pfeifen..ist das..?" frage ich unsicher.

 

Jetzt kommt ein wichtiger Wendepunkt. Sie versucht mir einen Einblick in IHRER welt zu geben. Nicht schlimmes dabei...nur diesmal muss ich dafür was MACHEN, nicht nur zuhören.

 

"..was ich denke?"

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Meine Augen leuchten geheimnisvoll "Besser als du denkst Faith, viel besser!"

 

Wenig später steht die Kerze auf dem Tisch, daneben liegt das Päckchen Seidenpapier und die Pfeife. In dem Zimmer ist es dunkel geworden, irgendwo vom Sofa her schnurrt Hektor den die Anwesenheit seines Frauchens sichtlich gut tut und im Hintergrund prasselt der Regen gegen die Scheiben. Alice Gesicht leuchtet im Kerzenschein, es verleiht ihrem Gesicht eine Weichheit die es sonst nicht hat und spiegelt sich in ihren Augen wieder als wenn dort ebenfalls kleine Flammen brennen würden. Faith schaut, zurückgelehnt, etwas skeptisch zu, ihr Gesicht liegt halb in der Dunkelheit verborgen, was ihr etwas geheimnisvolles gibt, fast als würde der Schatten einen Schleier für sie bilden.

 

Das Seidenpapier raschelt als ich es auffalte und mehrer, Erbsengroße, braune Kügelchen kommen zum Vorschein, mit einer Nadel spieße ich eine davon auf und halte es in die Flamme der Kerze. Das Kügelchen fängt an zu zischen und blasen zu schlage, schmilzt aber nicht ganz. Sofort macht sich ein süßlich herber Geruch in dem Zimmer breit, angenehm, schwer, exotisch. Fast kann Faith die Pyramiden und den Sand von Ägypten sehen, die Trockene Wüste und den Pfeifentabak riechen.

 

Als die kleine Kugel zu einer Pechartigen Substanz verschmort ist nehme ich sie aus dem Feuer und stopfe sie in ein kleines Loch in der Pfeife, mit einer Drehbewegung ziehe ich die Nadel heraus, so dass ein kleiner Kanal zurückbleibt der in das Bambusrohr der Pfeife führt.

 

"Zeit den Drachen zu fangen Faith!" Ich zwinkere ihr verschwörerisch zu und halte die Pfeife seitlich an die Kerze und ziehe an ihr. Flatternd schließe ich die Augen und lege den Kopf in den Nacken Faith kann sehen das ich eine Gänsehaut habe, meine Muskeln spannen sich an ein wohliger Schauer überzieht meinen Körper.

 

Dann blicke ich zu Faith, beuge mich leicht vor und bedeute ihr mit den Zeigefinger näher zu kommen. Ich lasse ihr schönes Gesicht nicht aus den Augen bis es mein ganzes Gesichtsfeld ausfüllt.

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Ich schaue sie ernst an.

 

Ist das, was ich machen sollte? Ich kenne solche Dinge eben nur von Romane, oder von der Pharmazie. Als therapie. Als therapie sollte das helfen. Vielleicht..vielleicht hilft mir auch für meine Krankheit?

 

Ich komme näher.

 

"Also, ich sollte das...inhalieren? So..wie du es gemacht hast.." Meine Stimme ist vorsichtig, aber man kann die neugier hören.

 

Wenn ich das nicht tue.wird sie sauer? Wird sie denken, ich vertraue ihr nicht?

 

Ich zögere einen Moment.

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"Hab´ keine Angst Faith, du brauchst nicht an der Pfeife ziehen! Das mache ich für dich." Ich nehme noch einen tiefen Zug und beuge mich vor bis unsere Lippen sich fast berühren und atme sachte aus, so das sie den Opiumrauch inhalieren könnte wenn sie will...

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Das ist auch ein Machtspiel. Denke ich. Ich erstarre.

 

Nun gut. Sie muss es mir doch zeigen, wie sehr sie Macht ausüben kann.

 

Ich starre sie an, als würde ich sie fast herausfordern. Dann schliesse ich die Lippen liecht, und atme den Rauch.

 

Ich hoffe, ich irre mich nicht.

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"Lass es zu Faith, wehr dich nicht, das ist zwecklos..." hauche ich ihr zu "...hab´ ein wenig vertrauen!" Grotesk diese Worte aus ihm Mund zu hören. "Ich bin dein Bodyguard, der Drache kann dir nichts tun, er wird dich nicht finden und sollte er es doch versuchen werde ich für dich Kämpfen!" Mit geschlossenen Augen lasse ich meinen Kopf auf ihren Schoß sinken und mache die Beine lang, so dass ich auf dem Sofa liege und zu ihr aufblicken kann.

 

"Du bist mein Schlüssel, die neunzehn, das Zeichen und mein Weg raus, ich würde dir nie Schaden...! Hab´ein wenig vertrauen...! Ich bin deine Katze, deine sieben Leben und ich werde nicht eins davon verschwenden!"

Edited by -TIE-
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Der Schlüssel. Die Neunzehn. Der Auftrag.

 

Die Worte vermischen sich ein wenig. Ich schaue sie an, und kraule sie leicht an den Haare.

 

"Natürlich vertraue ich dir" sage ich. Und atme wieder. Es ist ein sehr angenehmer Duft, aber der Rauch explodiert förmlich in den Kopf.

 

Ich atme aus. Und spüre auch Gänsehaut.

 

"Hier kann niemanden was antuen." hauche ich noch leiser.

 

Es ist schön. Ich entspanne mich. Lehne auch den Kopf zurück. Und mache die Augen zu, während meine hand weiter Alice Haare streichelt.

 

Hektor ist nicht mehr bei mir, doch ich höre ihn noch schnurren.

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Wie ein flauschiger Engel, federleicht, ein Sperling, liebend, sanft, wohlwollend, Haare oder Fell? an deiner Hand, auf deiner Haut, auf deinem Haupt? Hektor oder Alice? Sie kriechen auf deinen Bauch, hinauf auf deine Brust, ihr Atem, laut, tönend, lebendig, der Odem - ganz gleich ob Tier oder Mensch - ein Dieb, der Dieb deines Atems, eigentlich ein Sorger, er nimmt dir die Pflicht zu atmen, denn nun kannst du ...

            

                                ... TREIBEN ...

 

Wohin? Das weiß niemand. Sorgenfrei und unverblümt ... Blumen ... Schon witzig, wo doch alles um dich herum erblüht. Gerüche umschmeicheln deine Nase, der Duft der Schönheit, die Schönheit ganz unverblümt. Witzig ...

 

                                                                      ... EIN STICH ...

 

Eine rote Nadel, der Lippenstift? Dr. Finnigan? Ist er ... Nein, den gibt es hier nicht. Eine Biene vielleicht. Störrisches Insekt ... Nadel und Lippenstift ... Zwei Wörter - eine Bedeutung (nein so ist das nicht, aber schlaf weiter, Faith, schlafe, schlafe, schlafe, bis du wachst) ... Der Stich ist in deiner Brust, nicht einer, gleich mehrere?! Regelmäßig, konvulsiv ... Mr. White, nicht dein Mann, der von heute - oder gestern? Du bist schon so lange hier - will dich proben ... Die Probe. Was ...? Zeit für die Probe.

 

                                                                                                                       ... ES IST ZEIT FÜR DIE PROBE! ...

 

"Vergiss das nicht." Alice, Jackson, Hektor?! "Vergiss nicht, was er dir gesagt hat. Vergiss das nicht. Der Mörder, Faith, du weißt seinen Namen, du kennst ihn, er hat ..."

 

Plötzlich strömen scharfe beißende Gerüche auf dich herein. Dein Körper gelähmt, ein Stück, ein Ding in den Wirren dieser Welt. Dein Atem ist flach, aber vorhanden. Aber oh Gott ... Dieser Gestank! Was ist das, was riecht so beißend, penetrant, und trotzdem ... trotzdem ...

 

"Was duftet und stinkt gleichermaßen so rein, so frisch, Faith?" Es ist Ellies Stimme, das erkennst du nun. Ellie ist in deiner Wohnung ... Du musst das Versteck deines Ersatzschlüssels ändern, da kommt ja jeder drauf, und du solltest - du solltest nicht jedem deine Visitenkarte in die Hand drücken, nicht wenn du ...

 

                                                                                                                                                                                                             ... WENN DU SCHWEBST ...

 

"Er hat sich verraten, liebe Faith, er hat sich verraten." Ellies Stimme ist fast am verzweifeln. "Du brauchst nicht Jackson, um zu erkennen, dass ..."

 

                                                                           ... DASS DER MÖRDER DEINES MANNES, ALLEN SEINEN MITMENSCHEN EIN FREMDER IST ...

Edited by Blackdiablo
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Ich drehe mich zu Faith und richte mich auf. Ist es mir geglückt, wird sie ihre Liebe finden, sie sieht so friedlich aus. Ich ziehe noch mal an der Pfeife und fächer ihr ein wenig Rauch zu. Nicht zu viel, mach langsam sie jagd zum ersten mal den Drachen.

 

Ich betrachte ihr Gesicht in der Dunkelheit, die ebenmäßigen Züge, die vollen Lippen, wenn ihre Augen nicht so traurig sind ist sie eine wirkliche Schönheit. Ich muss an das Essen zurückdenken, schon dort habe ich sie bewundert ein kleiner Stern unter all den Gästen, sie hatte sich immer unter Kontrolle. Sie war die erste, die mutigste, die Kerle haben nur gestritten wer, wann geht oder Angreift.

 

Vorsichtig wische ich ihr mit den Fingerspitzen eine Strähne aus dem Gesicht, friedlich, im Kerzenschein.

 

Mir fällt ein altes Schlaflied ein das eines der Mädchen damals für mich gesungen hat. Sie wollte ja sowieso auf dem Sofa schlafen.

 

-a-bye, don't you cry
Go to sleep you little baby
When you wake, you shall have cake
And all the pretty little horses
Blacks and bays, dapple and greys
All the pretty little horses

Hmm, and mama loves, daddy loves
Oh they love their little baby
When you wake, you shall have cake
And all the pretty little horses
Blacks and bays, dapple and greys
All the pretty little horses
Blacks and bays, dapple and greys
Coach and six white horses

Way down yonder, down in the meadow
Lies a poor little child
The bees and the flies are pickin' out its eyes
The poor little child crying for its mother
Oh, crying for its mother

Hush-a-bye, don't you cry
Go to sleep you little baby
When you wake, you shall have cake
And all the pretty little horses
Blacks and bays, dapple and greys
Coach and six white horses
Blacks and bays, dapple and greys
All the pretty little horses
Blacks and bays, dapple and greys

 

Leise singe ich das Lied neben ihrem Ohr, ich kann ihre Haut, ihr Parfüm, ihre Haare riechen. Mir läuft wieder ein Schauer über den Rücken, aber ein angenehmer. Ich bin dein Bodyguard und nichts kann dir passieren, so lange ich über dich wache. Sanft streiche ich ihr über die Wange. "Schlaf schön und suche deine Liebe in den Träumen"

 

Dann mache ich mich auf in das extra für mich gemachte Bett zu gehen, meine Kleidungsstücke landen eins nach dem anderen auf dem Fußboden, bis ich Nackt unter die Laken schlüpfe.

 

Wunderland du kannst kommen.

Edited by -TIE-
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diese Stiche.

DIE STICHE.

 

Oh Gott, nein, nichtnichtnicht. Ich zittere, aber kann mich nicht bewegen, ich kann die Tiere nicht mit der Hand wegwischen!

 

Ellie. Ellies Stimme. Die ist so zart, so verzweifelt.

 

Warum?

Er hat sich verraten!

 

Wer?

WER?

 

Jackson, oder der Mörder...Jackson ist der Mörder?

 

Oh wenn ich ihn vor mir hätte.

 

Der Mörder.

Der Mörder Samuels.

 

Dann... Dann... Dann würde ich mich vor ihm knien und DANKEN, ja, danken. Er hat mich frei gemacht, und ich muss nicht mehr mich anlügen. IHN anlügen. Denn ich bin krank, oh aber jetzt nicht mehr. jetzt kann ich schweben!!

 

 

                                                                  ... ES IST ZEIT FÜR DIE PROBE! ...

 

Wieder ein Test? Alice? Alice wo bist du? Bist du mein Test?

 

Ich mache den Mund unendlich langsam auf.

 

"Alice..." hauche ich.

 

Bleibhierbleibhierbleibhier. Verlass mich nicht, auch wenn ich krank bin, und mich langsam auflöse...so wie der Rauch.

Der Rauch..

 

Ein paar Tränen fallen aus den Augen.

 

 

"Was duftet und stinkt gleichermaßen so rein, so frisch, Faith?"

 

"ich.."

 

Hush-a-bye, don't you cry
Go to sleep you little baby

 

Ist die Stimme da? Ist ihre Stimme?

 

Ich fange an, zu zittern. Ein angenehmes zittern.

 

So was schönes habe ich nie erlebt.

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Eine Stimme aus dem Äther, fremd, kalt, eine Nadel (oder ein Lippenstift?): "Wir spritzen ihr ein Neurotoxin ..." NEIN NICHT, DR. FINNIGAN ... "Das erlaubt ihr, an der Welt da draußen, der großen weiten Welt, teilzuhaben, ohne sich darum zu kümmern, dass ..."

 

All die Farben in ihrer Pracht, sie sterben alle in dieser Nacht.

 

"Sie leidet bloß an Wahnvorstellungen, Dr. Finnigan, Sie können doch nicht einfach ... Ich meine ..."

"Wer von uns ist der Arzt, Miss Holmes? WER, ich frage Sie, WER von uns beiden ist Arzt?"

"Bitte! Ich kann nicht - das ist ihr"

 

Das ist ihr Tod, der Tod in Weiß, nein, der Tod ist nicht Weiß, das war er niemals!

 

"Verstehst du nicht?", klagt Ellie. "Verstehst du nicht, das er ein Nichts ist ohne ...?"

 

Das Weiß ist, was die Welt im Innersten zusammenhält ...

 

Jackson: "Die Probe, Zeit für die Probe, die Zeit, liebe Faith, Zeit für die Probe!"

Finnigan: "Nein für mich, Zeit für mich, liebe Faith, denn er will dich sterben sehen. Mein Geld ist leicht verdient, er will, dass du für ihn in die Hölle gehst ... in die ..."

Jackson: "NEUNZEHN! Wunderbar! Du hast es! Du hast das Geheimnis der ..."

 

Phantomstimmen aus allen Richtungen, alle wollen teilhaben an dir, deinem Glück, an der Zufriedenheit. Doch dieser Geruch beißend und scharf, ekelerregend rein und und ...

 

WOHER KOMMT BLOß DIESER GESTANK?!, schreist du, doch kommen keine Wörter heraus.

 

Doch wenigstens schweigen nun die Stimmen ...

Edited by Blackdiablo
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