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[Bühne in Weiß] Kapitel 3: "In den Wäldern" (NP)


Blackdiablo
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'Wir hatten nicht gehalten im Gespräche,

Wir gingen immer weiter in dem Wald

Dem Walde, sag ich, dicht gescharrter Geister.'

- Dante Alighieri: „Inferno“

 

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Die Wälder Maines, Vereinigte Staaten von Amerika

7.11.1928

 

(Eintritt aus dem NP "Aus den Tiefen des Verstandes")

 

Ihr steigt ins Auto, frohen Mutes und vollen Magens. Das Frühstück ist einfach, aber herzhaft gewesen, der Kaffee hat euch für die vor euch liegende Reise gestärkt. Cyphers Idee, den Ranger um Unterstützung zu bitten, hat leider keine Früchte getragen. Er hat keine Zeit (oder Lust?), sich mit Außenseitern zu befassen. Es ist ihm die Mühe nicht wert. Selbst gegen üppige Bezahlung. Schließlich sucht ihr die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen! Es bangt jedem, nichts zu finden. Etwas zu finden, rückt in den Bereich des Spekulativen.

Der Geistliche hatte eine Trauerfeier bei einer befreundeten Familie zu halten, so wurde es euch gesagt. Resigniert und ein wenig frustriert blieb Cyphers Idee leider fruchtlos. Und warten wollte nun auch niemand. Wenn ihr gar nichts finden würdet, könnte man doch immer noch nach Chesuncook zurückkehren. Oder?

Ihr habt Karten und mit der 19 vielleicht einen nützlichen Anhaltspunkt. Womöglich lässt sich daraus etwas herausholen.

 

Gelangweilt schauen alle aus dem Fenster und mit einem Seufzen verschluckt euch der morgendliche Wald. Es ist 10 Uhr. Die Strecke zieht sich. Natürlich tut sie das. Wo seid ihr noch gleich? Achja, mitten im Nirgendwo.

Immerhin habt ihr Verpflegung eingepackt. Der erste Hunger um 13 Uhr lässt sich damit bewältigen. Ihr schlagt kurze Rast ein, in der ihr den Blick in die Natur schweifen lasst. Die kühle Luft ist sehr belebend und rein. Beinahe beginnt ihr euch ein wenig der Reise wegen zu freuen. Hier ist es zwar mitten im Nirgendwo, aber wenigstens ist es hier hübsch.

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"Wir sind hier irgendwo im nirgendwo, Miss Faith.

Ich kann Ihnen zwar sagen, wo wir uns, laut Karte, im Moment befinden. aber das war es dann auch schon.

Wir sind in einem Netz aus Flüssen und Seen, inmitten alter, unerforschter Wälder. Weiter im Westen kommen wir zum Appalachen Gebirge. Und da liegt dann auch schon Kanada."

 

Ich drehe mich um und schaue nach hinten. Der Arm schmerzt und ich verziehe das Gesicht. "Wir wissen nicht, wo wir suchen müssen und wir wissen nicht, WAS wir finden wollen. Und ob wir diesen Schmidt dort finden werden, ist mehr als fraglich. Wir wissen nicht, was uns erwartet aber wir wollen dort hin. Das ist völlig verrückt."

 

Ich schaue wieder nach vorne und atme wieder angestrengt aus. Der Schmerz vergeht. Für einen Augenblick. Ich schaue zu Krantz hinüber, wie er sich auf seine Fahrt konzentriert.

 

Hoffentlich hat er daran gedacht zu tanken, sonst sind wir geliefert.

 

"Das ist alles völlig verrückt."

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"nun ja, ich sehe, Sie wirken sehr pessimistisch."

Ich schaue weiter auf die Karte.

"Wenn jede dieser 19 ein Mensch ist, würde bedeuten, es gibt Häuser, oder zumindest Hütten, wo wir hinfahren. Doch ich glaube es nicht. Vielleicht representiert die Zahl hier etwas völlig anders als bisher gekannt"

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"Genau so gut könnte es sich bei diesen Punkten um irgendetwas handeln, wir wissen nur nicht was. Und dieses etwas könnte sich auch von Ort zu Ort unterscheiden.

Wenn ich eine Karte von meiner Wohnung zeichnen und in jedem Zimmer darauf ein Kreuz machen würde, dann könnte das Gemeinte ein 'Buch' sein, dass sie überall finden könnten.

Möglicherweise meine ich aber auch ein Messer, eine Topfpflanze und den Beutel Pfeifentabak.

Sie wissen es einfach nicht, Miss Faith. Und genau so verhält es sich mit der Karte von Schmidt."

 

"Ich hätte diesen Jackson erschiessen sollen, als er mich vor dem St. Mary ansprach und ich die Gelegenheit dazu hatte." Ich spüre die Blicke der anderen drei. Und erst jetzt merke ich, dass ich das Gedachte laut ausgesprochen habe.

 

"Verdammt noch mal. Ja. Es hätte vieles einfacher gemacht. Und Hawk wäre dann auch noch an Leben."

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"Was passiert ist passiert daran kann man auch jetzt nichts mehr ändern, im Nachhinein ist man immer schlauer, hm?", murmel ich.

 

Die Morgenluft tut gut, ich atme tief ein, und laut aus. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht.

 

"Ich liebe Wälder, dieses Wetter. Ist eine Abwechslung von... Anderen Gebieten in denen ich... beruflich.. unterwegs.. war..", am Ende des Satzes beginne ich zu stottern.

 

Unangenehmes Thema.

 

Danach setze ich mein Lächeln wieder auf, fast kindlich, staune ich über die Wälder Maines, ich kurbel außerdem mein Fenster herunter, damit die taufrische Luft die anderen Gemüter auch erheitern kann.

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"Ich schlage vor, wir versuchen die genauer Stellen zu finden, und dann zu sehen, ob da überhaupt etwas ist. Vielleicht ist die Verbindung zu Zahl 19 einfacher als wir vermuten" sage ich, immer im Gedanken, und mit den Augen auf die Karte.

"Was haltet ihr davon?"

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"Bei unserem Glück liegt dieser Punkt mitten im Wald. Auf einer Insel womöglich. Oder mit Glück 'nur' auf einem Berg. Aber mit Sicherheit weit weg von der Strasse."
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"Eine oder zwei Stunden noch. Ich wünschte wir könnten wandern, ich bin lange nicht gewandert.", sage ich, leicht verträumt.

 

"Früher bin ich mit meiner Familie immer gewandert. Zuhause waren viele Wälder.", beginne ich zu erzählen.

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"Wenn Sie wandern wollen, dann ist das doch völlig ok. Halten Sie an. Es ist doch ein so wunderschöner November-Tag."
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"Mein Bruder lebte in einer kleinen Stadt, Griffinburrow. Da gab es viele Wälder, drumherum, und auch Seen, wirklich schöne. Immer wenn ich ihn besucht habe, gingen wir draußen spazieren und redeten viel. Aber über nichts Schlechtes. Davon gab es in den Gedanken schon genug."

Einen Augenblick holte sie Luft. "Natürlich waren die Wälder nicht so groß wie hier. Nicht so düster und abgelegen. Überall gab es Holzfäller und Einsiedler, Sommerhäuser und Farmer. Das war uns nur recht, denn obwohl wir für uns da waren, wird man in Wäldern nur allzu schnell einsam." Die Bäume sind eure Zeugen. Ihr Rauschen ist lauter als das Brummen des Motors. Und sie nicken und stimmen Ellie zu. Ja, wir sind einsam, sagen sie, wir suchen Gesellschaft, ihr seid uns recht, ihr seid bei uns, das ist gut, das ist fein. Denn niemand verirrt sich in die Wälder Maines.

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"Ich hab gehört, in Griffinburrow soll es ein großes Bärenproblem gegeben haben... Außerdem ranken sich dort um den Green Coral Lake seltsame Legenden... Ich habe immer gerne Geschichten gehört.", sage ich ruhig.

 

"Also früher, bevor die kühnsten Horror-Märchen nicht mehr so schlimm erschienen im Gegensatz zu dem was ich selbst erlebte...", meine Laune ist gedämpft.

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"Legenden um einen See? Ich sagte es doch, dass es sich um eine Insel handelt. Das stand ja auch zu befürchten. Zum Glück habe ich ein Beil und Nägel gekauft. Jetzt können wir ein Floss bauen und in ein paar Tagen dann auch übersetzen."
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