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[König!Reich!Unten!] Kapitel 9: In einem Wald, in einem Märchenwald.... – Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 18:07 Uhr


grannus
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Eduard schnappt sich den zitternden Franzosen, legt ihm den Arm um die Schulter und stützt ihn gleichzeitig...

 

"....ick glob wir sollten uns erstmal waschen....so können wir ja nüsch zurück in die Zivililalslatzi....Ziwizizal....zizoliso.....ins Dorf...vadammt..."

 

...zieht den Franzosen richtung Badezimmer/Pumpe draussen oder Küche....

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"Nur nicht nach unten gucken .. nur nicht nach unten gucken ... sieh nicht hin ... der Geruch reicht mir schon ... Oh Gott so viel Blut und ..."
Ich werde kreide bleich im Gesicht ... stürze dann wackelig Eduard und Jacques hinterher ...

"der Geruch ... das ist zuviel ... mir ist .... ohnmächtig werden oder ..."
sowie ich aus dem Zimmer bin (keinen Ahnung, ob ich schon mit Eduard beim Waschzuber bin oder nicht)

erbreche ich mich ... immer wieder ... es kommt nur noch Galle aber ich kann nicht aufhören ...

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"Eduard, was ich gesagt habe ... es .. tut mir Leid. Ich ... denke nicht so." Er blickt verzweifelt zu seiner hühenhaften Stütze. "Wie soll ich das nur wieder gut machen. Wie sollt ihr mir je wieder vertrauen können." Er wird etwas nachdenklicher. "Ob es bei Wolff und seinen Leuten auch so war? Haben sie sich ... gegenseitig ..."

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Eduard schaut nachdenklich, runzelt die Stirn und denkt:

 

"....dit ist ne janz beschissene Kiste hier....ick wollte dem Franzosen doch eigentlich eene von den Jewehren geben....dit lass ick mal besser....ja, wie kann ick Dir jeh wieder vertrauen - erstmal so gar nüsch, wa? Der Bursche muss sich erstmal wieder beweisen....ick werd Dir nüscht aus den Augen lassen, Froschfresser....und denn hab ick och noch nen Weib erschlagen....dit is schon heftig...der Bollwinkel musste ja wech....und dit war ja nüscht der erste, den ick übern Jordan jeboxt habe....aber ne Frau....dit is schon hart....aber dit musste wohl sein.....ick will und WERDE dit nüsch so enden lassen, wie bei die anderen...ick muss Scheffe beschützen und alle die in Scheffes Gruppe gehören....ick würd et wieder tun....würd ick och Kinder umboxen? Würd ick? Wenn schon Weiber denn och Kinder - is ja klar, wenn die uns was tun wollen, hau ick och Kinder um....dit is meene Aufgabe...dit muss ick tun...ick bin für die Sicherheit da....ick mach dit - Weiber, Kinder, Tiere...dit is egal....ick BIN DIE SICHERHEIT....SICHERHEIT...an mir müsst ihr erstmal alle vorbei....ick mach dit alles hier sicher...ist die Gruppe gerade sicher...?"

 

Ruft:

"...und denkt an Eure Trillerpfeifen....die müsst ihr immer parat haben....wenn Ihr Stimmen hört...Pfeifft...."

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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Katharina hält ihre verletzte Hand umklammert und versucht nicht zu schreien, während ihr Tränen in die Augen steigen. Im Moment gibt es gerade nur einen fiesen Schmerz, alles andere ist noch ein wenig ausgeblendet. Erst einmal heißt es Zähne zusammenbeißen und nicht schreien!

 

Bloß nicht schreien vor den Herren, wo sind wir denn! Reiß dich zusammen, das geht gleich wieder!

 

Die Tränen verschleiern noch ein wenig Katharinas Sicht, aber die wahnsinnige Frau Jäger ist zum Glück erst einmal weg. Hoffentlich kommt sie nicht wieder!

 

Katharina ist noch ganz benommen, sie hat noch nicht das ganze Ausmaß der Katastrophe mitbekommen.

 

"Eduard... irgendwer... wir müssen diese Frau festbinden! Am besten alle! Die bringen uns sonst noch um..."

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Die Situation schein unter Kontrolle. Langsam weicht das Adrenalin aus dem Körper.

 

Was hast du nur getan? Du hast einen Mann erschossen. Soweit ist es noch nie gekommen. Immer konntest du dich vor dieser Tat drücken oder konntest andere schießen lassen. Dieses Mal warst du es selbst. Du standest neben dem Mann als sein Leben erlosch...

 

Langsam setze ich mich wieder auf die Eckbank, neben der Leiche des Mannes und blicke auf mein Werk. Mein Hände zittern wieder. Schon wieder. Das wird irgendwie chronisch. Egal was hier passiert ist, du musst nach vorne sehen. Du musst sehen, dass du und die anderen hier unbehelligt wegkommst. Die Spuren müssen verschwinden.

 

Das wird ewig dauern. Riesensauerei. Wahrscheinlich drei Leichen. Wahnsinnig viel Blut. Technisch wäre es das beste die Leichen im Wald zu verscharren und das ganze Gebäude niederzubrennen, sonst ist man die ganze Nacht beschäftigt. Warum das alles?

 

Mein... König... Königreich... unten... das gehört alles zusammen. Das Puzzle liegt fast vollständig vor uns, man muss es nur noch zusammensetzen.

 

Stumm starre ich weiter auf den Toten.

 

Wir müssen uns um Jacques kümmern. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn wir ihn irgendwo einsperren, bis alles vorbei ist. Der Kerl ist eine Gefahr. Wer weiß wann der wieder überschnappt. Mein Blick wandert langsam zu dem Franzosen.

 

... ich kann also keine Frau beschützen... ein Feigling... vielleicht hat er Recht.

 

Mein Blick wandert zurück zu der Leiche. Vielleicht hat er nicht Recht.

 

Das ist egal. Verlass dich auf deinen Verstand. Setz das Puzzle zusammen und beende diesen Wahnsinn. Danach ist egal, was passiert.

 

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Die Puzzleteile ... Hier soll eine Talsperre gebaut werden und einige Leute sind dagegen, andere dafür. Dadurch das einige gut daran verdienen und andere sogut wie gar nix, bildet sich ein verhärteter Grabenkrieg, der kein Ergebnis bringt. Da sich die Befürworter des Projektes ohne trifftigen Grund nicht umstimmen lassen, rufen die Gegner einen Autor her, der dafür bekannt ist sich leicht von irgendwelchen Legenden überzeugen zu lassen, aber trotzdem eine gewisse Leserschaft hat. In der Zwischenzeit beginnen die Bauarbeiten.

 

Wolff trifft hier ein findet aber außer den üblichen Geschichten der Region nix außergewöhnliches, und will eigentlich wieder abreisen. Die Reisegruppe um ihn wird dann aber von "tausenden" von Angreifern attackiert. Wolff selbst springt wie besessen vor den Zug und versucht Leute zu warnen.

 

Der Zugführer versucht den Zug zum Verünglücken zu bringen. Allerdings klappt das wegen unserem Eingreifen nicht. In der selben Nacht nimmt sich Dr. Senft wahrscheinlich selbst  das Leben und das andere Hotel explodiert. Außer uns bleiben keine Zeugen zu dem Wolffvorfall.

 

Wir tauchen hier auf und auf einmal drehen die Leute hier durch und Jacques wird wahnsinnig.

 

...

 

Alle Wege führen zur Baustelle der Talsperre. Egal was hier vorgeht, es muss etwas mit dieser Baustelle zu tun haben. Dort hat technisch alles angefangen.

 

...

 

Der Anfang... In der Zeit in Berlin vor der Abfahrt. Die Recherche zu Ägypten. Die Ägypter waren davon überzeugt, dass eine Vielzahl von Geistern, Dämonen oder niederen Göttern auf der Erde, in der Luft, im Wasser und sogar in der Erde waren, und das Handeln und die Geschicke der Menschen beeinflussten....

 

Wer weiß was unter dem Tal hier lag? Wer weiß was diese Bauarbeiter ausgegraben haben? Wer weiß was die hier auf die Menschheit los gelassen haben? Irgendetwas was die Menschen beeinflusst. Irgendetwas was dir einredet, dass deine Freunde deine Feinde sind. Etwas das mächtig genug ist alle hier in den Wahnsinn zu treiben. Wieso eigentlich nur die Menschen? Vielleicht sogar Tiere. Keine Spuren an den Leichen im Wald... Wer sagt eigentlich das ein Angreifer so groß sein muss, dass er Spuren hinterlässt?

 

Du wirst verrückt, Erich... verrückt.

 

Meine Lippen formen ein Grinsen. Ich beginne zu lachen, erst leise und dann immer lauter. Ich schüttel mich förmlich vor Lachen.

 

Es ist alles so einfach.

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Eduard läuft auf Erich zu, packt ihm am Kragen, schüttelt ihn: "ERICH, HÖRSTE STIMMEN - SAG ET LIEBER GLEICH....!"

 

...kleinlaut hinterher: "....entschuldigen Sie Herr Schneider, aber ick bin hier für die Sicherheit verantwortlich....die Sicherheit...."

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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Mein Blick ist glasklar als ich Eduard anschaue. Das Lachen endet.

 

"Wir werden hier draußen alle sterben..." murmele ich, mehr zu mir selbst als zu Eduard.

 

Ich wende den Blick ab.

 

"Ich glaub... ich brauch frische Luft." Ich versuch mich aus dem Griff des Hünen zu winden. "Das ganze hier ist...."

 

Mein Blick fällt wieder auf die Leiche.

 

"Wir sollten hier sauber machen. Spuren verwischen. Meinst du nicht auch?"

 

Ich lass den Blick durch das Zimmer wandern. "Vielleicht sollten wir gleich die Hütte niederbrennen. Das würd Zeit sparen. Wenn die einen Gasherd haben, sieht es wie ein Unfall aus."

 

Als ich merke das mich Eduard immer noch ansieht als wäre ich übergeschnappt. "Du kannst mich loslassen. Keine Stimmen. Das ist nur alles zuviel... viel zuviel. Ich... ich war zwar im Krieg. Aber ich hab noch nie jemanden..."

 

Mein Blick wendet sich wieder ab. "Ich muss hier raus. Lass mich endlich los."

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Eduard lockert seinen Griff:

"Herr Schneider, ick bitte um Entschuldigung...ick wees dit is allet viel für uns alle....und es tut mir leid, wenn ick Sie hier etwas härter anhefasst habe...ick bin komplett Ihrer Meinung:

 

1. Wir sollten das Haus durchsuchen - vielleicht finden wir Unterlagen, frische Hemden, Waffen

2. Alle, die Blut, Erbrochenes oder ähnliches abbekommen haben, sollten sich Waschen und ggf. um ziehen....

3. Die Hütte sollten wir samt Leichen niederbrennen....die Idee mit dem Gasherd ist gut...

4. Wir sollten entweder aus dem Hotel ausziehen - die Wirtin weiss, dass wir zum Förster wollten...oder da auftauchen und ein Feuer melden

 

Was meinen Sie?"

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"Schmidt... nicht Schneider."

 

Ich lass mich wieder auf die Bank sinken, als Eduard den Griff lockert.

 

"Klingt nach einem guten Plan. Allerdings denke ich nicht, dass wir in die Stadt zurück sollten. Wer sagt uns, dass die in der Stadt nicht... nicht sind wie die drei hier?"

 

Ich suche in meiner Jackettasche nach meinem Zigarettenetui.

 

"Außerdem können wir die Dunkelheit der Nacht und die Ablenkung die ein Feuer bringen wird sicher auch anders nutzen. Ich bin ja eigentlich dafür, dass wir uns mal auf der Baustelle von dieser Talsperre umsehen. Wenn es dunkel ist, ist wahrscheinlich niemand mehr da und keiner stellt lästige Fragen. Wir bräuchten nur ein paar Taschenlampen. Vielleicht finden wir sowas ja auch in der Hütte."

 

Ich stecke mir eine Zigarette an.

 

"Alles begann mit dieser Baustelle... da wird es mit Sicherheit auch enden." murmele ich vor mich hin.

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