Jump to content

[König!Reich!Unten!] Kapitel 10: Die Schatten breiten sich aus – Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 20:22 Uhr


grannus
 Share

Recommended Posts

"Wir machen das anders. Helft mir mal das Ding auf den Rücken zu schnallen."

 

Jacques setzt sich an die Kante des Daches und macht sich mit dem Mechanismus vertraut während er sich von den anderen helfen lässt alles an seinem Körper zu befestigen.

 

"So, jetzt bin ich am Zug. Ich brauche Eduard und Erich, dann sorge ich dafür, dass ihr Zeit bekommt. Und bitte: keine Diskussionen. Ich hab es mir überlegt. Ich bin mir der Risiken bewusst. Aber ich muss es tun. Ich schulde es euch. Und ich schulde es mir. Und es sind zu viele um sie, ohne eine Ablenkung hier wegzubekommen. Ihr wisst es, ich weiß es. Also, vertraut mir."

 

Er steht auf und geht zu Erich, greift ihm auf die Schulter und drückt freundschaftlich zu. "Was ich gesagt habe, es tut mir Leid. Du bist ein feiner Kerl. Wenn das hier vorbei ist lassen wir uns richtig volllaufen und trinken auf Bruderschaft, was meinst du?". Ohne Erich Zeit für eine Antwort zu lassen wendet er sich zu Rudolf "Der nächste Auftrag wird etwas entspannter, und ich erwarte das beste Hotel am Platz" - er lächelt den Kurator an. Dann dreht er sich zu Katharina, blickt sie kurz an und haucht ihr einen Kuss auf die Wange. "Ich hole mir meinen dann später ab."

 

Dann wendet er sich an Eduard und flüstert ihm ins Ohr: "Wenn es losgeht, lauft! Schaut euch nicht um. Führe sie hier raus, bring sie in Sicherheit. Ich komme dann später zu euch. Und wenn nicht ... es war mir eine Ehre, Eduard."

 

Mit fester, klarer Stimme. "So, ihr verfluchten Biester, jetzt geht es euch an den Kragen." Jacques beginnt auf der Seite des Schuppens, die Richtung des brennenden Haupthauses liegt, die lauernden Ratten zu bespritzen.

 

Dann setzt er sich an den Rand "Eduard, Erich. Hebt mich runter so weit es geht. Wenn ich unten bin: LAUFT!"

Link to comment
Share on other sites

Trotz der Hitze wische ich mir verlegen eine Träne aus dem Auge

"Hoffentlich sieht das keiner"

 

"Bon Chance - ich glaube so sagt man oder? Viel Glück mein Freund. Meinst Du nicht, das Du die von hier oben einsprühen kannst?"

Link to comment
Share on other sites

"Es sind Hunderte. Tausende. Entweder geht uns das Benzin aus oder der Schuppen brennt vorher ab. Ich habe eine Idee wie ich sie in die Flammen locke. Wenn wir hier zu lange warten werden wir alle sterben. Aber nun genug der Worte, lasst mich runter, knapp über dem Boden und ich versuche sie durch das Benzin erstmal ein wenig wegzujagen. Und dann geht es los. Ihr müsst dann nur sofort loslaufen und keine Zeit vertrödeln. Also: los jetzt!"

 

Bevor ich es mir anders überlege. Aber so stirbt wenn nur einer. Vater unser, der Du bist im Himmel ...

Edited by Dark_Pharaoh
Link to comment
Share on other sites

Mehr leise zu mir selber:
"Wenn es ein gnädiges Höheres Wesen geben sollte, dann wäre jetzt eine tolle Gelegenheit für etwas Gutes zu wirken ..."
Mache mich zum flüchten bereit ...
"Hoffentlich passiert Jacques nicht ... was für ein Teufelsbraten!"

Link to comment
Share on other sites

Jacques sprüht die Ratten unter sich mit ordentlich Benzin ein. Die empfindlichen Nasen der Tiere bringen ihm ein kurzes Zeitfenster in dem die Tiere ein Stück vor der Flüssigkeit zurückweichen. Der Franzose atmet tief durch.

 

"Dann viel Glück. JETZT."

 

Als Eduard und Erich ihn fallen lassen sind die Nerven von Jacques voll angespannt. Er landet sicher auf den Füßen. Dank der Brille von Eduard sind seine Augen vor dem Rauch geschützt. Die Hitze wird sofort unerträglich, die Flammen lodern direkt vor ihm auf. Auch die Ratten haben sich von ihrem Schreck erholt und wenden sich ihm wieder zu, ihre gierigen, leuchtenden Augen freuen sich bereits auf den nächtlichen Hauptgang. Doch in diesem Moment tritt Jacques zwei Schritte vorwärts und entdeckt einen brennenden Holzscheit. Er tritt diesen in Richtung der Ratten direkt neben ihm und diese fangen sofort in einer kleinen Stichflamme Feuer. Die Kollegen weichen ein Stück zurück, die Lücke ist da.

 

Jacques rennt los, sprüht im Laufen immer wieder hinter sich auf die rasende Meute. Seine Lungen beginnen sofort wieder zu brennen. Er achtet so gut es geht darauf, seine Kleidung nicht mit Benzin zu tränken und rennt so nah es möglich ist am Feuer vorbei in der Hoffnung die Verfolger immer wieder in Brand zu stecken.

 

Verdammt, du hast ein Tuch vor dem Mund vergessen. Jetzt ist es schon zu spät. Weiter. Weiter. Los.

 

Jacques versucht durch die Nase zu atmen und sich voll auf sein Ziel zu konzentrieren. Das Haus des Jägers. Dieses ist bereits zu großen Teilen niedergebrannt, nur eine Seite trotzt bisher weitesgehend den Flammen. Jacques rennt bis auf die Tür zu und sprüht den Bereich um das Haus sowie die Türschwelle ein.

 

"KOMMT SCHON IHR VERDAMMTEN BIESTER!"

 

Die Hitze des brennenden Hauses versengt ihm die freien Stellen an seiner Haut, erste Ecken der Kleidung beginnen zu kokeln. Der Schweiß läuft ihm über das rußgeschwärzte Gesicht. Es ist kaum noch Luft in seinen Lungen.

 

Alles oder nichts. Du hast nur eine Chance. Eine letzte Anstrengung.

 

Viele Ratten sind den Flammen zum Opfer gefallen, ihr gequältes Fiepen dringt sogar über das Wütend des Feuers an Jacques Ohren. Doch es sind so viele. Mehr und mehr flitzen auf die Türöffnung zu, vor der Jacques noch steht. Ob ihm alle gefolgt sind kann er nicht sehen, so sehr behindert der Rauch seine Sicht auf den Schuppen.

 

Ob es die anderen schaffen?

 

Ein letzter Schwall Benzin auf die anstürmenden Nager, dann reist er sich den Kanister vom Rücken und tritt ein paar Schritte in das Haus.

 

Warten. Warten. Sie kommen. JETZT.

 

Jacques wirft den noch knapp halb gefüllten Kanister in die Türöffnung durch die gerade die ersten Tiere stürmen und wirft sich sofort nach hinten.

 

Wenn du die Explosion überstehst steh auf und renne. Da hinten war ein Fenster. Einfach raus und in den Wald. Weg, solange du noch Luft hast. Wenn du dann noch Luft hast ...

 

Vor seinen Augen beginnt die Welt zu verschwimmen, in seinem Körper ist kaum noch Kraft.

 

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Katharina lässt sich von Erich helfen. Die Hitze ist beinahe überwältigend, aber sie weiß, dass sie jetzt durchhalten muss sonst war es das.

 

"Erich, los! Komm schon!"

 

Wie kann Jacques das nur schaffen... natürlich schafft er das. Er muss es schaffen, immerhin war er Soldat. Noch ist kein Zeit für einen Abschied, Jacques kommt sicher gleich nach.

 

Katharina wartet zumindest noch auf Erich und rennt dann mit ihm zusammen los in Richtung vermeindliche Sicherheit.

Link to comment
Share on other sites

Nachdem er alle in sicherem Abstand zum Geschehen wähnt und der Brand weit genug weg ist bleibt Eduard stehen..."Laufen Sie weiter, zum Laster! Bleiben Sie alle im Fahrzeug! Ich bin gleich zurück"

 

Eduard dreht um in Richtung des Franzosen....und lädt im Laufen die Schrotflinte nach....und zischt durch die Zähne:

 

"Na wartet, ihr Schweine....ähhh....Ratten...."

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...