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[König!Reich!Unten!] Kapitel 11: Die Talsperre – Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 23:02 Uhr


grannus
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Hoffmann streckt den Arm nach dem Flachmann aus und nimmt einen kräftigen Zug. Dann ist er lange still. Mustert jeden eindringlich.

 

"Zeigen sie mir bitte das Lager von Wolff. Das möchte ich mir jetzt noch anschauen. Und lassen sie mich einen Blick in die Aufzeichnungen von Wolff werfen. Auf dem Weg könnten sie, Herr Schmidt, bitte den Rest erzählen. Und dann fahren wir nach Plauen. Sie brauchen etwas Ruhe. Schlaf. Eine Dusche. Und etwas zu Essen.

 

Und morgen nehmen wir uns Hermann Vogel und Julius Hellberg vor. Aber in ihrem aktuellen Zustand machen sie Fehler. Und wir dürfen uns keine Fehler leisten."

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"Wir sind hier eigentlich raufgefahren, da wir einen akuten Zusammenhang zwischen der Baustelle und all den Ereignissen gesehen haben. Alles fing mit dieser Talsperre an... also wollten wir uns da etwas umsehen. Da unten laufen auch etwas viele Wachen rum, finden sie nicht? 12 bis 14 Wachleute um eine Baustelle in einem Kaff, entschuldigen Sie den Ausdruck, zu bewachen ist schon ziemlich merkwürdig oder?"

 

Ich lasse mir von Rudolf eine neue Zigarette geben und entzünde sie.

 

"Ich hab aber nicht viel sehen können. Ich wollte dann eigentlich durch den Zaun auf das Gelände, da ich aber kein Werkzeug hatte, wollte ich eine beschädigte Stelle im Zaun suchen. Ich bin also nur etwas am Zaun entlang geschlichen, um nachzusehen, was die da unten eigentlich so emsig bewachen und um eine Lücke zu finden. Und schon greifen mich wieder Ratten an."

 

Ich atme den Rauch der Zigarette aus.

 

"Wieder das selbe wie bei Jäger. Ratten. Rote Augen. Ließen sich nichtmal von Schüssen vom näher kommen abbringen. Zum Glück waren es nicht so viele. Ich bin dann aber gleich da weg. Weiß ja nicht wieviele Ratten es waren und vorallem wie die Wachleute drauf sind...."

 

Ich nehme noch einen hastigen Zug von der Zigarette.

 

"Ich verwette meine Bezahlung darauf, dass wir da unten Antworten finden die uns näher zur Lösung des Ganzen bringen. Wer weiß, was die da bei den Arbeiten gefunden haben. Da muss doch irgendwas sein."

 

Man merkt deutlich, dass Erich beim Sprechen immer hektischer wurde. Vorallem nachdem er die Ratten erwähnt hat, schien es so, als könnte er die Erzählung gar nicht schnell genug beenden.

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"Der Schlüssel liegt bei der Baustelle, zumindest deutet alles darauf hin. Das haben auch meine bisherigen Nachforschungen ergeben. Jäger, Vogel und Hellberg hängen da irgendwie mit drin. Ich halte es nur für riskant jetzt erschöpft in der Dunkelheit etwas zu unternehmen.

 

Zeigen sie mir die Leichen von Wolffs Leuten. Das sind Beweise. Dann kann ich auch weiter gehen. Ich will ihnen ja gerne glauben, aber wie sie selbst sagen klingt das alles äußerst ... unwahrscheinlich."

 

Oder soll ich einfach dort herunter gehen und mit den Wachen reden? Viellleicht gibt es eine ganz einfach Erklärung für die vielen Wachen? Haben die drei Geräte sabotiert? Oder auf eine andere Art und Weise die Arbeiten behindert? Und nun werden die teueren Geräte aufwendig geschützt?

 

Nein, Schritt für Schritt. Lass dir das Lager von Wolff und seinen Leuten zeigen, und die Aufzeichnungen. Und dann siehst du weiter. Die Leute brauchen Schlaf und etwas Abstand. Aber sie scheinen zu sehr aufgeputscht, zu versessen darauf, loszuschlagen.

 

Kann man es ihnen verdenken? Sie sind für soetwas nicht ausgebildet. Schmidt war Soldat, aber der Rest? Bock ist ein harter Kerl, keine Frage, aber dürfte mit dieser Situation auch überfordert sein.

 

Denk auch an dich. Du kannst dir hier keinen Fehler erlauben! Es ist schon verrückt überhaupt alleine hier aufzukreuzen. Dieses verdammte Baugefühl. Und diese unglaubliche Geschichte.

 

Zu spät. Jetzt bist du hier. Hast dich entschieden. Also mach weiter. Aber sichere dich ab so gut es geht.

 

"Nach ihrer Beschreibung ist das nicht so weit, also lassen sie uns nachsehen. Und dann entscheiden wir ob ein wenig Ruhe nicht wirklich die beste Lösung ist. Oder ob wir noch heute etwas unternehmen sollten. Was meinen sie?"

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Nicke fast ein ... Gedanken rasen durch das verwirrte Hirn ... Bruchstücke von Gefühlen ...

 

Jacques ... wenn seine Leiche Gefunden wurde ist die letzte irrationale Hoffnung tot ... und nun kommt Hoffmann
Ironie? Wortspiel?

Habe ich zu schnell Vertrauen gefasst? Hatte schon im Wirtshaus ein schlechtes Gewissen, den Mann zu belügen ... nun habe ich uns ausgeliefert ...

bitte lass mein Gefühl richtig gewesen sein. Ich will nicht das die anderen für meine Fehler leiden müssen ...

War es sein Fehler? Was hätte ich wann anders machen können? Wo ist uns das Ruder aus der Hand geglitten?

Hatte Jacques Familie? Kinder? Wie soll ich denen gegenübertreten? Ich muss Französisch lernen ... ich muss es Ihnen doch sagen können ...

Wie sagt man sowas?

Muss Rache nehmen ... das darf nicht weiterbestehen, was das ausgelöst hat ... so viel Leid ... hoffentlich hatte er keine Kinder ... aber er wäre doch ein toller Vater gewesen, oder?

 

 

Das kleine Männchen ist vor Erschöpfung eingeschlafen, ein kleiner Strom Tränen fließt fortwährend aus seinen Augen ... seine Figur sinkt immer mehr ein

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Hoffmann fährt mit seinem Wagen vor Eduards LKW Richtung Plauen und bringt die erschöpften "Helden" zu sich nach Hause.

 

Sein Haus ist klein, bietet aber genug Platz für alle. Die Wohnung ist zweckmäßig eingerichtet, man sieht sofort, dass eine weibliche Hand fehlt, welche die Räume gemütlicher machen würde. Familienbilder finden sich ebenfalls nicht, einzig ein paar Bilder mit Kameraden aus dem Krieg und Kollegen bei der Polizei.

 

Er zeigt seinen Gästen die Zimmer, richtet das Sofa und eine Matratze her und besteht darauf, dass Frau Gravenstein das Bett nimmt. Er selbst setzt sich mit einer Flasche Korn an den kleinen Küchentisch, schenkt sich ein Glas ein und versinkt in seinen Gedanken.

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Ich trau dem Kerl nicht. Polizist... und Rudolf schmiert den brühwarm aufs Brot, dass wir die Jägers getötet haben. Cleverer Schachzug - da hätte ich etwas mehr Geistesgegenwart von dem Mann erwartet.

 

Währrend der Fahrt sage ich kein Wort und hänge meinen Gedanken nach. Ich gehe nicht, weil ich das richtige tue ins Gefängnis. Das wird nicht passieren. Ich kann hier aber nicht weg, ohne für Ordnung gesorgt zu haben.

 

Ich werde es zu Ende bringen.

 

Ich kann mir immer noch überlegen, wie wir Hoffmann wieder loswerden.

 

Wer sagt eigentlich, dass er nicht von diesem 'König' geschickt wurde...

 

Schon komisch, dass er mitten in der Nacht einfach an der Baustelle auftaucht. Unseren Spuren gefolgt. Das ich nicht lache. Welche Spuren? Jacques wird in so schlechten Zustand gewesen sein, dass das Stunden gedauert hätte...

 

Ich traue dem Mann nicht und fahre jetzt zu ihm nach Hause. Toller Plan. Ich werde zusehen, dass ich in der Nähe von Eduard schlafe.

 

Wenn Hoffmann irgendein krummes Ding versucht, werden Eddie und ich uns um ihn kümmern.

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