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[König!Reich!Unten!] Kapitel 12: Geister der Vergangenheit – Dreiländereck Vogtland, 10. Mai 1924, Plauen, 11:14 Uhr


grannus
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Gucke Eduard ernst an ...

"Um ehrlich zu sein ich weiß es nicht. Aber es scheint mir wahrscheinlicher, dass dies hier etwas anderes ist, daß mit dem Ausgangspunkt der Geschichte nichts zu tun hat. Aber das können wir erst im Nachhinein beurteilen. Wenn es etwas anderes ist gebe ich ein Essen im Adlon aus und wenn es die Ägypter sind Du. Ist das ok?"

Halte meinem Freund die Hand offen hin.

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Hoffmann blättert in den Aufzeichnungen von Wolff und seinen Leuten und hört sich dann nochmal die Tonbandaufnahme an.

 

Er murmelt, halb zu sich, halb zu den anderen.

 

"Andalusit. Man schleift sie dort und trägt sie wegen des Kreuzes als Amulette ... die hatte Bodenstein untersucht. Im Wagen. Da konnten die Bister nicht hin. Ist das mögl ... nein, albern. Oder?"

 

Wieder ertönt das Tonbandgerät "He, warum kommt ihr nicht rein und macht dem hier ein Ende?!..........aber das könnt ihr irgendwie nicht..... "

 

Dann blättert der Kommissar wieder in den Aufzeichnungen. "Kapellen, Ritter, Pest, wer sagt´s denn? Kann man doch was draus machen! Die Burgsteinkapellen ... Bei Gott, es stimmt! Das ist absolut unglaublich!!! Aber wo ist das Zentrum? Darf die anderen nicht gefährden! Es gibt einen Ort, an dem ich noch nicht gesucht habe."

 

Dann blickt er die anderen an. "Kann das sein? Bieten die Steine ... Schutz? Konnten sie deswegen nicht an Bodenstein ran. Das ist doch albern."

 

 

 

Verdammt, jetzt bleib bei der Sache. Lass dich nicht in diesen Wahnsinn hineinziehen. Es muss eine logische Erklärung geben. Die gibt es IMMER. Irgendwelche Steine mit schützender Wirkung! Mach dich nicht lächerlich.

 

"Was haben sie aus diesen Aufzeichnungen geschlossen?"

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"Lagen die Andalusiten auf dem Wagen? ... wenn ja wieviele? Nachdem was ich erlebt habe greife ich gerne zu einem Strohhalm und trage einen Talisman. Wird die Pest nicht vom Ratten bzw einem Rattenfloh übertragen? Oder ziehe ich hier nur Sachverhalte zusammen, die keine echte Verbindung haben?"

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Auch wenn es eine andere Erklärung gibt, warum er hier drin nicht angegriffen wurde, vielleicht hilft es um wieder etwas Mut zu fassen.

 

"Nun, finden wir es heraus." Hoffmann klettert zurück in den Wagen und nimmt für jeden ein Andalusitstück mit. "Hier, nehmen sie. Vielleicht bringt es wirklich Glück."

 

Was die anderen wohl denken? Tierzek ist sehr offen und trägt as Herz auf der Zunge. Aber des Rest. Haben sie etwas zu verbergen? Habe ich etwas übersehen? Ich muss mir sicher sein, bevor ich ihnen die letzte Sache erzähle ...

 

"Hat sonst noch jemand etwas hinzuzufügen?"

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.. und wieder religiöses Grundthema... wir tragen jetzt Kreuze um uns zu schützen. Komisch das ich heute Morgen selbst kurz zu diesem Thema abgeschweift bin. Nachdenklich schaue ich zu Boden.

 

Als würde ein Stück eines Minerals diese Ausgeburten der Hölle stoppen. Wir verschwenden hier unsere Zeit. Drehen uns im Kreis.

 

Allerdings sollte der Polizist uns noch nützlich sein. Mit dem wird es wahrscheinlich leichter, ganz offiziell auf die Baustelle zu kommen. Diese Gespräche mit den anderen beiden Typen, sind sicher auch nicht verkehrt. Wobei ich darauf wette, dass diese Spur wieder nur zu einer Stelle führen wird...

 

Ich greife in meine Tasche. Das Etui ist zwar verloren, aber ich habe heute morgen ein Päckchen Kippen aus meinem Koffer mit genommen.

 

Ich stecke mir eine Zigarette an und beobachte Hoffmann und Tierzek. Hmm vielleicht hat das auch was Gutes. Der Mann des Gesetzes scheint wenigstens Rudolf wieder etwas Halt zu geben. Der wirkt etwas gefestigter seit er sich den ganzen Mist mal von der Seele reden konnte.

 

Vielleicht solltest du es auch mal probieren. Buße tun...

 

Ich kriege langsam Kopfschmerzen. Dieses ganze religiöse Gewäsch fängt an mich zu nerven. Problem ist, dass es nur meine Gedanken sind, niemand hat es offen gesagt. Ich nerve mich selbst... sollte ich mir dringend abgewöhnen.

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Nehme den Stein und stecke ihn vorsichtig in die Westentasche, stelle sicher, dass der nicht herausfallen kann.

"Ich glaube nicht an so ein Zeug, aber falls es doch helfen sollte hätte ich nichts dagegen. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich auch gerne mal etwas neues ausprobiere. Historisch gesehen gibt es Schutzamulette, Steine, Zeichen und Totems schon seitdem es den Menschen gibt. Bei vielen war das ein gutes Mittel einen Religionsgemeinschaft an etwas zu binden. Nehmen Sie nur mal das Christliche Kreuz. Dem werden alle möglichen Wunderkräfte angedichtet."
Kratze mich am Kopf. "Natürlich ist das meiste davon Humbug und man versucht dann alles so zu deuten, das die Schutzwirkung bestätigt wird. Doch es gibt auch verbürgte Fälle, wo zumindestens sehr unwahrscheinliches Glück für den Träger von einigen Gegenständen her auszugehen scheint. Das gleiche gibt es naturgemäß auch umgekehrt. Dann sind die Gegenstände verflucht. Eine beliebte Geschichte gerade bei Graböffnungen."

Reiche die Steine an die andern weiter ...
"Wer weiß vielleicht hilft es ... wäre ja mal eine positive Wendung. Findet man diese Steine hier überall, oder nur an einer bestimmten Stelle in dieser Gegend?"

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"Damit kenne ich mich leider nicht aus. Lässt sich aber herausfinden."

 

Hoffmann seufzt. "Also gut, ich glaube wir kommen hier nicht weiter. Außer ihnen, Herr Tierzek, bekomme ich leider keine Unterstützung. Ich weiß nicht was der Rest von der Sache hält. Ich weiß nicht was gestern auf der Baustelle passiert ist. Ich fühle mich daher auch nicht wohl sie hier schwer bewaffnet durch die Gegend ziehen zu lassen. Ich setze gerade meine Karriere auf's Spiel. Weil ich nicht glauben kann, dass sie irgendwie hinter diesem ganzen Chaos stecken. Ich will diesen Fall aufklären und bin daher schon sehr weit von meinem üblichen Vorgehen abgewichen. Und bringe mich damit vermutlich in Teufels Küche. Ich bin nicht bereit mit ihnen Steine umzudrehen und Türen aufzustoßen ohne mir sicher zu sein, dass wir alle an einem Strang ziehen. Verdammt, ich bin Polizist. Wenn sie mir nicht vertrauen, wem denn dann bitte?"

 

Die letzte Worte sind lauter gesprochen, die ruhige, professionelle Fassade bröckelt kurz. Die Anspannung und das Risiko für den Kommissar sind deutlich spürbar. Nach ein paar Momenten hat sich Hoffmann wieder im Griff.

 

"Fahren wir. Einen letzten Versuch unternehme ich noch um ihr Vertrauen zu gewinnen. Ich verstehe wie sehr ihnen dies alles zugesetzt haben muss, aber irgendwann muss ich mich entscheiden ob ich sie in die Ermittlungen einbinde und sie dadurch Sicherheit und meine Autorität nutzen können. Oder ob ich die Sache mit meinen Leuten durchziehe und sie, zu ihrem eigenen Schutz, von Staatswegen untergebracht werden."

 

Das kommt dabei raus, wenn man einfache Bürger in solche Dinge einbinden will. Aber du hast es versprochen. Doch nicht um jeden Preis. Wenn das jetzt nicht hilft muss es eben anders laufen.

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Nehme Hoffmanns Hand: "Geben Sie den anderen Zeit, sie sind es gewohnt, dass ich für sie in der verhandle und spreche. Ich bin ja auch in gewisse Sinne der Leiter  der Auktion ... naja Expedition ... Situation .... aus Ermangelung eines besseren Worte.
Die Situationen haben uns sehr zusammengeschweißt. Für sie sind Sie neu. Bitte nehmen Sie das nicht gegen sich. Wenn einer etwas beiszusteuern hat, wird er es sagen."
Weise auf meine Freunde: "Das sind auch Ihren Gebieten handverlesene Experten. Sie sind alle weltklasse - bitte unterschätzen Sie sie nicht. Dazu gehört auch, dass man andere nicht geistig blockiert, wenn nichts produktives beizutragen hat. Daher nehmen sie ein Schweigen nicht als ein Zeichen für Ablehnung."

Hole mir eine Zigarette aus dem Etui.

"Der Grund warum ich ... wir mit Ihnen zusammenarbeiten ist nicht Ihre Funktion als Kommissar ..."

gucke ihm direkt in die Augen "... sondern Sie Herr Hoffmann als Mensch. Ich habe seit dem Krieg das vertrauen in die öffentliche Hand verloren, egal ob Politik oder Behörden. In der Masse ist darauf kein Verlass ... wohl aber auf einzelne Menschen, die sich nicht hinter einer generellen Anweisung verstecken sonder eigenverantwortlich handeln können und nicht die Rechtfertigung für Ihr eigenes Handeln bei anderen suchen."

 

Zieh an der Zigarette ... "Entschuldigen Sie ich schweife ab ... geben Sie uns Zeit. Traurig aber war, bessere Hilfe werden sie hier nicht bekommen."
Ein müdes Lächeln umspielt meine Züge.

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Gucke mich um ... Ist hier noch was zu finden? Vielleicht haben die bei der Flucht auch ingendwas fallen lassen ...

"Eduard, würdest Du mit mir zusammen den Lichtungsrand mal etwas mit absuchen? Vielleicht haben wir noch was übersehen?"


Mache mich auf von Wagen weg zu gehen und gucke mir den Rand der Lichtung an, wenn Eduard mitkommt suche ich auch noch ein paar Meter in das Gehölz hinein, alleine traue ich mich das aber nicht.

 

Was willst Du hier eigentlich finden? Wahrscheinlich gibt es hier gar nichts am Rande zu sehen ... aber jeder Hinweis kann uns weiterbringen. Liegen diese Steine eigentlich einfach auf dem Boden, oder muss man danach graben? Ich wünsche mir, dass diese Steine uns wirklich beschützen können ... Narr! Setzte Deine Hoffnungen lieber auf den Verstand.

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Hoffmann seufzt, beugt sich dann zu Rudolf und raunt ihm leise zu. "Sie haben ja Recht. Aber glauben sie mir, Plauen ist normal beschaulich. Jetzt haben wir mehrere Morde, den Zug, die Explosion. Und bereits jetzt werden Stimmen laut, dass der Dorfpolizist mit seinen Leuten die Kontrolle verliert. Daher sind meine Nerven im Moment auch etwas angespannt."

 

 

Dann geht Hoffmann ein paar Schritte beiseite um seine Gedanken zu sammeln.

Edited by Dark_Pharaoh
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Eduard hebt etwas vom  Boden auf:

"Scheffe, schaun se mal....ick hab nen 4-Blättriges Kleeblatt gefunden..."

Pflückt dieses....

 

"komm se mal her...."

Nimmt das Rever des kleinen Mannes zwischen seine grossen Pranken und steckt Rudolf das Kleeblatt ins Knopfloch....

 

Lächelt...

"...so - dit und de Trillerpfeife....denn kann nüscht mehr schiefjejen..."

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Kurz nickt mein Kopf gegen die stahlharte Brust des Hünen und verweilt für einem Atemzug ...

"Danke ... nun kann nichts mehr schief gehen. Das erinnert mich an Schillers Ode an die Freude ... 

Beethoven hat das in einer Symphonie verwendet ... ich versuche mich mal .... die betreffende Stelle,

an die ich denken musste singe ich einfach etwas lauter ... "

Räuspere mich etwas ... dann erklingt eine Stimme, die man dem kleinen Mann nicht zugetraut hätte ....

"O Freunde, nicht diese Töne!
Sondern lasst uns angenehmere anstimmen
Und freudenvollere!

Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische dein Heiligtum!
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!

Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.

Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur;
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur
Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod;
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott!

Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt'gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen


Seid umschlungen, Millionen
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Bruder! Über'm Sternenzelt
Muss ein lieber Vater wohnen
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such' ihn über'm Sternenzelt!
Über Sternen muss er wohnen.
"

 

[Media: schön Laut aufdrehen!]

(Für diejenigen, die gleich bei dem Gesang einsteigen wollen) Edited by FrankyD
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"Nun, wollen wir dann zurück? Ich habe alles gesehen. Danke, dass sie diesen Ort nochmals aufgesucht haben. Nun werde ich ihnen mein Auftauchen mitten in der Nacht bei der Baustelle erklären. Dazu müssen wir zurück nach Plauen. In etwa 30 Minuten werden sie es verstehen."

 

Mit diesen Worten geht Hoffmann zum Wagen.

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Katharina hat derweil im Auto gewartet. Alles in ihr sperrt sich dagegen diesen Ort noch einmal zu betreten. Das Auto wirkt um so viel sicherer. Sie wirkt auch sehr erleichtert, als Hoffmann und Erich zurück kommen.

 

"Ah, da sind Sie ja wieder. Die anderen sind so glaube ich gen Waldrand gegangen. Sie sind sicher bald zurück."

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