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Die Shadowrunwelt - was würdet ihr anders machen?


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Moin!

 

Mir fiel gerade kein bessere Threadtitel ein. Ich habe in den letzten Tagen hier immer wieder die Diskussion gelesen: "Aber warum ist das bei SR so? Das macht doch ausgehend von unserer Realität garkeinen Sinn." Herummäckern kann ja jeder, aber was würdet ihr konkret verändern, wenn ihr SR Autor wärt?

 

Wahrscheinlich fällt hier sofort das Stichwort "Überwachung" (vermutlch in Kombination mit "SIN"). Das habe ich in den letzten Tagen ziemlich oft gelesen.

 

Also, wie würde euer Shadowrun aussehen, wenn es nicht 1989 sondern 2014 erschienen wäre?

 

 

- Feuer frei -

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Weniger Eclipse Phase :D

 

Mehr Earthdawn.  :ph34r:  Mehr Punk im Cyber. Mehr Bladerunner. Mehr Judge Dredd. Mehr Demolition Man. Stellweise ein bisschen Mad Max II (außerhalb der Sprawls).

 

Insgesamt mehr Shadowrun 1989, weil ich genau das mochte und immernoch mag. Verchipte Rockstars, chromglänzende Straßensamurai, Indianerschamanen, Decker mit Iro und Buchse in der Schläfe, die auf dem Keyboard klappern.

Edited by fexes
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*lol* Das fängt ja gut an.

 

 

Ich selber würde den Öko-Faktor etwas stärker herausarbeiten. Es gibt im offiziellen SR Universum zwar Green War und Terra First, aber der Aspekt "Klimawandel" wird kaum behandelt. (Was ja auch klar ist, da das vor 25 Jahren noch nicht so das Thema war.) Okay, es gibt die Schwarze Flut, aber tendenziell setzt SR mehr auf technische (SOX) und magische (LA) Katastrophen. Bei mir würde die Umwelt deutlich mehr Chaos verursachen. Außedem würde ich evtl. den Aspekt "Rohstoffverknappung" einbringen. Alleine, daß es vor Jahrzehnten einen Rohstoffrausch gab, deutet darauf hin, daß die konventionellen Lagerstätten weitestgehend ausgebeutet waren. Inzwischen dürften auch die Rohstoffen in den damals neu zugänglichen Gebieten knapp geworden sein. Gut, die Bevölkerung ist dank VITAS geschrumpft, aber Gas und Öl sind nunmal endlich. Und die ganze Technik will auch irgendwie betrieben werden. (Stichwort 'seltene Erden') Gut, es gibt natürlich Lösungsansätze für dieses Thema, wie Kernfusion und Elektroautos, aber hier und da mal ein kleiner Rohstoffkrieg statt der x-ten Seperatistenbewegung a la Yucatán wäre sicher auch interessant. - Und um wieder den Bogen zum Klimawandel zu schlagen, nicht vergessen, daß der wertvollste Rohstoff der Erde sauberes Wasser ist.

 

Okay, das sind zwei Aspekt, die ich in ein "SR2014" einbringen würde. :)

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mehr Robocop, mehr Pink Mohawk (dazu gehören auch verchippte Rockstars wie Johnny Silverhand)

Ich hab mir sagen lassen, in SR1 & 2 war es noch so.

Aber man darf dabei die Technologie von heute nicht weglassen (1 Kilo Knochen Handys mit Umhängetaschen Akkus geht gar nicht)

Ökofaktor ist gut & Wichtig verchromte Megastädte mit Drohnenbewehrte Mauern und draussen ein bischen Mad Max und Judge Dredd (drinnen auch ,Megalith CityBlocks mit 200 Etagen)

 

HokaHey

Medizinmann

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Nur damit man mich nicht falsch versteht: Ich liebe Robocop und Demolition Man :D Und Bladerunner und Cyberpunk. Aber das ist alles doch sehr retro, oder nicht? Und die Frage war ja, wie Shadowrun aussehen würde, wenn es 2014 erstmals erscheinen würde. ;)

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Der Imperator hat schon etwas recht. SR2014 würde wahrscheinlich stärker in die Post-Cyberpunk und Transhumanismus Ecke gehen. Das liegt daran, daß sich das Genre weiterentwickelt hat. SR war ursprünglich von Autoren wie William Gibson inspiriert. Ich glaube, SR2014 würde sich stärker an Mangas/Animes und Videospiele anlehnen. Und natürlich auch moderne SiFi Filme. Ich denke da nur spontan an Avatar. Das ist im Grunde ein moderner Cyberpunk Film, wenn man ihn sich näher betrachtet.

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Ich denke da nur spontan an Avatar. Das ist im Grunde ein moderner Cyberpunk Film, wenn man ihn sich näher betrachtet.

nehhhh ,das ist Pocahontas in Space

Shadowrun 2014 erfunden, wie würde es aussehen.....

Frage ist eher ob mich das dann interessieren würde, weil die Filme, die Ich damit asozieere nunmal etwas älter sind.

Wenn SR aus diesem Jahr wäre, welche Filme hätten die Macher beeinflusst ?

 Elysium, Minority Report, Equilibrium,

alles Filme die zu sehr in Richtung totaler Überwachungsstatt gehen, Filme di ich zwar mag, aber nicht als Grundlage für Mein Shadowrun.....

 

Hmmm. ähhhh Hough!

Medizinmann

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Da wären wir wieder beim Punkt "Überwachung". Überwachung ist aktuell ein großes Thema. Das sieht man ja auch am SIN-Thread und ähnlichen Diskussionen. Man könnte jetzt philosophieren, ob der Überwachungsstaat nicht eher die logische konsequenz aus Speratistenbewegungen und magischen Terroristen (aus Staatsperspektive) wäre, als das Gegenteil, was wir momentan haben. SR geht davon aus, daß niemand die anfallenden Daten auswertet. Die Begründung ist im wesentlichen, daß die Daten verstreut sind und Staaten und Konzerne nicht zusammen arbeiten. In der Realität erleben wir, wie für den Anti-Terror Kampf immer mehr Daten gesammelt und ausgewertet werden. Und die 6. Welt hat ein paar Terroristen/Bedrohungen, gegen die die 9-11-Attentäter wie Kinder wirken. Insofern würde es für SR2014 durchaus Sinn machen, wenn die Reststaaten und Konzerne versuchen, möglichst viele Daten zu sammeln und die Überwachung zu verstärken. Und im Gegensatz zu unserem RL gibt es in der 6. Welt nichtmal mehr organisierten Wiederstand gegen Überwachungsgesetze und Bürgerspionage. Die Piratenpartei wird es wohl eher nicht mehr geben. Und erst recht keine FDP. :lol:

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Also in mein Augen kommt Deuts Ex näher an diese Welt dran.  Auch von der Arbeit wie die Leute so nachgehen, gewaltlos oder einfach druchballern. Alles bei. Da wäre der Konflikt zwichen Kybernetik gut und schön aber auch abschreckend für manche.   

 

Wenn ich Leite vergleiche ich viele dinge in die jetzige Welt und wenn ich so kein Lösungsansatz finde, müssen Filme Spiele herhalten. Und als SL ist dann mein Wort das Gesetzt nach dem Run kann man dann noch immer diskutieren und das beste ist wenn man mit Leiten sich abwechselt findet man neue ansätze. Bei einen ist Lonestar in Seattle und ne Woche später ist Knight ..... die Polizei ^^ Warum muss man sich einheitlich verhalten mit der Welt sollange alles am ende passt und eine gute Story geliefert wurde.

 

Zudem sind es Megastädte mitlerweile und sehe auch Gesetze anders, das auch mal Züge mit Chemie durch die Stadt fährt usw. warum nicht wenn um einen nur die Grenzen sind. Man muss einfach nur ausdenken ist es möglich und vorallem glaubwürdig zu erzählen wenn ja dann mach es auch. 

 

Überwachung ist auch gut aber man muss bedenken wenn eine Strassenkontrolle ist, prüfen die nicht wirklich jede SIN sondern eher das Fahrzeug ob es geklaut ist oder mängel aufweisst oder sogar ähnlichkeiten hat mit Fahrzeuge die gesucht werden wegen Verbrechen. 

 

Wie gesagt die Welt in SR lässt uns genug freiheiten damit wir uns austoben können. Da war kein Burger King nun ist einer da oder Burger King ist keine Fastfoodkette mehr sondern eine Vornehme Lokalkette für gehobenen stand so wie bei dem Film  Demolitan Man und Pizza Hut glaub ich hehe. Wir formen die Welt.

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Also, wie würde euer Shadowrun aussehen, wenn es nicht 1989 sondern 2014 erschienen wäre?

Ich würde lediglich ab der 4. Edition wirklich etwas ändern, und die Abkehr von glaubhaften Wirtschaftsstrukturen gen Ende der 3. fallen lassen.

 

Im Endeffekt wäre es wohl SR 4.5 - Shadowrun 5 mit Regeln, die eher wie die von SR4 gestrickt sind, und ohne die unnötig dramatischen und albernen Effekte von Crash und Co (oder vielmehr, anders und etwas deutlicher an Neuromancer angelehnt - dass Winternight ex nihilo dutzende Atomwaffenfoki besitzt fand ich doch ein bisschen arg pink). Und definitv pohne die i-Phone-isierung der Decker und das Verschwinden der Rigger zurückdrehen. 

 

Persönlich finde ich das beliebte "das würde real nie so passieren" sehr fragwürdig. Wieviele derer, die das so gerne ins Feld führen, hätten denn 2000 vorausgesagt, dass 2014 die USA Konzentrationslager unterhalten, mit Killerdrohnen Jagd auf echte und vermeintliche Terroristen machen und das (öffentliche) Internet komplett geheimdienstlich erfassen würde? Ganz zu zweifeln davon dass Mitte 2014 eine unkontrollierte Ebolaepidemie im Aufbau ist, Russland in der Ukraine Eroberungskriege führt und ein neuer "Kalif" größere Teile des Irak und Syriens besetzt hält und sich aufmacht, Jordanien und Mekka zu erobern? Wie ein Freund neulich meinte: "Wenn ich Nachrichten schaue, hört sich das immer wie ein Tom-Clancy-Game-Trailer an."

 

Eine US-Untersuchung hat übrigens gerade nachgewiesen, dass die SAIM, so es sie denn gäbe, eine wie beschrieben ablaufende Besetzung einer Atomraketen-startrampe durchführen könnten. Hättet ihr das ausgehend von unserer Realität angenommen?

Edited by Richter
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Ich glaube nicht, dass es unbedingt darum gehen muss, dass Shadowrun-Autoren die Zukunft korrekt voraussagen. Es sollte eher darum gehen, die fiktive Zukunft plausibel darzustellen.

Mal abgesehen davon, dass die Mutter von Shadowrun das Gerne Cyberpunk ist und viele der Cyberpunk-Autoren schon damals zumindest die sozialen, politischen und öknomischen Folgen von technischer Entwicklung recht plausibel dargestellt haben. Sei es nun die Globalisierung, das weltweite Datennetz, Drohnen oder Terrorismus - all das findet man bei William Gibson, Bruce Sterling oder Rudy Rucker. Ihre Geschichten bestechen heute noch dadurch, dass sie nicht unbedingt zutreffend sind, sondern plausibel.

 

Nehmen wir mal das Beispiel der Matrix.

Shadowrun geht in der 5. Edition von folgenden Prämissen aus:

 

- es gibt ein weltweites Datennetz

- das weltweite Datennetz wird von den meisten Bürgen jeden Tag permanent genutzt (AR)

- das Datennetz wurde von den Konzernen nach ihren Wünschen aufgebaut

- das Datennetz wird gemeinsam betrieben und Überwacht, einzelne Netze sind miteinander kompatibel

- die Konzerne haben die absolute Macht in diesem Netz (GOD)

- es gibt keinen Datenschutz

 

Das ist alles soweit plausbibel und nicht zu beanstanden.

Wenn dann allerdings unter den oben genannten Prämissen eben diese Konzerne "vergessen", die Matrix zu ihren Zwecken zu nutzen, also z.B. ihre Konsumenten zu überwachen oder Gefahren für das eigene Unternehmen oder die Matrix selber abzuwenden, dann verliert das Modell an Plausibilität.

Warum sollten sie ausgerechnet das nicht machen?

Mit oben genannten Prämissen hätten sie alle Möglichkeiten dazu.

 

Die landläufige Erklärung ist nun, dass dies den Spielspaß verderben würde und Runne rnicht mehr möglichen wären.

Das ist ein Argument auf einer "Out-Game-Ebene", die die Plausibilität der Fiktion zunichte macht.

 

Warum steht Shadowrun nicht radikaler zu seinen eigenen Konzepten?

 

Konzept 1: Die Mächtigen Konzerne und ihre Matrix

 

Der totale Konzernüberwachungsstaat würde doch gerade ein enormes Betätigungsfeld für Hacker eröffnen. Anstelle sie mit WiFi-Vorteilen von Wurfmessern irgendwie in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu binden, könnten Hacker das wichtigste Instrument sein, die eigenen digitalen Spuren zu verwischen. Hacken bedeutet ja, dass man Lücken in Systemen findet, die als sicher gelten. Warum also eine Lücke groß wie ein Scheunentor lassen, um "Hacker zu ermöglichen"? Lieber zahlreiche kleine Lücken und Hintertürchen, die zum Portfolio der schmutzigen Tricks eines Deckers gehören. Die Konzerne nicht als zahnlose Hunde darstellen, die warten müssen, bis der Overwatchscore auf 40 ist. Gerade die WiFi-Matrix bietet da ja Möglichkeiten an. Vom Identitätsdiebstahl über das Fälschen von Signalen bis hin zum tatsächlichen Rumbasteln an Geräten.

 

In einer solchen Welt wäre auch ein paralleles Netz denkbar, ein Dark Net, dass nur vom Untergrund genutzt wird und aufgrund seiner ebenso dezentralen Struktur nicht von den Konzernen zerstört werden kann.

Informationen können aus der offiziellen Matrix ins Dark Net leaken, es kann ständige, geheime oder temporäre Verbindungen zum Corporate Net geben, da sind dem Fluff keine Grenzen gesetzt.

Das Dark Net sozusagen als digitale Welt der SIN-losen.

 

Konzept 2: Die SIN-Losigkeit

 

1.) Shadowrunner haben keine SIN.


Basta. Sie sind verdammt, in einer Parallelwelt der SIN-Losen zu existieren. Sie müssen mit alten, abgegriffenen Dollarscheinen bezahlen. Sie können keine Krankenkasse abschließen, kein Konto eröffnen oder eben mal nach Malle in den Urlaub fliegen.
Die Welt der Shadowrunner ist für die Konzerne dafür eine Black Box mit ihren eigenen Gesetzen. Eben eine Welt der Schatten.

 

2.) Eine SIN kann nicht gefälscht werden.
Weg mit dem SchnickSchnack der SIN-Stufen. Es gibt nicht die obskure Möglichkeit, mit einer gefakten SIN ein Konto zu eröffnen.

 

3.) Es gibt Identitätsdiebstahl

Das wäre die Lücke, die ich in einem solchen System sehen würde: der Human Hack sozsuagen. Man kann eine SIN nicht fälschen, aber man kann jemandem die Identität stehlen, ähnlich, wie es heute passiert. So zum Beispiel über die Identität des Armen Max Mustermann einen Wagen mieten, den man dann in die Lobby von einem Bürogebäude fährt voller Sprengstoff.
Das sind Jobs für Hacker und für trickreiche Betrüger.

 

4.) Konzerne haben Protegés.
Wenn man eine SIN nicht fälschen kann, können die dafür verantwortlichen "Behörden" aber echte generieren. Sie können "ihre Runner" mit einer SIN ausstatten und diese auch wieder entziehen, wenn sie in Ungnade fallen. Das würde die macht der Konzerne deutlich erhöhen. Mr. Johnson hätte dann SINs als Bezahlung im Angebot.
 

Das ist jetzt nur mal grob zusammengeschrieben und ein paar Gedanken angerissen.

Was ich damit verdeutlich will ist, dass ich nicht glaube, dass sich eine plausible totale Überwachung über die Matrix und die SIN mit dem Prinzip der Shadowrunner beist. Im Gegenteil, es würde das Ausgestoßensein und die namensgebenden Schatten noch mal deutlich mehr von der Welt der Konzerne abgrenzen.

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Ich selber würde den Öko-Faktor etwas stärker herausarbeiten. Es gibt im offiziellen SR Universum zwar Green War und Terra First, aber der Aspekt "Klimawandel" wird kaum behandelt.

 

Nordsee = Mordsee, Drachen und andere Rächer der Natur, Vulkane (wenn auch magisch befeuert), Seuchen...

Also ich finde, da war schon einiges dabei.

 

Bei mir würde die Umwelt deutlich mehr Chaos verursachen.

 

Mich würde halt auch interessieren, inwieweit die magisch heilbar wäre.

 

Außedem würde ich evtl. den Aspekt "Rohstoffverknappung" einbringen. Alleine, daß es vor Jahrzehnten einen Rohstoffrausch gab, deutet darauf hin, daß die konventionellen Lagerstätten weitestgehend ausgebeutet waren.

 

Recycling, andere Energieformen (nicht zuletzt Magie), das Weltall wird ja auch stärker genutzt als heute (Züricher Orbital), vielleicht findet sich da noch Zeugs.

Zumal ja "normale Nahrung" stark eingeschränkt wurde - es lebe der Algen- und Soyfrass. Zur Not Biomasse verfeuern.

 

Mein größtes Problem ist eigentlich, dass Personen der Zeitgeschichte ab 1989 keine Rolle mehr spielen dürften,

es mir aber schwer fällt, die letzten 25 Jahre auszublenden.

 

In vielerlei Hinsicht aber sehe ich die "alte SR Vision" wie Zerfall in Kleinstaaterei, Bruch großer Staatenbündnisse bzw. Handlungsunfähigkeit selbiger dank Föderalismus und Vetorechten, Glaubenskrieger, Rohstoffkriege, Auseinanderdriften der sozialen Schere, handlungsunfähiger "entschlackte" Staatsstrukturen, Globalismus für Konzerne, Steuern zahlen nur noch abhängig Beschäftigte mit zu wenig Geld für Steuerflucht, aber auch den Wettlauf zwischen Überwachung und Kriminellen (die NSA mag toll im Überwachen sein, als Spionageabwehr hingegen bzw. was den Schutz eigener Internetstrukturen betrifft...) recht treffend.

 

Das Wettrüsten ist halt jetzt weniger auf Waffensysteme (öfter als einmal kann man die Welt oder auch Menschen halt nicht töten, irgendwann hat man genug)

sondern auf Informationskämpfe ausgerichtet und Russland, China und die USA sind alle gut dabei.

Und von Industriespionage wird ja nur noch selten geredet.

Noch sind Konzerne halt nicht so weit, dass sie stärker als (manche) Staaten wären, aber der Trend ist da

(Lobby und Erpressungspotential durch Arbeitsplätze sei Dank).

 

Computer können gehackt bzw. technisch ausgehebelt werden, es ist hart, Systeme und Know How flächendeckend up to date zu halten,

Menschen bleiben wohl auch korrupt - Tendenz scheinbar zunehmend.

Daher denke ich auch, dass "der Überwachungsstaat" löchrig bleiben dürfte.

 

Alles in allem bin ich recht zufrieden, teilweise isses mir schon zu düster, zumal ja noch Gefahren da draußen lauern (fremde Geisterwesen / -welten, Earthdawn Crossover). Und ich finde es schade, dass soviel selbst von "Europa (bzw Restwelt) in den Schatten" aus der USA entwickelt wird, Irland beispielsweise.

Außerdem gibt es wohl nur Deutschland und die USA was die Story betrifft, da geht einfach vieles arg langsam.

 

Bei der Computertechnik waren sie halt etwas zu low Tech, dafür haben sie andere Fortschritte etwas optimistischer eingeschätzt, passiert.

Ich bin halt trotzdem versucht, die normale Gegenwart und Vergangenheit zumindest soweit rüber zu retten,

dass ich keine andere Geschichtsschreibung der Vergangenheit auswendig lernen muß.

Wer will schon auf Putin verzichten?

 

Wegen mir hätten die ruhig direkt 2050 mit einer Katastrophe ansetzen können, bei weniger genauer fiktiver Vergangenheit bis dahin,

die dann durch die Wirklichkeit überrollt wird. Das stört mich dezent, eben auch weil es nun schon 25 Jahre Überlappung sind.

Die am Storyplot orientierten Abenteuerbände sind zwar einerseits toll, aber andererseits dann schwer in 2075 noch spielbar,

die Ergebnisse sind ja längst Geschichte.

 

Ansonsten finde ich neben den klassischen Filmen halt Dark Angel auch toll als Referenz (sollte mir mal endlich die Bücher besorgen),

auch da gibt noch sehr arm und superreich, halt wenig dazwischen, zerstörte Strukturen, düsteres Ambiente, aber dicht genug dran zum Wohlfühlen.

Die Überwachung ist gemein, aber nicht lückenlos, wie auch bei den ganzen Crashtrümmern?

 

Wo hier einige Meinungen zu lesen waren, Überwachung wäre dank NSA bzw kürzlicher Skandale jetzt halt mal hoch gekocht - das Buch 1984 von Orwell?

Das war 1989 schon Vergangenheit (geschrieben nach dem 2. WK), aber trotzdem aktuell.

Oder auch Brazil von 1985, das ist doch alles nichts Neues.

Neuromancer fand ich wohl am prägendsten, aber auch Filme wie Strange Days oder Johnny Mnemomic

(William Gibson und Phillip K Dick hatten geniale Ideen - Shadowrun ist aber wohl eher Gibson).

 

Also ich denke schon, dass abseits der Reichenfestungen als Inseln in einer erbärmlicheren Welt dann Endzeit überwiegt,

wenn Überwachungsstaat, dann allenfalls auf Konzerngelände. Denn die Staaten sind zu schwach geworden,

die Konzerne hingegen kommen sich halt regelmässig bei den Verteilungskämpfen selbst in die Quere.

Und sie sind weltweit unterwegs und im Konkurrenzkampf mit harten Bandagen.

Also eigentlich gut gelöst. Ärgerlich war halt der lange Stillstand, bis mal sowas wie WLan und tragbare Technik

durch gesickert sind bzw. das Ausbleiben von Erklärungsansätzen wie "nach DEM Crash NIE wieder".

 

Matrixcrashes gab es nu einige, aber das akt. Ergebnis bleibt noch etwas fragwürdig - wie ist die Abdeckung?

Welche Datenbestände sind da? Welche verschollen oder verschüttet? Hoffen wir auf das Matrixbuch,

ich kam mit SR1 bis SR3 gut zurecht, wenn ich da auch nie einen Hacker hätte spielen oder spielleitern wollen,

aber der Ansatz mit Kabeln war bekannt und irgendwie erklärbar (Schnurtelefon in Battlestar Galactica).

SR4 fand ich hingegen arg unangenehm vom Lesen, zu schnell den Anschluß gesucht und über das Ziel hinaus,

so fühlte sich das an. SR5 rudert meiner Meinung nach in die richtige Richtung zurück (oder weiter).

 

Das Heckmeck um die SIN ist vielleicht auch der Regelung um eine Ausweispflicht geschuldet,

die es außer hier in Deutschland ja nicht allzu häufig gibt.

Wir sehen daher vermutlich auch ganz andere Probleme als Leute aus den Staaten?

Sind halt regulierungswütiger ;)

 

Ach ja anders machen: Vampire als Seuche finde ich mau, so alte Vampirclans hätten neben den Drachen und Elfen auch gut ausgeschaut.

Aber steht einem ja frei, da bisserl abzuweichen.

 

 

Edited by Trollchen
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Insgesamt mehr Shadowrun 1989, weil ich genau das mochte und immernoch mag. Verchipte Rockstars, chromglänzende Straßensamurai, Indianerschamanen, Decker mit Iro und Buchse in der Schläfe, die auf dem Keyboard klappern.

Jawoll!

 

was würdet ihr konkret verändern, wenn ihr SR Autor wärt?

WiFi streichen

Plüschis streichen

Weltall, Mars streichen

mehr und spielbare Varianten der Big 5 (keine extrem seltenen Busch-Elfen oder so)

mehr von der Welt beschreiben bzw. Welt umfassender beschreiben (v.a. NAN, aber z.B. auch China, Russland, Skandinavien, Amazonien etc.)

oder

starker Fokus auf Nordamerika (mit Hauptaugenmerk auf Seattle und viel mehr Gewicht bei NAN (für mich eines der entscheidenden SR-Elemente - wiedererstarkte 'Indianer'), aber auch Aztlan)

weniger Ausrüstungsoverkill

mehr urbane Flora und Fauna (d.h. die sich auch für den Einsatz im städtischen Setting anbietet und nicht nur bei Busch-Runs Einsatz findet)

eine Zauberer-Quelle

eine vollwertige Adepten-Quelle

eine Quelle je AAA-Konzern (Köpfe, Ziele, laufende Projekte, Tochterunternehmen, Produkte, Standorte, Prozesse, Pläne für den Spielgebrauch)

Edited by Grobi
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