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[At your Door] Kapitel III: Verbrannte Erde


-TIE-
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Michael Sueson


- Farm der singenden Pflanzen -


 


Ich sehe zu Vivian: "Was meinst du, ist es sinnvoll das Auto jetzt schon zu behandeln oder zerlegen wir uns dann auch direkt Schläuche und andere Weichteile? Falls das der Fall ist, heben wir uns den Spaß wohl für später auf. Andernfalls sollten wir loslegen und vielleicht sogar eine kleine private Todeszone ums Auto ziehen, damit wir bei unserer Rückkehr nicht ein überwuchertes Wrack vorfinden."


 


Rückkehr!? Wir kehren doch zurück, oder?


 


Ich blicke unsicher zu Jimmy, kalter Schweiß steht auf meiner Stirn, meine Augen brennen, mein Körper ist erfüllt von der allgegenwärtigen Musik, ich spüre das steigende Fieber; johnny- und schwertlos warte ich auf eine Entscheidung, gerade fehlt mir die Kraft eine eigene zu treffen, außerdem weiß ich aus Erfahrung, dass es nicht nur Häuptlinge geben kann, der Stamm braucht auch Indianer.


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Vivian Chandler

-Tates Farm-

 

"Ja sofort behandeln. Es dauert ein wenig, bis es wirkt. Auch wenn ich mir denke, so konzentriert ist bestimmt alles sehr schnell. Nicht einatmen. Aber vor allem, berühr das Zeug nicht. Es ist hochgiftig. Und damit meine ich tödlich"

Ich nehme das benzin.

"Ich würde das kleine Gewächshaus wirklich abbrennen. Es ist weit weg von den anderen Gebäude. Es wird bestimmt nicht zum grossbrand kommen. Was meint ihr? Sicher ist sicher"

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Jimmy Pierce

- Tates Farm-

 

"Ich würde warten, bis wir abhauen. Das Feuer könnte jemanden" oder ... etwas ... "anlocken. Beim Großbrand bin ich mir nicht sicher. Wie oft hört man, dass eine Flasche oder ein Zigarettenstummel Ursache eines Waldbrandes waren? Aber das Risiko müssen wir vielleicht eingehen. Außer wir finden die Quelle und können uns dann mehr erklären was hier vorgeht und das Abbrennen ist nicht mehr nötig."

 

Die Frage von Michael schwebt noch in der Luft. Jetzt die Pflanzen mit der chemischen Keule erfreuen oder später? Vivian scheint sich nicht sicher zu sein, wie die konzentrierte Form wirkt. Also entscheide etwas.

 

"Erst zum Auto, dann zum Feld und dann auf Spurensuche. Als Finale dann das Gewächshaus und die Heimfahrt."

 

Ich laufe los.
 

Edited by Dark_Pharaoh
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Michael Sueson


- beim Auto -


 


Ich folge Jimmy zum Dodge, steige auf die Ladefläche des Wagens, packe meinen Rucksack und trinke soviel von meinem Wasser wie möglich, den Kanister mitnehmen wird nicht möglich sein, aber mein Körper braucht Flüssigkeit; Gift und Fieber machen schon genug Sorgen. Ich gebe Vivian und Jimmy den Wasserkanister, "Hier, trinkt." Danach führe ich mir ein wenig Energie in Form eines Fitnessriegels zu, biete meinen Begleitern ebenfalls je einen an, "Essen für Champions", ein gequältes Lächeln, dann hänge ich mir das Schwert samt Scheide und den Rucksack über die Schulter.


 


Zuletzt steige ich vom Fahrzeug, stelle mich neben meinen Paraquatkanister und blicke Vivian und Jimmy an: "Soll ich oder möchte einer von euch?"


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Der Rückweg zum Auto kommt euch vor wie eine kleine Ewigkeit, raus aus der Sicherheit des Schuppens zurück auf das Feld, umgeben von Gras. Diesmal stolpert keiner aber das Gefühl als würden euch die Pflanzen behindern bleibt.

 

Am Ram gönnt ihr euch eine kleine Verschnaufpause, trinkt etwas, esst etwas. Jimmy mit voller Überzeugung kein Grünzeug, Salat und Tomaten wandern auf den Boden. Als sich alle ein wenig gestärkt haben blickt Michael, den Paraquat Kanister in der Hand, zu Vivian und Jimmy. "Soll ich oder möchte einer von euch?"

 

Vivian nimmt Michael wortlos den Kanister aus der Hand und nickt mit dem Kopf in Richtung Fahrzeug "Machst du mir die Motorhaube auf?" Wenig später, an Händen und im Gesicht geschützt, kippt Vivian das Paraquat vorsichtig über den Motorraum, tränkt die Pflanzen damit und verschüttet noch etwas unter dem Fahrzeug. Fragend blickt sie zu Michael und Jimmy, die in respektvollem Abstand stehen, die spektakuläre Reaktion bleibt aus. "Das muss reichen!" Murmelt Vivian und stellt den Kanister neben dem Fahrzeug ab. Die beiden nicken und es geht zurück, auf die andere Seite der Farm. 

 

Im Mondschein liegt das umgepflügte Feld verlassen da, wären da nicht überall im Schein der Taschenlampe die kleinen Ansammlungen von roten Blumen, etwas weiter drinnen im Feld, auf halben Weg zur Vogelscheuche wächst ein größerer Busch roter Blumen. Jetzt da ihr wisst das jede Blume, jede Ansammlung für etwas totes stehen könnte, scheint das Tal noch kleiner zu werden. Ihr fühlt euch erdrückt, eingeengt von den Bergflanken, eingesperrt mit etwas dessen Appetit zügellos zu sein scheint.

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Vivian Chandler

-Tates Farm-

 

Ich schaue die rote Blumen an, ängstlich.

Ich will einfach hier weg.

"Gott..ich..vielleicht sollten wir auch diese rote Pflanzen töten..." murmele ich zu den zwei.

"Da ist etwas grosses...könnte vielleicht ein grosses Tier sein..oder doch eine Leiche?"

Ich zeige auf die grosse Ansammlung an rote Blumen.

"Schauen wir uns das an. Was meint ihr?"

Ich habe darauf eigentlich überhaupt keine Lust, aber schliesslich hier rumzujammern wird auch uns nicht helfen, rauszukommen.

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Jimmy Pierce

- Auf dem Feld bei Tates Farm-

 

"Deswegen sind wir hier. Also ziehen wir es durch. Es sind verdammte Pflanzen. Wir haben Chemie und Feuer. Ziehen wir es durch."

 

Ich trete entschlossen einen Schritt auf die Blumen zu. Noch einen. Und noch einen letzten. Dann senke ich meinen Blick. Was dient diesmal als Nährboden?

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Michael Sueson


- Auf dem Feld bei Tates Farm, vor dem großen Blumendings -


 


Mein Fieber steigt, kalter Schweiß strömt in Bächen über Gesicht und Rücken, von meiner gespielten Lockerheit bleibt nichts übrig, als Vivian als potentiellen Nährboden einen menschlichen Körper erwähnt. Die Melodie saugt meinem Geist die Energie, den Mut aus. Das Gift in meinen Adern schwächt meinen Körper, die Idee, dass ich dort als Nährboden liegen könnte lähmt mich. Ich starre auf den Blumenberg, halte den Kanister Paraquat nur noch gerade so mit schlaffer Hand fest, für den Moment unfähig mich zu bewegen, unfähig alles zu begreifen, zu verarbeiten ... unfähig zu lächeln oder zu singen.


 


"Das ... die ... Bl.... Was ...?" stöhne ich kaum hörbar. Einige Zeit vergeht. ...


 


Reiß dich zusammen! Ihr habt die Mittel um das - was immer das ist - zu besiegen, ihr habt mächtige Unkrautvernichter, also vernichtet Unkraut!


 


Ich greife den Kanister wieder fester, die Ausdruckslosigkeit in meinen Augen weicht Trotz.


 


Egal was das hier ist, es wird das Tal nicht verlassen, nicht solange wir noch genug Unkrautvernichter haben und ich einen Kanister halten kann.


Edited by 123
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Vor Jimmy auf dem umgepflügten Boden liegt ein Pferdekadaver, aus seinen Eingeweiden, dem Schlund und Augenhöhlen wuchern die roten Blumen. Ihr Ranken haben sich tief in das Fleisch des Pferdes geschnitten und das Fell und Fleich ist darunter aufgeplatzt. Die Ranken reichen bis runter auf die Knochen und haben Muskeln und Sehnen mit der Zeit glatt durchschnitten. Ein süßlicher Geruch nach Verwesung liegt in der Luft.  Am Rande des Lichtkegels könnt ihr die Vogelscheuche erkennen, oder das was ihr dafür gehlten habt. Jetzt, so nahe könnt ihr sehen, dass es sich um eine Art Holzkreuz handelt zu dessen Füßen die Ranken aufsteigen und etwas am Kreuz festhalten.

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Michael Sueson

Auf dem Feld bei Tates Farm, vor dem großen Blumendings -

 

"Stirb! Stirb! Stirb! Verdammtes mistiges Blumendrecksscheißekelwiderlinghöllekotzfickenwidernatürlich...-Zeugs, verreck!" schreie ich und schütte ein Gutteil meines Kanisterinhalts über das Pferd. Vorsichtig genug, um mich und meine Begleiter nicht zu gefährden, aber mit soviel Rage wie möglich, dann fixiere ich das Kreuz, ziehe meine Pistole. In einer Hand die Waffe, in der anderen den geöffneten Kanister gehe ich in bester High-Noon-Manier auf das Gebilde zu, unsicher sehe ich mich dabei zu Jimmy und Vivian um, in meinen Augen sieht man die Hoffnung, dass sie mir folgen und die Furcht, dass sie es nicht tun könnten.

 

As long as the moon shall rise as long as the rivers flow 
As long as the sun will shine as long as the grass shall grow ...

Edited by 123
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Jimmy Pierce

- Auf dem Feld bei Tates Farm-

 

"Fuck"

 

Mehr ein Flüstern. Meine Hände beginnen etwas zu zittern. Ich merke wie sich kleine Schweißperlen auf meiner Stirn bilden.

 

Ich ahne was jetzt kommt. Nein, ich weiß es. Ich habe in den Jahren viel erlebt, viel gesehen. Aber das hier ... ist ... anders.

 

Ich schlucke und blende alles um mich herum aus. Michaels Ausbruch dringt nur aus der Ferne zu mir. 

 

Ich muss es wissen. Ich muss ...

 

Ich umrunde das Pferd und nähere mich der Vogelscheuche.

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Vivian Chandler

-Tates Farm, auf dem Feld -

 

Ich laufe auf Jimmy zu.

"Was zum.." sage ich, als ich auch den Kreuz sehe.

Ich hole auch die Pistole, und lasse der Kanister bei mir.

"Ich glaube in einer viertel Stunde sollte den Motor vielleicht schon frei sein"

Hoffentlich.

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Langsam und mit zittriger Hand vertreibt der Lichtkegel der Taschenlampe die Dunkelheit und mit ihr die letzten Zweifel worum es sich bei der Vogelscheuche tatsächlich handelt. Wofür, oder warum hier mitten in dem Feld ein Holzkreuz steht ist euch schleierhaft. War es wirklich mal eine Vogelscheuche, hat Gall es aufgestellt, oder Tate oder war es Gall´s Schöpfung?

 

Ein einzelner Wanderschuh liegt auf dem Boden vor dem Kreuz. Die Taschenlampe folgt den Strängen der Pflanzen die sich um das Holz gewunden haben wie eine zu Dornen und Blättern erstarrte Schlange. Ein nackter, menschlicher Fuß kommt zum Vorschein, die vertrocknete, gelblich Haut spannt sich ausgemergelt über den dünnen Knochen. Das Fettgewebe wurde verzehrt, die Zehennägel treten hervor wie scharfe Krallen, die Reste einer Wollsocken baumeln lose um das Fußgelenk, daneben, ebenfalls durch Ranken an den Pfahl geschnürt der zweite Fuß. Das Schienbein ist unter der Kraft der sich zusammenziehenden Ranken gebrochen. Verstörend seht ihr wie aus dem gesplitterten Knochen ein einzelner Setzling zart seinen dünnen Stängel in den Nachthimmel reckt.

 

Durch Löcher in der Hose kann man immer wieder das nackte, ausgezerrte Fleisch sehen. Dann kommt der Torso. Pflanzenstränge durchbrechen die Bauchdecke, verzehren das Fleisch so das vereinzelt, kahl die Rippen hervorstechen. Aus Mund und Augenhöhlen blühen die roten Blüten, recken sich zum Licht des Mondes, auch wenn die Blütenkelche noch geschlossen sind.

 

Das Gesicht ist fürchterlich verzerrt, die Haut um den Mund ist rissig und angespannt, so dass die Zähne und das dunkelrot verfärbte Zahnfleisch entblößt werden, fast scheint es so als wenn der Tote lächeln würde, ein grauenvolles, schreckliches Lächeln, das im Tode zu einer Grimasse der Schmerzen erstarrt ist. Von den Pflanzenranken an das Kreuz gefesselt blickt der Tote über die Landschaft in das Tal zum Pass, den Kopf erhoben. Immer wieder stehen Haarsträhnen unter den Ranken am Schädel hervor.

 

Wie die Leiche dort hängt, mit den ausgebreiteten Armen erinnert sie an Jesus Christus. Gespenstisch von den eigenen Kleidungsfetzen umhüllt, gelblich verfärbtes, ausgetrocknetes Fleisch, geschmückt mit Blumenranken, hinter ihr der Vollmond, eine Dornenkrone auf dem Haupt, wacht sie über das umgepflügte Feld und den sich ausbreitenden Teppich aus roten Blumen.

 

Jede steht für ein geraubtes Leben.

 

Der letzte Eintrag aus dem verschimmelten Tagebuch kommt euch wieder in den Sinn:

 

„Ich beobachtete und zum Schluss habe ich  nichts anderes gesehen als eine art Schleim. Es ist meine Kreation, die Frucht meiner Arbeit und es ist böswillig. Ich glaube es will t…“

Edited by -TIE-
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Jimmy Pierce

- Auf dem Feld bei Tates Farm-

 

Jetzt wird es hässlich. Was zur Hölle geht hier vor? Gall ist wirklich vollkommen irre. Oder Tate? Beide? Wer ... oder was ... tötet Tiere ... und jetzt Menschen und macht einen ... Nährboden aus ihnen?

 

Nach dem ersten Schock schüttele ich die Anspannung von mir ab. Ist ja nicht die erste Leiche. Eine sehr spezielle, zugegeben. Aber es geht um Hinweise. Ich bin ein Profi. Das ist ein Tatort. So einfach ist es. Die Umstände spielen keine Rolle. Mein Blick wird hart, fast kalt. Jegliche Emotion verschwindet aus meinem Gesicht.

 

Ich knie mich hin, ziehe das Nachtsichtgerät ab und leuchte die Umgebung mit der Taschenlampe ab. Es muss ja irgendwelche Spuren geben. Dann untersuche ich nach einem kurzen Zögern die Leiche. Erkennt man noch ein Gesicht? Wie alt ist die Person? Welche Volksgruppe? Findet sich ein Geldbeutel oder etwas was bei der Identifikation helfen könnte? Wurde er zu Beginn fixiert oder hat die Ranke ihn hier "angebunden". Wie lange ist die Person vermutlich tot, so schwer das bei der Hitze und der Wildnis hier zu sagen sein dürfte?

 

Bei der Untersuchung achte ich sehr genau darauf, die Pflanzen nicht zu berühren. Sie nicht zu ... wecken?

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Vivian Chandler

-Tates Farm, auf dem Feld -

 

"Nein..nein.." murmele ich schockiert.

Ich starre nur die Leiche mit weit aufgerissene Augen.

Und ich merke, dass ich zittere.

Ich bin einfach unfähig, mich zu bewegen, irgendetwas zu machen, auch nur zu denken.

Dann sehe ich Jimmy.

Er macht einfach weiter.

Ich beneide sein kaltes Blut. Das könnte ich sehr gut gebrauchen.

Dann drehe mich um, und sehe Michael.

Er sieht so aus, als würde er bald zusammenbrechen.

Ich mache ein paar Schritte zu ihm.

"Michael.." sage ich leise.

Gleichzeitig schaue mir ich überall den Boden an.

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