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[Nightmare Files] Kapitel 5 - Ein guter Tag zum...


Der Läuterer
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Matilde

 

"Halten Sie bitte für mich hier kurz die Stellung, Contessa? Ich bin gleich zurück."

 

Er legt die, recht dicke, Akte des Oberst auf seinen Sessel und steht auf. "Laufen Sie mir bitte nicht weg."

 

Akte P

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Krankheitsgeschichte Parker, Crandall

Photo #

https://pbs.twimg.com/profile_images/475049432400941056/Nh42wSsB_400x400.jpeg

Aufnahme während der aktiven Dienstzeit

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/70/Douglas_Haig.jpg

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- *26.07.1861

- Nationalität: British

- Udaipur; Rājasthān; Indien

- London; Kings Cross 37

- Beruf: Oberst der britischen Armee a.D.

- Einweisung: 28.03.1924

Böcklin Sanatorium; St. Margaret; Herm

- Behandelnder Arzt:

Dr. Henry Tiller

Dr. Samuel Cooper

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- Geistiger Verfall -

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Patient Parker ist zunehmend ohne Geist und

Verstand.

Es lassen sich Kombinationen von Defiziten

im kognitiven, emotionalen und sozialen

Bereich feststellen, was zur Beeinträchtigung

des Patienten führt.

Diese Beeinträchtigung der Funktionen rührt

vor allem von einer Beeinträchtigung des

Kurzzeitgedächtnisses her. Ferner ist auch

das Denkvermögen, die Sprache und die

Motorik, sowie die Persönlichkeitsstruktur

betroffen. Weiter ist der Verlust erworbener

Denkfähigkeiten festzustellen.

Als Leitsymptom gilt die Gedächtnisstörung.

Am Anfang dieser psychischen Erkrankung

stand eine Störungen des Kurzzeitgedächt-

nisses und des weiteren der Merkfähigkeit.

In ihrem weiteren Verlauf verschwanden

auch bereits lange eingeprägte Inhalte des

Langzeitgedächtnisses, die während des

Lebens erworben wurden.

Die kognitiven Beeinträchtigungen werden

von Veränderungen in der emotionalen

Kontrolle, der Affektlage, der Motivation und

des Sozialverhaltens begleitet.

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- Störungen der Exekutivfunktionen -

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* Aphasie:

Störungen der Sprache.

* Apraxie:

Störungen der Motorik (Unfähigkeit, gewisse

Bewegungen auszuführen, obwohl die Organe

funktionsfähig sind).

* Agnosie:

Störungen der Wahrnehmung (Unfähigkeit,

bekannte Gegenstände zu erkennen, obwohl

die Organe funktionsfähig sind)

* Orientierungsstörungen:

Patient ist bezüglich Ort, Situation und Zeit

unorientiert.

* Dysexekutives Syndrom:

Der Patient ist nicht zu einer strukturierten

Planung fähig (Bewältigung des Tagesablaufs

ist erschwert).

* Enuresis:

Einnässen in Stress- und Paniksituationen.

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- Störungen des Denkens -

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* Störungen des Auffassungsvermögens:

Patient begreift nur schwer oder gar nicht,

worüber man spricht (schwerbesinnlich).

* Störungen des Urteilsvermögens:

Patient hat Schwierigkeiten, Situationen

richtig einzuschätzen und zu beurteilen.

* Störungen des abstrakten Denkens:

Patient hat keinerlei Verständnis für die

Bedeutung von Wörtern und Begriffen.

* Inkohärenz:

Gesprochenes ist unzusammenhängend und

überaus wirr.

* Formale Denkstörungen:

Patient hat Schwierigkeiten, auf den Punkt

zu kommen (Weitschweifigkeit), er gebraucht

immer weniger Wörter (Sprachverarmung),

verbleibt lange bei einem Thema (Haften),

hat Schwierigkeiten, sich auf Gesprächs-

themen einzustellen, wiederholt Wörter oder

Sätze immer wieder (Perseveration).

* Halluzinationen:

Visuelle und szenische Wahnvorstellungen.

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- Störungen der Affektivität -

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* Psychomotorische Unruhe:

Patient wird umtriebig und wandert herum.

Wenn sich der Patient verläuft dann findet er

nicht wieder zurück.

* Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus:

Schlaf-Phasen des Patienten verschieden

und verändern sich.

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http://1.bp.blogspot.com/-LxPhDYU6cNQ/Uzvzx3DyNbI/AAAAAAAACKY/fvYjh_rL4Y4/s1600/gwen_tomahawk_snuff_comix_8_02.jpg

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http://1.bp.blogspot.com/_W_7xCpRc3KA/TKtDWQjKjHI/AAAAAAAAAb0/cj6UnSfg4MA/s1600/twk_tomahawk_lobotomie.jpg

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http://4.bp.blogspot.com/-59xbOJrAF_k/Uz1Gx6vk2NI/AAAAAAAACM8/T8UibL7127U/s1600/gwen_tomahawk_snuff_comix_8_06.jpg

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http://2.bp.blogspot.com/-FcEbS25ZN8k/UzVk5IzS0CI/AAAAAAAACJ0/bCVfdeQIsHc/s1600/gwen_tomahawk_snuff_comix_8_01.jpg

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http://3.bp.blogspot.com/-UGWeAgJYjnQ/U3noaLI46QI/AAAAAAAACPo/dpe8Vznld04/s1600/gwen_tomahawk_sewer_sc_01_low.jpg

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Ich warte bis er raus ist, dann werfe ich einen Blick in die Akte rein.

Als ich die bilde sehe, verkrampt sich mein Magen.

Ich mache dann die Akte wieder zu, und beobachte weiter den Mann, jedoch ohne ihn zu stören.

Ich bin etwas irritiert, dass Dr. Cooper meine Aussage nicht wahrgenommen hat. Oder scheint mir so.

Edited by Nyre
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Matilde

 

Der Oberst arbeitet akribisch an seinen Blättern. Irgendwann gleitet ihm einer seiner Zettel durch die Finger und er bückt sich.

 

Als er aufblickt, erschrickt er abrupt und stösst sich dabei den Kopf an der Tischplatte. "Waaah... Auaaa... Zu den Waaafen Kaaamaaaraaaden!"

 

Dann rollt er sich zusammen und schlingt die Arme über den Kopf. "Tun Sie mir bitte nichts. Mir nichts.... Bitte."

 

"Ich bin ein Nichts. Zertreten Sie mich nicht. Ich habe doch schon... Nein, bitte nicht."

 

Du siehst, dass sich unter ihm eine klare Flüssigkeit ausbreitet. Er hat sich aus Angst eingenässt...

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Ich bleibe still und sitze weiter.

Bewege mich nicht, um ihn nicht zu erschrecken.

Wie könnte ich ihn beruhigen? Ich bin keine Psychologin.

"Ich bin auch ein Nichts" sage dann, ohne darüber nachzudenken.

Ich rolle mich auch auf den Sessel ein wenig zusammen.

Hoffentlich kommt Dr. Cooper bald zurück.

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Eine Hand legt sich leicht wie eine Feder auf Deine rechte Schulter. Du erschrickst und zuckst zusammen.

 

Ein sanfter Druck, aber bestimmend. Die Hand ist kühl, fast eisig und Dich fröstelt.

Aber nicht aufgrund der Kälte der Hand, sondern aufgrund der Stimme der Frau, die zu dieser Hand gehört. "So jemanden hätte man in Ägypten den Krokodilen vorgeworfen." Die Stimme ist leise, aber energisch. Sie spricht, als sei sie gewohnt Kommandos zu geben. "Oder er wäre ein Eunuch geworden. Schnipp-Schnapp."

 

"Und man hätte ihn danach den Krokodilen vorgeworfen. Wie auch immer."

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Ok, Matilde. Keine Panik. Du bist in einem Irrenhaus. Also alles was hier passiert...könnte die normalität sein.

Ich drehe mich kurz um, und flüstere.

"Der Mann ist sehr krank, sehen Sie? Er kann auch nichts dafür. Aber ich nehme an, in Ägypten wäre es so gewesen wie Sie es sagen, Miss"

Ich nicke.

Ich will wer auch immer sie ist, nicht wiedersprechen.

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Die Hand der Frau bleibt kühl und dominant auf Deiner Schulter ruhen. Sie übt kaum Druck aus. Der Daumen ihrer Hand gleitet einmal Deinen Hals hinauf und hinab. "Stehen Sie auf. Dies ist mein Platz."

 

"Wenn das Schauspiel des Oberst beginnt, sitze ich neben dem hübschen Doktor."

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"Aber sicher doch, Miss" sage ich, meine Ironie lasse ich nicht durch meine Stimme durchgehen.

Die ist ja auch eine..Oh, Mann.

Ich stehe auf.

Am besten warte ich draussen auf Dr. Cooper.

"Auf Wiedersehen" sage ich weiterhin nett.

Ich gehe raus, und schmunzele leicht.

Gottseidank sieht sie mich nicht.

Ich bleibe dann draussen, neben der Tür.

Edited by Nyre
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Ein paar Minuten später kommt Doktor Cooper zurück. "Was machen Sie hier vor derTür, Contessa? Ich dachte, Sie geben etwas auf meinen Oberst acht."
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"Eine ziemlich herrische Frau hat mich gebeten wegzugehen, es wäre ihr Platz neben Ihnen, hübscher Doktor."

Ich schaue ihn entschuldigend an.

"Ich wollte sie nicht ärgern. Ich weiss nicht, wie sie reagiert."

Edited by Nyre
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"War denn kein Pfleger hier? Keine Schwester? Schlamperei. Verdammte Schlamperei." Das erste Mal, dass Du den Doktor aufgebracht erlebst.

 

Er fährt sich mit der Hand über die Stirn, lässt sie ins Haar gleiten und dort kurz verharren, bevor er die Hand wieder herab nimmt. - Eine Geste, die Dich stark an Hans erinnert. Etwas, was er immer macht, wenn er kurz nachdenkt.

 

Cooper betritt den Raum und sieht die Frau die Unterlagen durchblättern. "Mist." Entfährt es ihm.

 

Die Frau erhebt sich und gibt die Aktenmappe zurück. "Oh. Das lag hier so herum, Herr Doktor. Ich habe für Sie darauf Acht gegeben."

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Ich fühle mich etwas schuldig. Ich bleibe an der Tür.

Vielleicht ist es besser wenn ich gehe.

"Es tut mir Leid...ich hatte Angst..."

Sag es schon, und verzieh dich!

"..wieder gebissen zu werden. Soll ich Jemanden holen? Eine Schwester?"

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Cooper geht weiter in die Bibliothek. Zum Bridge-Spiel. Plötzlich nimmst Du Pauls Stimme wahr.

Er scheint sich wohl zu fühlen... Er lacht.

Ein Klopfen auf dem Tisch ist zu vernehmen.

 

Das Zerreissen von Papier ist auch zu hören.

 

Dann hörst Du den Doktor reden, verstehst aber nicht, was er sagt. Dann Schritte, die sich nähern.

 

Cooper und Cole kommen aus der Bibliothek.

 

Während der Doktor bei Dir bleibt, geht Cole festen Schrittes an Dir vorbei und wirft Dir einen Blick zu und grinst breit.

 

Cooper stellt sich neben Dich, während die Frau mit sich selbst zu reden beginnt, und schaut Dich an. "Was wollten Sie mir erzählen, Contessa?"

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Ich erschaudere kurz, als ich Cole sehe, kommentiere es aber nicht.

"Ja.ich...Ich weiss nicht, ob das der richtige Zeitpunkt ist, mit Ihnen zu reden. Unter vier Augen wäre..aber na gut"

Ich schaue ihn nicht an, sondern nach unten.

"Ich finde, sie hatten Recht am Hafen. Dieser Ort ist unhemlich. Sie sollten weggehen.." murmele ich ernst.

"Verlassen Sie die Insel, Dr. Cooper." sage ich weiterhin leise.

Ich drücke kurz meine Hand auf sein Arm, eine Geste, die nett sein will.

"Ich habe schon gesehen.."

Ach lass das, das Untotegeschichte kauft dir keine ab.

Ich mache zwei Schritte rückwärts.

"Haben Sie sich schon mal gefragt was es wäre, wenn die Patienten hier die Wahrheit sehen würden, und nicht die Ärtze?"

Ich lächele knapp, bitter.

"Ich stelle die Frage jetzt, denn während der Therapie muss ich nur antworten"

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Der Doktor schaut Dich mitfühlend an. "Danke für den Hinweis, Contessa, aber ich denke, ich komme ganz gut Recht. Die bösen Träume und Vorahnungen sind seit ein paar Tagen verschwunden. Ich fühle mich wohl hier."

 

Er lächelt. "Es ist ein gutes Gefühl, dass Sie sich um mich Sorgen machen. Danke."

 

"Und regen Sie sich bitte nicht über die Patientin auf. Gehen Sie Ihr einfach aus dem Weg oder nicken Sie nur stumm mit dem Kopf wenn sie etwas sagt."

 

Dann beugt er sich nach vorne und Du hast den Eindruck, dass er Deine Wange streicheln will und Dich zu küssen versucht. Aber er senkt nur nachdenklich den Kopf und fährt sich mit den Fingern durch die Haare. "Die Frau hat keine Vergangenheit und keinen Namen. Wir nennen sie deshalb Joanne Smith."

 

Gerade will er wieder hinein gehen... "Ach ja. Ich habe da noch einen Brief für Sie. Er kam gerade erst aus London hier an. Er ist hier in meiner Jackentasche..."

 

Er sucht, aber der Brief ist nicht da. "Ich hatte ihn doch..."

 

"Wo ist nur der Brief geblieben? Der Absender war Hugh&Smith... Ich habe... Wo...?"

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