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[At your Door] Kapitel VIII: Schatten der Wahrheit


-TIE-
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Das Poster fällt zu Boden dahinter erscheint auf den ersten Blick nur die Rückwand der Garage, aber dann macht Vivian einen Schritt zurück um es besser erkennen zu können. Auf der Rückwand der Garage sind merkwürdige Zeichen gemalt, Linien, Striche und Spiralen, die ganze Wand herunter auf einer Breite von 35 Zoll, so breit wie das Poster war. Jetzt wo das Poster weg ist fangen die Zeichen an in einem sanften blauen zu leuchten, ein Leuchten wie man es von Tiefseewesen her kennt die ihre Beute damit anlocken.

 

Vivian bekommt Kopfschmerzen von dem Anblick. Das Muster verschwimmt etwas vor ihren Augen. Die Zeichen sie bewegen sich ohne jedoch jemals vorwärts zu kommen, fast wie Raupen nur das die sich auf der Stelle bewegen. Oder bewegt sich die Wand unter den Zeichen? Verschiebt sie sich, dreht sich im Kreis der Spiralen, zerrt sich in Richtung der Striche, staucht sich nur um dann wieder in die alte Form zurückzufließen.

 

Ein äußerst verstörender und unheimlicher Anblick.

 

Michael sieht es ebenfalls und wie Vivian vor der Wand steht, sie anstarrt, erstarrt, langsam die Waffe sinken lässt. Im blauen Licht wirkt ihre Haut fahl und bleich, fast wächsern.

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Michael Sueson


- Jennys Garage -


 


Ich starre auf die Zeichen, vor allem aber auf Vivian. Woher wusste sie das? Ist sie ... nein, Cowboy. Mechanisch hebe ich das Funkgerät. "Irgendwelche seltsamen Zeichen auf der Garagenrückwand. Sehen uns das mal an. Melde mich gleich wieder."


 


Dann versuche ich zu erkennen was das für Zeichen sind. Zugleich macht sich Angst in mir breit. Hat Vivian nicht sowas ähnliches von ihrer Vision vor ihrem Laptop erzählt. Ich versuche mich auf Vivian zu konzentrieren; wenn sie zu sehr reingezogen wird, muss ich sie wegbringen, schon wegen Jim. 


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Auch vor Michaels Augen verschwimmt die Rückwand der Garage, sie faltet sich, Winkel entstehen die es nicht geben dürfte, als gäbe es mehr als ein dreidimensionales Bild der Realität, eines das nicht für menschliche Augen bestimmt ist. Michael spürt wie er sich immer mehr darauf konzentriert den Bewegungen der Zeichen, die ja eigentlich gar keine sind, weil sich die Wand bewegt, was aber auch nicht sein kann zu erkennen. Botenstoffe in seinem Gehirn schütten Endorphine aus, gleich nur noch ein bisschen dann weiß er was das ist, ganz gleich, nur noch ein wenig dann...

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Vivian Chandler

- Jennys Garage -

 

"Was zum.." stottere ich, ich schüttele mein Kopf und wende mich, wenn auch mit Schwierigkeit von Muster ab.

 

Ich höre Jimmys Stimme.

 

"Mist" Ich nehme den Funkgerät an.

 

"Alles klar hier..aber der Muster ist..ist..unheimlich lebendig, ich muss kurz noch was klar machen, dann kommen wir wieder raus"

 

Ich gehe zu Michael, und Schage ich fest ins Gesicht mit meiner linken Hand.

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Jimmy Pierce

- vor Jennys Haus -

 

Etwas schwingt in Vivians Stimme mit, das mir nicht gefällt. Mich alarmiert. Aber ich kann ihr nicht helfen, ich muss im Moment an mich denken, so wenig es mir gefällt die beiden da draußen alleine zu lassen.

 

Ich funke ein "Ok." und lausche angespannt weiter in die Umgebung und das Funkgerät.

 

Kurz möchtze ich Sarah anschreien, doch endlich schneller zu machen. Im letzten Moment kann ich mich kontrollieren. Sie macht so schnell es geht, die Sache dauert einfach. Sie ist gründlich. Und rettet dir vielleicht den Arsch. Also bleib fair.

 

Ich hasse Untätigkeit. Ich hasse es meine Freunde allein zu lassen. Ich hasse es, wenn ich nicht die Kontrolle habe.

 

Ich hasse es Geduld haben zu müssen.

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Michael wehrt den Schlag nicht ab, bis Vivian ihn trifft scheint er sie nicht einmal wahrgenommen zu haben. Er hatte nur noch Augen für das Muster, starrte wie gebannt auf die Wand. Als Vivians Schlag ihn trifft zuckt er zusammen wie jemand den man mit einem Eimer kalten Wassers aus dem Tiefschlaf gerissen hätte. Erst ist da ein unbändiger Zorn in seinen Augen...er hatte es doch fast, nur ein wenig mehr und er hätte es verstanden was dort an der Wand war...so das Vivian instinktiv einen Schritt zurück macht, aber dann klärt sich sein Blick.

 

Aber irgendwas ist anders.

 

Jimmy und Sarah merken es als erstes.

 

Stille.

 

Absolute, vollständige Stille. Die Grillen sind verstummt und auch der Wind hat nachgelassen, es ist als halte die Natur den Atem an

 

Dann bekommen es auch Michael und Vivian mit.

 

Draußen ist kein Geräusch mehr zu hören, das zirpen im Hintergrund ist verstummt und zurück bleibt nichts als eine wartende, lauernde, angespannte...

 

Stille.

 

Ihr wisst es, instinktiv, ihr fühlt es, ihr seit so lange schon an dem Fall dran. Ihr habt es bei dem Stein gespürt und merkt es auch hier. Etwas ist da draußen, beobachtet euch, bereit zum Sprung. Ihr alle wisst es, sie kann euch nicht gehen lassen. Jetzt nicht mehr ihr wisst zu viel, habt zuviel gesehen.

 

Auf einmal fühlt ihr euch sehr klein und einsam auf dem hoch oben gelegenen Plateau, irgendwo mitten in den Wäldern.

 

Die Mutter der Wälder ist zweifellos die Kraft alles irdischen Lebens. Denn SIE ist in allem was auf der Erde ist unter dem Himmel und der großen Leere.

Edited by -TIE-
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Jimmy Pierce

- vor Jennys Haus -

 

"Leute, kommt zu uns. Sofort." Diesmal gelingt es mir nicht mehr, meine Panik aus der Stimme zu halten. Das Auge des Sturmes. Die Stille, bevor die Naturgewalt zuschlägt. 

 

Freies Feld. Bei so einem Gegner vermutlich besser, um auszuweichen, sie ... es einzukreisen.

 

Ich blicke auf meine Arme, wie weit ist Sarah gekommen? Egal. Ich schnappe mir eines der Gewehre, sichere uns. "Behalt das Haus im Auge! Ich passe auf uns auf."

 

Eine Mischung aus Routine, Anspannung und nackter Angst steuert meine Aktionen. Ich schaffe es irgendwie mich zu konzentrieren.

 

Ok, Scheißding. Komm raus, zeig dich endlich. Und dann wird eine Seite übrig bleiben. Du wirst es nicht sein!

 

Mein Blick ist erfüllt von eiserner Entschlossenheit. Vielleicht mit einem Hauch Wahnsinn, aber das sehe ich zum Glück nicht.

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Michael Sueson


- Jennys Garage und schnell davon weg -


 


Ich komme wieder im hier und jetzt an und höre ... nichts. Es dauert einen Moment bis ich die Information verarbeitet habe. Die Emotionen, die das Bild und Vivian Aufwecken verursacht haben benötigen kurze Zeit, um sich zu setzen. Ein inzwischen bekanntes aber umso weniger willkommenes Gefühl breitet sich von meinem Inneren aus - Angst. Tief sitzende, unerklärliche Urangst. Ich will nur noch hier weg.


 


Ich reiße das Funkgerät an den Mund, blicke Vivian an und bedeute ihr mit mir zu kommen, ich vergesse sogar mein Gewehr aufzuheben, ich will einfach nur weg. Während ich auf den Forstweg zurenne, spreche ich keuchend ins Funkgerät:


 


"Holt uns mit dem Wagen ab, ... kommen euch entgegen. ... müssen weg ... schnell ... bitte."  Ich hoffe, dass Vivian mir folgt, ich habe weder Mut noch Zeit mich umzudrehen. Dann reiße ich mich zusammen, verlangsame etwas und sehe doch nach, ob sie mir folgt.


 


Komm schon, Viv, ich weiß nicht ob ich den Mut hätte nochmal umzudrehen, um dich zu holen, komm schon, bitte.


Edited by 123
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Sarah Collins

- vor Jennys Haus -

 

Wie in Trance schraube ich die Flasche mit Nagellackentferner zu und stecke ihn ein, damit nichts verloren geht. Jimmy muss weiter behandelt werden... später... Die Handschuhe ziehe ich aus und schnappe mir stattdessen den Säurekanister um ihn wieder ins Auto zu stellen. Ein kurzer Blick zu Jimmy. "Hier bleiben? Zum Auto?" Angriff oder Flucht... Flucht vor IHR? SIE ist überall, um uns, in uns. Flucht vor Jenny? Wir können sie hier nicht lassen...

 

Die Stille ist unheimlich, bedrückend. Wie die Ruhe vor dem Sturm. Mit dem Unterschied, dass ich bei einem aufziehenden Gewitter weiß was auf mich zuzieht, wie ich reagieren muss. Doch was tut man im Angesicht des Unvorhersehbaren? Was sind wir schon? Klein und verloren, mehr nicht....

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Irgendwo rechts am Berghang über dem Plateau flattert ein Schwarm Raben kreischend und zeternd auf, ihre Rufe hallen unheimlich durch die Stille. Dann kommt etwas den Berghang herunter. Die Stille hat ein Ende, ihr könnt hören wie Holz splittert, die Wipfel der Bäume erzittern, es muss gewaltig sein was sich seinen Weg wie eine Steinlawine durch den Wald bahnt.

 

Die Nacht verdeckt den Schrecken, noch. Aber sein Geruch wallt wie ein Vorbote des Todes und der Zerstörung über das Plateau.

 

Jimmy wird wieder an den Traum erinnert diesen unseligen Traum aus dem Motel und leise, von irgendwo her hört er wieder das Lied des Henkers.

 

Ihr erkennt es nicht sofort, aber die Bäume gleichen dem Wesen das Jatik euch gezeigt hat. Ölig schwarze Haut, mit einem riesigen runden Maul voller scharfer Zähne, die euch an das Revolvergebiss eines Hai´s erinnern, in der Mitte und nach oben auswuchernden langen Tentakel. Ein Baum nach dem anderen pervertiert in ein Monster aus eurem Alptraum, in etwas das in dieser Existenz keinen Platz haben darf.

 

Mhhh Mh Mhhhhhhhh

"Hangman, hangman,
Slack your line,
Slack it just a while,
'Cause I think I see my mother comin',
Travelin' many a mile,
Travelin' many a mile.

 

Vivian kann ihn sehen, den Schwarzen Mann wie er ihren Alexander auf den Armen trägt und zwischen den Bäumen tanzt, sich dreht immer schneller, ihren kleinen Alexander auf dem Arm, den Tränen nahe. Dann unvermittelt bleibt er stehen hält ihr eine  eine Karte hin, sie ist weis, leer und als sie sich dreht ist auf der Rückseite ein Galgenmännchen gemalt.

 

DEAD END

Das Schicksal allen irdischen Lebens ist vorgezeichnet.

 

Vor Michaels inneren Auge erscheint der Tote Latino, der Schädel von der .44er Gespalten, die Augen schwarz, Blut aus gerissenen Adern füllt sie vollständig aus. Fast sieht es so aus als würde er blutige Tränen weinen die längst auf seiner Haut verkrustet sind. In der rechten Hand ein Kreuz, in der linken Michaels Schwert, aus seinem Mund dringen gurgelnde Schreie und in die Haut seines Brustkorbes wurden Wörter geritzt:

 

Durch mich geht man hinein zur Stadt der Trauer,
Durch mich geht man hinein zum ewigen Schmerze,
Durch mich geht man zu dem verlorenen Volke.

 

Michael weiß es jetzt, die Menschheit ist das verlorene Volk, durch sich selbst wird sie eingehen in die Stadt der Trauer hin zu ewigem Schmerz. Wesen wie Jenny sind das Zünglein an der Wage, nicht JENE die von außen kommen, SIE waren schon immer da.

 

Sarah bleibt verschont von alledem, sie hat noch keinen tiefen Blick in den Abgrund getan auch wenn sie aus dem Rückspiegle des Autos das verzerrte Gesicht von Dr. Leem anstarrt aus dessen Nase Blut läuft, sie weiß was das heißt.

 

ER IST EINER VON IHNEN

 

Ein ekelerregender Gestank nach Aas und Verwesendem liegt in der Luft, raubt euch alle den Atem, legt sich wie eine klebrige Schicht über alles.

Edited by -TIE-
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Vivian Chandler

- Jennys Garage -

 

Ich hole schnell den Gewehr von Boden.

"Den wirst du brauchen!" rufe ich, und renne ihm hinterher.

Ich rieche den Gestank.

Das gefällt mir nicht.

Edited by Nyre
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Sarah Collins

- vor Jennys Haus -

 

Ich bleibe wie erstarrt stehen. Also Angriff... uns bleibt wohl keine Wahl mehr. Mit einem dumpfen Schlag landet der Säurekanister wieder im Gras neben mir. Meine Hände tasten stattdessen nach dem Griff meiner Waffe. Ihr Gewicht fühlt sich in meinen Händen angenehm vertraut an. Stunde um Stunde hatte ich mit meinem Vater im Schießstand verbracht und geübt. Geübt ja, aber doch nicht für so etwas...

 

Eine seltsame Ruhe überkommt mich. Und mit ihr die Gewissheit, dass dies hier das Letzte sein könnte das ich tue.  Und wenn... ich werde nicht kampflos untergehen... wir werden nicht kampflos untergehen. Ich stehe am Abgrund, doch ich werde nicht freiwillig hineinstürzen!

 

So verharre ich an meiner Position mit gezückter und geladener Waffe und angestrengt in die Dunkelheit starrend, das unvermeidliche erwartend.

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Jimmy Pierce

- vor Jennys Haus -

 

Ich starre auf den Wald. Höre die Melodie. Hangman. Da ist noch etwas anderes. Eine ... Stimme? "Holt uns mit dem Wagen ab, ... kommen euch entgegen. ... müssen weg ... schnell ... bitte."

Die Melodie wird lauter, die Stimme verstummt. Ich nehme ein Gewehr. Trete einen Schritt weg vom Wagen. Noch einen. Bewege mich auf den freien Bereich zwichen Auto und Haus.

 

Lege an. Auf das Ding, welches den Berghang herunter kommt. Ich atme ruhig. Ruhe in mir. Summe die Melodie. Mhhh Mh Mhhhhhhhh. Mhhh Mh Mhhhhhhhh. Mhhh Mh Mhhhhhhhh.

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Michael Sueson


- auf dem Forstweg -


 


Vivian folgt mir. Gut. Wir müssen weg. Wiederkommen mit mehr ... Leuten, Waffen, allem, einfach mehr.


 


Ich erkenne die Umrisse des Wagens, sehe Sarah und Jim vor mir aus der Dunkelheit auftauchen, sie haben ihre Waffen gezogen. Sind die denn verrückt?


 


Ich brülle so laut ich kann: "WEG! IN DEN WAGEN.::" Ich sehe, dass Jim eines der Gewehre in den Händen hält, er ist unser bester Schütze, er sichert. "SARAH, ANS STEUER!"


 


Ich blicke noch einmal zu Vivian, hoffe dass sie noch hinter mir ist. Beeil dich Mädchen, scheiß auf das Gewehr, auf die Säure auch, wir müssen weg. Die Türen des Wagens stehen offen, das gibt mir Hoffnung. Hoffentlich hört Sarah auf dich, ebenso Jim. Losfahren und dann reinspringen.


 


Einfach nur weg. Wir müssen das aufhalten, aber nicht mit unserer Ausrüstung. Es geht um die ganze Menschheit, da brauchen wir mehr als ein Gewehr und ein paar Liter Säure. Macht schon Leute, wir müssen überleben, um die Armee der Streiter des Lichts hierher zu führen. Es wird ein epischer Krieg, aber diese Schlacht ist verloren.


 


Mein Geist ist mit all den Einflüssen überfordert, ich rette mich - auch um das einsetzende Brennen in der Lunge zu verdrängen - in Kinoassoziationen. Wir kommen zurück. Die Menschheit wird zurück schlagen.


 


Ich kann mich nicht noch einmal umdrehen, will es nicht, laufe im mentalen Autopiloten, wenn ich den abschalte, muss ich mir selbst Rede und Antwort stehen, das kann nicht gut enden, zumindest nicht hier, nicht jetzt.


 


Weg hier!


 


"WEG HIER!" Rufe ich noch einmal. Beobachte genau, ob die zwei auf mich reagieren. Es gibt keine andere Möglichkeit, oder?


 


NUR WEG HIER!


Edited by 123
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