Jump to content

[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 3: Antiquariat Schubert – Bayern, 04. Juni 1924, München, 14:21


grannus
 Share

Recommended Posts

Rudolf saß im Auto und schwieg. Karl neben ihm blickte aus dem Fenster und legte seinen Kopf an das kühle Glas der Autotür an. Er hatte die Augen geschlossen. Einzig der Taxifahrer brummelte ab und an was in seinen Schnauzer während er einen Zigarettenstummel nach dem anderen aus dem Fenster warf (er rauchte die Zigaretten so schnell, dass Rudolf sie nie als ganzes Stück sah, als würden sie sich während des Herausziehens aus der Schachtel in einen Stummel verwandeln). Von hier aus konnte er das Antiquariat gut beobachten. Der Gebäude wirkte zwischen den beiden Nachbargebäuden klein und gequetscht. Vom Bordstein aus konnte man die Schaufenster und die ausgelegte Ware begutachten. Rechts am Gebäude führte ein kleiner Weg hinter des Gebäude, wo sich sich mehrere Häuser einen Innenhof teilten. Die Sonne drückte warm auf die Insassen des Taxi.

 

Der kleine Kurator kam ein wenig zur Ruhe. Die letzten Stunden waren doch sehr aufwühlend. Für sie alle. Er wollte nichts anderes als seine Freunde zu beschützen. Das erste Mal, dass er so in einer Situation war. Nein, das stimmte so nicht. Dies war das erste Mal, dass er überhaupt in einer Position war, in welcher er seine Freunde beschützen konnte! Welch einer Bürde der Baron und Eduard Tag für Tag ausgesetzt waren- Rudolf verspürte sie nun selbst. Doch er würde nicht versagen! Auch seine Lider wurden schwer, es würde nicht mehr lange dauern bis die anderen ankommen würden. Bis dahin konnte er vielleicht noch ein wenig dösen. Ein guter Plan. Dann erblickten seine Augen etwas am Antiquariat. Sofort war er wieder hellwach und richtete sich auf.

 

Vor der Eingangstür des Ladens stand ein recht junger Mann und hatte allem Anschein nach die Türklinke runtergedrückt. Die Türe bewegte sich nicht. Dann beugte er sich vor um durch das Glas der Türe zu blicken. Er schien verwirrt den Kopf zu schütteln und trat einige Schritte zurück. 

 

Im Rückspiegel konnte Rudolf sehen, wie sich ein weiteres Fahrzeug nähert.

 

Der junge Mann gab wohl auf und schritt die Straße entlang, entfernte sich vom Antiquariat. Dann blieb er für wenige Sekunden auf dem Bordstein stehen und betrat schließlich den kleinen Weg zum Hinterhof.

 

Das andere Fahrzeug hielt auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Fahrertür öffnete sich und Eduard sprang hinaus. Dann verließen auch Katharina, Erich und Jacques das Automobil. Auch sie hatten von der Straße aus den jungen Mann beobachten können. 

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Gebe dem Fahrer sein Geld: "Hier stimmt so.!

Nun schnell raus zu den anderen

 

"Komm Karl die anderen sind schon da ..."

Schnell raus und zu den anderen hin.
"Eduard, Erich schnell da ist jemand auch auf den Weg nach "hinten", das kommt mir komisch vor ..."

stehe nun bei den anderen.
"Jaques würdest Du bei Katharina und Karl bleiben?"

Link to comment
Share on other sites

In Hinterhof angekommen sucht Franz-Rüdiger nach der rückwärtigen Tür des Antiquariats. Ihm ist warm, wie man an Schweißflecken unter den Armen erkennen kann und er sieht sichtlich gestresst aus. Warum hatten manche Leute überhaupt Öffnungszeiten angeschlagen, wenn diese dann doch keine Gültigkeit besaßen, fragt er sich?

 

Die Zeit läuft ihm davon und der innere Antreiber flutet seinen Verstand mit reißerischen Schlagzeilen über verpasste Chancen und verstrichene Arbeitszeit.

 

Als er das zweite Auto hört, blickt er erneut vor zur Straße, um zu prüfen, ob der Antiquar dort gerade angekommen ist. Falls nicht, wendet er sich wieder dem Hof zu, sucht dort ein passendes Auto und versucht zuletzt, an die vermeintliche Hintertür zu klopfen. "Herr Schubert? Sans doa?"

Edited by MazeBall
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Die Rückseite des Hauses grenzt an einem kleinen umzäunten Garten an. Buschwerk verbirgt den direkten Blick auf eine Türe. Der Antiquar schien nicht angekommen zu sein, statt dessen eine kleiner Gruppe von Männern mit einer Frau. Im Innenhof sind keine Autos zu sehen. Wäscheleinen, Mülleimer, eine kleine Laderampe an einem der Häuser- die typische Szenerie wenn Menschen Geschäft und private Unterkunft miteinander verbinden. Durch den Garten hindurch müsste man an die Hintertür des Antiquariats kommen. Hatten die Professoren nicht gesagt, dass Schubert im Stockwerk über dem Laden wohnen würde?

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Ich komme noch nicht einmal richtig dazu Luft zu holen geschweige denn irgendetwas zu sagen, da ist Rudolf schon aufgeregt dabei alle anderen einzuteilen - nur mich nicht. Mein Blick verfinstert sich - das reicht jetzt, du solltest doch wissen, dass ich keine weinende wehrlose Frau bin.

 

"Ich geh mit Jacques und Erich!" Und das klingt jetzt auch nicht so als würde ich da irgendwie diskutieren wollen. "Nebenbei Rudolf, das sah mir ehrlich gesagt einfach wie ein Kunde aus, der verwirrt festgestellt hat, dass zu ist und jetzt mal schauen will, ob nicht doch wer da ist. Hör auf überall Gespenster zu sehen!"

 

Nicht, dass du selbst nicht auch welche sehen würdest. Sei nicht so zickig, Katharina!

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Richtig! Die Professoren hatten ja erwähnt, dass Herr Schubert über seinem Laden wohnt. Franz-Rüdiger schaut sich also entsprechend nach einem Zugang zum Garten um und hält dort Ausschau nach dem Antiquar. Vielleicht gibt es ja einen Balkon oder ein offenes Küchenfenster zu entdecken? Ansonsten bleibt weiterhin die Suche nach einer Hintertür sein zentrales Anliegen.

 

"Herr Schubert?", ruft er erneut in moderater Lautstärke.

Edited by MazeBall
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

alias Art:

 

Gut das Katharina und Jacques mich doch recht zeitnah aus der Bar geholt haben - auch wenn ich nicht weiß wieviel ich in dieser kurzen Zeit getrunken habe. Philipps Gezetter war zu einem Flüstern geworden, nachdem ich den ersten Korn getrunken hatte. Nachdem Zweiten konnte ich ihn fast nicht mehr hören. Nachdem Dritten war Ruhe. Herrliche Ruhe... Nachdem... Vierten...

Katharina tippte mir auf die Schulter - muss am Thresen eingenickt sein und sagte mir, dass wir zum Antiquariat fahren würden.

Sehr gut. Arbeit. Die lenkt ab. Auf der Fahrt werde ich mich Jacques über die Sache sprechen - mal sehen was er davon hält. Ich strecke mich noch einmal und reibe die Augen, bevor ich den beiden folge.

Als wir den Laden von diesem Schubert erreichen sehe ich das ein junger Bursche da am Haus herumlümmelt und sich in dem Moment wo wir aussteigen in den Hinterhof begibt. Rudolf hat sich noch nicht beruhigt - ein Stakkato an Befehlen... hat er uns begrüßt? Den Mann scheinen ein paar Araber wirklich aus der Ruhe zu bringen.

Ich schaue dem Burschen nach - kenn ich nicht. Laufburschen sind ersetzbar... aber der verhält sich selbst für einen Laufburschen zu auffällig. Ein Kunde. Ungefährlich.

Ich murmele: "Ach Hallo Rudolf. Ja mir gehts Bestens danke der Nachfrage..." und gehe dann vorsichtig Richtung Hinterhof. 

Stolpere dabei ungeschickt über den Bordstein und kann den Sturz gerade so abfangen.

"Nix... passiert..." Ruf ich laut zurück.

Eduard folgt mir.

Als ich die Hecke die das Grundstück umfasst erreiche frage ich mich, wieso wohl Hans und Armin es nicht geschafft haben in dieses Haus einzubrechen. Gut gesichert wirkt das nicht gerade.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Ich lege Katharina kurz meine Hand auf den Arm, blicke Rudolf finster an und murmle Katharina nur ein "Komm mit" zu, während ich mich bereits daran mache Erich und Eduard zu folgen. Karl ignoriere ich komplett, soll Rudolf ihn mitnehmen oder bei ihm warten.

 

Ich bleibe bei Katharina und Erich.

 

Was ist nur los? Wir müssen uns dringend zusammen setzen und das Vorgehen gemeinsam abstimmen. Wie gehen wir mit dem Artefakt um? Wie mit den Arabern? Und wie mit Erichs Leuten.

 

Zusammen setzen? Ernsthaft?

 

Ich hoffe es, ich hoffe es wirklich. Wir sind in Plauen so eng verbunden worden, es wäre schade wenn es jetzt zerbricht. Aber für den Notfall gibt es einen Plan B.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Anscheinend bin nicht nur ich etwas gereizt.

 

Katharina schließt sich Jacques an, sieht aber noch einmal zurück zu Rudolf und Karl.

 

"Ich schlage vor wir gehen alle und klären das mit dem Kunden?"

Link to comment
Share on other sites

Etwas gereizt: "Ja machen wir. "

und gehe mit hinter her.

Nach ein paar schnellen Schritten: "Es tut mir Leid Katharina, Du kannst wahrscheinlich besser auf Dich selber aufpassen, als ich auf mich ...
bitte entschuldige, ich wollte nur ... ach ... Du weißt schon ...  war unüberlegt von mir ..."

Link to comment
Share on other sites

"Später, Rudolf, später. Kümmern wir uns doch jetzt erst mal um den potentiellen Kunden."

 

Zeit das hier selbst in die Hand zu nehmen.

 

Ich folge dem jungen Mann in den Hinterhof. Er sieht jetzt wirklich nicht gerade wie ein Araber oder ein potentieller Dieb aus. Wahrscheinlich will der irgendein Geschenk für seine Freundin kaufen um sie zu beeindrucken oder so.  

 

"Entschuldigen Sie, wollen Sie ins Antiquariat?" Klingt fürs erste noch unverfänglich.

Link to comment
Share on other sites

Im Garten hinter dem Gebäude steht der junge Mann, den die Gruppe bereits von der Straße aus gesehen hat. Anfang/Mitte 20 wird er wohl sein, gekleidet in ein kariertes Hemd mit hochgerollten Ärmeln, braune Cordhose und leichten Lederschuhen. Hellbraunes Haar, das mal wieder in Form gestutzt werden müsste, wächst reichlich auf seinem Kopf und flaumige Kotelettenansätze zieren das eher milchbubenhafte Gesicht.

 

Der Mann steht mit dem Rücken zum Hof und hat seinen Blick auf das Haus von Herrn Schubert gerichtet. "Herr Schubert, sans doa?", wiederholt er noch einmal in Richtung der gekippten Fenster, doch niemand scheint seine Worte zu erhören.

 

Als er die zahlreichen Schritte vernimmt, sieht er über die Schulter und grüßt die fremden Gestalten mit einem belanglosen Nicken, dann wendet er sich wieder etwas unschlüssig der Fensterfront zu.

Edited by MazeBall
Link to comment
Share on other sites

Der sieht nicht aus, wie einer der anderen ... der wirkt irgendwie ... "ungefährlich?"

 

Gucke mir den Kerl trotzdem näher an ....

 

Halte Dich mal lieber im Hintergrund und guck auch mal zur Strasse hin, nicht das wir überracht werden

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...