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Was kann eine kleine Fan-Gemeinde fuer Cthulhu erreichen?


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Guest Studer

Ich habe mir jetzt ca 3 Jahre relativ intensiv die Aktivitaeten der Cthulhu Fan-Gemeinde in Deutschland angeschaut. Neben den offiziellen Veroeffentlichungen, frage ich mich, ob die hiesige Fan-GEmeinde schlicht zu klein ist, um viel fuer das Rollenspiel Cthulhu erreichen zu koennen.

 

Natuerlich gibt es die CR (die aber nach 10 Ausgaben eingestellt und ggf. als Vereinszeitung weitergefuehrt werden soll). Auch eine ominoese dLG ist in der Entstehung begriffen. Daneben gibt es engagierte Einzelbeitraege (wie etwa Seanchui mit seinen regelmaessigen Veroeffentlichungen und Aktionen). Und dann kommt man schon ins Gruebeln.

 

Meine Einsicht ist mittlerweile auch, das man eher die vorhandenen Strukturen stuetzen muss (also zB fuer die CR produzieren sollte), als Konkurrenzprodukte zu veroeffentlichen bzw. die vorhandenen Strukturen zu ergaenzen. Der Grund hierfuer scheint schlicht zu sein, dass es sich nicht lohnt, fuer eine so kleine Fan-Gemeinde mehr zu machen. - Das scheint bei anderen ROllenspielen ganz anders zu sein. Hier fehlen mir aber vertiefte Kenntnisse, da ich mich bislang nur mit Cthulhu wieder aufgewaermt habe. Das Konzept der DSA Romane zur fortlaufenden Ergaenzung und Vertiefung der Welt finde ich zB grds. sehr gut (auch wenn so etwas natuerlich nurr bedingt auf Cthulhu uebertragbar ist).

 

Wie sind eure Einschaetzungen zwischen den Leistungen der Cthulhu Fan-Gemeinde fuer ihr Rollenspiel im Vergleich zu anderen Systemen und deren Fans? Ist Cthulhu hier schon am Limit im positiven Sinne? Sind deren Fans im Schnitt besonders engagiert?

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Neben den offiziellen Veroeffentlichungen, frage ich mich, ob die hiesige Fan-GEmeinde schlicht zu klein ist, um viel fuer das Rollenspiel Cthulhu erreichen zu koennen.

 

Ich glaube nicht das die Fan-Gemeinde von Cthulhu zu klein ist, nur die Fan-Gemeinde hier im Forum ist zu klein und die Unterstützung der Fans seitens des Verlages fehlt. Cthulhu ist ein Produkt und ein System das schlicht keine Fanarbeit braucht. Nyre zum Beispiel spielt noch mit der 2nd Edition, bei mir im Schrank liegt die 5th Edition und es funktioniert alles bestens. Das soll die Arbeit der CR oder von Seanchui nicht abwerten aber das Produkt Cthulhu existiert bei Pegasus unabhängig nebenher. In einem anderen Thema habe ich schon mal geschrieben das sich die Marke Cthulhu immer im Kreis dreht und aus dem Muster nicht ausbrechen will und wird, weil das Prinzip ewiger Neuauflagen mit geringen und geringsten Änderungen gepaart mit limitierten Auflagen für den Verlag wunderbar funktioniert. Die 7. Edition bringt jetzt zum ersten mal nach 20 Jahren(?) eine etwas größere Regeländerung mit sich, aber auch das ändert nichts an der Ausrichtung des Produktes. Die 7 Edition hat es in meinen Augen verpasst neue Wege zu gehen, man ist in bekanntem Fahrwasser geblieben (verständlich), aber dadurch weicht sich das System nicht für Fanarbeit auf.

 

Ich habe eben mal in mein Profil geschaut und gesehen das ich mich 2010 zum ersten mal im Forum angemeldet habe, da haben wir als PnP-Gruppe schon kein Cthulhu nach Pegasus mehr gespielt. In der Zeit zwischen 2001 und 2010 wo wir viel Cthulhu gespielt haben bestand meinerseits also nicht das Bedürfnis nach Fanarbeit oder gar Austausch mit anderen Cthulhu-Infizierten und es hat alles sehr gut funktioniert. Die Vorhandenen Produkte haben alles abgedeckt, so das nicht viele Wünsche offen blieben, bzw. die Wünsche so klein waren das die Lücken (mehr Abenteuer, Hintergrund usw.) mit ein wenig eigenem Gehirnschmalz schnell geschlossen werden konnten. Ich bin jetzt sicherlich kein Maßstab, aber wenn ein durchschnittlicher Rollenspieler 9 Jahre ohne Fanarbeit auskommt, was sagt das dann über das System aus!?

 

 

Der Grund hierfuer scheint schlicht zu sein, dass es sich nicht lohnt, fuer eine so kleine Fan-Gemeinde mehr zu machen.

 

Die Fan´s hier im Forum sind vielleicht schon zu lange dabei und haben sich dem Verlag vielleicht ein Stück weit zu sehr angepasst. Linien wie Gaslicht oder Now könnte man mit Fanarbeit sicherlich deutlich aufwerten, bzw. ihnen wieder neues Leben einhauchen, mit Fanarbeit könnte man evt. auch neue Zweige für Cthulhu erschließen die bisher vom Verlag überhaupt nicht abgedeckt werden. Solange die Fanarbeit sich aber parallel zu den Verlagsveröffentlichungen bewegt und der Gro der Cthulhu Spieler mit ihr nicht in Berührung kommt, da sie hier im Forum nicht vertreten sind, dann ist Fanarbeit für die Katz und ich gebe dir Recht Studer die viele Arbeit für vielleicht zwei Dutzend Nutzer oder vielleicht einhundert Nutzer ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.

 

 

Wie sind eure Einschaetzungen zwischen den Leistungen der Cthulhu Fan-Gemeinde fuer ihr Rollenspiel im Vergleich zu anderen Systemen und deren Fans? Ist Cthulhu hier schon am Limit im positiven Sinne? Sind deren Fans im Schnitt besonders engagiert?

 

Da sich die Fanarbeit in sehr engen Grenzen abspielt und das System nicht viele Ansätze für Fanarbeit hat denke ich, ja im positiven Sinne ist Cthulhu hier schon am Limit. Die Fans anderer Systeme haben es einfacher für ihr System kreativ tätig zu werden (sie sind aber nicht kreativer), weil andere Systeme wie zum Beispiel SR / D&D / DSA usw. den Spieler viel mehr in die Regelmechanismen des Produktes einbinden.

 

Da gibt es Taktikbesprechungen, es werden laufend neue Charakterbuilds präsentiert, es wird Ausrüstung besprochen, erfunden usw. Für Cthulhu aber braucht man das alles nicht. Es kommt nicht auf die Charaktererschaffung drauf an, es kommt nicht auf die Ausrüstung drauf an, es gibt im BRP fast keine Sinnvolle Diskussion über Taktiken, das nimmt möglichen Fanarbeiten viel Spielraum um zu wirken. Was übrig bleibt (Abenteuer, Hintergrund) wird (wurde) bereits im exzellenten Rahmen von der CW/CR abgedeckt, oder ist mit ein wenig Heimarbeit selbst zu bewerkstelligen.

 

Es gibt Quellenbücher für Wahnsinn, Mythoswerke, Waffen, Monster und mehr als ein SL jemals auffahren wird oder die Spieler verarbeiten können.

 

Das folgende Beispiel ist evt. ein wenig over the Top aber evt. kennt ja einer von euch Strange Aeons?

 

http://strange-aeons.ca/sa/?page_id=664

 

http://www.shop.battlefield-berlin.de/index.php/katalog/showarticles/43560-1-strange_aeons.html

 

Ein Tabletop im Rahmen des Eldritch Horror Genres. Würde sich Fanarbeit z.Bsp. mit möglichen Regeln für Miniaturenkampf oder gar einem ganzen Tabletop bewegen, wäre das ein Bereich den der Verlag nicht abdeckt und der ggf. neue Spieler interessieren könnte und evt. ein weiteres Portfolio ermöglicht. Gleichzeitig könnte man mit so etwas, parallel zum Rollenspiel, eine der Schwächen (Taktik, Waffen, Charbuilds) im System schließen und so mehr Fanarbeit ermöglichen.

 

Die Crux ist nur das ich mal Tippe das hier schon wieder der Riegel im Kopf vorgeschoben wird weil man:

 

1. für Cthulhu keine Miniaturen braucht

2. der Hardcore Fan Cthulhu so will wie es jetzt vertrieben wird

3. hier im Forum der Rahmen wieder zu klein ist

 

Und so drehen wir uns wieder im Kreis. Aber letzteres müsste in meinen Augen die Qualität der Fanarbeit sein um mehr Leute dafür zu interessieren. D.h. Bereiche abdecken die der Verlag nicht erschließt oder nicht erschließen will (Now z.Bsp.). Nur damit erreiche ich das die Fanarbeit auch ein wenig von einem Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Marke Cthulhu erhält und somit wirklich gebraucht wird.

Edited by -TIE-
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Das scheint bei anderen ROllenspielen ganz anders zu sein. Hier fehlen mir aber vertiefte Kenntnisse, da ich mich bislang nur mit Cthulhu wieder aufgewaermt habe. Das Konzept der DSA Romane zur fortlaufenden Ergaenzung und Vertiefung der Welt finde ich zB grds. sehr gut (auch wenn so etwas natuerlich nurr bedingt auf Cthulhu uebertragbar ist).

 

Gerade hier hat Cthulhu mit Cthulhus Ruf, den Cthulhu Con und den Verein mehrere absolute Alleinstellungsmerkmale! DSA ist so ziemlich das einzige deutschsprachige RPG, das mit dem Aventurischen Boten eine Art Magazin besitzt, und dies befindet sich in Verlagshand. Und zu Seanchuis NSC Band finde ich bei anderen Systemen kein vergleichbares Projekt.

 

Ich würde gern wissen was bei den Anderen deiner Meinung nach "so anders zu sein" scheint und du dir unter" viel fuer das Rollenspiel Cthulhu erreichen zu können." genau vorstellst. Das ist mir doch irgendwie zu schwammig und pauschal.

Wenn mir eine Sache auffällt, dann die völlige Inaktivität der Cthulhubereiche in allgemein RPG Foren. Die Cthulhu Fanbase ist ein Mikrokosmos in der RPG Niesche, aber ein vergleichsweise extrem engagierter Mikrokosmos.  

 

2. der Hardcore Fan Cthulhu so will wie es jetzt vertrieben wird

Also da nehme ich mich definitiv raus. Mir gehen die Städtebände und Kampagnen Neuaufgüsse ziemlich auf den Keks.

Und die Chance mit Janus mal etwas Innovatives zu bringen wurde aus meiner Sicht ziemlich verbockt. Gaslicht war für mich der einzige Lichtblick in einer langen Durststrecke!  

 

Wenn Cthulhu ein Problem hat, dann liegt dies mMn nicht bei der Fanbase, sondern im Verlag/die Redax.

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Guest Seanchui

Ich bin da bei TIE. Die Unterstützung seitens des Verlags fehlt. Klar, es könnte noch weniger sein - der Verlag könnte wesentlich restriktiver vorgehen. Aber ein aktives Unterstützen von Fanprojekten kann ich auch kaum erkennen.

 

Ob die Gemeinde groß oder klein ist spielt dabei m. E. kaum eine Rolle: wenn sich jeder aus dem Forum einen Blog anschaffen würde und seine Freizeit in das veröffentlichen von Fanmaterial investieren würde, wäre der Output fast größer als der der DSA-Fans :-). Allein, es mangelt an (1) Notwendigkeit und (2) der offenen Transparenz seitens des Lizenznehmers.

 

Ist das Ganze schlimm? Ich denke nicht. Cthulhu lebt in seinen Bahnen doch ganz gut, auch, wenn es sicher keine massenergreifende Durchschlagskraft erreicht.

 

Edit: Purple ist ein Ninja :ph34r:

Edited by Seanchui
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Also ich denke so winzig wie man immer hört ist die Gemeinde bei uns nicht. Natürlich kein Vergleich zu DSA & Co. Aber schaut euch doch mal das Crowdfunding zu BdW an. Klar, im Vergleich zu Frankreich ist viel Luft nach oben, aber da wurde auch echt was geboten. Ich würde mir nach wie vor wünschen, dass die angeblich nicht gewünschten Settings wie Now durch Crowdfunding zumindest ab und an versorgt werden.

 

Ich denke die derzeitige Fanarbeit ist deutlich über dem Durchschnitt bei der Qualität. Ich nutze die Sachen sehr intensiv und bin sehr froh darüber, allein schon weil man so an die "Nebensettings" kommt. Klar, man kann sich selber was ausdenken. Aber das ist auch eine Zeitsache und eine Kreativitätssache. Nicht jeder schafft das. Von daher finde ich es zu einfach zu sagen, mit ein wenig Gehirnschmalz kann man das gesamt betrachtet ausgleichen.

 

Woran es fehlt wurde schon oft besprochen. Einer Seite die Cthulhu frisch und spannend präsentiert - vergleiche Shadowrun (http://www.shadowrun5.de/). Eine Anlaufstelle wo man Infos schnell, aktuell und optisch ansprechend findet. Dazu taugt das Forum nur bedingt.

 

Lovecraft weiter verbreiten. Wer liest denn bei uns seine Bücher? Bei uns spielen mittlerweile 12 Leute Cthulhu, vorher kannte niemand den Schriftsteller. Da will die dLG ansetzen wie ich das verstanden habe. Wenn ich z.B. im Metalbereich schaue, der wird seit 2 Jahren fast mit Lovecraft/Cthulhu überflutet. 

 

Natürlich hat so ein Hype auch seine Nachteile - aber wenn man aus der Nische raus will muss man diesen Schwung zumindest ein wenig nutzen.

 

Gerade Now richtig beworben hat meiner Ansicht nach Chancen, so groß wie Shadowrun bei uns ist. Klar, bei Cthulhu ist man "schwach", aber man kann sicher ein paar Leute "abwerben". Oder auch Wild West. Ein Kumpel der Deadlands spielt hat sich auf meinen Hinweis z.B. gleich mal das pdf geholt, weil das sehr gut als Ideengeber genutzt werden kann.

 

Und dann ist da der Punkt neue Wege zu gehen. Eine neue Kampagne in Deutschland als Nachfolger für AdI. Ein neues Konzept, z.B. wie Armitage Files. Ein SL Baukasten als Mix aus Janus und den vielen tollen Ansätzen die es gibt, da hat man mit Leuten wie Daniel ja schon Experten im Team, wer bei der anRUFung in seinem Workshop war weiß was ich meine.

 

Aber hier wurde ja schon oft genug gesagt: der Verlag ist zufrieden wie es ist. Von daher wird sich da wohl nichts tun.

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Mich würde sehr interessieren, wie ihr "etwas in Bezug auf das CTHULHU-Rollenspiel erreichen" definieren würdet. Was ist das Ziel, welchem man sich nähern würde, wenn man sagt, "die Community ist zu klein, sie ist zu elitär, der Verlag tut dieses und jenes so oder so - das müsste doch ganz anders laufen"?

 

Konkretes Beispiel: Ich habe mich bislang darüber geärgert, dass die Präsenz von gedruckten CTHULHU-Produkten im Rollenspielladenregal so verschwindend gering war. Insbesondere bei erschwinglichen Abenteueren. Warum? Weil es dem Nachwuchs schadet und man das Gefühl hat, das dieses RPG, was man vielleicht schon seit langer Zeit spielt, in die Bedeutungslosigkeit abdriftet.

 

Ist das aber objektiv betrachtet ein wirkliches Problem für einen persönlich? Eigentlich nicht, sofern man selbst über ausreichend Material verfügt, was es tatsächlich zu kaufen bzw. zum Herunterladen gibt - ob nun gedruckt, als PDF oder von Fans gemacht.

 

Daher betrachte ich viele Äußerungen von Problemen eher unter dem Aspekt "allgemeine Müdigkeit oder gekränkter Stolz" ohne da jetzt irgendjemanden beleidigen zu wollen. Ich habe den Eindruck, das in der CTHULHU-Community sehr viele alte Hasen unterwegs sind, die unheimlich viel gemacht, produziert und geschrieben haben. Aus irgendwelchen Gründen, sei es vielleicht mangelnde Würdigung oder zu wenig Lob, scheint es bei einigen zu Ermüdungserscheinungen gekommen zu sein, die vielleicht sogar in Resignation und Zynismus umgeschlagen sind.

 

Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Was ist das Ziel? Marktanteile? Tolle Berichterstattung in der Szene? Von anderen Anerkennung erhalten, weil man dieses coole Ding mit Tentakeln spielt?

 

Oder ist es vielleicht eher das gute Gefühl Teil einer kleinen Nische zu sein, mit dem ich als SL wie Spieler tolle Abende erleben kann und wo sowohl Community als auch Verlag stets genug Material hervorbringen, um das Rollenspiel CTHULHU am Leben zu erhalten, zu fördern und zu entwickeln?

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Als im Verhältnis Späteinsteiger bin ich mit alten Sachen auch noch über Jahre versorgt.

 

Um deine Frage zu beantworten:

 

ich finde einfach, Lovecraft und auch das Rollenspiel haben sehr viel zu bieten und verdienen es, mehr Beachtung zu finden. Nicht für mich, nicht für die Autoren, sondern einfach für die Cthulhu-Welt an sich. Den Eindruck der "alten Hasen" hatte ich auch, hat sich aber bei der anRUFung deutlich verändert. Da waren sehr viele Neulinge dabei und danach gab es bestimmt 10 Neuanmeldung hier. Es gibt also "Nachwuchs". Und der bringt sicher auch neue Ideen, neues Potential. Und das sollte in meinen Augen aufgegriffen werden um Cthulhu am Leben zu halten und weiter zu entwickeln. Einfach weil HPL und die anderen Autoren es verdient haben und Cthulhu in meinen Augen Möglichkeiten bietet, die so kein anderes Rollenspiel bietet (unter "Cthulhu" beziehe ich jetzt ToC usw. mit ein).

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Vielleicht müssen wir mal abgrenzen was mit Fanarbeit gemeint ist!? Ich bin davon ausgegangen das mit Fanarbeit z.Bsp. Bodenpläne, NSC´s, Abenteuer, Geschichten, selbst kreierte Ausrüstung (ggf. Mythoswerke) usw. gemeint ist. Das kann jeder zuhause nebenher machen, jeder SL der ein Abenteuer vorbereitet macht das ständig (tippe ich mal). Wenn dann Entwürfe (subjektiv) besonders gut gelungen sind, oder vielleicht auch einfach nur hilfreich für andere sind, dann kann man die ins Netz stellen. Ich dachte auf dieser Ebene Fanarbeit bewegen wir uns.

 

Dazu gab´s auch schon mal ein Thema, wo auch Bilder gepostet wurden usw. ich finde das auf die Schnelle gerade nur nicht wieder.

 

 

Und das sollte in meinen Augen aufgegriffen werden um Cthulhu am Leben zu halten und weiter zu entwickeln.

 

Wenn Fanarbeit das leisten soll, müsste es mehr Unterstützung vom Verlag geben, bzw. die Fanarbeit müsste immer zwingend die Qualität vom CR haben und das sehe ich bei anderen Spielen nicht. Was man dafür eben öfters findet sind die Gimicks die ich angesprochen hatte nur vieles davon braucht man halt für Cthulhu nicht.

 

Erschwerend für die Fanarbeit kommt noch hinzu das die verschiedenen Cthulhu Systeme sich gegenseitig ein wenig Konkurrenz machen und sich die (wenigen) Fans so schon auf die unterschiedlichen Cthulhu Systeme aufspalten.

Edited by -TIE-
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Ich hab jetzt den ersten Beitrag von -TIE- so verstanden, dass Cthulhu unter Anderem eine umfangreiche Fanarbeit (in seinem Sinne) nicht haben kann, da das System dafür keine Ansatzpunkte bietet, das eine Schwäche des Systems (ich spreche von den Regeln) ist und dieses mehr als nur nachbearbeitet werden müsste (wie es durch die 7. geschieht), sondern radikal umgekrempelt werden müsste.

Sollte ich das richtig verstanden haben, ist das in meinen Augen hanebüchener Unfug. Klar KANN man mit dem Regelsystem von Cthulhu unzufrieden sein, klar kann man es als überaltet und unmodern ansehen (und in vielerlei Hinsicht scheint das ja der Fall gewesen zu sein), aber eine radikale Veränderung des Regelsystems würde meines Erachtens eine Veränderung des Rollenspiels an sich mitbringen. Danach hätten wir nicht mehr CoC, danach hätten wir "[Epic Word] of Cthulhu". CoC ist mitnichten der Hintergrund, CoC ist die Verbindung von Hintergrund und System. Wenn wir also nicht von Fanarbeit für "Rollenspiele mit Mythos-Hintergrund allgemein" reden, sondern ganz dezidiert über Fanarbeit für CoC, dann ist es Humbug, eine radikale Neuerfindung des Regelsystems da zur notwendigen Grundlage zu machen.

Dass wir uns Regelwerk-bezogen im Kreis drehen, ist durchaus richtig, aber das ist (mit Einschränkungen) notwendig. Im Gegensatz zu DSA, in der die Welt das verbindende Element ist, wodurch eine Neuerfindung des Systems möglich ist, oder SR, wo durch besondere Rassen, Klassen und eigene Weltenmythologie ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen wird, hat Cthulhu dies nicht, und kann es auch nicht haben. Die "Welt" von Cthulhu verbindet zwei Aspekte - den des angepassten Cthulhu-Mythos (angepasst, weil im Laufe des Rollenspiel unzählige eigene Kreaturen etc. hinzu kamen) und den der realen Geschichte. Lässt man mal die Anpassung (also die eigenständigen Erfindungen) weg, ist der Cthulhu-Mythos aber ein generalisierendes Konzept, das nicht umsonst mittlerweile mehrere RPGs miteinander verbindet, und als solches kein Alleinstellungsmerkmal. Die Anpassungen oder Erweiterungen durch eigenständige Wesenheiten und Verbreiterung des Mythos bzw. des mythologischen Kosmos tragen selbst aber nicht genug auf, um den CoC-Mythos selbständig stehen zu lassen. Der Uneingeweihte oder sogar der durchschnittlich Bewanderte wird den CoC-Mythos nicht vom ToC-Mythos unterscheiden können, oder vom RoC-Mythos. Nicht nur das - es werden ja von solchen neueren Systemen auch ganz bewusst Anstrengungen unternommen, dass man sich im Hintergrund recht ähnlich ist und so konkurrieren kann - wodurch allein das Regelsystem zum ausschlaggebenden Merkmal wird.
Und dass der zweite Teil der CoC-Welt, eben die Geschichte unserer Welt, kein Alleinstellungsmerkmal ist, keine Exklusivität definieren kann, sollte selbsterklärend sein.

So haben wir das Problem, ein Hintergrundkonzept zu haben, dass sich von anderen Produkten mit ähnlicher Ausrichtung ausschließlich durch sein Regelsystem als separat definieren und so von ihnen abgrenzen kann.

Das mag bedauernswert erscheinen, und man mag dies bejammern, bemängeln und nach Veränderung verlangen. Allein diese Situation liegt in der Natur der Sache begründet und ist als solche leider unumgänglich und unverrückbar verankert.

...es sei denn, wir unterlassen die Abgrenzung einzelner "Cthulhu"-orientierter Rollenspiele vollständig und definieren als Grundlage unserer Interessen nur generalisierend "Rollenspiel mit Mythos-Hintergrund". Dann können wir auch regelsystemische massive Veränderungen einbinden, können Variate wie ToC oder RoC unter demselben Begriff subsummieren etc. Dann lässt sich da neues Land beschreiten.

Sonst MÜSSEN wir uns systembezogen im Kreis drehen.


Dass sich das Produkt CoC (zumindest das von Verlag veröffentlichte) INHALTLICH ebenfalls im Kreis dreht, und wenig bis gar keine Innovation zulässt, da es eine verlagsseitige Vorstellung davon gibt, was CoC IST und was es NICHT IST, das steht auf einem anderen Blatt. Da aber leistet gerade Fanarbeit ganze ebensolche, denn diese bricht altbekannte Traditionen auf, beschreitet neue Wege und sucht nach innovativen Möglichkeiten. Immer mit Blick auf ein wiederum eigenes Verständnis, was CoC sein sollte oder könnte (und jeder braucht solche Rahmendefinitionen, auch wenn sie nicht von allen anderen gutgeheißen der akzeptiert werden). Fanarbeit kann hier Dinge leisten, die der Verlag aus Absatzgründen nicht leisten will oder kann.
Und hier ist auch Diversifikation, um mal auf das Ausgangsposting zurückzukommen, keinesfalls schlecht, sondern eher eine Bereicherung. Da auch die CR eine Vorstellung davon hat, was für sie CoC sein sollte, kann eine darüber hinausgehende oder damit brechende Interpretation nur dann das Gesamtangebot bereichern, wenn sie separat publiziert wird (sei es in gedruckter Form oder digital).
Ist das Angebot noch zu klein? Auch das wage ich zu bezweifeln. Natürlich kann selbst das umfangreichste Angebot nicht ALLES abdecken, da der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Aber dafür zeichnet letztendlich dann die Fantasie des SL verantwortlich, der über bisher veröffentlichtes und verfügbares hinaus gehen will. Und ob er das dann hinterher vielleicht gar selbst veröffentlicht, und damit wiederum das Angebot erweitert. So aber gibt es schon eine größere Bandbreite an Möglichkeiten, als wir als SL vollständig je ausschöpfen können werden, würde ich meinen.

Wie zudem an anderer Stelle angesprochen, hat CoC die Besonderheit eines eigenen Fanzines in Deutschland, und das schon seit Jahren (wenn wir CW und CR mal als loses Kontinuum verstehen). Kaum ein anderes RPG kann dies von sich behaupten. Und damit ist die Betreuung von Fans sehr hoch und umfangreich - wenn dies auch Betreuung VON Fans FÜR Fans ist, und man sich (gerade nun, in Zeiten der CR)* mehr Unterstützung vom Verlag erhoffen würde. Andererseits könnte mehr Unterstützung aber auch mit mehr Einschränkung einher gehen...


*Edit
Ich habe gerade realisiert, dass dies als negative Beurteilung der CR gelesen werden kann. Das ist aber mitnichten hier gemeint. Der Kommentar in Klammern bezieht sich nur darauf, dass die CW noch "etwas mehr" (wenn auch nur marginal) vom Verlag betreut wurde - zumindest, was Lagerhaltung und Vertrieb anging...

Edited by Dumon
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Okay.
Vielleicht bin ich da auch übers Ziel hinaus geschossen oder hab was missverstanden. Dann einfach ignorieren...

Aus dem Rest der Diskussion klinke ich mich dann ohnehin aus...
:)

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Auch eine Art Romanreihe finde ich nicht abwegig.

Oh, aber bitte nicht!

Die Welt wird seit einigen Jahren mit Mythos-Derivaten in jeglicher Form nur so zugemüllt. Da gibt es genug Perlen drin, aber mittlerweile muss alles, wo Geek draufsteht und was etwas auf sich hält, mindestens einen geflügelten Cephalopodanthropoiden enthalten. Cthulhu hier und da, und überall.

Nichts gegen Romane, die den Mythos verwenden, ihn erweitern o.Ä. Aber bitte, BITTE keine seltsame Idee, Romane zum Rollenspiel CoC zu schreiben. CoC definiert sich ausschließlich über das Regelsystem (wie oben beschrieben), und alles, was versucht, krampfhaft einen CoC-zentrierten Settings-Fokus zu setzen, muss einfach scheitern oder lächerlich sein.

 

Und - mal ganz ehrlich - Texte zum Mythos und verschiedenen Interpretationen desselben gibt es zuhauf. Das soll zwar niemanden davon abhalten, selbst schreibend tätig zu werden, aber bitte eben mit Mythos und interessanter Story im Hinterkopf, nicht mit CoC...

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Wenn Fanarbeit das leisten soll, müsste es mehr Unterstützung vom Verlag geben, bzw. die Fanarbeit müsste immer zwingend die Qualität vom CR haben und das sehe ich bei anderen Spielen nicht. Was man dafür eben öfters findet sind die Gimicks die ich angesprochen hatte nur vieles davon braucht man halt für Cthulhu nicht.

 

Erschwerend für die Fanarbeit kommt noch hinzu das die verschiedenen Cthulhu Systeme sich gegenseitig ein wenig Konkurrenz machen und sich die (wenigen) Fans so schon auf die unterschiedlichen Cthulhu Systeme aufspalten.

Was wäre denn das für "mehr Unterstützung vom Verlag"? Ich habe bspw. für meine 7E Regelzusammenfassung die Erlaubnis zur Veröffentlichung beim Verlag erfragt und sehr schnell eine positive Antwort bekommen. Das ist in meinen Augen ziemlich viel Unterstützung, zumal es ja mitten in die Zeit des Info-Vakuums bzgl. der neuen Edition gefallen ist. Es ist nach meinem Wissen doch auch erlaubt, einfach ein CTHULHU-Abenteuer zu schreiben und zu veröffentlichen (und es eben auch so zu nennen), oder nicht? Da gibt es ganz viele andere Systeme, bei denen sehr viel rigider verfahren wird (z.B. GURPS oder D&D).

 

Ad hoc fällt mir dazu ein, dass eine eigene CTHULHU-Webseite mit gebündeltem Informationsangebot sehr schön wäre. Das würde die Attraktivität sicherlich steigern. Zumal wenn man dann entsprechende Community-Aktivitäten darüber kanalisieren würde.

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@ Case

 

Bitte den Kontex nicht vernachlässigen:

 

 

Zitat

 

Und das sollte in meinen Augen aufgegriffen werden um Cthulhu am Leben zu halten und weiter zu entwickeln.

 

Wenn Fanarbeit das leisten soll, müsste es mehr Unterstützung vom Verlag geben, bzw. die Fanarbeit müsste immer zwingend die Qualität vom CR haben und das sehe ich bei anderen Spielen nicht. Was man dafür eben öfters findet sind die Gimicks die ich angesprochen hatte nur vieles davon braucht man halt für Cthulhu nicht.

 

Wenn Fanarbeit Cthulhu am Leben (er)halten und weiterentwickeln soll dann braucht es deutlich mehr Unterstützung des Verlages. Mit der Regelzusammenfassung hast du ein bestehendes Verlagsprodukt mit laufenden Regeln veröffentlicht. Was der Ruf jetzt leistet wurde vorher mit der CW direkt vom Verlag unterstütz (geduldet?). Diese Manpower und der Rückhalt fehlt. Wie du schon geschrieben hast, ein ansprechendes Internetportal für Cthulhu fehlt. Ein Wiki Fehlt. Da sehe ich in erste Linie auch den Verlag in der Verantwortung so etwas zu wuppen, nicht die Fan´s. Wie auf der von DP verlinkten SR Seite könnte dann dort auch die Fanarbeit veröffentlicht werden von der ich anfangs ausgegangen bin. Das alles dient der immer wieder als so mangelhaft empfundenen "Öffentlichkeitswirksamkeit" von CoC.

 

Das wäre Support für das System und Untestützung der Fanarbeit. Nicht ob man dir erlaubt Arbeit für den Verlag zu machen die er selbst versäumt hat (Regelszusammenfassung 7 Edition).

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