Jump to content

[Nightmare Bites] DER TAG ALS DER REGEN KAM


Der Läuterer
 Share

Recommended Posts

Bei Luni im Eingangsbereich

 

"Nein das Tier gehört mir" sage ich am Ende seinem Monolog.

"Ich bin die Gräfin Visconti. Das hier ist meinen Wolf"

Als ich höre, dass er in die Praxis musst, schaue ich Ove und Baxter an.

"Ich kann Luni nicht allein lassen, aber jemand sollte auch hier bleiben, um mit Lord Penhew zu reden"

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

"Nicht wahr." Das Interesse des Mannes scheint geweckt. "Die italienische Adelsfamilie?" Er klingt überrascht.

 

http://4.bp.blogspot.com/_Za9zUQloyQM/TSgsjQ2xEfI/AAAAAAAAChs/hCqTsYPDpYo/s1600/Sergey_Yesenin.jpg

 

Er hält Euch eine Schwingtür auf. "Eine sehr, sehr alte Familie. Wie alt ist eigentlich das Tier?"

 

Der Arzt geht vor. "Dann muss ich wohl 'Eure Hoheit' zu Ihnen sagen, gnäd'ge Frau."

 

"So. Hier geht's raus." Erneut öffnet er Euch die Tür. "Da sind Sie ja jetzt weit weg von Zuhause. Ebenso wie Ihr Tier. Haben Sie den Rüden aus Russland? Oder stammt der Wolf auch aus Italien? Und jetzt hier entlang. Ich gehe vor."

Edited by Der Läuterer
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

"Ich... Wir ... wir sollten noch etwa warten."

 

Die plötzliche Hektik, die der freundliche aber forsche Tierarzt verbreitet überrumpelt mich. Erst nachdem wir ihm schon einige Meter zur Seitentür gefolgt sind, schaffe ich es etwas zu sagen.

 

"Wie eilig ist es denn? Und wie wollen Sie das Tier transportieren? Wäre nicht auch eine Behandlung hier möglich, wenn es so eilig ist?"

 

Etwas besorgt schaue ich mich nach Doktor Savage um.

'Es ist sicher nicht ratsam ihn hier alleine zurückzulassen. Weiß er überhaupt wo wir hinwollen?'

 

"Wo und wie weit entfernt befindet sich denn ihre Praxis? Einer unserer Kollegen hat hier noch etwas zu klären, so dass wir ihm zumindest mitteilen sollten, wohin wir gehen werden."

 

 

"Bitte warten Sie noch einen Moment." Dann schaue ich Baxter an: "Können Sie ihrem Kollegen Doktor Savage bitte bescheid geben, wohin wir unterwegs sein werden. Vielleicht hat er ja die Möglichkeit uns zu begleiten oder kann unsere Angelegenheiten hier in unserer Abwesenheit klären. Sicher kann er Ihre Unterstützung gerade auch nutzen."

 

Ich fühle mich hilflos und noch immer überrumpelt.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

"Sind Sie Arzt? Tierarzt? Und warten? Aber natürlich können wir noch warten. Ich bin ja nicht verletzt und Sie auch nicht. Also warten wir, wenn Sie das möchten. Nur worauf wollen Sie warten?" Der Tierarzt bleibt vor der Tür stehen.

 

"Schauen Sie sich bitte um. Dies ist ein Krankenhaus. Keine Tierklinik. Ich darf hier kein Tier versorgen. Aber wenn Sie darauf warten wollen, dass das Tier hier stirbt, hätten Sie mich gar nicht erst rufen brauchen."

 

"Wollen wir nun weiter oder sollen wir noch etwas Zeit vergeuden?"

 

Der Mann fasst sich an die Stirn. "Transportieren? Ja. Mein Automobil steht am Strassenrand. Wir laden das Tier auf und fahren zu meiner Praxis, Gosfield Street 7. Klein, aber mein."

 

"Apropos Laden; ganz in der Nähe wurde dort neulich eine Frau in der Schneiderei Riding House Street 25 überfallen. Es soll sogar geschossen worden sein. Verrückte Welt. Die Gegend scheint auch langsam vor die Hunde zu gehen."

Edited by Der Läuterer
Link to comment
Share on other sites

Am Empfang im Eingangsbereich

 

Das Wetter entspricht dem Verlauf des Tages. Ein mieser Tag. So wie bereits zu viele Tage zuvor in Deinem Leben. Die Welt ist gegen Dich. Gott hasst die Iren. Und das Telefon hasst Dich auch. Schlechtes Karma. Oder ist es vielleicht doch der Fluch der Mumie, wie bei Carter's Tutenchamun? Zuerst hast Du keine Verbindung, dann lässt Dich die Vermittlung warten, später wird die Verbindung zweimal unterbrochen und dann spricht die nette, hilfsbereite Dame, mit der einfühlsamen Stimme mit Dir.

 

Bei all dem Trubel und dem damit verbundenen Lärm im Eingangsbereich kannst Du die Frau von der Vermittlung kaum verstehen und musst Dir das andere Ohr zuhalten. "Hö...n S...? ...mand ... ...ort ans Tele... Ich ...ss Sie ... der ...ung ne..."

 

Dann wird das Gespräch beendet. Du bist genervt und frustriert. Eine Hand legt sich von hinten auf Deine Schulter. "Lassen Sie es gut sein. Gehen wir. Es wird Zeit."

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

"Doktor Savage? Clive Montgomery Savage? Mein Name ist Aubrey Penhew."

 

Der Mann streckt Dir seine Hand zur Begründung entgegen. "Ich habe draussen mit Sergeant Cannon gesprochen. Sie dürfen sich beruhigen. Ich habe meinen Einfluss geltend gemacht und alles soweit in Ordnung gebracht. Man wird von Ihrer Verhaftung absehen. Vielleicht kommt aber noch eine Geldstrafe auf Sie zu."

 

Penhew deutet mit seinem Daumen über die rechte Schulter. "Die Polizisten bekommen von Ihrem Vorgesetzten gerade ihre Instruktionen. Es wurde alles geregelt."

 

Er schaut Dich mit einem schiefen Lächeln an. "Wollen wir? Mein Wagen wartet vor der Tür auf Sie." Mit einer eleganten, fliessenden Handbewegung deutet er zum Haupteingang.

Link to comment
Share on other sites

Clive:

 

"Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Lord Penhew! Wir stehen alle in Ihrer Schuld."

 

Ich schüttele Lord Penhews Hand.

 

"Nun, was die Geldstrafe angeht, bin ich sehr gespannt auf die Erklärung, was man mir überhaupt vorwirft. Bislang konnte mir das nämlich noch niemand sagen. Die Polizei hat uns beleidigt, meinen Begleiter niedergeschlagen und verschleppt, ohne dass wir etwas unrechtes getan hätten.

 

Es ist schon irrwitzig: Wir hatten die Polizei ja selbst hierher gerufen. Den Fehler werde ich im Kingdom nie wieder begehen. Mein Rechtsverständnis und meine Vorstellung davon, wie sich ein Polizist zu verhalten hat, wird wohl zu sehr durch meine amerikanische Herkunft geprägt. Aber legen wir dieses unerfreuliche Kapitel beiseite.

 

Ich würde Ihnen gerne folgen, doch ich bin besorgt, wie es meinen Begleitern ergangen ist. ... Hier sind merkwürdige ... schreckliche Dinge geschehen! ... Miss Gren liegt auf der Intensivstation und ich bin mir nicht sicher, ob sie in diesem Krankenhaus tatsächlich in Sicherheit ist. ... Cainnech wurde von den Polizisten weggeschleift. ... Mrs. Strattons Wolf wurde schwer verletzt. ...

 

Ich weiß nicht, ob wir mit weiteren Angriffen rechnen müssen.

 

Es gäbe so viel, was ich Ihnen erklären müsste, damit Sie unsere Sorgen verstehen können. Und auf vieles davon kann ich mir selbst noch keinen rechten Reim machen."

 

Ich sehe mich nach den anderen in der Eingangshalle um.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

"Keine Ursache, Doktor. Ja, Frau Stratton. Meine attraktive, junge Nachbarin. Die Frau des Detektivs. Ja, natürlich. Sie hat meine Einladung angenommen, ist dann aber leider nicht erschienen. Sehr bedauerlich."

 

Er faltet die Hände. "Ich würde mich lieber in einer angenehmeren, weniger exponierten und weniger überfüllten Lokalität unterhalten. Wenn nicht bei mir, dann woanders. Aber ich fühle mich in einer grossen Menschenmenge zunehmend unbehaglich, verstehen Sie, Dr. Savage?

 

Penhew schaut sich um. Ihn scheint zu frösteln. "Aber wenn Sie noch Angelegenheiten zu klären haben, dann erledigen Sie das bitte zuerst. Es gibt selbstverständlich Prioritäten. Wollen Sie dann später vielleicht bei meiner Stiftung vorbeischauen? Ich habe Zeit. Dann können wir gerne plauschen."

Edited by Der Läuterer
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Clive

 

"Nein, bitte begleiten Sie mich doch eben ... gleich dort drüben steht Matilde ... Mrs. Stratton. Sie würde die versäumte Einladung gerne nachholen und möchte sich gewiss bei Ihnen persönlich entschuldigen. Die Ereignisse der letzten Tage haben uns einfach keine Minute Ruhe gelassen. ... Sie werden sehen, auch Mrs. Stratton ist mitgenommen ..."

 

Ich mache eine einladende Geste wie zuvor Lord Penhew und versuche ihn in Richtung meiner Gefährten zu leiten.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

"Nein, danke. Doch lieber nicht. Klären Sie bitte, was Sie noch zu klären haben, Doktor. Dann rufen Sie mich an, oder Sie kommen einfach bei mir vorbei. Ich würde mich über ein Gespräch freuen."

 

Penhew wird zunehmend unruhiger. "Ich ziehe es vor, mich jetzt zu verabschieden und mich wieder etwas zurückzuziehen. Dann bis später, ja?" Er reicht Dir die Hand. "Und grüssen Sie bitte Frau Stratton recht herzlich von mir."

Edited by Der Läuterer
Link to comment
Share on other sites

Clive

 

Ich schüttele Lord Penhew die Hand und blicke ihm verwundert hinterher.

 

"Sicher ... bis später!", versichere ich Lord Penhew.

 

"Ich werde Matilde gerne Ihren Gruß ausrichten", setze ich leise nach, als Pehew mir bereits den Rücken gekehrt hat.

 

Dann schüttele ich kurz den Kopf ... nur eine Merkwürdigkeit neben vielen ... niemand scheint sich hier normal zu verhalten. Ich lasse noch einmal meinen Blick durch die Halle schweifen und werfe einen skeptischen Blick auf die Polizisten. Dann mache ich mich auf den Weg zu meinen Gefährten. Während ich die Halle durchquere, versuche ich die verschiedenen Informationen der letzten Tage zu ordnen und irgendwie in einen Zusammenhang zu bringen. Ich denke an die Zeitung, die noch ungelesen in meinem Zimmer liegt. "Die Tage ziehen sich hin wie zähe Kautschukmasse ...", denke ich und verdränge sofort wieder die Bilder, die dieser Vergleich in mir wachruft. "Wieder scheint die Zeitmessung meiner Uhr nicht mit meinem Empfinden in Einklang zu bringen zu sein. Glaube ich meiner Uhr, so stand ich vor wenigen Stunden gegenüber der Schneiderei und erwarb die Zeitung ..."

 

"Wir müssen endlich zusammentragen, was wir wissen."

 

Ich beschleunige meinen Schritt. "Kristine und Cainnech ... verbleibt uns genug Zeit, um sie zu schützen?"

Link to comment
Share on other sites

Cainnech

 

Der Wind schlägt mir ins Gesicht als ich mich in dem Sitz hochschiebe, um einen Blick nach vorn zu werfen. Ich wische mir mit dem Ärmel das Nass von der Brille, als wir durch die Wolken ins grenzenlose Blau stoßen. Der nachgerüstete Sternmotor überträgt seine Kraft von 185 PS über den Flugzeugkörper auf mich. Ich genieße das gleichmäßige vibrieren jeder Ader. Ich fühle mich eins mit der nagelneuen Great Lakes Sport Trainer.

 

Ich brülle gegen den Lärm des Motors und den Wind nach vorn: "Habe ich Dir zuviel versprochen? ... Gibt es einen schöneren Ort auf Erden, als zwischen den Wolken und dem Paradies?"

 

Vor mir hebt sich als Zeichen der Zustimmung eine schlanke Hand in einem ledernen Handschuh. Ich sauge jede noch so kleine Bewegung in mich auf. Diesen Augenblick will ich nie vergessen: Alles, was ich mir wünsche in einem Moment vereint. "Nein, näher kann ich dem Paradies wirklich nicht kommen!"

 

Ich lege mich zunächst vorsichtig in die Kurven, um zu testen, wie Matilde der Flug bekommt. In der Seitenlage haben wir einen wunderbaren Blick auf das weite, grüne Irland unter uns. Unter uns fliegt in einer langezogenen Keilformation ein Schwarm Graugänse ... wild und frei ... außerhalb der Reichweite aller Flinten. Es scheint mir, als würden sie mit ihrem Schnattern Matilde necken: 'Du bekommst uns nicht! Nein, heute nicht! ... Morgen sind wir fort ... zu weit für Dich! ... zu weit für Dich!' Durch das Motorengeräusch meine ich, Matildes Lachen zu hören. Und für mich hört es sich an wie: 'Bis zum nächsten Jahr! Ihr kehrt zurück! Wir sehen uns im nächsten Jahr!'

 

Bis wir Clives Anwesen überfliegen, wird es noch eine Weile dauern. Außer Sichtweite argwöhnischer Augen werde ich draufgängerischer. Meine Kurven werden enger ... dann steige ich senkrecht auf und lasse die Maschine, kurz bevor ich die Kontrolle verliere, über die Seite herabfallen, so dass wir bar jeder Schwerkraft in Richtung Erde stürzen. Der Flug wird wie ein Tanz, leicht und unbeschwingt, einer unhörbaren Melodie folgend.

 

Langsam nähern wir uns Clives Anwesen. Bald muss es in Sicht kommen.

 

Erneut tauchen wir durch eine große weiße Wolke. Als wir wieder freie Sicht haben, sehe ich vor uns eine flache Wolke, die sich in rasender Geschwindigkeit ausdehnt. Ich richte das Flugzeug so aus, dass Matilde gute Sicht auf das Schauspiel hat. Doch was uns zunächst fasziniert, beginnt schlagartig bedrohlich zu werden. Wie ein gewaltiger Balon scheint sich das Gebilde zornig aufzublähen und alle Bosheit vom Erdboden aufzusaugen. Aus der Wolkenmitte beginnt sich ein dunkelgrauer Kolos zu erheben. Mir ist unerklärlich, woher dieser Riese plötzlich kommt. Aber ich weiß, was unter ihm verborgen liegen muss. Ich habe schon Wetterumschwünge erlebt, aber soetwas ist unmöglich. Die Wolke türmt sich auf und wächst von Moment zu Moment weiter an. Die ersten Blitze zucken und der Donner trifft meinen Körper mit unvorstellbarer Kraft.

 

Schon erfassen uns heftige Windböen. Die Maschine wird mit uns darin wie ein Spielball hin und her geworfen. Ich spüre, wie mein Körper auf die Seitenwände prallt, wie der Gurt in einen Leib schneidet, wie ich gegen etwas Spitzes geworfen werde, dass in meine Seite sticht, wie mein Kopf auf etwas hartes prallt. Ich verliere die Kontrolle. Ich kämpfe darum, die Gewalt zurückzuerlangen, aber jedesmal werde ich wieder von einem neuen Schalg getroffen. Ich spüre, wie wir stürzen. Ich höre wie sich das Geräusch des Motors mit wachsender Geschwindigkeit in ein wütendes Gebrüll verwandelt. Und immer wieder schlage ich irgendwo an. ... "Ich sollte Dich schützen ... ich WOLLTE Dich schützen ... verzeih!" Vor mir ist nichts als Dunkelheit ...

 

http://www.pcaviator.com/store/images/D/kinner_433Y.jpg

http://www.wetter-foto.de/images/upload/orig/T9g9Rk.jpg

http://www.hna.de/bilder/2013/06/20/2965524/193294982-gewitterwolke-g77aNPOJPbf.jpg

http://www.gleitschirm-magazin.com/IMG/arton355.jpg

http://media05.myheimat.de/2007/08/24/75517_web.jpg?1187968874

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Einganshalle

Matilde

 

Ich stoppe mich.

"Nein, ich kann nicht, wir können nicht mit Ihnen kommen"

Das wäre nicht klug, nicht noch einmal uns trennen.

"Es ist schwierig es zu erklären..bitte machen Sie alles was Sie können hier..Luni ist fünf Jahre alt..und ich..ich hänge sehr an ihm". Meine Stimme bricht leich, als ich das Bild wieder von den Augen habe, wo er uns eine Zuflucht geschaffen hatte, im Schnee.

Wo wir eingeschlafen waren, währen die Wilde Jagd draussen heulte.

"Bitte helfen Sie ihn hier, und dann sagen sie mir, was ich noch machen kann, bis es ihm besser geht"

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Der Tierarzt schaut besorgt. "Ich muss Ihr Tier mitnehmen, sonst wird er vermutlich sterben. Wollen Sie das? Wenn Sie nicht mitkommen wollen oder dies können, dann tragen Sie ihn wenigstens zu meinem Automobil. Wenn Sie dann noch etwas tun wollen, dann beten Sie und zahlen Sie umgehend meine Rechnung." Edited by Der Läuterer
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...