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[Nightmare Bites] DER TAG ALS DER REGEN KAM


Der Läuterer
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Du stehst neben der geöffneten Fahrertür und berührst den Mann an den Schultern und bewegst ihn nach hinten. Der Körper von Dalgliesh erscheint Dir stark verkrampft. Die Muskeln sind verhärtet.

 

Du hast ihn offensichtlich überrascht und aufgrund Deiner Berührung dreht er abrupt seinen Kopf zur Seite und schaut Dich an.

Sein Blick ist starr. Die Augen glasig und blutunterlaufen.

 

Dann öffnet er den Mund. "Was...? Ich... ich heisse Dalgliesh. Roy... Dalgliesh. Vom... Yard."

 

Dalgliesh's Haut ist wächsern. Bleich. Teigig. Und er schwitzt stark. Die Haare sind feucht und fallen ihm wirr in die Stirn.

 

Plötzlich heult der Motor des Wagens grell auf, als er unvermittelt das Gaspedal durchtritt und Du zuckst erschreckt zurück. Doch der Wagen bleibt wo er ist, da kein Gang eingelegt wurde.

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Ich gebe Baxter eine Zigarette, und dann sage ich ernst

"Wir haben keine Zeit dafür. Wir sollten verstehen, ob er Handlungfähig ist, und dann schnell ins Krankenhaus, im schlimmsten Fall sollten wir ihn auch da in Obhut lassen."

Ich zünde ihm die Zigarette an. Mit Feuerzeug diesmal.

Dann schaue ich mich um, hektisch.

 

Die Situaion gefällt mir immer weniger.

 

Die sind nah. Sehr nah.

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Clive

 

"Cainnech, komm hier rüber! Hilf mir, ihn in den Fond des Wagens zu tragen!"

 

"Wir müssen hier weg ... schnell ... das spüre ich."

 

"Matilde, Du fährst. Dr. Baxter, Sie setzen sich nach vorne und helfen ggf. mit dem Weg zum Krankenhaus. Irgendwie passen wir anderen schon alle hinten rein. Kommt!"

 

 

Cainnech

 

Ungern entlasse ich Matildes Hand aus der meinen, als sie Dr. Baxter eine Zigarette reicht. Aber auch wenn die Berührung flüchtig blieb, habe ich sie genossen. "Unfassbar, dass ich Matilde erst heute morgen kennengelernt habe. ... Ich bin bis über beide ..."

 

Doch schon reißt mich Clives Ruf aus den Gedanken und ich eile pflichtschuldig zu ihm. Gemeinsam heben wir Mr. Dalgliesh aus dem Wagen und tragen ihn auf die Rückbank.

Edited by Joran
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Matilde nimmt hinter dem Steuer des Wagens Platz. Wentworth nimmt auf dem Beifahrersitz Platz und bespricht mit Matilde den besten Weg zum Princess Grace Krankenhaus. Danach steigen alle anderen Passagiere in den Fond des Fahrzeugs.

 

Und Matilde gibt Gas. Sie wendet den Wagen in einem günstigen Moment, um nach Südwesten zu fahren. Richtung Soho. Ihre Fahrweise ist bedacht und recht langsam; den Witterungsverhältnissen angepasst, denn die Strassen sind noch immer sehr tückisch.

 

Inspektor Dalgliesh sitzt zwischen Clive und Cainnech auf der Rückbank, der ihn stützt. Ove sitzt rechts am Fenster hinter Matilde und schaut aus dem Seitenfenster. Er wirkt blass, aber das scheint zum Teil seinem natürlicher Taint zuzuschreiben zu sein. Auch um ihn von dem ungewissen Schicksal seiner Freundin Kristine abzulenken, bittet Clive den jungen Schweden, die Straße und die Passanten im Auge zu behalten. "Irgendjemand muss uns überwachen, entweder Matilde und mich oder Sie und Dr. Baxter. Wie sonst hätte Inspektor Dalgliesh uns im Old Mary's Pub finden können?"

 

Dann wende sich Clive wieder an den Inspektor. Er spricht ihn immer wieder an, aber Dalgliesh stammelt in einem fort seinen Namen. "Ich heisse... Dalgliesh. Inspektor... Dalgliesh. Ich... heisse... Roy... Roy Dalgliesh. Vom... Yard..."

 

Clive fühlt den Puls des Mannes, der stark beschleunigten ist und kontrolliert mit der flachen Hand die Temperatur seiner Stirn. Die Körpertemperatur scheint unterkült zu sein. Untertemperatur. Als Clive die Augen des Mannes untersucht reagiert dieser. "Hunger... ich... habe... Hunger." Er beugt sich nach unten, als würde er sich übergeben müssen, kramt dabei unter dem Beifahrersitz herum und fängt dann an schmatzende Geräusche zu erzeugen.

 

Luni wird während der Fahrt zur lebenden Sirene auf der Notbank im Freien. Er wirft immer wieder den Kopf nach hinten ins Genick und heult sich nach Leibeskräften.

Edited by Der Läuterer
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Clive

 

Die Enge und der Lärm von Luni stören meine Konzentration.

 

"So geht das nicht! ... Matilde, halte bitte noch einmal kurz an. ... Cainnech, hol Luni nach vorne, sonst kann man uns mit einem Abstand von einer Meile folgen und uns hält noch die Polizei an."

 

"Wobei 'DIE' unser Ziel sowieso kennen, schließlich haben sie es uns vorgegeben. ...

 

Irgendjemand scheint verhindern zu wollen, dass Matilde und ich Kontakt zu Lord Penhew aufnehmen. Spätestens, wenn wir diese Kristine nicht im Krankenhaus antreffen, dürfte das wohl feststehen."

 

Nervös werfe ich einen Blick auf meine Taschenuhr. Als Matilde den Wagen bremst, packe ich Mr. Dalgliesh fester an den Armen. Ich versuche zu erkennen, was er unter dem Beifahrersitz zu finden hofft. "Vielleicht die 'verlegte' Waffe?"

 

Ich habe ein wenig Angst, dass mich dieser verwirrte Mann beißen könnte und gebe daher sorgsam auf seine Bewegungen acht.

 

"Sie bekommen etwas zu essen. Das verspreche ich Ihnen. Sobald wir das Hospital erreicht haben, werde ich mich nach etwas für Sie umsehen!"

 

Ich versuche meine Gedanken zu ordnen, was mir angesichts des Durcheinanders schwerfällt. Um mich besser konzentrieren zu können und gleichzeitig Dr. Baxter teilhaben zulassen, spreche ich meine Erkenntnisse laut aus: "Ein stark erhöhter Puls und die blasse Haut ... das könnte für einen Schock sprechen. Die Körpertemperatur ist auffallend niedrig. Allerdings kein Kälteschweiß..."

 

"Was hast Du? ... Oder was bist Du? ... Womit haben wir es hier zu tun?"

 

Meine Gedanken schweifen ab von meinem medizinischen Wissen hin zu weniger wissenschaftlichen Disziplinen. Zu viel ist in den letzten Tagen geschehen, als dass ich meine Überlegungen auf die Schulmedizin beschränken könnte. Ich muss an die Beschreibung von Ghoulen denken, von denen ich gelesen habe. "Hartmut sprach von 'Tcho-Tcho' in London ... aber so habe ich sie mir nicht vorgestellt. Selbst gesehen habe ich noch nie eines dieser unnatürlichen Wesen."

 

Ich ziehe den Mann wieder zurück in eine aufrechte Position. Ich will sehen, ob er nur schmatzt oder ob er tatsächlich etwas isst ... und wenn ja, was es ist. Ich mache mich darauf gefasst, dass es kein appetitlicher Anblick wird ...

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Ove und Cainnech steigen auf der Fahrerseite aus, um Luni von Notsitz zu holen, dem es dort aber augenscheinlich gut gefällt, sich den kalten Wind um die feuchte Nase wehen zu lassen. Der Wolf sträubt sich und erst Matildes Worte bewegen das Tier dazu im Fussraum vor dem Beifahrersitz Platz zu nehmen.

Der grosse Wolfhund rollt sich zusammen und legt seinen Kopf auf den Ledersitz zwischen Wentworth's Oberschenkel. Sehr zu des Doktors Ungemach. Luni bleibt ruhig. Seine Augen fixieren Dr. Baxter, während seine Ohren unruhig, mal in die eine und dann in eine andere Richtung lauschen.

 

Dalgliesh's Schmatzen und seine Kaugeräusche sind derweil unüberhörbar. "Essen... gut. Fleisch... Ich... will Fleisch. Gib mir... mehr."

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Ich wende meinen Blick von den Passanten und von der Suche nach möglichen Verfolgern ab und rufe in den Fahrgastraum hinter mir:

"Doktor, BITTE, stellen Sie diesen Mann ruhig! Können Sie ihm nicht einfach ein paar mal kräftig Schlagen. Vielleicht kommt er dann zu sich. Der Mann ist doch besessen!"

 

Ich meine das Wort nicht so, wie man es in dieser Situation auch verstehen kann. Ich nutze es als Floskel, nicht als ernsthafte Beschreibung.

 

"Was MACHT ER dahinten überhaupt?!"

 

Als er auf Savages etwas energischere Ansprache und seine Krafteinwirkung nicht zu reagieren scheint und weiter schmatzende, eklige Geräusche macht, schreie ich wie von Sinnen:

 

"ER SOLL DAMIT VERDAMMT NOCH MAL AUFHÖREN!"

 

"WAS FRISST ER DA ÜBERHAUPT?!"

 

Luni schreckt dabei ebenso zusammen wie die anderen Mitfahrer... doch ich kann meiner Anspannung und Verzweiflung nicht anders Luft machen.

Edited by Puklat
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"Hihihihi." Ein Knistern und Reissen von Papier ist zu hören. Dann ein Pusten. Ein Spucken. Wieder ein Pusten.

 

"Fl... ei... sch. Mehr... Flei... sch..." Der Mann beisst, kaut und schluckt. "Fleisch." Voller Gier.

 

Dalgliesh scheint wie ein wildes Tier zu schlingen. Zu fressen. "Fleisch. Hihihihi."

 

Noch immer ist er vornüber gebeugt, als wäre sein Körper mit seinen Oberschenkeln verschmolzen. Den Kopf hat er dabei krampfhaft gegen den Vordersitz gepresst. Starr. Wie eine gespannte Stahlfeder.

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Clive

 

Erneut versuche ich, Dalgliesh in eine aufrechte Sitzposition zurückzuziehen. Alleine ist es mir nicht gelungen.

 

"Der Kerl entwickelt enorme Kräfte, angesichts seines Zustandes ..."

 

Cainnech, der inzwischen wieder auf der anderen Seite des Mannes Platz genommen hat, packt nun ebenfalls zu und hilft mir.

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Dalgliesh's Körper ist zu verkrampft, um ihn zu bewegen. Man müsste ihn brechen.

 

In seinen Händen hält Dalgliesh ein, in Zeitungspapier gewickeltes, Päckchen. Mit Bindfaden umwickelt. Zugebunden. An einem Ende offen. Aufgerissen. Der Inhalt? Ein grosses Baguette? Oder eine Salami? Oder was auch immer.

 

"Hihihihi."

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Clive

 

Ich gebe es auf, den Mann zurückzerren zu wollen.

 

"Da ist nichts zu machen, Cainnech. Sonst verletzen wir ihn. Wir sollten ihn fixieren und überlassen den Rest den Krankenpflegern."

 

"Und eigentlich will ich garnicht wissen, ob das ein Baguette, eine Salami oder ... das rohe Körperglied eines Tiers oder Menschen ist ... Der Mann ist nicht bei Sinnen. Ein Wunder, dass er überhaupt mit dem Auto zum Pub gekommen ist, wenn er zu diesem Zeitpunkt schon in einer solchen Verfassung war. Und wenn er auf der Hinfahrt noch bei Sinnen war, liegt unter dem Sitz wohl auch nichts Ungewöhnliches. Soll Mr. Eklund doch selbst nachschauen, wenn er solchen Wert darauf legt."

 

Matilde antworte ich:

 

"Leichter gesagt als getan! Meine Arzttasche liegt in der Pension. Ich war unterwegs um unseres Abreise zu arrangieren! Und wenn ich ihn jetzt sediere, besteht überhaupt keine Hoffnung mehr, noch etwas aus ihm herauszubekommen. Die Aussichten sind ohnehin gering.

 

Mr. Baxter, sehen Sie doch einmal nach, ob Sie vorne irgendetwas finden, was uns weiterhilft ...

 

Mr. Dalgliesh! Hören Sie mich? Sie haben Essen ... das ist doch schön. Sagen Sie mir, hat Sie jemand zu uns geschickt? Haben Sie diesen angeblichen Unfall selbst gesehen?"

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Dalgliesh rülpst laut. Ein Geruch nach angebranntem Schweinefleisch hüllt das Innere des Wagens langsam ein. Dann wirft er das Essens-Päckchen nach vorne. In den Fussraum. Vor den Fahrersitz.
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Ich versuche zu verstehen, was mit dem Mann los ist. Wenn er wirklich besessen ist..vielleicht könnte ich..?

Dann konzentriere ich mich. Ich spreche zu ihm, im Kopf.

 

Beschreibe uns wer zu dir gekommen ist.

Beschreibe uns, wer dich hierher geschickt hat.

Beschreibe uns wie sie ausgesehen haben.

Sag uns laut, was sie dir gesagt haben.

Sag uns laut, was sie dir gesagt haben.

 

Wenn er eine Stimme im Kopf folgt, wird vielleicht auch auf meine Stimme hören.

 

Sag uns laut, was sie dir gesagt haben.

Ich bleibe ruhig, mit geschlossenen Augen, und beide Hände am Steuer.

Edited by Nyre
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Bilder flirren und flimmern vor Deinem inneren Auge hin und her. Verschwimmen zu einem Bild. Gehen ineinander über. Sind teilweise undeutlich und teilweise klar. Worte werden gesprochen...

 

halt bleiben sie stehen sie haben keinen zutritt

 

jingfang yizhi jianshizhe ta de yiju-yidong

 

ruong cho roushi jiagong gongren rou dalgliesh chirou

 

quang che qe tcho tcho quang che

 

tcho tcho

 

gengyi

 

Plötzlich schreit Dalgliesh laut. "GUANJIANXING SHENGLI TCHO TCHO CHENGSHENG-ZHUIJI!"

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