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KÖNIGSDÄMMERUNG


Judge Gill
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Aja, danke für die Infos.

 

Bei der Investigator-Erschaffung wurden jetzt der Einfachheit-halber einmal nur die reinen Beträge ohne Währung eingetragen.

 

Wenn die Schmerzgrenze nun mit 2,00 angegeben ist (also eigentlich 2,00 US Dollar) und in der Kampagne ein Preis für einen Gegenstand / eine Leistung in Pfund auftaucht, dann muss man diesen Preis halt mit 5 multiplizieren, um ihn mit der eingetragenen Schmerzgrenze zu vergleichen.

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  • 2 weeks later...
  • 3 weeks later...
Guest Seanchui

Ich habe mir vor wenigen Wochen den Band auch zugelegt und just gestern meine Lektüre abgeschlossen. Da ich davon ausgehe, dass das hier auch gleichzeitig als "Meinungs"-Thread fungiert (...da gab es früher immer zwei Threads oder...?), will ich sie an dieser Stelle auch gleich einmal loswerden:

 

Zunächst einmal das Wichtigste vorweg: ich bin von der Kampagne schlicht begeistert. Sie ist mir an mancher Stelle ein wenig ZU puristisch, zu trocken, zu trostlos. Aber ich kenne kaum ein Abenteuer, dass derart lovecraftesk angehaucht ist. Nur wenigen der Antagonisten wird eine übliche Schwarz-Weiß-Zeichnung gerecht, vielmehr vermischen sich unterschiedliche Grauschattierungen zu interessanten Charakteren. Auch den Investigatoren werden moralisch schwerwiegende Entscheidungen abverlangt. Dazu bietet „Königsdämmerung“ umfangreiche Recherchen, actionreiche Zwischensequenzen, finstere Widersacher, einprägsame Charaktere und absolut grandiose Schauplätze.

 

Die optische Aufbereitung des Bandes hat mir wieder sehr gut gefallen. Die verwendeten Schriften sind gut lesbar, das Schriftbild klar. Zahlreiche zeitgeschichtliche Fotografien zieren die Seiten. Ergänzend wurden wie auch schon im Grundregelwerk einige Zeichnungen aus dem amerikanischen Original übernommen, welche die Stimmung des Bandes hervorragend einfangen. Lektorat und Korrektorat haben einen guten Job gemacht. Lobend erwähnen möchte ich auch einmal mehr die absolut grandios aufgemachten Handouts, die in großer Zahl für mehr Haptik sorgen. 

 

Doch es gibt auch ein paar Dinge, die mich stören:

  • „Königsdämmerung“ ist leider ein wenig sperrig aufbereitet. Der Großteil des Textes ist als Fließtext aufbereitet, wobei wichtige Regelerklärungen oder Spielwerte von Gegnern und anderen NSC in gut sichtbaren Extrakästen untergebracht sind. Nichts desto Trotz wird es durch die schiere Menge Fließtextes natürlich schwieriger, einzelne Passagen während des Spielabends herauszusuchen. Eine intensive Vorbereitung durch den Spielleiter wird damit Pflicht. Die kurzen Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels sind ein guter Anfang, das Ganze übersichtlicher zu gestalten. Aber irgendwie finde ich, dass das Verhältnis von Lese- und Vorbereitungszeit zu echter Spielzeit noch nicht recht passt.
  • Außerdem leidet „Königsdämmerung“ an mancher Stelle – nicht zuletzt in den beiden großen Finalen, die der Band bietet – unter akutem Railroading, um auch all die fantastischen Szenen, die sich der Autor erdacht hat, sicher unterzubringen. Das ist schade, aber wohl bei einer mehrteiligen Kampagne schwer zu umgehen...?
  • Ich erachte bei den angedruckten Stabilitätsverlusten den Investigatorenverschleiß als recht hoch. Ich gebe zu, die Kampagne noch nicht gespielt zu haben, aber den meisten Investigatoren dürfte es am Ende des ersten Teils nicht mehr allzu gut gehen... leider wurde nicht wie bei "Die Bestie" eine Option angedeutet, mehrere SC sinnvoll in die Handlung zu überführen.

So, doch letzten Endes sind das Kriteleien an der "Kür". Die Pflicht (eine abwechslungsreiche, cthuloide, spannende Geschichte zu präsentieren) erledigt Königsdämmerung in meinen Augen absolut bravourös. Ein schönes Buch!

Edited by Seanchui
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Danke für deine Einschätzung, Seanchui. Ich teile deine Meinung weitestgehend und kann den folgenden Punkt, direkt aus der Praxis des Leitens heraus unterschreiben und möchte ihn noch etwas ergänzen.

...

 

Doch es gibt auch ein paar Dinge, die mich stören:

  • „Königsdämmerung“ ist leider ein wenig sperrig aufbereitet. Der Großteil des Textes ist als Fließtext aufbereitet, wobei wichtige Regelerklärungen oder Spielwerte von Gegnern und anderen NSC in gut sichtbaren Extrakästen untergebracht sind. Nichts desto Trotz wird es durch die schiere Menge Fließtextes natürlich schwieriger, einzelne Passagen während des Spielabends herauszusuchen. Eine intensive Vorbereitung durch den Spielleiter wird damit Pflicht. Die kurzen Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels sind ein guter Anfang, das Ganze übersichtlicher zu gestalten. Aber irgendwie finde ich, dass das Verhältnis von Lese- und Vorbereitungszeit zu echter Spielzeit noch nicht recht passt.
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Die Sperrigkeit kommt in meinen Augen auch dadurch zustande, dass wirklich nahezu alle Möglichkeiten der Recherche zumindest angerissen werden. So hat man (zumindest empfinde ich es in Buch 1 so) bei den Ermittlungen der Investigatoren als SL das Glück, dass wirklich viele mögliche Recherchewege beleuchtet werden, andererseits liest man dadurch auch einfach relativ viel Material, das man vielleicht überhaupt nicht benötigt. Und diese Masse an Informationen ist dann wirklich meist im Fließtext "versteckt", so dass man vor der Wahl steht: Alles exzerpieren oder am Termin selbst im Buch suchen, wenn man dann weiß welchen NSC die Spieler ansteuern möchten. Es ist schon schwer die einzelnen Stationen selbst schnell genug zu finden, da sie teilweise ja nicht wirklich "logisch" sortiert werden können (an welcher Stelle "muss" Grahame Roby kommen, wann sein Personal, wann die Polizei, die damals bei den Morden seines Vaters und seiner Schwester ermittelte? Grundsätzlich alles beisammen, aber halt in sich nicht in einer wirklich zwingenden Reihenfolge, so dass man schon hier immer kurz suchen muss. Hat man dann den richtigen Abschnitt, muss man in dem wieder suchen, um die einzelnen Informationen zu finden. Das zwingt zu ordentlicher Vorbereitung oder etwas mehr Zeit für Nachgeblätter.) Hier (i. e. bei den jeweiligen Stationen) hätte ich so etwas wie einen kurzen Stichpunkt am Anfang/Ende jeder Informationsstation gut gefunden, der den wichtigsten Hinweis der Station mitteilt, damit man das als SL nicht/nur schwer ;) überlesen kann.

 

Aber auch hier teile ich deine Meinung:

 

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So, doch letzten Endes sind das Kriteleien an der "Kür". Die Pflicht (eine abwechslungsreiche, cthuloide, spannende Geschichte zu präsentieren) erledigt Königsdämmerung in meinen Augen absolut bravourös. Ein schönes Buch!

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„Königsdämmerung“ ist leider ein wenig sperrig aufbereitet. Der Großteil des Textes ist als Fließtext aufbereitet, wobei wichtige Regelerklärungen oder Spielwerte von Gegnern und anderen NSC in gut sichtbaren Extrakästen untergebracht sind. Nichts desto Trotz wird es durch die schiere Menge Fließtextes natürlich schwieriger, einzelne Passagen während des Spielabends herauszusuchen. Eine intensive Vorbereitung durch den Spielleiter wird damit Pflicht. Die kurzen Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels sind ein guter Anfang, das Ganze übersichtlicher zu gestalten. Aber irgendwie finde ich, dass das Verhältnis von Lese- und Vorbereitungszeit zu echter Spielzeit noch nicht recht passt.

 

Puh, die Kampagne steht bei mir eigentlich weit oben, aber nach BdW hab ich auf sowas eigentlich keine Lust mehr ... na mal sehen. Ist ja kein so ein Monster - immerhin.

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Ich kann dich da ein bisschen beruhigen.

Zwar stimme ich seanchui zu, was die Fließtexte betrifft.

Doch es leitet sich dann doch relativ entspannt.

Tipp: Nicht aus dem Buch leiten, sondern kopieren oder ausdrucken, dann hat man verschiedene Abschnitte auch beisammen.

 

Oder, wie ich es jetzt mache, per OneNote mit Verknüpfungen.

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@DP: Keine Panik ;), mit den Bergen kann man das wirklich nicht vergleichen, denke ich. Zumal Königsdämmerung ja in drei Unterbücher aufgeteilt ist (also innerhalb des einen Bandes). Und die kann man relativ gut jeweils für sich vorbereiten (die einzelnen Unterkapitel der Bücher hingegen muss man zumindest mal grob gelesen haben, damit man da nicht ins Schwimmen kommt), so dass die Sperrigkeit sich auf je rund 50 Seiten bezieht, die halt einfach viele Informationen geben, die man vielleicht noch ein wenig anwenderfreundlich ;) hätte aufbereiten können. Aber es ist durchaus nicht wirklich problematisch das Teil zu leiten. Es ist halt wirklich ein Kriteln auf hohem Niveau: Das Teil ist gut/gelungen, es hätte in der B-Note für den SL nur noch ein wenig komfortabler ausfallen können ;). (Ich hatte sogar kurz überlegt das Teil als Forenrunde anzubieten... das würde ich mich mit den Bergen eher nicht trauen ;)).

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Ich stimme euch da auch vollkommen zu. Der Inhalt ist manchmal für mich einfach nicht logisch hintereinander aufgebaut, aber es ist alles drin was man braucht. Wenn man selbst das Abenteuer versteht ist es nicht wirklich ein großes Problem, nur ein kleines Manko. Mit den Bergen echt nicht vergleichbar.

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Kleiner Hinweis für Spielleiter:

 

In den Nachruf von Lawrence Bacon scheinen sich einige Fehler eingeschlichen zu haben :-(

 

Richtigerweise müsste es wohl 1869-1928 nicht 1929 heißen, oder?

Und in Handout- Version im Buch/ PDF selbst und im Download zu den Einzelveröffentlichungen bei Pegasus haben sich zum Ende des Textes ein paar "?" eingeschlichen, die da wohl auch nichts zu suchen haben.

 

Sind euch andere Dinge aufgefallen, auf die es zu achten gilt?

Edited by trencher7
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  • 2 weeks later...

Ich glaube mir ist nun mit einer 2. Gruppe noch ein Fehler aufgefallen. Beim ersten Durchlauf ist es tatsächlich nicht zur Sprache gekommen:

 

Der Brief von Dr. Highsmith ist datiert mit 18.10.1929 (Königsdämmerung S. 26, Tagbuch S. 14). Das sollte aber das Jahr 1928 sein (in dem Jahr wird auch das Theaterstück aufgeführt. Das ist eigentlich noch nicht schlimm, aber was uns heute rausgekegelt hat waren dann die unterschiedlichen Wochentage. Das Stück war ein Dienstag, also sollte der Brief am Donnerstag kommen, aber da es 29 ist kommt er am Samstag. Da war dann erstmal die Verwirrung groß.

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  • 3 weeks later...

Also wir beginnen diese Woche den zweiten Abend und ich kann nur zustimmen. Prinzipiell gut aufgemacht, Railroading etc. ist okay, aber ein paar Punkte empfinde ich als leicht problematisch (auch wenn unsere Gruppe bereits die Berge gesehen hat):

 

a) Die Infos am Anfang waren gewaltig. Das Theaterstück war so voller Infos (eigentlich müssten die Chars ja direkt erst einmal das Gedicht interpretieren, dazu später mehr) und dann Brief und Namen über Namen. Wir haben jetzt eine Mindmap, die in alle Richtungen wächst.

 

b ) Clues

Hier fand ich den Ansatz der Masken gut. Wo finde ich was? Ist alles recht verteilt.

 

c) Das Grande Finale

Das Gedicht am Anfang stellt ja den Clou am Ende dar und ich hab schon einige Rätsel in RPGs gesehen, aber da kommt KEINER drauf. Ich werde das in Träumen immer mehr andeuten, dass die Zeilen wichtig sind und interpretiert werden müssen. Im schlimmsten Fall ist kein Char mehr am Leben,d er das Gedicht überhaupt gesehen hat^^

 

d) Die Zeichnungen

Etwas traurig stimmen mich die Bilder. Da, wo Pegasus werkelt, sieht alles super aus. Wie früher zeitgenössische Fotos etc. Das Chaosium Material ist eine Beleidigung fürs Auge. Man beachte das Bild der Farm mit dem Pärchen. Das würde ich den Spielern niiiiiee zeigen, da es total aus der Atmosphäre wirft und zum Lästern einlädt. Normalerweise habe ich immer die digitale Version des Buches und zeige Charakterbilder, hier entfällt das, da die Bilder so schlecht sind. Ist aber üblich bei Chaosium und ich hoffe auf unsere Versionen hier.

 

Das waren nur ein paar Eindrücke, ich bin gespannt, was der kommende Besuch der Monolithen bringen wird.

Edited by Tzazikimann
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c) Das Grande Finale

Das Gedicht am Anfang stellt ja den Clou am Ende dar und ich hab schon einige Rätsel in RPGs gesehen, aber da kommt KEINER drauf. Ich werde das in Träumen immer mehr andeuten, dass die Zeilen wichtig sind und interpretiert werden müssen. Im schlimmsten Fall ist kein Char mehr am Leben,d er das Gedicht überhaupt gesehen hat^^

 

d) Die Zeichnungen

Etwas traurig stimmen mich die Bilder. Da, wo Pegasus werkelt, sieht alles super aus. Wie früher zeitgenössische Fotos etc. Das Chaosium Material ist eine Beleidigung fürs Auge. Man beachte das Bild der Farm mit dem Pärchen. Das würde ich den Spielern niiiiiee zeigen, da es total aus der Atmosphäre wirft und zum Lästern einlädt. Normalerweise habe ich immer die digitale Version des Buches und zeige Charakterbilder, hier entfällt das, da die Bilder so schlecht sind. Ist aber üblich bei Chaosium und ich hoffe auf unsere Versionen hier.

 

Zum Grande Finale: Ich muss gestehen, dass sich mir die Bedeutung der Zeilen im Bezug auf das Ende der Kampagne bisher nicht erschließt. Tatsächlich wäre ich da sehr dankbar, wenn Du das etwas weiter ausführen könntest.

 

Zu den Zeichnungen: Ich erstelle mir im Vorfeld einer Kampagne immer eigene NPC- Karten, die ich den Spielern dann, wenn sie einen NPC "kennengelernt" haben, in die Hand drücken kann. Mit genug Vorlauf kann man dann sogar nach Bildern suchen, die beide NPCs gemeinsam zeigen. 

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Hi Trencher7,

 

ja, die Zeilen machen mich auch fertig....:

 

Die totgeweihten (sic!) Sterne weichen 
Dem grauen Atem jenes Bleichen 
Der sie erlöst 
Die Stadt Carcosa.
Er flieht vor Königin, Prophet 
Wo Zwillingslichl am Himmel steht 
Entkommt dem Grab 
Das einst Carcosa.
 
ACHTUNG ACHTUNG: MIGHTY SPOILER AHEAD!
 
Die Erklärung im Buch lautet ja:
Die zentralen Elemente dieser beiden Verse sind die „todgeweihten Sterne" und das „Zwillingslicht". Sofern der den König leitende Investigator diese Zusammenhänge von selbst begreift und beginnt, nach solchen Elementen in der Weite des Alls, das sie durchschreiten, Ausschau zu halten, kann er inmitten eines Fleckens tiefster Schwärze einen leuchten­den Zwillingsstern erblicken. Und falls stattdessen ein anderer Spieler die von Roby genannten Verse auch nur erwähnt, soll­te der Spielleiter dem Führer des Königs in Gelb eine IN-Probe zugestehen, um auf die notwendigen Zusammenhänge zu kommen und sich nach den Zwillingssonnen umzusehen.
 
Davon abgesehen, dass es an dieser Stelle Spieler heißen sollte (der Investigator begreift per Probe, der Spieler muss denken), ist das alles überaus abwegig. Mein Verständnis sagt, dass man die Zwillingssonnen erkennt (warum auch immer. Man läuft inmitten im All, warum sollte man darauf achten) und den König dann in diese Richtung führt, da das auf keinen Fall die Erde ist und der König dahin zurück soll.
Meiner Meinung nach kann man ihn aber einfach irgendwohin führen, anstatt zur Erde, hat den selben Effekt.
 
Ich prognostiziere mal, dass da einfach kein normaler Mensch drauf kommt. Man muss auch bedenken, wie viel Zeit zwischen den Zeilen und der Konfrontation liegt. Das sind Alone in the Dark Qualitäten (wers gespielt hat, weiß wie frustrierend solche Mechanismen sind).
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Danke Dir!

Ich muss mir das echt noch einmal in Ruhe anschauen.

Selbst das englische Original lässt mich nicht auf Anhieb verstehen, warum die Zeilen im Finale so wichtig sein sollen.

Wie Du selbst schreibst, ist z.B. der Weg auf die Zwillingssonnen zu nur einer von vielen Wegen. Meine Befürchtung ist nun, dass der Autor sich das "zurechtgebogen" hat, damit es irgendwie passt und somit den Bogen zum Anfang der Kampagne schlägt. Ich bin ja, ehrlich gesagt, kein großer Freund solcher "gewollter Konstruktionen".

Aber wie gesagt, ich schaue mir das jetzt noch einmal in Ruhe an.

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