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Schwarzgeld Handbuch aus der Hölle


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Moin!

 

Ich bin mal so frei und fasse das hier als Hilferuf auf. :lol:

 

Da stimme ich vollkommen zu! :) Leider ist SCHWARZGELD immer noch in der Entwicklungshölle... :(

 

Also, ran an die Tasten und sammeln, was alles in "Schwarzgeld" rein kommen soll/muß. Ich fang mal mit ein paar Gedanken an:

 

Ganz wichtig: SINs - Wie funktionieren sie, wie kommt man dran, wie wird man sie wieder los, wie/wo kann man sie fälschen (lassen), wie vernetzt sind die Aussteller untereinander (oder halt auch nciht) und wie funktioiert das eigentlich mit den verdammten Steuern! ;)

 

Anschließend daran: Wege zur "kreativen Steuervermeidung". Aufgeteilt in illegale und semi-legale Wege. An ersterem hängen dann z.B. Wege zur Geldwäsche von der klassischen Pizzaria bis hin zu ganzen Syndikaten. Wie kann man als einfacher Runner seine Geldflüsse verschleieren, wie machen das eigentlich Gangs und wo ist das Mafia Geld versteckt?

Am zweiten Punkt hängen dann (Mega)Konzeren. Wie lassen die Gelder verschwinden und wie werden eigentlich die schwarzen Kassen geführt, aus denen u.a. Shadowrunner bezahlt werden?

 

Dazu vielleicht noch drei, vier oder auch fünf kurze Vorstellungen von Steueroasen von der Schweiz über die Côte d’Azur bis in die Karibik, die soweit ausgearbeitet sind, daß man als SL genug an der Hand hat, um da seine Spieler hin zu schicken.

 

Ein paar Worte zum Banken und Finanzwesen wären evtl. auch interessant. Wie kann man z.B. Geldströme von Konzernbank zu Konzernbank verschieben und am Ende 'spurlos' auf einem Credstick verschwinden lassen?

 

Und als Abrundung ein paar Vorschläge/Anregungen, um Runs rund um dieses Themenkomplexe zu stricken. Vielleicht ergänzt um ein paar handliche NSCs, die man hier und da immer wieder mal einstreuen kann.

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Guest Konstantin

Ich hätte da schon eine super Idee. Da der Österreichische Staat Mal wieder kreativ an Geld kommen wollte, hat man darauf beschlossen, Shadowruns zu legalisieren und so das ArbeitsAmt in das Arbeitsamt integrieren zu lassen. Dadurch kann man nun legal als Shadowrunner zugelassen werden und auch so an Lizenzen für seine Waffen kommen wenn man eine SIN hat. Falls man keine SIN hat, machts auch nix. Jedenfalls werden jetzt alle Jobs vom Staat vergeben und Online über Tokens verifiziert. Wenn jemand einen Run vergeben will, wendet er sich an einen Nowak die daraufhin anonym darüber einen Job vergeben und die Verhandlungen führen. Runner registrieren sich anonym darüber und können auch ihre SIN angeben. Wenn ein Run erfolgreich abgeschlossen wird, wird die ausverhandelte Summe gleichmäßig an die Runner ausgezahlt abzüglich je 10% Bearbeitungsgebühr und Provision für den Nowak und falls man eine SIN hat wird auch gleich an den Staat der entsprechende Steuersatz von seinem Anteil abgezogen. Über solche Runs hat man auch einen Freibrief für die entsprechende Aktion. Wenn man also dafür angeheuert wurde, in die MCT Arkologie einzubrechen und dort den entsprechenden Wissenschaftler zu entführen, kann man nicht wegen Einbruch, Betretung fremden Eigentums und Entführung, dafür allerdings für das Schießen auf den Sicherheitsdienst angeklagt werden.

Als Nowak darf sich (vielleicht) jeder registrieren lassen, nur muss er sich an die Gesetze halten. Nämlich jeder Run muss dem Staat gemeldet werden, man darf Runner nicht verraten (vielleicht auch Runs gegen den Staat sind verboten) die gesamte Summe muss im Voraus an den Staat gezahlt werden wo sie eingefroren wird, bis der Run als Erfolg oder Misserfolg gemeldet wurde. Die Bearbeitungsgebühr von der ausgehandelten Summe wird immer eingestrichen, die Provision des Nowaks nur bei Erfolg. Ein Runner muss nur dann eine SIN angeben, wenn er eine hat, zum runnen braucht er keine wodurch er zwar Steuern zahlen muss, aber auch keinen rechtlichen Schutz hat, falls er eine hat aber sie nicht angibt, kann er bei Entdeckung wegen Steuerhinterziehung verknackt werden da er damit Steuerpflichtig ist im Vergleich zu SINlosen.

Edited by Konstantin
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Wird Zeit, dass sich da was bewegt. Deutlich wichtiger, als Docs Vorschläge:

 

REGELN für Steuern! Wir brauchen Regeln. Niemand weiß genau, wie man das mit den SINs macht. 15% auf was? An wen? Wie wird mein Einkommen überprüft, was muss ich angeben? Da könnte man auch viel über Tabellen regeln.

Fest steht: Sowas kann man nicht in weniger Seiten darstellen, als die Sprengstoffregeln. Jedenfalls, wenns gut werden soll.

 

Danach erst kann man die Tricks und Kniffe zur Hinterziehung ausarbeiten. Möglichkeiten, Standorte von Schattenbanken, Matrix-Verschleierungstechniken, Scheinfirmen und Tarnkonten. Wie sind die Chancen, mit Steuerhinterziehung davon zu kommen? Wie sicher sind meine Offshore-Konten in welchem Land? Dazu nützliche Connections und Wissensfertigkeiten. Dadurch dürfte die bisher eher schwache Mathe-SPU auch wieder besser werden.

 

Bitte auch 2-3 NSCs mit Werten: Finanzbeamter (Staat/Konzern), Steuerfahnder, Steuerberater etc.

 

"Am Anfang hatte ich praktisch nichts. Keine Waffe, keinen Schieber. Aber es hätte schlimmer sein können. Ein Chummer hatte kein Offshore-Konto und noch nicht mal einen Steuerberater."

   - The Chromed Accountant

 

"I like my money, like I like my refugees - offshore!"

   - David Cameron, ehem. britischer Premierminister

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  • 4 months later...

Ein kurzer Überblick über das Finanzsystem der Sechsten Welt. Wie funktioniert der Nuyen, wer gibt ihn aus? Sind alle Weltwährungen an den Nuyen gekoppelt (da gibt es widersprüchliche Aussagen!)? Wie stabilisiert und destabilisiert der KGH Staaten und Konzerne durch Stützkäufe oder Ratings? Überhaupt, gibt es unabhängige Ratingagenturen oder ist der KGH die einzige? Wie funktionieren Konzernratings und gibt es unterhalb von A noch Abstufungen? Außerdem vielleicht ein Update zu den Konzernpraktiken, wie sie im Corporate Shadowfiles beschrieben wurden. 

 

Lokale Besonderheiten: Islamisches Banking (mit der MIB gibt es dafür ja eine eigene Megabank) - wie funktioniert es, was sind Vorteile für Geldwäsche? Die Elfenstaaten als Steueroasen (und alle anderen die die BRA nicht unterschrieben haben). 

 

Steuerfahndung: eine Beschreibung der Zugriffsmethoden und Recherchemethoden der Steuerfahnder der Sechsten Welt. Gerne mit The Chromed Accountant als ingame-Autor, wenn der noch lebt. Mit Beschreibung von Finanzdatenbanken und Nachforschungen dort. Mit kurzer Abhandlung von Sondereinheiten wie den Zollfahndern der ZUZ und deren Äquivalenten in UCAS, CAS, ect; eine Abhandlung über Steuer-Enforcement durch Privatrarmeen wie Lone Star und Knight Errant, und wie Megakonzerne intern gegen Steuerhinterziehung vorgehen. Vielleicht auch ein bisschen was generelles darüber wie Konzerngerichte funktionieren - übernehmen das spezielle Abteilungen, gibt es spezielle Richter oder darf das jeder höhere Manager zusätzlich übernehmen?

 

Gear: Steuerverwaltungssoftware (^^), Programme zur Unterstützung von Hintergrundrecherchen (finanziell, persönlich, institutionell), das Encephalon, 2 zusätzliche Decks mit Boni auf Geldwäsche oder finanzielle/institutionelle Datensuchen, 3 zusätzliche Commlinks (mit ähnlichen Boni), Datenwanzen, Credsticks mit erweiterten Regeln (analog zu Medkits im B&B), SINs mit erweiterten Regeln (dito), 3 mäßig gepanzerte Geschäftskleidungsstücke die Boni auf finanzrelevante oder konzernrelevante Dinge geben, Abonnementdienste für Finanzaktivitäten (gehen auf Lebensstil).

 

Lebensstil-Add-Ons: integrierte Geldwäsche, Enklave für Reiche, Beobachtungsobjekt der Steuerfahndung, unbezahlte Steuern, Leben im Bankenviertel, Nur Bares ist Wahres (Lebensstil nur durch certified Cred und Bargeld bestritten - höhere Kosten oder Herabstufung des Grundlebensstils um eine Stufe, Datensuchen gegen verbundene SIN haben starken Malus)

 

Lebensmodule: Broker, Bänker, Start-Up-Betrüger, Steuerfahnder, Steueranwalt, Anwalt (eventuell die alle auch als Connections)

 

Vor/Nachteile: Schlechte Selbstbeherrschung (Affluenza), Offshore-Konten, Auf der Shitlist des KGH (großer Bonus auf Finanzdatensuchen gegen Charakter)

 

Beliebige Finanzcharaktere als Filler, zB Werte für den Chromed Accountant, alle Mitglieder eines ZUZ, Anwalt, Steuerberater, SIN-Hehler, ect.

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einmal zur Vollständigkeit aus dem Newsdisk zitiert:

 

mit dank an Richter:

Man könnte auch den ganzen Themenkomplex von Konzernruns reinbringen - Übernahmen, Aktionärsbeeinflussung, White Collar Crime, moderner Bankraub, Sokaiya ... für ein Buch im Sinne von Harte Ziele oder The Face Book reicht der FinCrime-Komplex durchaus. Dazu 3 Seiten zu Steuern, 3 bis 4 Seiten erweiterte SIN-Regeln (verbunden mit den Steuerregeln), 2 Seiten Lebenslaufmodule ... das würde sich durchaus läppern.

 

 

 

Ich denke das Thema "Schwarzgeld-Buch" nicht ausreichend für ein Buch. Ich denke als deutscher Zusatzkontent in einem anderen Buch wäre das völlig ausreichend.

 

das hängt nur davon ab, wie viele Themenkomplexe rund ums Shadowrun-Geld, internationale Kapitalströme, Sticks&Ebbies (noch vorhandene Bargeldwährungen, Goldmünzen), Steueroasen (etwa Pomorya) oder Hotspots der Bankenwelt (Frankfurt mit Bankenverein, Tokio Börse, Dubai Finanzbasar) mit reingenommen werden.

 

Archetypen des:

Geldschiebers, kreativen Steuerberaters, seelenlos ergebene Steueranwalts-KI und heilos korrupten Steuerbeamtens

vorstellen.

 

Eine handvoll ausgearbeitete Schwarzgeldkönige (mit AAS Bildchen garniert) mit Auftragsaufhängern:

müssen verschwinden, da...

müssen gegen ihren Willen vorgeladen werden, da...

könnten erpresst werden, da...

 

wer mag, kann da thematische Kreise ziehen, bis ein vollwertiges Quellenbuch mit Abenteueraufhängern bei rauskommt.

 

es ist halt nur die Frage nach der kreativen Veranlagung und welches geistiges Vermögen hier investiert werden soll :P

 

 

für Runner-Geldwäsche könnte man "Pauschalen" in die Lebensstilkostentabelle legen.

Wer glaubwürdig Mittelschicht ohne legalen Job samt regulärer Steuererklärung haben möchte, drückt dafür einen Aufschlag von X Prozent auf den Tabellenwert und fertig (und X - Y für Loyalitätswert des Geldschiebers oderoderoder...)

 

Oder behauptet für seine Runde, dass die GRW-Werte dass schon enthalten und real-Mittelschichter geringere Löhne für Lebensstil Mittelschicht bräuchten.

Je nach gewünschter Hartwurst halt Pauschale oder Mikromanagment.

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zum Thema: woher kommt das "Schwarzgeld" der Konzerne für ihre Runnerentlohnung

 

http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/26418-myshadow-auftraggeber/?p=470900

 

- Konzerneigentum wird "verschoben". Offiziel ist es defekt, verlorengegangen oder geklaut. Hier wird ein Hehlerschieber benötigt.

 

- fingierte/aufgeblähte Rechnungen (siehe auch RL-Rüstungsbranche/Autolobby) aka "Beratervertrag" oder heillos überteuerte Baurechnungen (in der Schulsporthalle ist das neue Badezimmer des Bauamtsleites mit drin) an reguläre Bauunternehmer außerhalb des Konzernes, welche nun einem Architekten/Gutachter/Berater für geleistete Dienste (aller Art) Rechnungen bezahlen undundund.

Geldschieber (Archetyp) werden dafür bezahlt, genügend dieser Schritte organisiert und "gepoolt" zu kriegen, bis jeder Rückverfolgungsversuch im Nebel "der nicht gerichtsfesten Zuordbarkeit" endet.

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zum Thema: woher kommt das "Schwarzgeld" der Konzerne für ihre Runnerentlohnung

 

​Das wird denke ich zumindest bei den Exterritorialen einfach budgetiert. Da niemand den das interessiert deren Bücher einsieht, können sie es ganz einfach im Sicherheits-/Informationsbeschaffungsmaßnamenbudget unterbringen. 

Edited by Richter
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  • 2 weeks later...

Gabs nicht in einem der Quellenbücher einen Jackpoint Kommentar von (hab ich leider vergessen, war abern Auftragsmörder), der meinte, dass sie bei einer Zusammenführung unterschiedlicher Betriebsteile hochoffiziell als externe Berater angeheuert waren und sogar ein reguläres Gehalt bezogen haben, dafür Leute um die Ecke zu bringen?

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  • 1 year later...

Lebensstil-Add-Ons: ..., Enklave für Reiche,...

Das ist mir grad nochmal aufgefallen: Es soltle eine Option Steueroptimierte Eigentumswohnung oder so geben. Voraussetzung Luxus-Lebensstil, Kosten 10.000 Nuyen, Effekt: Der Charakter zahlt keine Steuern auf Einkünfte.

Die Reichen investieren nämlich in Abschreibungsobjekte, die ihre Steuerlast senken. Leider können sich das kleinere Fische nicht leisten. ;)

 

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  • 2 months later...

Nicht ganz Schwarzgeld, aber halt passend zum dreckigen Geschäft, habe ich mir für meine aktuelle Runde / Staffel (Runner sollen in Bogota / Aztlan einen Drogen Deal anbahnen) Gedanken gemacht über die jeweilige Marge in der Vetriebskette von Bauer zu erpresserischen kleinen Paramilitär "Beschützern" vor Ort, Einsammlern mit Labor, Kartell, Transport in UCAS / EU bis es irgendwann gestreckt auf der Straße landet.

 

Die Recherche ist bislang auf Kokain als dritthäufigste Droge der jüngeren Vergangenheit fokussiert.

 

Sollte jemand noch was dazu wissen, freue ich mich über Hilfe.

 

Ich musste mir halt Gedanken machen, zu welchen Preisen es "das Zeug" vom Olaya Kartell in Bogota geben könnte.

 

Kurze Zusammenfassung:

Ein Gramm = 5 Dosen

Bauer 0.7€/Gramm Paste

Bewaffnete 0.85€/Gramm Base

Labor 1.3€/Gramm Barren (üblich 500gr.) Gewinn bloß 0.175€ je Gramm

 

An der Küste zum Transport 1.5€/Gramm

In Europa dann 40€/Gramm durch Strecken effektiv 80€/Gramm

 

Auf der Straße dann 70€/Gramm (Reinheit 50% führt zu eigentlich 140€/Gramm; üblicherweise ist ein verkauftes Gramm zudem noch weniger (kleinere Tütchen).

Aber Achtung: 10% der Ware geht beim Zoll unter und sicher auch einiges durch fiese Geschäftspartner.

20% Kürzung?

 

Mein Fazit dann 1.5 EK für 140 VK auf der Straße allerdings ohne Transport.

Wobei es da irgendwie noch keinen Aufschlag für die Kartellbonzen gibt? Vielleicht eher 3 bis 5 ansetzen? Die sind ja in SR noch bisserl organisierter und dominieren den Markt mehr, da dürften zusätzliche Aufschläge für deren Kriegskasse anfallen, vermutlich aufgeteilt auf die gesamte Kette.

 

Mithin bleiben 40 EK für 140 VK wenn man der glückliche Erstabnehmer "über dem Ozean / in der ersten Welt" ist , welcher strecken darf.

Sonst 80 EK für 140 VK weil bereits gestreckt.

Allerdings kann man das durch zusätzliches Strecken noch weiter aufpumpen. Zwar schlecht für Ruf und Kunden, aber mehr Profit.

 

Meine Leute kaufen für die Seattler Mafia ein, Faktor 1.5 bis 5 EK.

Da nehme ich dann deren Budget, teile durch 1.5 bzw bis zu 5 und habe eine Menge X. Diese müssen sie dann transportieren bzw. einen günstigen Weg erschließen. Und der Wert mit dem sie erwischt werden wäre dann das bis zum 140fachen (je nachdem wie gemein die Auftraggeber / Justiz rechnen, fairer wäre wohl 40 bis 80), besser nicht verlieren oder erwischen lassen, sonst wird jemand sehr böse.

 

Derzeit gibt es angeblich für 5 Gramm schon 1 Jahr in der BRD, 2075+ sicher mehr nach oben (die USA kennen ja jetzt schon mehrfach Lebenslänglich). Und in einigen Transitländern könnte auch die Todesstrafe drohen.

 

Ich freue mich über Feedback.

Insbesondere würde ich mich über viele Angaben zu meiner Drogen Liste freuen.

 

Liste, Quellen, Links, Diskussion

http://www.trollchen.com/board/showthread.php?3074-Shadowrun-Drogenwert-in-%C2%A5

Edited by Trollchen
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Die in den Medien berichteten Summen beziehen sich immer auf den Straßenverkaufswert. Das ist insofern also etwas schief, denn die Beteiligten haben bei 100 kg Kokain nicht 5 Mio. € verloren (100.000 g x 50€). Soviel hat der Exporteur nicht seinem Lieferanten bezahlt und auch nicht vom Importeur in Deutschland bekommen.

 

In Deutschland kann man nur ganz schwer sagen, wie viel Jahre Gefängnis es dafür gibt. Bei 100 kg bist du schon einige Jahre weg, bei 3000 kg nähern wir uns langsam aber sicher der Höchststrafe (15 Jahre). Aber das kommt immer auf die Umstände an. Der Reinheitsgrad ist bei Importgeschäften nicht so entscheidend, weil er immer hoch ist. unter 80% liegt der nie, weil sonst schlicht die Menge zu groß wird. Aber deine Rolle bei Planung und Ausführung, deine Vorstrafen, dein Verhalten im Prozess, das spielt ne Rolle. Wie professionell arbeitete deine Bande, hattet ihr Waffen dabei?

 

Bei den unteren Mengen spielt eine entscheidende Rolle, ob du über die sog. "nicht geringe Menge" drüber kommst. Das sind 5g Kokain - allerdings eben Wirkstoff, also idR 5g Cocainhydrochlorid (wenn in "Kristall"form). Straßenhändler liegen oft darunter, auch wenn sie vielleicht 12g dabei hatten, weils effektiv nur 4g sind. Bei Cannabis fängt das glaube ich sogar auch schon bei 10g THC an. Allerdings liegen die Wirkstoffgehalte auch nur so um die 10% (neuerdings aber auch gerne mal 13%, das soll ziemlich ballern... ungesund).

Ab dieser Menge ist die Mindeststrafe 1 Jahr, wobei minder schwere Fälle möglich sind. Wichtiger ist aber, dass ab dieser Menge die noch härteren Vorschriften anwendbar sind, insbesondere der bandenmäßige Handel oder das bewaffnete Handeltreiben - Mindeststrafe 5 Jahre.

Die Mengen darunter sind harmloser. Die "normale" Menge ist das, was Straßendealer normalerweise dabei haben. Sie ist weniger als die nicht geringe Menge, aber mehr als die "geringe Menge" (idR Eigengebrauch, geringere Strafen). Bei Kokain war das glaube ich 0,5 g Wirkstoff.

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Bei Cannabis fängt das glaube ich sogar auch schon bei 10g THC an. Allerdings liegen die Wirkstoffgehalte auch nur so um die 10% (neuerdings aber auch gerne mal 13%, das soll ziemlich ballern... ungesund).

 

Aus persönlicher (anekdotischer, auf Hamburg beschränkter) Erfahrung, machen sich die Gerichte/Staatsanwaltschaften beim Straßenhändler seltenst die Mühe, den echten Gehalt zu bestimmen, sondern rechnen einfach mit geschätzten 6% ... Was den Mandanten meines Chefs meist nur ein hohnvolles Lachen und ein "verkauf ich Scheiße, oder was?" bei der Akteneinsicht (bei den Dümmeren dann auch im Gerichtssaal ...) entlockt.

Teilweise sind für manche Sorten wohl auch schon 18% drin, die würde ich allerdings nicht mehr auf der Straße kaufen ...

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Es kommt immer drauf an.

 

Aus persönlicher (anekdotischer, auf Hamburg beschränkter) Erfahrung, machen sich die Gerichte/Staatsanwaltschaften beim Straßenhändler seltenst die Mühe, den echten Gehalt zu bestimmen

Beim Straßenhändler in aller Regel nicht. Das kommt natürlich drauf an, was man da findet. Wenn die Tütchen zu viel oder zu groß werden, dann doch. Wenn aber das Wiegen schon nur 50g Gras ergibt, dann wäre es Geldverschwendung, das zu messen. Es kann ja nicht über 10g THC kommen. Und am Ende macht das Gericht (in dubio...) eine sehr vorsichtige Schätzung (importiertes Kokain sicherheitshalber 70% - niemand importiert 70%iges Kokain). Aber es macht halt auch keinen Unterschied.

Wenn man beim Wiegen feststellt, dass es 355g Amphetamine sind, dann wird in jedem Fall gemessen, wie viel Wirkstoffgehalt da drin ist. "überstieg den Grenzwert der nicht geringen Menge um das 55-fache" ist ein gewichtiges Argument für eine höhere Strafe.

 

Ich glaube aber auch, dass der Ruf einiger Händler ruiniert wäre, wenn die Kunden die Urteile lesen könnten. :D

Edited by Sam Stonewall
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