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Erfahrungsbericht Matrix SR5


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Ich kann mich noch gut an die Anfänge mit unserem ersten TM (bislang hatten wir vier Hacker glaube ich in ebenso vielen Jahren) erinnern,

der sich dann gar nichts getraut und bloß Datensuche betrieben hat, weil ich ihm dringend davon angeraten habe, den Host der Flugsicherung zu hacken oO

 

Den erachte ich halt als extrem sicherheitsrelevant für die Stadt / den Staat und von daher sehr gut geschützt, das sollte man nicht mal eben so aus dem fahrenden Auto raus machen,

bloß um zu gucken, wem denn der Hubschrauber da oben gehört und wo der hin will. Funkverkehr abhören fände ich da sinniger.

Müßte ich dann das nächste Mal dann aber als SL dann wohl auch so kommunizieren - Spieler brauchen auch einfach oft Ideen, wie man in der Spielwelt an welche Informationen ran kommen kann.

Hat ja jeder eigene Vorstellungen, da sollte man sich (mehr) unterhalten. Anderes Beispiel für so abweichende Vorstellungen war der Plan, über die Kanalisiation in ein Haus einzusteigen,

also in meine Wohnung kommt niemand durch die dünnen Abwasserrohre, zumindest kein Mensch - über ne Sonde kann man reden.

 

Ist ein schwieriges Thema, denn letztlich reagieren Spieler ja auch immer ein Stück weit auf das, was man ihnen vorgibt.

So sind dann Würfelpoolmonster auch ein Stück weit hausgemacht, ebenso wie zu zaghafte Spielercharaktere.

Letzten Ende passen aber wohl auch schlicht nicht alle Menschen zusammen.

 

Sicher sollte es "killer hosts" geben und SINs fälschen über Stufe 3 hinaus ist auch nichts, was ich gerne als Option auf der Spielerseite sehen würde,

die Syndikate und Geheimdienste haben dafür ganze Netzwerke und bestechen (denke ich mal) auch durchaus noch Leute im System für reguläre Falscheingaben.

Ist halt ähnlich Spielsystem relevant wie die Kontrolle über Banken und virtuelle Geldmenge - wer das kann, macht keine Runs mehr.

Aber deshalb sollte es halt nicht direkt unmöglich sein, irgendwas zu machen.

Man geht als Runner aber naturgemäß eher selten offen oder gar gewaltsam durch die Vordertür, ob in der Matrix oder "in der echten Welt",

da aber weder SL noch Spieler Experten auf allen Gebieten sind (ich weiß nicht viel über Baupläne von Gebäuden, Booten etc.), muß man halt gemeinsam Optionen erarbeiten.

Gibt es Personaleingänge? Wie sind die gesichert? Wie wird man für gewöhnlich Personal? Lieferanteneingänge? Sonstige Schlupflöcher?

 

Aber außer Werkzeuge für die jeweiligen Runs an die Hand geben, Connections, Bestechung, "Schlüssel" wüßte ich da auch nach wie vor wenig Rat.

Am Besten isses halt immer, wenn man "legal" rein kommt, also echte Zugänge mopsen kann.

 

Die Regeln fühlen sich unhandlich an und um das Ganze dann schön stimmungsmäßig zu beschreiben (was ja für den Spaß auch nicht unwichtig ist,

wenn man keine reinen Würfelorgien abarbeiten möchte) braucht es auch Mitarbeit vom Spieler:

Wie soll sein Deck denn die Matrixumgebung für ihn darstellen? Da kam damals halt auch wenig bis nichts.
Dazu dann die Verweigerung, die für einen selber relevanten Regeln zu lesen, aber halt ein TRON Spielerlebnis haben wollen in Sachen Beschreibung.

Konnte ich nicht bieten, entweder ich blättere, wie Regeln funktionieren oder aber ich beschreibe. Multitasking hat Grenzen.

Und die Matrix ist halt auch extrem offen, was die Darstellungsoptionen betrifft - da fehlt es mir dann ab und an auch an Fantasie.

 

Ende vom Lied Zoff mit dem Spieler,

Matrix seitdem eher von NSC abgedecktes Stiefkind oder halt Hacken stark vereinfacht.

(Der Nachfolge TM legte auf die eigene virtuelle Wunderwelt keinen allzu großen Wert (auch um andere nicht zu langweilen und das nicht zur One Man Show werden zu lassen),

da haben wir geguckt, wie man das lösen könnte und er hat dann halt seine Proben gewürfelt, welche gemeinsam interpretiert wurden. Ich finde ja, dass jeder mal sein Spotlight bekommen sollte,

auch wenn dann andere mal einen Moment zugucken, ob nu Astralraum, Matrix oder Face Verhandlungen bzw. Kämpfe, selten ist was für alle gleich spannend aber aufzwingen tu ich das auch niemandem).

Vielleicht haben wir bald wieder nen SC Hacker, mal abwarten - dann darf ich mir die Regeln neu erarbeiten, vergisst man fix wieder, wenn man sie nicht ständig benutzt.

 

Was halt helfen kann:

Nur würfeln lassen, wenn es wirklich nötig ist, einfache Sachen durchwinken (der Charakter ist ja für gewöhnlich Profi und jeder Würfelwurf kann schief gehen, die Zahl der Würfe sollte überschaubar bleiben).

Blöde nur, wenn dann der Eindruck entsteht "Wozu steiger ich das, wenn ich eh nicht drauf würfeln muß" - Naja, eben weil du es so hoch gesteigert hast...

Und Mitarbeit der Spieler, die sollten ihren Teil der Regeln auch kennen - bin ich froh, dass die meisten meiner Spieler auch selber Runden leiten, Arbeitsteilung.

 

Es ist schwer vernünftig zu leiten, wenn man ständig Regeln nachschlagen muß, kann man das aber delegieren, verliert man auch bei Beschreibungen nicht ständig den Faden.

Und man muß nicht wirklich alles würfeln, ich arbeite da dann auch lieber mal mit nem Schwellenwert und unter Berücksichtung der Poolgröße kann man dann auch erahnen, ob das jetzt heikel wird

oder man sich mit Routine aufhält.

 

Aber der große Wurf ist wohl auch dieser Versuch der Matrix leider dann noch nicht.

Aberman muß keine Programm Ablaufpläne mehr schreiben wie in SR 1-3 und es geht nicht mehr alles für jeden vom Kommlink aus wie in SR 4

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Begründen kann man das, durch diverse Sub-Hosts die eben weniger hohe Stufen aufweisen, und außer über die WAN-Slave Hintertüren regulär nur über den Mutter-Host erreichbar wären, der allerdings eine verdammt dicke Keule ist.

Den haben die Autoren einen Riegel vorgeschoben. Es gibt nur einen Ares Host, in der Konsequenz heißt dies, wenn man irgendwo eine Kaffeemaschine gehackt hat, welche am Ares Host hängt, hat man Ares gehackt.

 

Das Hosts nicht nach außen kommunizieren können macht zwar so gar keinen Sinn, so sind aber nun mal die Regel.

 

Selbst das superduper Geheimlabor braucht eine Logistik die sich gewaschen hat. Wie wird die organisiert, wenn der ultra-infrarot Host des Labors nicht nach außen kommunizieren kann? Wird jedes Mal ein Trupp Elitesoldaten mit einem Chip losgeschickt, der im Host des Mutterkonzerns hochgeladen wird?

 

Das Problem mit der SR5 Matrix ist, dass niemand bei deren Entwicklung darüber nachgedacht zu haben scheint, wie es in der Spielwelt aussieht, wenn zum Beispiel:

- Man die Matrix für Billionen an Geld umbaut und das Einbruchswerkzeug im gut sortierten Fachhandel zu haben ist.

- keiner weiß wie Hosts funktionieren.

- Die Einstiegsschwelle in die Matrixkriminalität extrem hoch liegt, weil einfach extrem teuer.

- Gleichzeitig Leute angeblich selbst ihre Ausrüstung basteln.

- Wie es klappt, dass 10 Konkurrenten sich auf einheitliche Standards einigen und diese gemeinsam durchsetzen.

- Wie dass mit der Eigentumsübertragung denn nun auf legalen Weg klappt und warum die Charaktere nicht schon da ansetzen können.

- Das jeder Hack ein extremes Glücksspiel ist.

- Das Rauschen ein technischer Rückschritt von knapp 200 Jahren ist.

- Das normale Verbraucherelektronik in der Innenstadt, dank Rauschen, nicht wirklich funktioniert.

- Welcher Trottel denn alles immer online hat?

- Das Matrix eine extreme Spezialisierung ist.

- Wie das eigentlich nun ist, mit den RFIDs und der Matrixwahrnehmung.

- Gitter...

- uvam.

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- Man die Matrix für Billionen an Geld umbaut und das Einbruchswerkzeug im gut sortierten Fachhandel zu haben ist.

- keiner weiß wie Hosts funktionieren.

- Die Einstiegsschwelle in die Matrixkriminalität extrem hoch liegt, weil einfach extrem teuer.

- Gleichzeitig Leute angeblich selbst ihre Ausrüstung basteln.

- Wie es klappt, dass 10 Konkurrenten sich auf einheitliche Standards einigen und diese gemeinsam durchsetzen.

- Wie dass mit der Eigentumsübertragung denn nun auf legalen Weg klappt und warum die Charaktere nicht schon da ansetzen können.

- Das jeder Hack ein extremes Glücksspiel ist.

- Das Rauschen ein technischer Rückschritt von knapp 200 Jahren ist.

- Das normale Verbraucherelektronik in der Innenstadt, dank Rauschen, nicht wirklich funktioniert.

- Welcher Trottel denn alles immer online hat?

- Das Matrix eine extreme Spezialisierung ist.

- Wie das eigentlich nun ist, mit den RFIDs und der Matrixwahrnehmung.

- Gitter...

- uvam.

 

 

Glaube fast jeder Punkt hat schon zu einem eigenen Diskussionsthread hier geführt. Ergebnis: Kann man weitestgehend alles lösen. In manchen Fällen erfordert es aber, etwas geistige Transferleistung in die Regelauslegung zu investieren, damit sie dann insgesamt Sinn ergibt. Es stimmt aber schon, dass die neue Matrix einfach schlecht und nicht durchdacht erarbeitet wurde. Generell hilft die Einstellung: Die Regeln beziehen sich im Wesentlichen nur auf die illegale Nutzung von Matrix und entsprechend illegale Geräte in der Matrix. Alles was legal ist, funktioniert einfach ohne Regeln. Mit dem Ansatz kommt man schon ziehmlich weit in der 5er Matrix. Will man das Thema Matrix dann richtig ernst nehmen, muss man an vielen Stellen gewisse Dinge einfach entscheiden. Geht aber alles, ohne die Regeln umschreiben zu müssen. Etwas guten Willen braucht es aber durchaus. Und zwar mehr guten Willen, als ich es eigentlich von einem simulationsbasierten Regelsystem der 5. Edition eines Rollenspiels erwarten sollte. Die Beschreibung der Matrixregeln bleibt schlicht unvollständig, daher bisheilen unlogisch, wenn man nicht einfach ein paar Dinge annimmt, selbst wenn die Beschreibungen aus den Büchern bei einer 1:1 Auslegung anderes festzulegen scheinen. Manchmal helfen auch Hausregeln. Auch wenn es schade ist, dass man die braucht. Teilweise wird der SL ja im Matrixkapitel sogar direkt zur Entwicklung von Hausregeln aufgefordert (frei aus der Erinnerung: ..."Die aufgeführten Matrixhandlungen sind nicht vollständig. Der SL soll bei Bedarf weitere ergänzen...")

 

Ich hör halt auf mit Gewalt die Regeln 1:1 umsetzen zu wollen, wenn sie offensichtlich dumm sind und nicht durchdacht. Es gibt aber viele Spieler, die aus verschiedenen, auch guten und nachvollziehbaren Gründen (z.B. Kompatibilität) nicht von den Regelformulierungen abweichen wollen. Für die können die Matrixregeln dann zur Herausforderung werden, bzw. je nach Auslegung sogar Spielfluss hemmend. Aber ich glaube das führt an der Stelle hier zu weit. Wie gesagt, man kann ja gerne die vielen Einzeldiskussionen zu all den Punkten der Liste hier im Forum suchen, wenn man wissen möchte, wie andere Gruppen diese lösen. Aber die meisten, konnten das alles lösen. 

 

btw. Gerade das Thema mit den Sub-Hosts oder Hostbereichen innerhalb eines Hosts wird scheinbar im aktuellen Matrix PDF aus den USA angegangen und gelöst. 

Edited by _HeadCrash
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Es ist ja die Menge von Merkwürdigkeiten, welche das Problem sind.Festzustellen, dass die Matrix aus der Perspektive der Nutzung durch Kriminelle zu sehen ist greift auch deutlich zu kurz. Wie eben der Prozess von Eigentums- / Besitzübertragung zeigt. Da muss beschrieben werden, warum man nicht schon viel früher im Laden an die Sache ran geht, als das geklauten Deo dann in einer abgeschirmten Werkstatt mit extremen Aufwand den Besitzer wechseln zu lassen.Oder eben, warum der Trick mit ein paar hundert RFIDs nicht funktioniert.Oder, warum man an so ein Deck nur lächerlich wenige Gegenstände slaven und tarnen kann.Oder, warum denn nicht ständig vom Host auf die bloße Anwesenheit von Gegenständen geprüft wird.Oder, wer ist so blöd und lässt seinen Multimillionen Kampfhubschrauer online.usw.Die 4er Regeln haben einige Macken, auch und gerade was die Matrix angeht, sind aber im wesentlicher deutlich besser gelungen.

 

btw. Gerade das Thema mit den Sub-Hosts oder Hostbereichen innerhalb eines Hosts wird scheinbar im aktuellen Matrix PDF aus den USA angegangen und gelöst. 
Wie? Genauso wie das RFID-Problem?
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Wie? Genauso wie das RFID-Problem?

Das bleibt abzuwarten. Derzeit bloß ein paar Gerüchte und ein Review bzgl. der Einblicke von der Gencon auf Reddit. Primär soll es in Kill Code ja um TMs gehen, die scheinbar deutlich stärker werden, nach den Regelerweiterungen in Kill Code. Aber auch Gute Beschreibungen der Matrix aus Sicht der Spieler, aus Sicht des GMs und co. Also es klingt ganz allgemein so, als würde das PDF einige Verständnis- und Regelprobleme der Matrix angehen. Ich werde mir wohl das CGL Orginal bei drivethru kaufen, sobald es verfügbar ist, dann weiß ich mehr. Hoffen wir mal das Beste.

 

Bis dahin hilft es als SL bei der Matrix, einfach ein bisschen wie Trump machen/sagen: "Scheiss egal was Fakt ist und im Buch steht, ich meine es ist so, deshalb machen wir das jetzt so. Die Regeln sind Fake News, scheisst auf die Regeln, wenn wir es so machen wie ich es sage, dann funktioniert das auch...Make the Matrix 5.0 great again!" (so, jetzt bitte alle laut in die Kamera jubeln)

Edited by _HeadCrash
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hey,

 

Dann macht der Decker ein bisschen Kram, z.B. sich Marken auf bestimmte Kameras verschaffen, eine Datei suchen und kopieren oder editieren, eine Tür öffnen, und irgendwann verkackt er dann eine der Proben, der Toaster hat eine Marke auf ihm, es wird Alarm ausgelöst, der Decker stöpselt sich aus und alle anderen fangen an zu schiessen....

 

Hi,

 

Das ist halt auch immer ein wenig die Frage des Spielleiters und der Art und Weise wie man Dinge betrachtet, muss man wirklich jede Kamera einzeln hacken ? Hat derjenige der die Kameras überwacht wirklich eine Einzelverbindung zu jeder Kamera, oder werden die Infos der Kameras irgendwo zusammengeführt (zentrale Schalt/Steuerungseinheit, oder auch einfach nur 1 Monitor). Bei Türen dasselbe, ist wirklich jede Tür einzeln zu hacken, oder gibt es nicht evtl. irgendwo ein "Board" von der mehrere Türen geöffnet werden können, so das du nur das "Board" hacken musst.

 

Gerade bei der Matrix ist soviel Platz für Auslegung das man sich einfach in einer Runde auf ein Bild Rundenintern einigen muss.

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Ich hör halt auf mit Gewalt die Regeln 1:1 umsetzen zu wollen, wenn sie offensichtlich dumm sind und nicht durchdacht.

 

Nicht, daß Deine Meinung jetzt falsch wäre oder nicht einen guten Kern hat, aber es gibt noch eine andere Seite, warum man die entwickler und Autoren nicht vom Haken lassen sollte und stetig darauf hinweisen sollte, warum sie das nächste Mal bessere Arbeit machen sollen, bzw bisherige Arbeit korrigieren sollen: wir geben gutes Geld dafür aus (zwischen 20 und 60 Euro je nach Buch und RPG-System), eben damit wir nicht die Arbeit haben, selber Regeln, Werte und Systeme für X oder Y oder Z uns zu überlegen. Ich denke schon, daß man erwarten darf, daß Fluff & Crunch durchdacht, balanciert und sinnvoll miteinander kombinierbar sind.

 

Weil ansonsten stellt sich die Frage: wenn ich eh alles selber machen muß (Regeln umarbeiten, komplett neue Systeme erstellen, alles durchlesen, nur um dasnn 3/4 wegzulassen, alles aus den Ärmeln schütteln, sobald ein Spieler es wagt, einen extrem engen Bereich zu verlassen, der aber eigentlich zur Welt gehört etc), warum genau zahle ich dann liebe Euros in die Kasse von Autoren, welche nach den Schulnoten bestenfalls eine 3 erhalten würden und eher ständig versetzungsgefährdet sind?

 

Es liegt eventuell auch an der Welt selber: in einer Fantasy-Welt sind die Anforderungen an Autoren und Entwickler vielleicht etwas geringer, eben weil mittelalterliche Welten kein Internet, Computer und Überwachungskameras mit Softwareagenten kennen. Gegenwärtige Welten und auch zukünftige (Eclipse Phase *hust*) schon eher und gerade in einem Räuber & Gendarmspiel, wo das Überwinden von komplexen Systemen (von interner Yakuzapolitik bis 24/7 Kamerasystemen  etc) ein wesentlicher Teil und Reiz des Spieles ist, ist es IMHO sehr wichtig, daß ein klares Verständnis darüber herrscht, wie genau etwas funktioniert. Eben damit die Charaktere ihr Fachwissen ausspielen können und eben damit die Spieler eine faire Chance haben, selber etwas zu machen und nicht nur gebannt an den Lippen des Spielleiters zu hängen, während dieser die Lösung verkündet.

 

SYL

Edited by apple
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Keine Regel ist verpflichtend. Du kannst auch zb. schon 4er als Erfolge zählen lassen ohne das die Rollenspielpolizei vorbeikommt ... ;)

Ja, kann ich. Aber es ist natürlich ein Matrixproblem. Und auch, wenn du das nicht akzeptieren möchtest - die Masse an Threads zur Matrix zeigt, dass die Regeln nicht verständlich sind oder überhaupt nicht funktionieren, und die Zahl der Beschwerden darüber, dass die Matrix zu krass ist, zeigt, dass das die Wahrnehmung einer Menge Leute ist. Die du gern für Weicheier und Warmduscher halten darfst, aber es bleiben trotzdem viele Leute.
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Außerdem kommt im Forum sehr wohl die Rollenspiel-Polizei™ vorbei, wenn man für ein Problem keine RAW Lösung vorweisen kann. :D

 

Die 5er Matrix ist kontrovers. Ich mag aber die Diskussionen darüber, auch wenn sie mal etwas hitziger werden. Fast jede Außeinandersetzung hat mir ein wenig mehr Überblick verschafft wie Andere das Problem lösen, oder die Regeln auslegen. Die Matrix aber so darzustellen, das sie total klasse ist, und vollkommen logisch nachvollziehbar, wenn man nur liest was da steht, ist aber keine vernünftige Argumentation. Mir ist in dem Zusammenhang Corpheus jetzt aber noch nicht besonders aufgefallen. Zumindest hat er fast immer auch andere Meinungen zugelassen, wenn er auch bei seiner Meinung geblieben ist. Was ja okay ist. Da gab es andere die das eher mal übertrieben haben.

Edited by _HeadCrash
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@apple da ist natürlich was dran. Aber ich kaufe ja bei Rollenspielregelwerken, normalerweise nicht nur die Regelmechanik im Grundregelwerk sondern auch ein schönes beschriebenes Setting. Und dieser Part ist mir viel wichtiger. Also ein stimmiges Setting auf das ich sofort Lust bekomme, mir als SL sofort Plothooks einfallen und ich Werkzeuge und Infos bekomme um daraus etwas zu machen.

 

Die Regeln sind dann oft wichtig in dem Zusammenhang, aber gerade bei crunchigen Simulationssystemen ist es nahezu unmöglich, dass alle Einzelreglen immer uneingeschränkt zusammen passen. Es ist wie beim Programmieren. Irgendwann wird es zu komplex, als dass Menschen dabei fehlerfrei bleiben könnten.

 

Daher bevorzuge ich heute auch viel mehr entweder Settings ohne Regelsystem und Universalsysteme ohne Setting. Und bei den Systemen bevorzuge ich Erzählregeln, die das Narrativ organisieren und nicht eine teilweise angrnäherte Simulation der Realität bzw. Tabletop basierte Taktik Systeme. Ich spiele sie noch, aber ich bevorzuge eher Erzählregeln. Weil sie besser funktionieren, logisch bleiben und cineastischeres Spielen erleichtern.

 

Ich habe nach so vielen Jahren einfach noch nie ein konsequent vercrunchtes System entdeckt, dass keine Inkonsistenzen erzeugt hat. Ich kenne viele umfangreiche Systeme, aber sobald sie anfangen crunchig zu werden, kommt es immer wieder zu Inkonsistenzen oder Ungleichmäßigkeiten die man sich als Spieler zu Nutze machen kann und als SL zu spontanen Entscheidungen und Adaptionen zwingt. Daher nehme ich das Autoren nicht immer krumm. Ich nehme ihnen höchstens krumm, sich für ein Crunch System entschieden zu haben. Komplexer dürfen die Regeln sein, nur nicht vercrunched.

 

Ich mag z.B. Rolemaster sehr. Umfangreiches System mit Tabletop Taktik System, das aber komplett auf Crunch verzichtet. Funktioniert nahezu perfekt, und ist sicher nicht reduziert im Umfang. Und Fate als Beispiel für ein umfangreiches Erzählregelsystem, dass ebenfalls auf Crunch verzichtet, aber nicht auf Vollständigkeit. Während Anarchy im Original einfach nur unvollständig ist, und trotzdem crunchig... Da tut mir das Geld wirklich ein bisschen leid. Wobei die Basics des Systems echt gut sind. Schade ist nur, dass die Autoren nicht konsequent darauf aufgebaut haben und die Regeln vervollständigt haben. Aber egal. Dafür habe ich mittlerweile genug eigne Anpassung um es flüssig und ohne Inkonsistenzen spielen zu können.

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Du hast natürlich Recht, wenn Du sagst, daß gerade crunchige Systeme, zu denen SR12345 sicherlich dazu zählt, niemals perfekt sein können und es immer einige Unstimmigkeiten geben wird. Das ist auch nicht das Problem - kein System ist perfekt und niemand verlangt das, zumal die Definition von Perfektion teilweise unterschiedlich sein können. Aber zwischen theoretischer Perfektion und "Lol, scheißdrauf, sollen unsere Spieler doch den Mist selber ausbügeln, ich baue mir neue Schwimmbäder mit dem erschwindelten Geld" gibt es dann doch noch den einen oder anderen Zwischenschritt.

 

Alleine schon die Arbeit der Deutschen Redaktion (Gott verflucht, wer von den ganz alten Hasen kennt noch unsere DidS2 Diskussionen und hätte damals gedacht, daß ich dies jetzt so sagen würde) zeigt doch, daß gerade in SR5 im Thema Layout, Übersicht, Durchdenken und Fehler ausbessern es wahrscheinlich Spielraum nach oben gibt.

 

Und ganz ehrlich: die Probleme sind nicht neu. Dinge wie "Kann ich X klauen" oder "kann ich die Kamera hacken" oder "Wie entkomme ich einer allgegenwärtigen Matrix" sind bereits zu SR2 Zeiten diskutiert worden und bei jeder neuen Edition tauchen die Diskussionen erneut auf, eben weil die Entwickler und Autoren sich nur teilweise die Mühe gemacht haben, diese zu beantworten.

 

Die Regeln beziehen sich im Wesentlichen nur auf die illegale Nutzung von Matrix und entsprechend illegale Geräte in der Matrix.

 

Das wäre ja auch kein Problem - wenn es eben nur illegale Handlungen gäbe, die die Runner betreffen. Ein Runner wird zb selten einen Atom-Flugzeugräger bauen, und dazu brauche ich keine Regeln. Auch ein DDOS Angriff mit 100 000 000 Botknoten ist eher im Bereich "Matrix-Atomkrieg" zu verbuchen als mit einer typischen Hackeraktion. Fair enough,d azu brauche ich keine Regeln, dazu brauche ich eher stimmige und überdachte Weltbeschreibungen. Eben wie ich halt Regeln brauche für den Kampf zwischen zwei Menschen, die mit Pistolen aufeinander schießen und keine Regeln, wie zwei Panzerdivisionen aufeinander schießen. Aber SR hat Matrixtechnisch ja nicht nur DDOS Angriffe, sondern zb auch die Infiltration von kleinen Geschäften und Zweigstellen. Von Tarnen und Vortäuschen von Identitäten. vom Infiltrieren in kleine Produktionsanlagen und dem Manipulieren von Sicherheitsvorschriften und Dienstplänen, damit Wissenschaftler "vergessen" werden. Von Drohnen-LKW und Kameraüberwachungen. Und das sind halt Szenarien, wo Spieler fragen "Ey, SL, mein Char kann X auf Y, kann ich Z mal machen"?

 

Und das führt halt zu dem, was Du selber ansprichst: ein erfahrener und belesener Spielleiter kann das frei Haus interpretieren und erfinden. Hand aufs Herz, diese Spieleleiter findet man vielleicht hier im Forum (Weil Forengänger eben von Natur aus etwas interessierter an der Sache sind als die Masse), aber der 0815 Spielleiter wird dann schon erstmal ein wenig nervös sich die Lippen lecken und versuchen Zeit zu schinden.

 

Und das ist eben nicht ok.

 

Und nicht zuletzt sickert vielleicht ein klitzekleines bißchen nach unten durch. Daß überhaupt die Matrix etwas spielbarer gemacht worden ist, hängt ja auch mit den 15 Jahren Weinerei zuvor zusammen. Theoretisch.

 

SYL

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Ich persönlich finde es scheitert in der Matrix sehr viel an der Kreativität des Hackers. Gleich nachdem man sich als Gruppe über einen Rahmen verständigt hat, wie die Matrix eigentlich genau abläuft und verhält. ^_^

 

Kreatives ausloten von Schwachstellen in einer Sicherheitsarchitektur sollte das A und O sein.

Wenn der Spieler selber nicht plietsch genug ist, sein Char aber Matrix-Sicherheitsdesign oder ähnliches hat, sollte man als Spielleiter da großzügig mit Zaunpfählen winken und Lösungsvorschläge liefern.

 

Ohne Hintertür Kopf voran brachial durchhacken kann man machen, ist aber halt der Harte weg.

Das macht man als Runnergruppe ja auch nicht, wenn man physisch in eine Anlage einbrechen will, da leistet man ja meist auch ein wenig vorarbeit um nicht gleich die Kavallerie an der Backe zu haben.

 

Mal ein Beispiel was jeder im Runner Leben so haben könnte:

Der Gruppen Hacker will bei Knight Errant Seattle einsteigen um entweder etwas sensibles zu löschen oder um einfach Info´s über XY zu bekommen.

Jetzt kann ich natürlich einfach zum KE-Host Seattle fliegen und direkt durch das Haupttor mich schleichen, was aber selbst für einen schon gut equippten Hacker ein wagnis darstellt.

 

Ein findiger Hacker weiß jedoch, dass KE in einem Anflug von Wahnsinn die komplette Ausrüstung der Polizei an den Host geslaved hat.

Ein kurzer Ausflug zu einem bekannten Donutladen in der Stadt, ein bisschen Ablenkung und man sollte unauffällig unter einen KE-Streifenwagen kommen um sich direkt ran klemmen zu können.

(Bei uns besteht eine Direktverbindung auch, wenn eine geslavte Drohne die Verbindung hergestellt hat, was die ganze Sache nochmal extrem vereinfacht)

Für die 3 Marken auf dem Polizeiwagen braucht man nicht würfeln = 3 Marken auf dem Host = entspannter Zugang und man kann schonmal nach der Datei suchen die man bearbeiten möchte.

Hat man Sie gefunden wird es noch mal spannend, mit Edge sollte man aber hoffentlich die 1-2 Proben die dann wirklich noch stattfinden schaffen können.

Edited by S(ka)ven
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Mir gefällt die Idee gut die Matrix als weitere Realitätsebene zu betrachten: Realwelt, Astralraum, Matrix: Alle überlagern sich.

Und so wie ein Magier mal kurz eine Projektion zur Aufklärung nutzt, mit einem stundenlangen Ausflug aber eher den Spielfluss stört ist es auch mit der Matrix.

Die Idee des 5ers war ja dass der Hacker vor Ort sein muss, vom Ansatz finde ich das Gut, aber eben nicht ausreichend.

So wie ein Magier vieles auf Sichtlinie zaubern muss fände ich es da auch eine Möglichkeit Decker so einzusetzen und eine Kamera "vor Ort" zu manipulieren.

 

Ein Szenario für den Decker ist allerdings der Gruppe überhaupt Einlass in eine gesicherte Anlage zu verschaffen, wenn das nur von Innen geht hat man ein Henne/Ei Problem. Und wenn es dann gegen den gut gesicherten Firmenhost gehen muss artet es zu einem Soloabenteuer für Edge-Ausgeber aus. Wie also vorgehen?

 

Mit einem Streifenwagen Daten im Host von KE zu verändern ist mir doch zu Weit hergeholt - andererseits ist das ein Lösungsansatz für viele Dinge, man könnte das Dienst-Komlink eines Wachmanns nach Feierabend betüdeln für den Zugriff.

Dann bräuchte man aber vielleicht doch wieder Unter-Hosts für diverse Zuständigkeiten sonst wäre die Datenextraktion nur noch ein Kneipenbesuch.

 

Wie wäre es mal eine Liste an Szenarien zu erstellen die ein Decker zu bewältigen hat und dann jeweils spielpraktische Lösungen zu entwickeln?

- Kamera loopen

- Wartungstrupp aka Runnerteam anfordern

- Identitätsprüfung des Wartungstrupps gelingen lassen

- Daten finden und extrahieren

- ...

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