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KÖNIGSGAMBIT IN KAMBORN


Judge Gill
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Was für mich eine objektiv krass hohe Fehlerquote wäre: 1 Fehler pro Spalte = 2 Fehler pro seite, hier ca. 120 Fehler.

Und eine hohe Quote 1 Fehler pro Seite = 60.

Aber alles darunter (und hier 1/3 von "hoch") finde ich tolerierbar. jedenfalls würde ich davon keinen Film machen.

 

 

Puh, sind das die Qualitätsansprüche, die Pegasus da an den Tag legt? Sollte ein Verlag nicht das klare Bestreben haben eine 0-Fehler Quote anzustreben? Zumindest wäre dies meine Erwartungshaltung an einen Verlag, der Geld mit gedruckten Worten verdient. Es handelt sich hier ja nicht um eine x-beliebige Fan Produktion, sondern einen offiziellen Abenteuerband seitens des Lizenznehmers für eines der größten Systeme der Branche. Und dies für ein Klientel, das ein Hobby betreibt, das vermutlich näher an jeder Form der Literatur ist, als alle anderen.

 

Ja, mir ist bewusst, dass eine 0-Fehler Politik schwer ist (und zugegebenermaßen auch kaum zu realisieren ist), aber deswegen jenseits der automatischen Rechtschreibprüfung aufzuhören?

Ja, mir ist bekannt, dass man mit Rollenspielprodukten nur wenig Geld verdienen kann (zumindest in Deutschland und in der heutigen Zeit) und daher bei Personal, Material und/oder an der Qualität spart. Aber die Billig-Offensive ist ja nicht zuletzt durch Pegasus selber eingeläutet worden.

 

(In dem Zusammenhang: Ich (Depp) kaufe alle Cthulhu Rollenspiel Publikationen, und diese auch alle DIREKT bei Pegasus und fördere damit den Verlag, da so die Marge um ein drei- bis vierfaches höher ist, als bei dem Erwerb im stationären Laden. Ein kostenfreies Rezensionsexemplar o.ä. habe ich noch nie von Pegasus erhalten, geschweige denn angefordert. Und ich erlaube mir nicht alles zu hypen, bzw. auch zu nörgeln, wenn ein Produkt nicht dem entspricht, was ich erwarte. Aber ich gebe darüber hinaus sogar konstruktiv eine Mängelliste an den Verlag zurück, damit bei Neuauflagen, zumindest jedoch in den digitalen Fassungen, eine Nachbesserung erfolgen kann.)

 

Zu den Zahlen: gemeldet habe ich 26 Mängel, die mir ins Auge gesprungen sind, 24 davon alleine im ersten der beiden enthaltenen Abenteuer, das 26 illustrierte Textseiten umfasst. Nach Deiner eigenen Definition also eine hohe Fehlerquote. Natürlich kann ich diese Zahl dann auf die Gesamtseitenzahl strecken und damit "verwässern". Doch ganz ehrlich, wenn ich mich nach dieser Dichte an stilistischen, orthographischen, grammatikalischen und Layout Mängeln durchgekämpft habe, ist der Frustlevel zumindest bei mir so hoch, dass selbst ein (nahezu) fehlerfreier zweiter Teil nicht als Entschädigung dienen kann, bzw. das Empfinden über eine schlechte Arbeit vom Tisch wischt.

 

Ich lasse gerne mit mir über die gefundenen Fehler, besser: Mängel, diskutieren. Doch ein Satz, dessen Bedeutung mir zwar nach dem ersten Lesen klar ist, ob seiner Länge und Verwurstelung mir allerdings auch nach dem vierten Ansatz noch als unstimmig erscheint, ist ein Mangel. Orts- und Personennamen, die vergessen wurden zu ändern (vermutlich, weil man ein Abenteuer für ein größeres Ganzes "zweckentfremdet" hat), sind ein Mangel. Und da lasse ich nicht gelten, dass der geneigte Leser doch bitte schlau genug sein möge, um selber zu erkennen, dass ja eigentlich etwas anderes gemeint ist. Fragmente in Sätzen, die nach einer Umformulierung übrig geblieben sind, sind Mängel, ganz gleich, wer diese Umformulierung vorgenommen hat.

 

Dass es besser geht, ist ja im zweiten Teil des Abenteuerbandes zu sehen. Warum?

 

Kritik ist doof und tut weh, ohne Frage. Nicht weniger doof oder gar dumm allerdings ist, die Scheuklappen anzulegen und zu versuchen die Kritik als eine überzogene Einzelmeinung darzustellen. Hinter einem, der seine Meinung äußert (und sogar sagt, dass er für mehr Qualität auch etwas mehr zu zahlen bereit wäre), stecken erfahrungsgemäß genügend andere Kunden, die ähnlich denken, sich allerdings nicht äußern. Cthulhu ist ein Selbstläufer. Wenn Cthulhu drauf steht, kaufen die Leute jeden Sch... alles. Diesen Standpunkt kann man vertreten. Aber ist es das Niveau, auf das sich der Verlag nach 30 Jahren Cthulhu in Deutschland begeben möchte?

 

Es ist Schade für die Autorin (zumindest ich als Autor wäre enttäuscht), ärgerlich für mich als zahlenden Kunden eines nicht korrigierbaren Buchs und möglicherweise auch bedenklich für die zukünftige Produktlinie. Mehr will ich zu dem Thema nicht mehr sagen, hoffentlich war es ein Einzelfall, allerdings habe ich mit diesem Thread einen interessanten und erhellenden (leider auch einen viele Aussagen bestätigenden) Einblick in die Cthulhu Redaktion bekommen und denke mir nun meinen Teil und werde ganz bestimmt – wie Du schon sagst – keinen Film daraus machen.

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Niemand spricht von einer "automatischen Rechtschreibkonrtrolle". Bitte nicht unterstellen oder davon ausgehen.

 

Im Laufe des Entstehens eines Buches geht ein Text durch viele Hände und wird mehr oder weniger stark verändert / korrigiert.

Autor (ggf. Co-Autor)

Lektor

Korrektor

ggf. Zweitkorrektor

Redakteur

Layouter

 

alle sind bestrebt, alles an Fehlern (nicht nur Rechtschreibung, sondern natürlich Logik, Inhalt, Darstellung etc. etc.) zu eleminieren. Das ist der Status Quo und der wird beibehalten.

Zusätzliche Rechtschreibkontrollen sind objektiv nicht unmöglich, aber sie kosten Zeit und Geld. Wie viel teurer soll ein Buch werden, um dichter an die 0-Grenze zu kommen? Oder soll das umsonst sein? Falls nein, wann ist es nicht mehr schlimm, dass man die 0 nicht erreicht? 1 Fehler auf 10 Seiten? Wie auch immer.

 

Kritik ist nicht doof und tut auch nicht weh, weil nicht die Kritik stört, sondern das, was kritisiert wird. Regelmäßig will man ja selbst, dass das Kritisierte gar nicht da ist. Und wenn es da ist, will man, dass es künftig nicht da ist. Bei manchen Sachen ist das einfach, bei anderen schwierig, bei manchen unmöglich.

Natürlich ist das Ziel immer die 0 Fehler Grenze. Und realistisch wird die nie erreicht. War so, ist so, wird so sein. Niemand setzt sich am Ende hin und sagt: Und jetzt bauen wir auf jeder 2. seite einen Rechtschreibfehler ein, damit der Text nicht zu gut wird.

Man könnte nur die Kosten-Nutzen-Analyse beiseite legen und darf hoffen, dass weitere und weitere Zusatzkontrollen dichter an die 0 heranführen. Wie Frank aber schon gesagt hat: Kann klappen, kann aber genauso nach hinten losgehen.

 

Wenn dann dazu kommt, dass in der Fehlerkritik bemängelt wird, dass stilistisch zweimal Fragezeichen gesetzt wurden, wo es auch hätten Punkte sein können ... dann ignoriere ich das, weil es objektiv gar nicht falsch ist.

Und wenn man den Satz "Baumfreie Bereiche sind durch hohe Gebüsche und niedrigere Pflanzen ein Gewirr an unpassierbaren oder zumindest schwer durchdringbare Gebieten."

nicht mag, dann ist das so, aber dadurch wird er inhaltlich nicht falsch oder wirklich unverständlich. Und auch das finde ich als Kritikpunkt im Sinne von "Textfehler" völlig  unpassend.

Über ein doppeltes (oder verschlucktes) "sich" braucht man nicht zu diskutieren, das hätte hingehört bzw. wegbleiben müssen. Keine Frage.

 

Für die Zukunft der Produktlinie hat es die Bedeutung, dass wir weiterhin versuchen, alle Fehler auszumerzen und und bewusst sind, dass das mit den verfügbaren Mitteln nicht zu 100% gelingen wird. Und wir freuen uns immer, umso dichter wir an der 0 sind.

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Die Frage die sich mir jetzt schon öfter gestellt hat:

 

Spielt ihr die Abenteuer eigentlich aus dem Buch bevor ihr sie in Druck gebt?

Oder besser: gibt es eine Person, die "unbefangen", also ohne die Texte zu kennen, einmal aus dem Buch spielt, und dann über Layoutfehler und falsche Formulierungen Rückmeldung gibt?

 

Den Königsgambit habe ich jetzt noch nicht gelesen, aber z.B. bei Feind meines Feindes (Karten der Stockwerke im ersten Haus sind nach unterschiedlichen Himmelsrichtungen ausgerichtet, Überschrift lautet einmal "Junker Jörg Amadeus Junker von Waldesruh", bei dem man nicht weißt, was das zweite Junker soll) oder Terror Germanicus (Alois und Walter Kienzle haben im Text und Charakterkasten unterschiedliches Alter) sind das Fehler, die beim Vorbereiten jedem Spielleiter sofort auffallen und die Vorbereitung erschweren. 

 

(Vielleicht sollte man einen eigenen Thread für dieses Thema aufmachen?)

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Als ich fertig mit dem Schreiben und überarbeiten war, haben wir es mit Freunden gespielt. Mein Mann hat es geleitet und unsere Freunde waren die Investigatoren. Ich saß dabei und hab nur nebenbei mitgespielt und in erster Linie notiert, falls ein stuck war oder Logikfehler und dann haben wir noch ausführlich darüber gesprochen und Ideen eingebaut oder umgeschrieben.

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Die Frage die sich mir jetzt schon öfter gestellt hat:

 

Spielt ihr die Abenteuer eigentlich aus dem Buch bevor ihr sie in Druck gebt?

Oder besser: gibt es eine Person, die "unbefangen", also ohne die Texte zu kennen, einmal aus dem Buch spielt, und dann über Layoutfehler und falsche Formulierungen Rückmeldung gibt?

 

Den Königsgambit habe ich jetzt noch nicht gelesen, aber z.B. bei Feind meines Feindes (Karten der Stockwerke im ersten Haus sind nach unterschiedlichen Himmelsrichtungen ausgerichtet, Überschrift lautet einmal "Junker Jörg Amadeus Junker von Waldesruh", bei dem man nicht weißt, was das zweite Junker soll) oder Terror Germanicus (Alois und Walter Kienzle haben im Text und Charakterkasten unterschiedliches Alter) sind das Fehler, die beim Vorbereiten jedem Spielleiter sofort auffallen und die Vorbereitung erschweren. 

 

(Vielleicht sollte man einen eigenen Thread für dieses Thema aufmachen?)

 

Ja, ein eigener Thread schiene mir günstig.

 

Ein nicht eingeweihter Dritter als Spielleiter wäre sicher der Idealfall, aber ist in der Praxis nur manchmal zu leisten, wenn nämlich kein Termindruck ist. Zu meiner Zeit als Chefredakteur haben wir das nicht durchgängig gemacht. Worauf ich damals aber Wert gelegt habe, waren Spieltestberichte des Autors. Die hatten eine Doppelfunktion: Erstens für den Leser, damit dieser konkret erkennt, wie der Autor im Spiel mit heiklen oder schwierigen Situationen umgegangen ist, also wie das Abenteuer bei dem Autor funktioniert hat. Zweitens zur Selbstkontrolle des Autors, ob sein Abenteuer überhaupt funktioniert. Ich erinnere mich nämlich sogar an einen Fall, wo der Spieltestbericht damit endete, dass der Autor sinngemäß schrieb "und an dieser Stelle mussten wir abbrechen, weil das Abenteuer hier nicht funktioniert hat". Das war für mich dann Anlass für die Bitte, diesen Teil des Abenteuers nochmal abzuändern, damit er funktioniert.

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Spielt ihr die Abenteuer eigentlich aus dem Buch bevor ihr sie in Druck gebt?

Oder besser: gibt es eine Person, die "unbefangen", also ohne die Texte zu kennen, einmal aus dem Buch spielt, und dann über Layoutfehler und falsche Formulierungen Rückmeldung gibt?

 

Nein, das Layout ist der letzte Schritt der Erschaffung und steht unmittelbar vor der Veröffentlichung. Zu dem Zeitpunkt hat der Verlag sämtliche Kosten (bis auf den Druck) bereits gehabt und möchte gerne, dass nun auch Geld zurückfließt.

Der Grundgedanke ist aber m. M. nach sehr gut und ließe sich evtl. auf die Weise umsetzen, dass man ein Buch  z u e r s t  als PDF herausbringt. Aber das entspricht leider bisher nicht der Veröffentlichungspraxis und steht auch nicht im Wirkungsbereich der Redaktion.

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Und wenn ihr euch in dem Fall von der Community unterstützen lasst? Ein Pool aus Spielleiter, die unbefangen als Beta - Tester für Abenteuer einspringen und auch direktes Feedback geben können? Ihr könntet somit schreiben "Bis zum xten des Monats bräuchten wir einen Spieltest, wer aus dem Pool könnte das mit seiner Gruppe leisten?".
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Kann sein dass er eher diese eine Karte aus Priester der Krähen meint. Die fiel mir auch als etwas komisch auf. Perspektivisch gesehen bekam/bekomme ich da Kopfschmerzen.

 

 

Edit: Nehme alles zurück. Er meint ne andere Karte.

Edit Edit: Habe mir die Karten die er meint angescheut. Sie sind aufgrund der Koplexität etwas verwirrend aber eigentlich mMn richtig (siehe Position der einzelnen Treppen zwischen den Stockwerken).

Kopfschmerzen bekomme ich von der oben geposteten Karte trotzdem ^^

Edited by Lexx
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Die Karte auf Seite 17 zeigt mit dem Norden nach rechts, Seite 18 nach links, Seite 19 wieder nach rechts und Seite 20 nach links.

Norden bedeutet dabei das 'Oben' der Karte, wenn sie so gedreht ist, dass man den Text lesen kann.

 

Das führt dazu, dass man nicht einfach umblättern kann um das Stockwerk drüber zu bekommen, man muss das ganze Buch dann auch noch drehen.

 

Hat mich beim vorbereiten sehr verwirrt und dann auch jedes Mal beim nachschauen wieder einige Zeit gekostet bis klar war welcher Raum jetzt wo war.

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Hätte jetzt nicht erwartet, dass verwirrend sein könnte, weil ja immer die Schrift immer zur Buchmitte hin zeigt (hab ich das verständlich ausdrücken können)?

Außerdem stehen die Karten auch online, falls man bei der Vorbereitung das gefühl hat, dass man da verwirrt werden könnte. Als Tipp für kommende Abenteuer - die Karten sollten regelmäßig online sein. Dann könntest du sie auf Din A4 ausdrucken und so hinlegen wie es für dich ideal ist.

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Und wenn ihr euch in dem Fall von der Community unterstützen lasst? Ein Pool aus Spielleiter, die unbefangen als Beta - Tester für Abenteuer einspringen und auch direktes Feedback geben können? Ihr könntet somit schreiben "Bis zum xten des Monats bräuchten wir einen Spieltest, wer aus dem Pool könnte das mit seiner Gruppe leisten?".

 

Diese Idee finde ich eigentlich ziemlich gut! :)

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Ich glaube, hier werden zwei Dinge durcheinander geschmissen: Spieltests brauche ich doch, um ggf. die Funktionalität des Abenteuers zu prüfen (das ist, nebenbei, bei Königsgambit ja auch nicht das Thema). Um das Layout, Rechtschreibung etc. durchzusehen braucht man das meiner Meinung nach nicht.
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