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Tod der Erde - mit Brasilien brauchen wir kein SR mehr


Moonshadow
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Essen wir weniger Fleisch essen wir für mehr Pflanzen.

 

Was ist mit Insekten ?

Ist eigentlich nur eine "Kopfsache" ,die zu Essen .

die schmecken nicht schlecht....

 

HokaHow

Medizinmann

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Zu starke wirtschaftliche Verwerfungen gefährden ebenfalls unsere Gesellschaft und die Art wie wir leben.

 

 

Naja, zum Thema Kohle kann einem schon das Messer im Sack aufgehen, wenn man mal drüber nachdenkt.

 

Der Kohleabbau ist seit Mitte der Siebziger nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll! Das wird also seit bald 45 Jahren subventioniert, laut Wikipedia von 1975 bis 2002 alleine mit einem Volumen von 80-100 Milliarden, und seither geht's ja unvermindert weiter. Und als Kompromiss lassen wir's jetzt noch mal 20 Jahre so weiterlaufen. Zum geplanten Ausstiegszeitpunkt 2038 haben wir dann also fast 65 Jahre massiv draufgelegt, für die dreckigste Art der Energieerzeugung, die wir haben.

 

Und unterhalten uns ernsthaft weiter darüber, Gebiete wie den Hambacher Forst plattzumachen, um das auszuweiten.

Edited by BruderLoras
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Dazu 2 Anmerkungen:

 

Zu starke wirtschaftliche Verwerfungen gefährden ebenfalls unsere Gesellschaft und die Art wie wir leben.

 

 

Stimmt. Und hatten wir schon vor 20 Jahren die richtigen Änderungsprozesse stärker in Gang gebracht als getan (btw. Das heute so verhasste EEG war einer der wertvollsten politischen Beiträge, damit wir heute so gubstige Potentiale haben, weltweit erneuerbare Stromerzeuger auszubauen. China ist derzeit z.B. der größte Erneuerbare Stromerzeuger und wäre es heute nicht, ohne das deutsche EEG, welches weltweit vielfach kopiert wurde).

Leider haben wir in anderen Sektoren nicht genug in die Wege geleitet vor 20 Jahren und verpasst vor ein paar Jahren das EEG rechtzeitig sinnvoll anzupassen (in Richtung Netzausbau/SmartGrid/Speicher etc. und haben es statt dessen nur hart beschnitten. 80.000 Deutsche Arbeitnehmer aus der Solarbranche haben so kurzfristig ihren Job verloren und wir mussten Tempo aus dem Prozess nehmen. Nur ein Beispiel der verfehlten Politik der letzten ca. 15 Jahre.

 

Jetzt müssen wir überlegen welche gesellschaftlichen Verwerfungen wir besser in den Griff bekommen. Die der beschleunigten Transformation in konsequent klimaschonende Kreisläufe (dabei müssen wir auch unsere Schwerindustrie erhalten, weil wir die weiter brauchen btw.) Oder die enormen gesellschaftlichen und zivilisatorischen Verwerfungen, welche die Folgen der rapiden Erwärmung mit sich bringt. Wenn teile um den Äquator mehrere Monate im Jahr für Menschen zur Todeszone werden und daher ganzjährisch nicht mehr bewohnt werden. Wenn Wüsten sich verschieben und in heute dicht besiedeltes Gebiet ziehen... Wenn der Meeresspiegel steigt und dicht besiedelte Küstenstädte umziehen müssen. Wenn viele heutige Anbauflächen für übliches Getreide nicht mehr genutzt werden können...

 

Das vielen Menschen zu erklären ist schon schwer genug wenn keine Populisten aktiv diese Situation für sich ausnutzen. Daher wird auch der Umgang mit solchen politischen Kräfte eine entscheidende Frage sein. Daher auch mein Ansatz, dass nicht populistisch und aktiv klimafeindlich regierte Länder stärker dabei zusammenarbeiten müssen eine Handels und Sanktionspolitik gegen eben Länder mit Regierungen wie Brasilien zu fahren mit gleichzeitig großzügigen Angeboten bei einem Einlenken. Nur als ein Beispiel der Reaktion auf gesellschaftliche Verwerfungen.

 

Eine andere wäre sie schwarze Null in eine grüne Null zu verwandeln. So dass eben für beschleunigte ökologische Transformationsprozesse nicht mehr auf die schwarze Null geachtet werden muss und so die breite Bevölkerung deutlich weniger mit ihrem monatlichen Gehalt dafür zahlen muss.

 

Bei dem Bevölkerungsstand/Entwicklung der Erde sind wir imho auf industrielle Land- und Tierwirtschaft angewiesen. Leider.

Essen wir weniger Fleisch essen wir für mehr Pflanzen.

Das ist so eine naheliegende aber täuschende Vermutung. Es ist viel effizienter den eigenen Energiebedarf mit schnell wachsenden Kohlenstoffen aus Pflanzen zu decken als damit zunächst sehr energieaufwändig immer wieder andere Lebewesen zu mästen um dann diese zu essen. Das heißt, isst die westliche Welt viel weniger Fleisch (die Entwicklungsländer und Dritte Welt Länder machen das gezwungener Maßen, weil sie es sich anders gar nicht leisten können) brauchen wir viel weniger Anbaufläche für unser essen, weil wir weniger Nahrung brauchen als die Tiere futter.

 

Oder noch blatter: du brauchst ein Vielfaches an Pflanzenfutter (und Unmengen an Wasser btw!) um das eine Schnitzel zu erzeugen, dass dich für eine Mahlzeit satt macht. Ich habe die genauen Zahlen nicht da, aber aus der Erinnerung, wirst du vermutlich bis zu einer Woche satt, für die Kilokalorien die benötigt werden um Fleisch für ein Schnitzel über klassisches Mästen herzustellen. Und vermutlich hast du dann auch genug Wasser gespart um eine Woche deinen Durst zu stillen.

 

Hoffentlich Wird uns in den nächsten 10 Jahren envitro Fleisch dabei helfen das Problem der Massentierhaltung zu lösen ohne dabei die Menschen vom Fleisch zu entwöhnen, da ich glaube, dass das sowieso nicht gelingt. Starke Fleischreduktion bei der Nahrungswahl jede Woche dürfte aber machbar sein. Und da können hohe Preise, die entstehen weil nachhaltigere Haltungsbedingungen erzwungen werden, sicherlich helfen.

 

Aber wir hatten wieder sehr viel Platz für Bäume, müssten wir weniger Futter herstellen. Wir könnten dann sogar in Europa zu großen Teilen ökologisch das Essen anbauen und der Platz würde reichen. Aber zumindest nachhaltig mit viel weniger Dünger und viel weniger Chemie könnte die Landwirtschaft dann weltweit funktionieren.

 

Das wurde längst ausgerechnet. Aber dennoch sind wir weltweit gesehen viel zu viele Menschen für einen gesunden Kreislauf. Ob wir das technologisch kompensieren können weiß niemand.

 

 

Btw:

Wenn CCS endlich sicher und im großen Maßstab fubktionieren würde, wäre auch das Problem der Kohle und Erdgas Verstromung zumindest zeitweise gelöst. Denn unsere gesamte Primärenergie (nicht nur den Strom) in Europa in 20 Jahren CO2 neutral hinzubekommen dürfte nur mit EE ein echtes Thema werden.

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Essen wir weniger Fleisch essen wir für mehr Pflanzen.

 

Was ist mit Insekten ?

Ist eigentlich nur eine "Kopfsache" ,die zu Essen .

die schmecken nicht schlecht....

Was ist mit dem Insektensterben ... ;

 

Im ernst: "Nur Kopfsache" ist vermutlich die schwierigste Änderung von allen.

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Zu starke wirtschaftliche Verwerfungen gefährden ebenfalls unsere Gesellschaft und die Art wie wir leben.

 

 

Stimmt. Und hatten wir schon vor 20 Jahren die richtigen Änderungsprozesse stärker in Gang gebracht als getan...

Sehe ich genauso. Hätte man früher angefangen, wären die Einschnitte und Auswirkungen viel geringer ausgefallen und hätten auch weniger starke Auswirkungen gehabt.

 

Aber die Kombination aus unserem Wirtschaft- und Politischen System hat das damals nicht zugelassen und ist auch jetzt dabei Lösungen zu verhindern.

 

Edit: Das ist auch der Grund, warum das chinesische Weltraumprogramm sich so stark entwickelt während das der Nasa/Esa stagniert.

Ökonomie über politischen Zielen...

Edited by Corpheus
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Ob ich mir wirklich dystopische Essensgewohnheiten ala sr wünschen soll, weiß ich nicht. Noch mehr Mono Kultur und zwischen drin Fabriken zu "Fleisch" Erzeugung sind kein Traum für eine nachhaltige Zukunft
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...

Oder noch blatter: du brauchst ein Vielfaches an Pflanzenfutter (und Unmengen an Wasser btw!) um das eine Schnitzel zu erzeugen, dass dich für eine Mahlzeit satt macht. Ich habe die genauen Zahlen nicht da, aber aus der Erinnerung, wirst du vermutlich bis zu einer Woche satt, für die Kilokalorien die benötigt werden um Fleisch für ein Schnitzel über klassisches Mästen herzustellen. Und vermutlich hast du dann auch genug Wasser gespart um eine Woche deinen Durst zu stillen.

...

 

Mir ist da eine Studie eingefallen. In der folgenden Darstellung wird gezeigt wie gut bzw. wie schlecht die Kalorienumwandlung von Fleisch, Eiern und Milch ist. Die Weide (Pasture) könnte man noch rausrechnen, da man als Mensch diese nicht verwerten kann (obwohl eventuell die Fläche anderweitig genutzt werden könnte, was auch ein Vorteil ist). Ohne den Weideanteil läge die conversion efficiency bei rund 4,8%.

clt233eq.png

(Quelle: https://www.researchgate.net/publication/308889497_Energy_and_protein_feed-to-food_conversion_efficiencies_in_the_US_and_potential_food_security_gains_from_dietary_changes )

 

 

Alternativ wäre auch der folgende Beitrag mit dem Thema "Das steck hinter einem Kilogramm Rindfleisch" sehr interessant. Dort wird angegeben, dass durchschnittlich ca. 15400 Liter Wasser für 1 kg Rindfleisch benötigt werden.

 

"... Ein Grund für den hohen Wasserbedarf der Rinderhaltung: Rinder wandeln ihr Futter besonders ressourcenaufwändig in Fleisch um, wenn sie wie in der industriellen Massentierhaltung wenig Raufutter und stattdessen große Mengen an Getreide und Soja bekommen. Die Art der Haltung und Fütterung ist daher ein wesentlicher Faktor. Die tatsächlich für ein Kilogramm Rindfleisch aufgewendete Menge Wasser kann somit stark variieren. ..."

(Quelle: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch )

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Versteckt sich da nicht auch irgendwo: "Gegenwärtiges westliches politisches System hat versagt, totalitäre Systeme (wie China) könnten die gesteckten realen aber Ziele erreichen."

(Wobei das m. M. idealisierte totalitäre Systeme wären, die dann tatsächlich vielleicht noch viel mehr Schaden anrichten, je nachdem, welche Interessengruppe sich unkontrolliert durchsetzt).

 

Aber davon abgesehen, lese ich das aus den letzten Beiträgen so richtig heraus?

 

Denn ungezwungen vermute ich stark, dass sich die Einzelperson auf das hier zurückziehen wird: "Jetzt machen schon ganz viele Leute ganz viel. das wird sicher reichen. dann kann ich weiter fahren, essen, verbrauchen, wie bisher."

Nein, auf keinen Fall. Aber ein bisschen mehr regieren fänd ich gut. Wir leben schließlich nicht in einer Anarchy in der jeder machen darf was er für richtig hält, sondern haben eine repräsentative Demokratie. Das heißt wir wählen alle ein Parlament in dem Abgeordnete von uns allen behält werden, die sich in Vollzeit nur mit den Fragen und Problemen des gesellschaftlichen Zusammenlebens beschäftigen sollen und darauf basierend geeignete Regeln für uns ausverhandelt und festlegt.

 

Das ist in sehr vielen Fällen eine Bevormundung. So wird jeder der ins Auto steigt bevormundet, dass er sich anschnallen muss und jeder der aufs Motorrad steigt wird bevormundet, dass er einen Helm tragen muss. Wer etwas verkaufen will muss Regeln einhalten, damit das fair funktioniert und wer Tiere hält muss das nach bestimmten Regeln machen und nicht so wie er das für richtig hält.

 

Alle Gesetze bevormunden und und nehmen und etwas Freiheit. Und wir brauchen sie, damit wir als Gesellschaft irgendwie funktionieren. Dazu gehört auch, dass wir als Allgemeinheit für die aufkommen, die Hilfe brauchen. Wir haben solidarische Systeme die uns einerseits dazu zwingen in Solidarsysteme wie gesetzliche Krankenversicherung und Rentenversicherung etc. einzuzahlen und andererseits werden wir durch diese Solidarsysteme auch unterstützt wenn wir darauf angewiesen sind... Regeln die entscheiden wo wir unser haus hin bauen dürfen, wie groß es maximal sein darf, ggf. Welche Farben die Ziegeln haben müssen, damit sich das Haus und Gesamtbild des Ortes einfügt und andere Dinge. Wir müssen uns darüber wenig Gedanken machen, wenn wir nicht wollen, wir wählen Angeordnete in Parlamente die sich um diese Dinge kümmern. Und nur wegen den regelmäßigen Wahlen wird heiß über viele Themen diskutiert und es gibt einen Prozess der Meinungsfindung und Parteien helfen dabei diese Meinungen und Basiskonsens zu einzelnen Themen zu gruppieren. Ein System, bei dem nicht jeder persönlich sich ohne weiteres mit seiner Einzelmeinung durchsetzen kann, sondern sich immer automatisch nur ein Konsens vieler Einzelmeinungen durchsetzen kann.

 

So ein System ist bisweilen anstrengend und langwierig und ganz sicher nicht perfekt. Aber ich bevorzuge es vor allen anderen bestehenden Alternativen.

 

Das ist ein System, dass ich unbedingt behalten möchte und ein System ich dem ich bevorzugt leben möchte.

 

Aber das ändert nichts daran, dass ich mir eben von genau diesen Abgeordneten wünsche, dass sie geeignete Regeln aufstellen, nach denen sich alle zu richten haben, um unsere Versicherungen aus den Pariser Verträgen einhaktent zu können. Denn die Zusicherungen aller Regierungen in diesem Verträgen, haben das getan. Jetzt hätte ich Genre viele Maßnahmen die das voranbringen. Persönlich wünsche ich mir einen Mix aus Fördemaßnahmen, Marktlenkung und Ordnungsrecht das bestimmte Dinge auch schlicht verbietet.

 

Wer darin ernsthaft den Wunsch nach einem totalitären System erkennt, dem kann ich nicht helfen. Naturlich wurde ein totalitären System helfen gewaltige Veränderungen schnell durchzudrücken. Und wenn das sinnvolle notwendige Maßnahmen sind, würde ich dass wohlmöglich begrüßen. Und natürlich macht es die repräsentative Demokratie bei den aktuellen Fragen besonders schwer, weil man zunächst sie Gesellschaft zu großen Teilen von der Notwendigkeit überzeugen muss. Aber in einem totalitären System muss nur ein Mensch überzeugt werden oder überzeugt sein, und ein Mensch allein irrt, wenn er nicht durch ein System gezwungen wird andere Meinungen zuzulassen, seine eigene Position zu überdenken und Kompromisse zu finden, oder erst Überzeugen muss.

 

Auch in der aktuellen Situation wünsche ich mir keinen Diktator, der seine Vorstellung ohne Blick nach rechts und links durchzusetzen. Selbst wenn er in einer Sache evtl. auch mal richtig liegen könnte. Dazu kommt, das kein Mensch soviel Macht unbeschadet übersteht. Wir sind nicht dafür gemacht, damit gut umgehen zu können. Schon deshalb ist eine repräsentative Demokratie der optimale Weg und das System für eine Gesellschaft, meiner Meinung nach.

Edited by _HeadCrash
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Das Problem beim Konsens ist leider der, dass er weder Fisch noch Fleisch ist.

 

Bei einem Konsens zwischen Ökonomie und Klimaschutz bekommt man eben nur maximal 50% Klimaschutz. Ob das reicht ...?

Von daher sollte man vielleicht überlegen, ob es nicht Fragen/Probleme gibt, die nicht über einen Konsens gelöst werden sollten. Vielleicht Umwelt/Klimaschutz... ?

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Das Problem ist dass jeglicher Konsens seit Jahrzehnten mit Blick auf die Wirtschaft in der Umsetzung hinausgezögert wird.

 

DAS ist die Haupt Kritik der fff Bewegung. Statt Länder bestrafen die den Konsens nicht rechtzeitig umgesetzt haben sitzt man be in nächsten klimagipfel und fängt von vorne an indem man die Beschlüsse des letzten in Frage stellt weil die Umsetzung jetzt Ja garnicht mehr zu schaffen sei.

 

Im Prinzip beschweren sich die Demonstranten das die Klimapolitik der Industrie Nationen augenwischerei ist die lediglich die Bürger beruhigen Soll während die Wissenschaft immer dramatischer vor den Folgen warnt, die aus wirtschaftlichen Gründen ignoriert werden

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Der Konsens ist der Kern einer pluralistischen demokratischen Gesellschaft. Wenn 80 Mio Einzelmeinungen aufeinander treffen, ist die schlechteste aller denkbaren Möglichkeiten damit umzugehen die, dass man eine einzelne Person der 80 Mio herauspickt und dessen Meinung sich allein durchsetzt (Diktatur). Genauso schlecht finde ich, wenn 80 Mio Menschen zu jeder Entscheidung ein Votum abgeben müssten und einfache Mehrheiten alles entscheiden. (Direkte Demokratie).

 

Wenn 80 Mio (OK, nicht alle, sondern nur die 18+) ca. 800 Vertreter aus ca. 20 Parteien wählen, und davon alle Parteien mit ausreichend Unterstützung in einem Parlament einfinden und dann Vollzeit den Job haben aus nur noch ca. 5-8 schon grob zusammengefassten Einzelmeinungen einen geeigneten Kompromiss aller Interessen zu finden erscheint mir das anstrengend, aber weiterhin als die Beste aller Möglichkeiten.

 

Und. Deshalb ist der Konsens und der Kompromiss am Ende jedes politischen Dissenz die beste Lösung im gesellschaftlichen Sinne. Dazu gehört dann aber auch, dass die Abgeordneten ihre Zeit nutzen und sich auch mit wissenschaftlichen Ergebnissen auf Ebene von Metastudien und Berichten großer Gremien sowie dem wissenschaftlichen Beirat des Parlaments beschäftigen und ggf. uninformierte Meinungen der vertretenen Bürger im Sinne dieser und der Allgemeinheit nochmal in Frage stellt und eben jenen Bürgern fair erklärt.

 

Und daran hapert es extrem. Und deshalb haben wir ein Problem mit der Konsensfindung. Da diese primär aus Machtpolitischen Gründen genutzt wird und nicht aus aufklärerischen Pflichtbewusstsein heraus. Wie jedes System krankt es an den Menschen. Daher brauchen wir auch noch die Gewaltenteilung, die Rechtsstaatlichkeit und die Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit sowie Pressefreiheit um diesen Fehler immer wieder korrigieren zu können. Auch diese Prozesse sind nicht perfekt, aber in Summe ist diese Regierungsform weiterhin die mit dem größten Potential, dauerhaft zu funktionieren. Und damit sie funktioniert braucht es vor allem im Schnitt gut (politisch) gebildete und mündige Bürger und Wähler, die sich der Stärken aber auch der Schwächen des Systems bewusst sind aber in Summe überzeugte Unterstützer der freiheitlich demokratischen Grundordnung sind und derart entstandene Ergebnisse dann auch akzeptiert.

 

Hält man also ein Thema für enorm wichtig, muss man dafür schliche Argumente finden und erst in der Öffentlichkeit und dann im Parlament andere davon überzeugen, damit sich eben eine Mehrheit für diese Idee im Prozess findet. Und dabei helfen regelmäßige Wählen und das Machtinteresse der Parteien. Denn wenn der öffentliche Druck steigt, sich öffentlich klare Mehrheiten finden, das eben oft auch das Parteiengefüge und deren Macht im Parlament verschiebt, was dann zu entsprechenden Kompromissen die näher an diesen Positionen sind führt.

 

Wie gesagt, ich bin ein Fan unseres Systems, obwohl ich mir seiner Fehler bewusst bin.

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Denn wenn der öffentliche Druck steigt, sich öffentlich klare Mehrheiten finden, das eben oft auch das Parteiengefüge und deren Macht im Parlament verschiebt, was dann zu entsprechenden Kompromissen die näher an diesen Positionen sind führt.

 

Hmm ... in der Realität sind eben Pflichtbewußtsein gegenüber dem Land/Bevölkerung selten (weil sich solche Leute im Parteiensumpf auch kaum durchsetzen können). Da wird dann lieber anstatt Positionen der Bevölkerung aufzunehmen versucht, die Bevölkerung/öffentliche Meinung zu manipulieren, so dass man weiterhin seine Klientel/Industriezweige/usw. bedienen kann.

 

 

Wie gesagt, ich bin ein Fan unseres Systems, obwohl ich mir seiner Fehler bewusst bin.

 

Nun ja. Ob das beste verfügbare System gut genug ist, um das Problem des Klimawandels in den Griff zu bekommen? Ein Blick auf die Praxis läßt mich (ver)zweifeln.

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Ich finde den Spruch auf der Gedenktafel in Island ganz passend, welche die Isländer zum Gedenken an den ersten Offiziell für tot erklärten Gletscher aufgestellt haben.

 

Island erklärt ersten Gletscher mit Gedenkfeier und -tafel demonstrativ offiziell für "tot".

 

Inschrift der Gedenktafel: (frei aus dem englischen Original übersetzt)

"Ok ist der erste Isländische Gletscher, der seinen Status als Gletscher verlor. In den nächsten 200 Jahren droht all unseren Gletschern das gleiche Schicksal. Dieses Mahnmal soll Bestätigen, dass wir wissen was gerade passiert und was wir zu tun haben. Nur Ihr werdet wissen, ob wir es getan haben.

 

August 2019

415ppm CO2"

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Es erscheint mir irrelevant in der Betrachtung des Kohlenstoffs in der Atmosphäre, wie lange es dauert, bis aus einer Pflanze wieder Erdöl geworden ist. Das ist vielleicht für einen Erdölförderer interessant, wenn er davon ausgeht noch in einer Million Jahre zu existieren oder ein Verfahren zur künstlichen Beschleunigung des Prozesses zu entwicklen. Der Weg aus der Atmosphäre heraus ist für den Erdölkreislauf der gleiche Weg wie für den Atmungskreislauf und daher nicht notwendigerweise länger. Ich komme zu dem Schluss, dass die Darstellung als Kreislauf eine idealisierte Vereinfachung darstellt, die sehr unzulänglich für die Betrachtung der tatsächlichen Vorgänge ist. Wer sich nur oberflächlich mit dem Thema auseinandersetzt, findet darin vielleicht Argumente, nicht jedoch bei eingehender Betrachtung.

 

Was den demokratischen Konsens angeht, gibt es deutlich bessere Methoden als die repräsentative Demokratie und das Abstimmen per Kreuz. Ich verweise auf die systemische Konsensierung, die mit wenig mehr Aufwand deutlich bessere demokratische Entscheidungsfindung bietet. https://www.youtube.com/watch?v=nu1pfFfXWKs

 

Wir haben keine Gesellschaft von Analphabeten mehr. In unserer Informationsgesellschaft kann man von einem mündigen Bürger durchaus etwas mehr Einsatz fordern, als alle vier Jahre aus einer Liste von 30 Optionen ein Kreuz zu machen.

 

P.S.: Ich teile die Ansicht von Jörg Kachelmann, dass ein globales Problem nicht der Einzelperson zur Lösung überlassen werden darf. Es ist definitiv die Aufgabe der vom Volk ermächtigten Regierung, hier Maßnahmen zu ergreifen. Wie ich schon anfangs erwähnte, steht den Regierungen unserer Finanzsystem und der Neoliberalismus bei der Lösung von gesellschaftlichen Problemen im Weg. Der Markt wird das Klima nicht richten, weil sich das Klima nicht in marktwirtschaftlichem Gewinn niederschlägt. Das ist eine Aufgabe, die Kosten und Mühen verursacht. In einer Gemeinwohlökonomie leicht umzusetzen, nicht aber mit neoliberalem Kapitalismus

Edited by Naighîn
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