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Intoleranz,Feminismus,Transgender,etc


Corpheus
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Ein Buchtipp: Busengewunder von Lisa Frühbeis

Bei Carlsen kann man den genauso schnell und easy bestellen wie bei Amazon, man muss ja auch mal loben.

 

Kannte ich "aus dem Internet" bzw dem Tagesspiegel und bin ein großer Fan.

 

Hier eine kleine Probe auf der Seite der Autorin

 

Hab das Buch jetzt schon 3x gekauft, sehr scharfsinnig beobachtet und mit bissigem Humor, genau mein Fall.

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Aha. Interssant. Cancel Culture war mir bisher kaum ein Begriff.

 

Dazu gibt es auch im Wikipedia einen imho sehr guten Eintrag:

 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cancel_Culture

 

Was mir wohl am längsten im Gedächtnis bleiben wird:

 

"Kontextlose Vorwürfe von Cancel Culture könnten das Wort als "Kampfbegriff" funktionalisieren, der eine gesellschaftliche Polarisierung vorantreibe."

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Ist aber von Seiten des Nochtspeichers auch sehr ambivalent alles. In einer Mail an den BR schreiben sie wegen ihrer Sorge um Personen- und Sachschäden und dass die Anwesenheit der Polizei noch eher zu Eskalation führen könnte in diesem bekannten Viertel und das man deshalb nicht Austragungsort sein möchte, da man auch aus der Nachbarschaft schon gehört hat, dass sich Protest formiert. In einer eigenen Pressemitteilung sind es dann nur noch "besorgte Warnungen aus der Nachbarschaft (nicht, wie inzwischen kolportiert, "Drohungen")" und durch diese besorgten Warnungen sind sie sich sicher, dass die Veranstaltung gesprengt würde.

 

Wenn ich wegen "besorgter Warnungen" eine Veranstaltung absage, hat das für mich persönlich den Anstrich eines "Angebotes, das man nicht ablehnen kann". Ob da jetzt was unliebsames gecancelt wurde, oder ob der Nochtspeicher einfach nur kein Rückgrat besitzt, lässt sicherlich Raum zu Interpretationen.

 

Ich kannte die Eckhart bisher noch überhaupt nicht, aber was ich so rauslese, gibt es Leute die ihren Humor gut finden und Leute, die ihren Humor überhaupt nicht gut finden. Also alles ganz normal. Aber ist vielleicht auch das Sommerloch schuld, dass das so hochkocht. (Wobei es ja genug Probleme geben würde, die mehr mediale Aufmerksamkeit verdienten)

Edited by Trochantus
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Der Zeitverlauf ist ein wenig anders. Erst gab der Nochtspeicher Drohungen an, bzw. diese wurden von allen Medien aufgegriffen, die einen linken Mob sahen - oder viel mehr herbei phantasieren. Zur Erinnerung: um als Teil eines linken Mobs zu gelten, reicht es in der Nähe einer Antifa-Demo ein Fischbrötchen zu essen, während Nazis besoffen eine Hakenkreuzflagge aus dem Fenster hängen können und sich die Polizei über die Motive im Unklaren ist. Ja, es gab Leute die Frau Eckharts Humor - oder viel mehr "Humor" - nicht mögen bzw. ihn für den darin enthaltenen Rassismus und Antisemitismus kritisiert haben. Drohungen gab es aber nicht. Diese waren aber schon längst in (fast) allen Artikel zur Sache enthalten, also war ja klar dass dies diese wild umher greifende Cancel Cultur der Linken sein muss.

Dann sagt der Nochtspeicher auf einmal, tja ups, doch keine Drohung, aber die Diskussion über Cancel Cultur finden wir richtig - obwohl keine Cancel Cultur stattgefunden hat. Wie auch: Keiner derjenigen, die Kritik geäußert haben hätte die Macht gehabt irgendwas zu verbieten? Frau Eckhart wird zudem bald schon einen neuen Veranstaltungsort finden. Keine Karriere wurde zerstört, keine Bücher verbrannt, keine Personen ins Exil geschickt. Was es gab war Kritik und gejammer darüber dass man keine antisemitischen Witze mehr machen darf, ohne dass das jemand kritisiert.

 

Die einzige Cancel Cultur die es hierzulande tatsächlich gibt ist, wenn du sagst, dass Leute die was gegen Flüchtlinge haben sich doch bitte an die Werte dieses Landes halten sollen und aufgrund dessen dann auf ihrer Terrasse abends beim Rauchen hingerichtet werden.

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Ich kannte Lisa Eckhart gar nicht so bewusst, vielleicht weil ich mit Dieter Nuhr nichts anfangen kann. Mein Eindruck ist dass sie da keine rassistische oder antisemitische Motivation hat, aber spätestens wenn das mit dem "Spiegel vorhalten" nicht klappt und das Publikum begeistert klatscht, statt sich des eigenen Rassismus klarzuwerden, sollte da doch ein Nachdenken stattfinden müssen.

Die Vermischung der Kunstfigur mit der realen Person finde ich auch problematisch, z.B. Sascha Baron Cohen stellt sich privat ganz deutlich gegen die von Borat oder Ali G etc "gemachten" Aussagen.

Dazu kann er als Mensch jüdischen Glaubens auch mit einer anderen Legitimation die Antisemitismus-Spiegel-Vorhalten Methode durchführen.

 

Im Kabarett ist das "Spiegel vorhalten" ja auch durchaus nicht unüblich, auch dass einem mal ein Lachen im Hals stecken bleibt, die meisten bekommen das allerdings auch hin ohne dabei nach unten zu treten.

Satire sollte ein Werkzeug gegen die Mächtigen sein, den Status Quo angreifen.

 

Hier habe ich den Eindruck dass es hauptsächlich um das "Das darf man nicht mehr sagen"-höhöhö geht, so wie das Nuhr auch macht, nur elitärer. Kommt vor allem von Leuten die das dann ununterbrochen alles sagen, die Moslems wollen uns den Weihnachtsmarkt wegnehmen. Oder sich auf eine Corona-Leugner-Demo stellen und der Fernsehkamera von der Diktatur erzählen die sie unterdrückt. Opferkult.

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Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) begeht Mikro- und Makroaggressionen mit Bundesmitteln und hatespeeched ... :ph34r: [Edit: Link gefixt]

 

>> Mit den amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung seien weder das Gendersternchen noch vergleichbare Mittel wie der Unterstrich oder der Doppelpunkt vereinbar. Orthografische und grammatische Richtigkeit und Einheitlichkeit, Lesbarkeit und die Verständlichkeit eines Textes stünden an erster Stelle. "Die GfdS rät daher ausdrücklich davon ab, das Gendersternchen und ähnlich problematische Formen zu verwenden." <<  [LINK]
Edited by sirdoom
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Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) begeht Mikro- und Makroaggressionen mit Bundesmitteln und hatespeeched ... :ph34r:

 

 

>> Mit den amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung seien weder das Gendersternchen noch vergleichbare Mittel wie der Unterstrich oder der Doppelpunkt vereinbar. Orthografische und grammatische Richtigkeit und Einheitlichkeit, Lesbarkeit und die Verständlichkeit eines Textes stünden an erster Stelle. "Die GfdS rät daher ausdrücklich davon ab, das Gendersternchen und ähnlich problematische Formen zu verwenden." << [Link]

 

Dein Link geht auf eine andere Seite.

Vielleicht solltest Du erwähnen dass die Gesellschaft diverse andere Formen der gendergerechten Sprache unterstützt.

Ansonsten ist das ein recht sachlicher Diskussionsbeitrag wie ich finde, vielleicht erläuterst Du nochmal wie Du zu Deinen Einschätzungen zur Mikro, Makro und sonstigen Aggression kommst :ph34r:

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Bzgl. LISA ECKHART: In einem Gastkommentar äußert sich Eliyah Havemann (Jüdische Allgemeine, Sohn von Wolf Biermann und Sibylle Havemann) zum Streit über die Kabarettistin Lisa Eckhart: "hr Publikum goutiert diese billigen Pointen, die sie auf Kosten der Juden, PoC, Homosexuellen und trans* Menschen sowie anderer Marginalisierter macht. Manche ihrer Fans behaupten, sie würde das tun, um der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, etwa wie Sasha Baron Cohen mit seiner Figur Borat. Aber das ist Schönrederei. Denn ihrer Show fehlt die Distanz zur Figur. Der Spiegel wird zum Vergrößerungsglas." [LINK]

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https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/martin-sonneborn-die-partei-eu-parlament-gruenen-kommission-satire-ursula-von-der-leyen-ist-nicht-nur-spassbefreit-sie-ist-auch-ahnungslos-spd-cdu-afd-dvu-jean-claude-juncker-sven-giegold-li.97178?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

 

Auch ganz interessant zur Frage was Satire darf im Interview mit Martin Sonneborn. Geht hauptsächlich um die EU, aber Einstieg ist über Satire und seine Vergangenheit bei der Titanic.

Edited by Trochantus
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Wenn man sich, wie Sonneborn, ganz eindeutig positioniert und engagiert, kann man sich auch die Ambuigitäten leisten. "Wir kämpfen seit Jahren für humanistische Ideale und gegen Rechtsradikale" - das ist ein klarer Standpunkt, der lässt nicht offen ob er das vielleicht doch anders gemeint hat. Die Intention ist nicht das wichtigste, zählt aber auch. Die Titanic macht sich auch überwiegend über die Mächtigen lustig.

 

 

Bzgl. LISA ECKHART: In einem Gastkommentar äußert sich Eliyah Havemann (Jüdische Allgemeine, Sohn von Wolf Biermann und Sibylle Havemann) zum Streit über die Kabarettistin Lisa Eckhart: "hr Publikum goutiert diese billigen Pointen, die sie auf Kosten der Juden, PoC, Homosexuellen und trans* Menschen sowie anderer Marginalisierter macht. Manche ihrer Fans behaupten, sie würde das tun, um der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, etwa wie Sasha Baron Cohen mit seiner Figur Borat. Aber das ist Schönrederei. Denn ihrer Show fehlt die Distanz zur Figur. Der Spiegel wird zum Vergrößerungsglas." [LINK]

So sehe ich das auch. Ich würde ihr da keine Absicht unterstellen wollen, eher im Gegenteil, allerdings sollte man das irgendwann auch mal reflektieren dass das Gedachte so nicht funktioniert.

Das Publikum kann man sich nicht aussuchen, trotzdem haben Künstler auch eine gewisse Verantwortung, vor allem wenn sie sich dann bewusst nicht positionieren.

 

Als Beispiel würde ich mal Taylor Swift heranziehen, die wurde ohne großes Zutun zur Ikone der Alt-Right und hat sich lange politisch gar nicht geäussert, ist in den USA ja auch nicht ganz so unproblematisch. Irgendwann hat sie dann doch Stellung bezogen. Auf diese Art kann man sich seine Fans dann doch etwas aussuchen.

"In the 24 hours after Swift posted an endorsement of a Democratic candidate in Tennessee in October, Communications Director of vote.org Kamari Guthrie cited a surge of 65,000 registrations among new voters. For perspective, only 56,669 new voters registered in the whole month of August, while September brought 190,178. "

 

Und zum Teil werden Fans und Anhänger schon quasi als Waffen eingesetzt, man denke an den "Beehive" von Beyonce, die K-Pop-Fans, oder hier in Deutschland aktuell die Anhänger von "Don Alphonso", die als Hass-Mob losziehen um die Gedenkseiten verstorbener Väter zu schänden.

 

 

Samira El Ouassil schreibt bei Übermedien (noch mit paywall):

Canceln wir die Idee der „Cancel Culture“!

 

Durch Medien, in denen wir alle alles artikulieren, in denen sich für Kulturschaffende Sendungsbewusstsein und Mitteilungsbedürfnis nochmal gegenseitig hochskalieren, bei gleichzeitig astronomischer Reichweite, wird es nun immer mehr wahrnehmbare und aggregierte berechtigte wie unberechtigte Kritik geben.

Canceln wir also die Idee der „Cancel Culture“, weil sie eine unnuancierte, polemische ist, die den Ambivalenzen unserer Realität und der Beschaffenheit des Markts der Ideen in keiner Weise gerecht werden kann.

 

 

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Und zum Teil werden Fans und Anhänger schon quasi als Waffen eingesetzt, man denke an den "Beehive" von Beyonce, die K-Pop-Fans, oder hier in Deutschland aktuell die Anhänger von "Don Alphonso", die als Hass-Mob losziehen um die Gedenkseiten verstorbener Väter zu schänden.

 

Kannst du das erläutern? Don Alphonso wurde imho letztes/vorletztes Jahr noch als moralische Instanz verlinkt.

 

 

 

Ich dachte mir nur, dass die Ablehnung von Gendersternchen heutzutage definitiv negativ aufgenommen wird.

 

Möglicherweise lebst du in einer Filterblase ...

 

 

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