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Intoleranz,Feminismus,Transgender,etc


Corpheus
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... vielleicht bin ich zu Oldschool oder zu nerdig,aber ich habe nie verstanden wie stark/mächtig diese Followerkultur ist (oder warum)

Warum es diese Peer-Pressure(Nein,Nicht Du SirDoom) gibt sich immer neue,teure Klamotten zu kaufen,Seinem Idol zu folgen und alles zu leben/hassen was er liebt/hasst....

Ich weiss das es das gibt,aber Ich kann da immer nur Achselkzuckend vor diesem Phänomen stehen und mir auf/vor die Stirn klatschen

 

Ist vielleicht wirklich eine Generationenfrage, denn mir geht es genauso.

Möglicherweise aber auch eine Frage des Intellekts (Yeah) oder der geistigen Gesundheit (kann ich mit dem Irrtum umgehen, wenn sich mein Idol als Arsch/Idiot entpuppt oder übernehme ich die Idiotie ... und entgehe damit der schmerzhaften Einsicht, vielleicht jahrelang einen Arsch/Idioten angehimmelt zu haben).

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Mir fällt es schon sehr schwer wenn Menschen oder Gruppen die ich toll finde sich in einem anderen Bereich als verabscheuungswürdig herausstellen.

 

Jüngstes Beispiel ist mein Lieblingsbuchladen, blöderweise in San Francisco, Borderland Books. Spezialisiert auf Horror, SciFi und Fantasy, mit vielen großartigen Lesungen, einem Café, einer Buchladenkatze, günstigen gebrauchten Büchern, toll kuratierten Neuerscheinungen und und und.

Leider mit einem Chef der Alkoholiker zu sein scheint und gegen den es jetzt Vorwürfe von Sexuellem Mißbrauch und Gewalt gibt, u.a. von seiner Tochter.

Sein eines Werk, den Buchladen, von seinen anderen Taten zu treffen kostet halt eine gewisse mentale Energie.

 

Oder Eagles of Death Metal, habe ich sehr gerne gehört, aber nach den Aussagen zu dem schrecklichen Anschlag im Bataclan Paris kann ich das halt nicht mehr auf die gleiche Art genießen.

 

Aufgrund eines Interviews mit Hughes, in dem dieser der Security des Bataclans Komplizenschaft mit den Tätern unterstellte und weiterer Äußerungen Hughes', dass Moslems auf den Straßen das Attentat gefeiert und die türkischen Fans eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags während des Spiels Griechenland-Türkei ausgebuht hätten, wurde die Band von mehreren französischen Festivals gestrichen

 

So wie ich auch bei Musik von Michael Jackson an mißbrauchte Kinder denken muss - und dann lieber die Skip-Taste drücke.

 

Wenn diese Entscheidungen von vielen Menschen getroffen werden - also jemanden nicht mehr gut finden - kann die Betroffene das als Anlass zur Selbstkritik nehmen. Oder sich darüber beklagen.

Und das ist dann oft die sogenannte "Cancel Culture".

Was auch "Cancel Culture" ist: Institutionen die sich Kampagnen nicht stellen, sondern Veranstaltungen direkt absagen, Menschen entlassen.

 

Mit dem Begriff sind also, meiner Meinung nach, zwei nur grob verwandte Phänomene gemeint. Und so gibt es dann auch so unterschiedliche Reaktionen auf Proteste dagegen.

 

Und wenn es Menschen sind die für sich beides in Anspruch nehmen, also einmal die eigene Meinung ohne jegliche Konsequenzen sagen zu dürfen, zum anderen jeglichen Widerspruch zu "canceln", und diese Leute dann genau diese Kultur öffentlich beklagen, fällt einigen dieser Unsinn auf. Vom grundsätzlichen Ansatz ist der Aufruf gegen die "Cancel Culture" sicherlich richtig, und mit vielen der Unterzeichnern stimme ich auch überein. Sie solidarisieren sich allerdings mit einigen selbsterklärten Opfern die ich eher für Täter halte.

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Cancel Culture: Drei Episoden von Scrubs wo ein "Blackface" auftaucht, verschwinden für immer im Giftschrank. Fun Fact: In der einen Episode trägt JD nur ein Blackface zu einer College Kostümparty, weil sein PoC-Kumpel Turk ihn dazu überredet und dann auch noch abgelenkt JD alleine lässt, weswegen JD zu recht verprügelt wird. #Tja

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Das ist eben die andere Seite der Aufregungsmaschine Social Media, es gibt für jede irgendwie vorstellbare Idee dann auch oft auch eine Gruppe die sich dazu bildet. Und dann etwas fordert.

So verändert sich die Gesellschaft im Großen gesehen, im kleinen ist das aber oft sehr anstrengend und auch sehr wirr. Nur weil einige Leute etwas fordern heisst das nicht dass es gemacht werden sollte. Aber eben auch nicht das Gegenteil. Kommt ganz auf die Forderung an, welche Ideen dahinter stecken usw.

Wenn auf allen Seiten nur noch mit Maximalforderungen hantiert wird und es gar keinen Versuch einer Einigung mehr gibt: Schlecht.

Haha, triggered the Libs! Trollpolitik halt, mit einem Troll-Präsidenten.

 

Wenn man genau genug guckt kann man bei jedem etwas finden, und im Zweifelsfall kann man es auch einfach er-finden, bei vielen Dingen kann man also auch mal etwas Entspannt bleiben. Nur dass das dem Geschäftsmodell der sozialen Medien widerspricht, und die alles dafür tun dass wir uns alle noch weiter aufregen. Reicht dann ja auch einfach Share und Like zu drücken, muss man das eigene Verhalten nicht überdenken, alles ganz einfach.

 

Ich denke dass die Hypothese vom "Marktplatz der Ideen" sich ganz und gar nicht bewährt hat. Auf Twitter etc findet keine Diskussion statt, es gibt stattdessen Kampagnen und sehr sehr unschöne Auswüchse (Todesdrohungen, Vergewaltigungswünsche, Doxxing, was "man" halt so macht heutzutage).

Früher waren Redaktionen die Gatekeeper, wer nicht den Vorstellungen der mächtigen Zeitungsbesitzer entsprach wurde nicht gedruckt, fand nicht statt.

Besser oder schlechter ist schwer zu sagen, marginalisierte Stimmen kann man jetzt leichter hören, aber wilde Verschwörungsgläubige eben auch.

Edited by slowcar
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Cancel Culture: Drei Episoden von Scrubs wo ein "Blackface" auftaucht, verschwinden für immer im Giftschrank. Fun Fact: In der einen Episode trägt JD nur ein Blackface zu einer College Kostümparty, weil sein PoC-Kumpel Turk ihn dazu überredet und dann auch noch abgelenkt JD alleine lässt, weswegen JD zu recht verprügelt wird. #Tja

OB dieser konkrete Fall nun Cancel Culture ist, würde ich eher kritisch hinterfragen. Blackfacing an sich ist  eine rassistische Praktik und auch wenn der Kontext hier anders gelagert ist (Turk hat sich in der entsprechenden Folge ein weißes Gesicht gemalt), ist und bleibt es nun mal Blackfacing. Dieses "Verbannen für alle Zeiten" ist ein reines aus dem Programm nehmen bei Hulu. Wer die DVDs kauft, oder gekauft hat, wird die Folgen wohl weiterhin sehen können - ggf. wird eine geschnittene Fassung wieder ins Programm aufgenommen werden.

 

Zudem kam diese Änderung im Zuge der Tötung an George Floyd. Allerdings hat keiner der Protesteierenden gesagt - zumindest ist es mir nicht bekannt - dass Hulu doch bitte genau diese Folgen aus dem Programm nehmen soll. Protestiert wird gegen eine in weiteren Teilen rassistisch agierende Polizei. Vile der Dinge die im Zuge der Proteste nun getan werden sind war nett - oder auch auch längst überfällig, wie etwa das schwarze Figuren in Zeichentrick- und Animationsserien auch von schwarzen Synchronsprechern gesprochen werden sollten. Aber keine dieser Dinge wurde explizit gefordert. Explizit gefordert wird, dass man die Budgets der Polizei massiv bescheidet - oder sie in Extremfällen auflöst um sie danach personell komplett neu besetzen zu können. Dennoch verfallen einige halt in Aktionismus um halt irgendwas zu tun, was irgendwie "zum Thema passt", oder eben schon längst überfällig war.

 

Einen bösen Twittermob der sich auf Hulu gestürzt hat, hat es - soweit ich weiß - aber nicht gegeben und wird im verlinkten Artikel auch nicht erwähnt. Stattdessen findet man ein Statement von Frau Fey: “As we strive to do the work and do better in regards to race in America, we believe that these episodes featuring actors in race-changing makeup are best taken out of circulation. I understand now that ‘intent’ is not a free pass for white people to use these images. I apologize for pain they have caused. Going forward, no comedy-loving kid needs to stumble on these tropes and be stung by their ugliness."

 

Das kann man doof finden, aber man sollte eben einsehen, dass egal was die Intention war man schwarze Menschen durch Blackfacing beleidigt, verunsichert, beschämt und verletzt.

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1. Wie direkt der "BLM - Mob" :P das nun gefordert hat oder nicht: DAS sind die Konsequenzen davon. Und es ist effektiv ZENSUR, denn wir haben 2020 und niemand kauft mehr DVDs (alleine die Auflösung). <_<

 

2. Sascha schrieb: "Das kann man doof finden, aber man sollte eben einsehen, dass egal was die Intention war man schwarze Menschen durch Blackfacing beleidigt, verunsichert, beschämt und verletzt."

Blackfacing im Zusammenhang mit rassistischen Minstrel Shows insbesondere in den USA ist NICHT dasselbe wie z.B. Sternsinger in DE wo einer der drei Könige dunkles Make-up auflegt. Die 1:1 Übernahme US-AMERIKANISCHER Talking Points zu Rassismus birgt in Deutschland so einige Probleme. Ein Beispiel: "Rassismus gegen Weiße gibt es nicht!" in einem Land zu sagen wo Millionen WEISSE Juden, Sinti und Roma aus rassistischen Gründen im Holocaust ermordet wurden ist halt im besten Falle dumm. :mellow:
 

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Nur weil man in D. (oder den Niederlanden) zu bestimmten Anlässen "traditionell" ebenfalls mit geschwärzten Gesichtern rumrennt. muss es dies nicht weniger rassistisch aufgefasst werden. Es kommt wie oben schon gesagt nicht auf die Intention, sondern auf die Rezeption an. Und weiße Menschen, die schwarzen Menschen sagen was rassistisch sei und was nicht... schwierig.

 

Weiterhin ist es vollkommen Wumpe wie die Lange bei uns ist, schließlich ist es eine US-amerikanische Show, wo das dort dargestellte Blackfacing eben auch in der US-amerikanischen "Tradition" steht. Und in dieser ist es nun mal tief rassistisch.

 

Und als drittes: Nein, es ist keine Zensur - diese kann qua Definition nur von staatlicher Seite erfolgen. Es ist somit höchstes eine Selbstzensur, die aber aus oben genannten Gründen - weil es nun mal Menschen verletzt - vielleicht auch eine ist, die man vertretbar finden kann.

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Das kann man doof finden, aber man sollte eben einsehen, dass egal was die Intention war man schwarze Menschen durch Blackfacing beleidigt, verunsichert, beschämt und verletzt.

Da ist dieses "schwarze Menschen" wieder. Sagt man das heute noch so? Sagt man zu Asiaten gelbe Menschen, zu Lateinamerikanern braune Menschen, zu indigenen Nordamerikanern rote Menschen?

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Das kann man doof finden, aber man sollte eben einsehen, dass egal was die Intention war man schwarze Menschen durch Blackfacing beleidigt, verunsichert, beschämt und verletzt.

Da ist dieses "schwarze Menschen" wieder. Sagt man das heute noch so? Sagt man zu Asiaten gelbe Menschen, zu Lateinamerikanern braune Menschen, zu indigenen Nordamerikanern rote Menschen?

Ja. Nein Nein. Ja (aber unsicher). Nein.

Edited by Sascha M.
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@Rezeption: Dann muss man das mit dem drei Königen halt besser erklären, damit eine fehlerhafte Rezeption aufgrund mangelnden Hintergrundwissens nicht stattfindet. ;)

Und wie praktisch, dass du die Stelle mit "Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße / Holocaust" übersehen hast. :ph34r:

 

"Und weiße Menschen, die PoCs sagen was rassistisch sei und was nicht... schwierig."

 

Eigentlich nicht, oder hängt es von der Hautfarbe ab, ob man was zu Rassismus sagen darf.  :huh: Was ziemlich rassistisch wäre, oder?

 

@Zensur / Nichtzensur: Ich schrieb extra von EFFEKTIV Zensur, weil mir die Definition schon klar ist.

 

[Disclaimer: Im Grunde genommen stimme ich Sascha ja sogar größtenteils zu und trolle gerade nur ein wenig rum. Andererseits: Das Thema ist  halt nicht ganz so eindeutig und weitaus schwieriger als man manchmal denken mag]

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Konkret geht es darum das wir, als weiße Mehrheitsgesellschaft, den Schwarzen Menschen nicht erklären sollten dass das mit dem Blackface schon nicht so schlimm sei. Das entscheiden sie für sich selbst, und auch schon sehr lange. Ungewohnt ist dass ihre Meinung auch hier, bei uns, ankommt.

 

Und unsere eigene Meinung dürfen wir natürlich auch haben :rolleyes:

 

Ich fand da den Postillon-Titel sehr gut zu: "Weiße Deutsche halten "nicht so schlimm wie in den USA" offenbar für akzeptable Menge Rassismus"

 

Übergriffig wird die Geschichte wenn es zu Urteilen ohne Beweise kommt. Im Zweifel für den Angeklagten galt in der Öffentlichen Meinung noch nie, und wird wohl auch nie gelten.

Einfach nur etwas zu Behaupten ist aber eben noch etwas weitergehend.

 

Mehr alternative Stimmen zu hören heisst natürlich auch weniger etablierte Stimmen, aber es ist kein Absolut. Man kann ja Simone de Beauvoir und Kant durchnehmen, einfach mal als Beispiel, ohne zu sagen ohhh, Kant, der war weiß, und Mann, und vielleicht auch Rassist, wer weiß das schon, von dem wollen wir nichts mehr wissen.

Oft geht es den Kommentatoren wohl auch um solche eigentlich eher gegenaufklärerischen Ideen, siehe z.B. Der böse alte Weiße Mann aus Jungle World.

Edited by slowcar
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... ist und bleibt es nun mal Blackfacing. Dieses "Verbannen für alle Zeiten" ist ein reines aus dem Programm nehmen bei Hulu.

 

Zudem kam diese Änderung im Zuge der Tötung an George Floyd. Allerdings hat keiner der Protesteierenden gesagt - zumindest ist es mir nicht bekannt - dass Hulu doch bitte genau diese Folgen aus dem Programm nehmen soll. Protestiert wird gegen eine in weiteren Teilen rassistisch agierende Polizei. Viele der Dinge die im Zuge der Proteste nun getan werden sind war nett - oder auch auch längst überfällig, wie etwa das schwarze Figuren in Zeichentrick- und Animationsserien auch von schwarzen Synchronsprechern gesprochen werden sollten. Aber keine dieser Dinge wurde explizit gefordert.

Das im Zuge des aggressiven öffentlichen Diskurs nun Filme wie "Vom Winde verweht" aus dem Programm genommen werden ist imho freiwillige Selbstzensur aus Angst, Ziel des Twittermobs zu werden (und Ausdruck der Verunsicherung in der Gesellschaft - gefühlt wöchentlich entstehen neue Tabus).

Für mich eine der negativen Folgen der Socialmedia-Maschine und der dadurch geförderten Empörungskultur (durch die auch kleine und Kleinstgruppen den Eindruck erwecken können, einen breiten Teil der Gesellschaft zu repräsentieren).

 

 

Viele der Dinge die im Zuge der Proteste nun getan werden sind war nett - oder auch auch längst überfällig, wie etwa das schwarze Figuren in Zeichentrick- und Animationsserien auch von schwarzen Synchronsprechern gesprochen werden sollten.

Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen (ich nehme an du beziehst dich zb. auf die Simpsons).

 

Los Angeles – Wenn man es genau nimmt, ist die Familie Simpson gelb angemalt. In der Comic-Serie kommen aber auch Figuren mit dunkler Hautfarbe vor: Dr. Hibbert und Apu Nahasapeemapetilon. In der sich ausweitenden Anti-Rassismus-Debatte haben die Macher der Serie „Die Simpsons“ nun eine Entscheidung getroffen: Sie wollen in Zukunft keine weißen Synchron­sprecher mehr für die Vertonung von nicht-weißen Figuren einsetzen. Das teilte die US-Produktionsfirma Fox Studios mit.

 

Bereits Anfang des Jahres hatte der langjährige Synchronsprecher des indischstämmigen Ladenbesitzers Apu Nahasapeemapetilon, Hank Azaria, angekündigt, die Vertonung aufgeben zu wollen. Zuvor hatte es immer wieder Rassismusvorwürfe gegeben. Kritiker warfen Azaria eine klischeehafte Darstellung Apu Nahasapeemapetilons vor, weil er dessen indischen Akzent stark überspitzte.

 

Die Entscheidung von Fox Studios betrifft auch die Figur des Arztes Dr. Hibbert, der vom weißen Schauspieler Harry Shearer vertont wird. Shearer leiht zahlreichen weiteren „Simpsons“-Figuren seine Stimme, darunter dem berüchtigten Unternehmer Mr. Burns und dem quirligen Nachbarn der Familie Simpson, Ned Flanders.

 

Wie die US-Plattform tmz.com berichtet, setzt auch der Schauspieler Mike Henry ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung. Henry hatte 20 Jahre lang dem dunkelhäutigen Charakter Cleveland in der US-Comicserie „Family Guy“ seine Stimme geliehen. Am Freitag legte er die Aufgabe zurück. „Ich liebe diese Figur. Aber farbige Menschen sollten farbige Menschen spielen. Deswegen trete ich von der Rolle zurück“, sagte Henry. (TT, APA, AFP)"

 

Imho sollte die Hautfarbe bei der Entscheidung für Auswahl eines Synchronsprechers unabhängig von der Hautfarbe sein. Hier wird imho unter dem Vorwand des Antirassismus eine neue Ungleicheit aufgebaut. Imho nur eine weitere Form der Diskriminierung.

Und für mich eine der typischen Entgleisungen von falsch verstandener Gleichberechtigung.

Edited by Corpheus
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Das kann man doof finden, aber man sollte eben einsehen, dass egal was die Intention war man schwarze Menschen durch Blackfacing beleidigt, verunsichert, beschämt und verletzt.

 

Da ist dieses "schwarze Menschen" wieder. Sagt man das heute noch so?

Ja ... darf man:

 

"Schwarze, Schwarzer oder Schwarzer Mensch sind Ausdrücke, die man laut den Experten sagen kann. Denn diese Begriffe haben Schwarze Menschen selbst für sich gewählt. Sie wurden nicht zuerst von anderen so genannt. Wer sich als Schwarzer Mensch bezeichnet, drückt damit aus, dass er sich zu einer Gruppe von Menschen zählt, die aufgrund ihrer Hautfarbe Erfahrungen mit Rassismus machen. Mit "Schwarz" ist natürlich nicht wirklich die Farbe Schwarz gemeint - wie etwa in einem Farbkasten. Deshalb wird Schwarz in diesem Fall auch mit großem "S" geschrieben. Also zum Beispiel "ein Schwarzer Mensch." So soll deutlich gezeigt werden, dass es sich nicht wirklich um die Farbe handelt.

 

Wichtig zu wissen: Auch wenn es ok ist, den Begriff zu verwenden, sollte man das nicht einfach so tun - sondern nur, wenn es wichtig ist, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Wenn zum Beispiel über die rassistischen Vorfälle in den USA berichtet wird, sagt man, dass die Opfer Schwarze Menschen waren. Denn sie sind nur aufgrund ihrer Hautfarbe angegriffen oder verletzt worden."

 

https://www.zdf.de/kinder/logo/sprache-gegen-rassismus-100.html

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Das im Zuge des aggressiven öffentlichen Diskurs nun Filme wie "Vom Winde verweht" aus dem Programm genommen werden ist imho freiwillige Selbstzensur aus Angst, Ziel des Twittermobs zu werden (und Ausdruck der Verunsicherung in der Gesellschaft - gefühlt wöchentlich entstehen neue Tabus).

Für mich eine der negativen Folgen der Socialmedia-Maschine und der dadurch geförderten Empörungskultur (durch die auch kleine und Kleinstgruppen den Eindruck erwecken können, einen breiten Teil der Gesellschaft zu repräsentieren).

Da bist Du schon wieder etwas hinterher, der Film ist wieder verfügbar, jetzt mit einem kleinen "Vorspann" der erklärt dass der sehr gute Film den deutlichen Rassismus leicht verdeckt.

Der Film kann ja auch vieles sein, gut gemacht, gut geschauspielert, und gleichzeitig die Sklaverei verkitschend und Geschichtsrevisionistisch.

 

Wie sinnvoll es ist mit dieser Einordnung kann man wieder gesondert diskutieren, ich finde es eine ganz gute Methode da so nicht in die Freiheit der Kunst direkt eingegriffen wird.

 

Ich habe im Geschichts-LK z.B. auch Nazi-Propagandafilme gesehen, die musste unser Lehrer gesondert ausleihen, die sind für die Allgmeinheit nicht verfügbar. Sinnvoll oder nicht? Ich finde schon, das ist offene Propaganda voll von Judenhass und Verleumdung. Mit einer Einordnung war das besser zu ertragen, hat aber bei einigen Mitschülern trotzdem ihre Propagandawirkung entfaltet und einige Diskussionen ausgelöst.

Und das finde ich dann auch richtig dass so eine Verarbeitung in einem Geschichts-LK stattfindet. Oder im Studium.

Da kann man nicht einfach die Ohren zuhalten und so tun als ob es das alles nie gegeben hätte.

 

Vom Winde Verweht kann man auch kritisch rezipieren. Zwingt einen niemand zu, und der Südstaaten-Flaggen-Schwingende Rassist wird von einem 5m Vorspann wohl kaum davon abgehalten Nazi zu sein - aber vielleicht der ein oder andere der noch nie drüber nachgedacht hat?

 

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@Peer
"Fehlerhafte Rezeption" ist die Annahme, dass deine Rezeption die "Richtige" ist und jeder Schwarze der sich davon beleidigt fühlt liegt "falsch". Puh...

 

Und nein, den Satz habe ich nicht übersehen. Ich hab nur nichts dazu gesagt. Dafür aber diesmal (s.u.).

 

Und "schwierig" ist die Sache nicht, weil es "schwierig" ist darauf eine gute Antwort zu finden, sondern, weil so ein Verhalten (anderen Vorschreiben wovon sie sich beleidigt fühlen dürfen und wovon nicht) ziemlich problematisch ist. Es geht somit nicht darum, das man als Weißer nichts zum Thema Rassimus sagen darf, es geht darum, dass zumindest mal bevormundend (wenn nicht gar dummdreist) ist, wenn man als Weißer Nicht-Weißen vorschreibt wovon sie sich beleidigt fühlen dürfen.

 

Und nein, das wäre wenn überhaupt diskriminierend, aber nicht rassistisch. Zum Rassismus (wie auch beim Sexismus und Klassismus) gehört zusätzlich zur Diskriminierung noch ein Machtgefälle zwischen den beiden Parteien. Weiße haben - grob gesprochen - die Macht (kulturell, ökonomisch, politisch) innerhalb der (westlichen) Welt. Dabei ist es unerheblich, dass es Ausnahmen gibt, wie etwa, dass es auch reiche schwarze Menschen gibt, Schwarze in der Politik oder erfolgreiche schwarze Künstler - diese sind nämlich die Ausnahme und nicht die Regel. Schwarze können somit nicht rassistisch gegenüber Weißen sein. Das heißt nicht, dass wir in Europa untereinander nicht ziemlich rassistisch waren - der Holocaust ist da nur das plakativste Beispiel. Aber auch hierbei ist die selbe Struktur vorhanden - Diskriminierung in Verbindung mit einem Machtgefälle

 

@Corpheus

Du unterstellst, dass der einzige Beweggrund für das herausnehmen der Filme oder Serienfolgen nur sein kann "aus Angst, Ziel des Twittermobs zu werden". Das Filme wie "Vom Winde verweht" nicht erst seit dem Tod von George Floyd problematisch und äußerst rassistisch waren, sollte bekannt sein. Ziehe doch mal in Betracht, dass einige Leute das durch diesen traurigen Anlass tatsächlich wahrgenommen haben.

 

Und nein, ich hab mich nicht auf die Simpsons bezogen. Auch bei denen hab ich das mitbekommen, aber konkret hatte ich einen anderen Fall im Kopf (den ich natürlich nicht zitieren kann), wo eine schwarze Figur von einer weißen Synchronsprecherin gesprochen wurde, die nun eben ausgetauscht wurde. Man kann jetzt natürlich so tun und sagen "man sieht keine Hautfarben", aber schauen wir mal aus einem anderen Blickwinkel drauf. Es gibt sehr viele schwarze und PoC-Synchronsprecher, die komischerweise alle nicht so viele geile Jobs finden (fast so ähnlich wie schwarze Schauspieler), weil komischerweise alle Rollen immer mit Weißen besetzt werden. Diese Praxis soll nun geändert werden. Das jetzt natürlich so hin drehen als sei das eine Diskriminierung und "falsch verstandene Gleichberechtigung", weil man selber als Weißer natürlich kein Problem mit Diskriminierung erfährt, aber puh, also... da fällt mir auch nicht mehr so viel ein.

 

Ansonsten sei hier noch auf ein paar Links hingewiesen:



 

Und diesen Podcast (leider ohne Kapitelmarken)
https://wrint.de/2020/06/10/wr1094-wildschweinvergraemung-baier/
 

Edited by Sascha M.
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