BLEICHER MOND

[Erich Zann]

Original von Hofrat Behrens

Sollte euer Spielleiter jemals mit dem Gedanken spielen, "Bleicher Mond" bzw. "Bad Moon Rising" zu leiten, NEHMT EUCH FREI!

Na, da bin ich aber gespannt, denn ich trage mich mit dem Gedanken, das Abenteuer demnächst zu leiten. Vielleicht bleiben ja noch ein paar Spielerreste, die diesen Beitrag nicht gelesen haben.

 

Original von Hofrat Behrens

Es ist furchtbar. Ich habe es gestern "gespielt", also mir vorlesen lassen, habe danach meine weitere Mitwirkung in der Kampagne beendet. Bin immer noch sehr ungehalten über 20h allerübelstes Railroading. Es gibt keinen Ausweg, au?er:

Nehmt soviel mit aus der Bibliothek, und flüchtet!!!

Geht auf keinen Fall tiefer!

Da hätte ich mir besser 10 Kinofilme angucken können. Oder einen HPL Sammelband durchgelesen.

Ich werde das Abenteuer zwar nicht vorlesen, aber ich kann auch nicht garantieren, dass jedes Abenteuer jedermann gleich gut gefällt. Das ist klar, ich hoffe dir auch. Ich nehme an, du meinst mit Deinem Beitrag nicht "Weil es MIR, dem Hofrat, nicht gefallen hat, kann es unmöglich anderen Spielern gefallen."

 

Zum so beliebten Unwort "Railroading": auch ich betrachte teils mit Stirnrunzeln, teils mit Amusement die immer häufiger gebrauchten Termini aus dieser GNS-Theorie-Ecke. Was da so alles erzählt wird, hat sicherlich ab und zu seine Berechtigung, allerdings kommt man ganz gut auch ohne dieses aus... doch verstehe ich nicht, dass manche Leute diese Fachtermini derart vehement verteidigen und sich bei jeder Gelegenheit (mangels eigener Argumente) darauf berufen wie der Prediger auf seine Heilige Schrift... aber das ist ein anderes Kapitel.

Ich finde auch "Railroading" nicht schlimm. Ich bin eher ein Gegener der "Ich-bin-der-Spieler-und-ich-darf-alles-auch-wenn-die-Stimmigkeit-des-Plots-darunter-leidet-"Fraktion.

In manchen Cthulhu-Abenteuern trifft man doch genau auf das selbe Problem. Nimm das Titanic-Abenteuer. Hier können die Spieler machen, was sie wollen, die Titanic wird sinken, das wäre dann ja Railroading übelster Sorte?

 

Es gibt nun mal verschiedene Spielstile, und nur wenn die Spielstile von Spielleiter und Spieler übereinstimmen, dann ergibt das einen vergnüglichen Spieleabend. Bei "Bleicher Mond" war das anscheinend für dich nicht so der Fall. Das ist betrüblich, aber was veranlasst dich zu der Annahme, dass du das Mass aller Cthulhu-Spieler bist, dass alles, was dir schlecht erscheint, auch für alle anderen gilt?

 

[Guest Gast]

Meine Beiträge genau lesen. Danke.

 

Bist kein SL, also auch nicht angesprochen. Oder erkläre was Du meinst, ich verstehe den wink nicht.

Du magst Illusionismus?

Meinst Du das?

[Guest Kairos]

Original von Hakon

...

Der "Spa?", den man bei Bleicher Mond hat besteht meiner Meinung nach wirklich in dem Erleben der phantastischen Geschichte, nicht darin das Böse als strahlender Held besiegt zu haben und dafür 10000 EXP einzuheimsen. Dafür ist dieses Abenteuer nunmal nicht ausgelegt, und das war und ist auch nicht seine Intension. Dem Abenteuer jetzt genau dies vorzuwerfen zeugt IMHO von einem falschen Grundverständnis.

Nein, es zeigt nur, dass ein Abenteuer, in dem die Handlungen der SC den Ausgang nicht beeinflussen, nunmal nicht unbedingt alle Spieler erreicht. Es geht gar nicht darum, für seinen SC irgendwelche Vorteile rauszuschlagen, sondern einfach darum, etwas zur Geschichte beizusteuern. Und das sollte im Mittelpunkt des Rollenspiels stehen und tut es in den meisten Cthulhu-Abenteuern auch.

Natürlich gibt es Spieler, die als "method actor" Freude daran haben, die Verzweifelgung ihrer SC nachzuvollziehen. Diese mögen auch ihre Freude an dem Abenteuer haben. Problematisch wird es nur, wenn die Wünsche anderer Spielertypen von einem Abenteuer gar nicht befriedigt werden. Und das ist bei "Bad Moon Rising" nun mal der Fall. Insofern verallgemeinert der Hofrat durchaus nicht nur von sich auf andere, sondern trifft den Nagel schon auf den Kopf. Das hat auch nichts mit falschem Grundverständnis zu tun, da viele andere Cthulhu-Abenteuer ja ganz anders funktionieren.

[Guest Gast]

Ich finde auch "Railroading" nicht schlimm.

 

Sonst würdest ja auch nicht "Bad Moon Rape" leiten.

Ohhh Titanic hat Dir nicht gefallen, mir kommen die Tränen. Warum hast Du es geleitet?

Masochist?

[Guest Kairos]

Lässt sich die Debatte nicht so zusammenfassen:

 

a) In "Bad Moon Rising" findet Railroading statt, damit der SL eine wirklich faszinierende Geschichte erzählen kann.

Es gibt unterschiedliche Spielertypen, zum Beispiel solche, die "railroading" schätzen, und solche, die es nicht tun.

c) Spieler, die "railroading" nicht mögen, werden nicht ihren Spa? an "Bad Moon Rising" haben, egal wie gut der Spielleiter ist.

d) "Railroading" ist weder Bestandteil jedes Cthulhu-Abenteuers noch funktionieren alle Horror-Abenteuer nur über Railroading.

 

Also, wozu die ganze Aufregung?

[Höchster Patriarch von Lomar]

zu c) anscheinend falsch. Siehe Gemüse Ghoul.

 

Ansonsten: auch gegen die Intention des Thread-Erstellers bitte in den SL-Bereich verschieben. Zu viele Spoiler!

 

Gru? Kostja

[Guest Gast]

Lässt sich die Debatte nicht so zusammenfassen:

 

a) In "Bad Moon Rising" findet Railroading statt, damit der SL eine wirklich faszinierende Geschichte erzählen kann.

Es gibt unterschiedliche Spielertypen, zum Beispiel solche, die "railroading" schätzen, und solche, die es nicht tun.

c) Spieler, die "railroading" nicht mögen, werden nicht ihren Spa? an "Bad Moon Rising" haben, egal wie gut der Spielleiter ist.

d) "Railroading" ist weder Bestandteil jedes Cthulhu-Abenteuers noch funktionieren alle Horror-Abenteuer nur über Railroading.

 

Es sprechen sich wiederholt Leute gegen c) aus und mir wird mein Recht abgesprochen.

Und ich fand Bad Moon Rape nicht faszinierend. Aber ja, es wird gerailroadet.

[Pascal Kamp]

Ja, da hat Kairos voll und ganz recht!

 

Es ist zwar sehr interessant, über Rollenspiele zu debattieren, aber doch nicht so!

 

Ich vertehe zwar, was Hofrat an diesem Abenteuer nicht gefiel aber ich kann dazu nur sagen:

 

Für mich geht es auch um das Ausspielen eines Charakters! Gutes RP! Wenn der Char einfach mal keine gro?en Handlungsmöglichkeiten hat, muss man sich damit abfinden und als Charakter versuchen, das beste aus der Situation zu machen.

Ich habe dieses Abenteuer zwar noch nicht gelesen, aber wenn der Spielleiter es gut darstellt, ist auch dieses Abenteuer sicherlich sehr reizvoll. Denn da halte ich mich ganz an die Worte von Frank Heller: Pegasus wirft keinen Müll auf den Markt!

 

Natürlich gibt es immer Abenteuer, die man nicht mag. Solche "Hass-Abenteuer" habe ich auch (Kerkerwelten)! Aber dann gleich eine solche Diskussion zu beginnen und den Spielern, denen das Abenteuer vielleicht gefallen würde, die Motivation auszusaugen, finde ich nicht korrekt!

 

 

Jeder hat seinen eigenen Abenteuergeschmack und wenn man einmal ein Abenteuer nichgt so toll findet, sollte man dieses Mi?fallen nicht einfach komplett auf das Abenteuer schieben. Wie gesagt, mag ich "Kerkerwelen" nicht, aber ich bin mir sicher, dass andere Leute dieses Abenteuer sehr gut finden (mag irgendwie jeder ausser mir...) und daher versuche ich nicht so penetrant, ein Abenteuer zu boykottieren.

 

Und wir können solange her weiterschreiben, bis die Sterne wieder richtig stehen, wir werden uns trotzdem keine Zehenlänge näher kommen, sondern immer weiter auseinanderdriften.

 

Hofrat, du beschwerst dich sehr gerne über Quellenbücher und Abenteuer! Dann verstehe ich einfach nicht, warum du dann noch Cthulhu spielst!

Bist du hier etwa der Masochist??? (Nein, darauf will ich keine Antwort haben)

 

Bin nebenbei auch für ein Verschieben in den SL Bereich!

[Guest Kairos]

Original von Höchster Patriarch von Lomar

zu c) anscheinend falsch. Siehe Gemüse Ghoul.

 

Ansonsten: auch gegen die Intention des Thread-Erstellers bitte in den SL-Bereich verschieben. Zu viele Spoiler!

 

Gru? Kostja

Okay, es gibt halt manche Spieler, die sich an der Narration erfreuen und dafür die Linearität und die geringen Handlungsoptionen in Kauf nehmen. Aber diese Hürde bleibt bestehen: Spieler, die viel Wert auf Freiheit, Handlungsmöglichkeiten usw. legen, können ohne Zweifel als Problemkandidaten gelten, die evtl keinen Spa? an dem Abenteuer haben.

 

[Pascal Kamp]

Wie gesagt, kenne ich das Abenteuer nicht, aber hat der SL denn nicht die Möglichkeit, meine bewehrte Technik anzuwenden?

 

Den Spielern keine Alternativen lassen, aber ihnen stets erfolgreich vorgaukeln, dass das Abenteuer nicht linear ist!

[Guest Gast]

Hofrat, du beschwerst dich sehr gerne über Quellenbücher und Abenteuer! Dann verstehe ich einfach nicht, warum du dann noch Cthulhu spielst!

 

Ich habe wie eingangs erwähnt, die Runde verlassen.

Ich habe viel gutes von Cthulhu gehört, insbesondere von der Bruderschaft des Tieres. Und über die ersten beiden Abenteuer habe ich mich nicht beschwert, ebenso fand ich die Froschkönig Fragmente gut, so wie einige ?gyptenabenteuer.

Ich übe also wohlüberlegte, sortierte wenn auch drastisch vorgetragene Kritik. In diesem Falle ist es aber ein Hilfestellung für Spieler. Aber das ist wohl nicht gewollt.

[Guest Gast]

Den Spielern keine Alternativen lassen, aber ihnen stets erfolgreich vorgaukeln, dass das Abenteuer nicht linear ist!

 

= Illusionismus

Das geht die erste Hälfte des Abenteuers, danach wird es lächerlich.

 

Frage: Warum mu?t Du das vor Deinen Spielern verheimlichen? Was würden sie sagen, fänden sie es heraus?

[Guest Kairos]

Original von Mithrandir

Wie gesagt, kenne ich das Abenteuer nicht, aber hat der SL denn nicht die Möglichkeit, meine bewehrte Technik anzuwenden?

 

Den Spielern keine Alternativen lassen, aber ihnen stets erfolgreich vorgaukeln, dass das Abenteuer nicht linear ist!

Dieses Problem ist von den Definitoren des terminus technicus "railroading" auch schon unter dem Stichwort "Illusionismus" behandelt und als SL-Stil definiert worden,

in which a GM, usually in the interests of story creation, story creation, exerts Force over player-character decisions, in which he or she has authority over resolution-outcomes, and in which the players do not necessarily recognize these features.

Ein solcher SL-Stil löst nur nicht die Motivationsprobleme: Denn spätestens nach dem Ende des Abenteuers kommt raus, das alle Bemühungen umsonst waren und bei einigen Spielern ist dann die Enttäuschung gro?.

BTW: Finde ich die Begriffe aus dem Forge-Forum meistens sehr hilfreich, da sie häufig den Nagel auf den Kopf treffen und die Schwierigkeiten eines ausdifferenzierten Rollenspielszene gut erfassen. Dass sich daraus nur bedingt Handlungsanweisungen destillieren lassen, steht auf einem anderen Blatt.

[Guest Kairos]

Original von Hofrat Behrens

Hofrat, du beschwerst dich sehr gerne über Quellenbücher und Abenteuer! Dann verstehe ich einfach nicht, warum du dann noch Cthulhu spielst!

 

Ich habe wie eingangs erwähnt, die Runde verlassen.

Ich habe viel gutes von Cthulhu gehört, insbesondere von der Bruderschaft des Tieres. Und über die ersten beiden Abenteuer habe ich mich nicht beschwert, ebenso fand ich die Froschkönig Fragmente gut, so wie einige ?gyptenabenteuer.

Und je länger ich über diese Probleme nachdenke, desto klarer wird mir, dass es keine so gute Entscheidung unseres SL war, "Bad Moon Rising" zwischen die zweite und dritte Episode der "Bruderschaft des Tiers" zu schieben, da es offensichtlich nicht die Spielermotivationen erfüllt hat und da es ebenso von seiner Mächtigkeit, wie ja auch schon angeklungen ist, den Fortgang der Kampagne verunmöglicht hat.

[Pascal Kamp]

Meine Spieler erfahren ja nicht immer, dass sie keine Möglichkeiten hatten!

 

Es wird halt immer so gedreht, dass der Ablauf wie geplant durchgeführt wird und die Entscheidungen der Spieler immer das gewünschte Ergebnis bewirken. Schwierig zu beschreiben, klappt aber bei guter Durchführung, wie ich an unserer Gruppe sehe! Aber natürlich spiele ich hauptsächlich Abenteuer, bei denen die Chars aktiv die Story verändern können!